Inhaltszusammenfassung für Siemens SIPROTEC 7SA522
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Vorwort Inhaltsverzeichnis Einführung SIPROTEC Funktionen Distanzschutz Montage und Inbetriebsetzung 7SA522 Technische Daten ab V4.70 Anhang Literaturverzeichnis Handbuch Glossar Index C53000-G1100-C155-8...
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Eingetragene Marken halten. SIPROTEC, SINAUT, SICAM und DIGSI sind eingetragene Marken Dokumentversion V04.70.03 der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in diesem Handbuch können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Ausgabedatum 02.2011 Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen können.
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Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG). Diese Konformität ist das Ergebnis einer Prüfung, die durch die Siemens AG gemäß den Richt- linien in Übereinstimmung mit den Fachgrundnormen EN 61000-6-2 und EN 61000-6-4 für die EMV-Richtlinie und der Norm EN 60255-27 für die Niederspannungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
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IEEE Std C37.90 (siehe Kapitel 4 "Technische Daten") Weitere Normen Weitere Unterstützung Bei Fragen zum System SIPROTEC 4 wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens-Vertriebspartner. Unser Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr. Telefon: +49 (180) 524-7000 Fax: +49 (180) 524-2471 e-mail: support.energy@siemens.com...
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Vorwort Hinweise zu Ihrer Sicherheit Dieses Handbuch stellt kein vollständiges Verzeichnis aller für einen Betrieb des Betriebsmittels (Baugruppe, Gerät) erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen dar, weil besondere Betriebsbedingungen weitere Maßnahmen erforderlich machen können. Es enthält jedoch Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen.
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Bestimmungsgemäßer Gebrauch Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die im Katalog und der technischen Beschreibung vorgese- henen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung und Montage sowie Bedienung und Instandhaltung voraus.
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Vorwort Typographische- und Zeichenkonventionen Zur Kennzeichnung von Begriffen, die im Textfluss wörtliche Informationen des Gerätes oder für das Gerät be- zeichnen, werden folgende Schriftarten verwendet: Parameternamen Bezeichner für Konfigurations- und Funktionsparameter, die im Display des Gerätes oder auf dem Bildschirm des Personalcomputers (mit DIGSI) wörtlich erscheinen, sind im Text durch Fettdruck in Monoschrift (gleich- mäßige Zeichenbreite) gekennzeichnet.
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Vorwort Im Übrigen werden weitgehend die Schaltzeichen gemäß IEC 60617-12 und IEC 60617-13 oder daraus her- geleitete verwendet. Die häufigsten Symbole sind folgende: analoge Eingangsgröße UND-Verknüpfung von Eingangsgrößen ODER-Verknüpfung von Eingangsgrößen Exklusives ODER (Antivalenz): Ausgang aktiv, wenn nur einer der Ein- gänge aktiv ist Koinzidenz: Ausgang aktiv, wenn beide Eingänge gleichzeitig aktiv oder inaktiv sind...
Einführung In diesem Kapitel wird Ihnen das SIPROTEC 4-Gerät 7SA522 vorgestellt. Sie erhalten einen Überblick über Anwendungsbereiche, Eigenschaften und Funktionsumfang dieses Gerätes. Gesamtfunktion Anwendungsbereiche Eigenschaften SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Einführung 1.1 Gesamtfunktion Gesamtfunktion Der digitale Distanzschutz SIPROTEC 4 7SA522 ist mit einem leistungsfähigen Mikroprozessorsystem ausge- stattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen bis hin zur Kommandogabe an die Leistungsschalter voll digital verarbeitet. Bild 1-1 zeigt die Grundstruktur des 7SA522. Analogeingänge Die Messeingänge ME transformieren die von den Messwandlern kommenden Ströme und Spannungen und passen sie an den internen Verarbeitungspegel des Gerätes an.
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Einführung 1.1 Gesamtfunktion Für jede Leiter-Erde-Spannung ist ein Spannungseingang vorhanden. Ein weiterer Spannungseingang (U kann wahlweise für die Verlagerungsspannung (e-n-Spannung), für die weitere Spannung der Synchron- und Einschaltkontrolle oder für eine beliebige Spannung U (für Überspannungsschutz) verwendet werden. Die Analoggrößen werden an die Eingangsverstärkergruppe EV weitergeleitet. Die Eingangsverstärkergruppe EV sorgt für einen hochohmigen Abschluss der Eingangsgrößen und enthält Filter, die hinsichtlich Bandbreite und Verarbeitungsgeschwindigkeit auf die Messwertverarbeitung optimiert sind.
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Einführung 1.1 Gesamtfunktion Serielle Schnittstellen Über die serielle Bedienschnittstelle in der Frontkappe kann die Kommunikation mit einem Personalcomputer unter Verwendung des Bedienprogramms DIGSI erfolgen. Hiermit ist eine bequeme Bedienung aller Funktio- nen des Gerätes möglich. Über die serielle Serviceschnittstelle kann man ebenfalls mit einem Personalcomputer unter Verwendung von DIGSI mit dem Gerät kommunizieren.
Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche Der digitale Distanzschutz 7SA522 ist eine selektive und schnelle Schutzeinrichtung für ein- und mehrseitig ge- speiste Freileitungen und Kabel in radialen, ringförmigen oder beliebig vermaschten Netzen beliebiger Span- nungsreihen. Der Netzsternpunkt kann geerdet, gelöscht oder isoliert sein. Das Gerät enthält die Funktionen, die für den Schutz eines Leitungsabzweiges üblicherweise benötigt werden und ist damit universell einsetzbar.
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Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Digitale Schutzdatenübertragung (wahlweise) Wenn der Distanzschutz durch digitale Signalübertragungsverfahren ergänzt werden soll, können die dazu er- forderlichen Daten über Wirkschnittstellen mittels digitaler Kommunikationsverbindung übertragen werden. Die Kommunikation über Wirkschnittstellen kann zur Übertragung weiterer Informationen genutzt werden. Außer Messgrößen ist die Übertragung binärer Kommandos oder sonstiger Informationen möglich.
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Einführung 1.2 Anwendungsbereiche Kommunikation Für die Kommunikation mit externen Bedien-, Steuer- und Speichersystemen stehen serielle Schnittstellen zur Verfügung. Eine 9-polige DSUB-Buchse auf der Frontkappe dient der örtlichen Kommunikation mit einem Personalcom- puter. Mittels der SIPROTEC 4-Bediensoftware DIGSI können über diese Bedienschnittstelle alle Bedien- und Auswertevorgänge durchgeführt werden, wie Einstellung und Änderung von Projektierungs- und Einstellpara- metern, Konfiguration anwenderspezifizierbarer Logikfunktionen, Auslesen von Betriebs- und Störfallmeldun- gen sowie Messwerten, Auslesen und Darstellen von Störwertaufzeichnungen, Abfrage von Zuständen des...
Einführung 1.3 Eigenschaften Eigenschaften Allgemeine Eigenschaften • Leistungsfähiges 32-bit-Mikroprozessorsystem • komplett digitale Messwertverarbeitung und Steuerung, von der Abtastung und Digitalisierung der Messgrö- ßen bis zu den Aus- und Einschaltentscheidungen für die Leistungsschalter • vollständige galvanische und störsichere Trennung der internen Verarbeitungsschaltungen von den Mess-, Steuer- und Versorgungskreisen der Anlage durch Messwertübertrager, binäre Ein- und Ausgabemodule und Gleich- bzw.
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Einführung 1.3 Eigenschaften Pendelzusatz (wahlweise) • Pendelerfassung durch dZ/dt-Messung mit 3 Messsystemen • Pendelerfassung bis 10 Hz Pendelfrequenz • wirksam auch während 1-poliger Kurzunterbrechung • einstellbare Pendelprogramme • Vermeidung unerwünschter Auslösung durch den Distanzschutz während Netzpendelungen • zusätzlich parametrierbar auf Auslösung bei Außertrittfall Signalübertragungszusatz •...
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Einführung 1.3 Eigenschaften Übertragung von Informationen (nur mit digitaler Schutzdatenübertragung) • Übertragung der Messgrößen von allen Enden des Schutzobjektes • Übertragen von 4 Kommandos an alle Enden • Übertragung von 24 weiteren binären Informationen an alle Enden Auslösung an Leitungsenden mit fehlender oder schwacher Einspeisung •...
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Einführung 1.3 Eigenschaften Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) • für Wiedereinschaltung nach 1-poliger, 3-poliger oder 1- und 3-poliger Abschaltung • 1- oder mehrmalige Wiedereinschaltung (bis zu 8 Wiedereinschaltversuche) • mit getrennten Wirkzeiten für jeden Wiedereinschaltversuch, wahlweise auch ohne Wirkzeiten • mit getrennten Pausenzeiten nach 1-poliger und 3-poliger Abschaltung, getrennt für die ersten vier Wieder- einschaltversuche •...
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Einführung 1.3 Eigenschaften Frequenzschutz (wahlweise) • Überwachung auf Unterschreiten (f<) und/oder Überschreiten (f>) mit 4 getrennt einstellbaren Frequenz- grenzen und Verzögerungszeiten • besonders unempfindlich gegen Oberschwingungen und Phasensprünge • weiter Frequenzbereich (ca. 25 Hz bis 70 Hz) Fehlerortung • Start durch Auslösekommando oder bei Rückfall der Anregung •...
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Einführung 1.3 Eigenschaften Überwachungsfunktionen • Überwachung der internen Messkreise, der Hilfsspannungsversorgung sowie der Hardware und Software, dadurch erhöhte Zuverlässigkeit • Überwachung der Strom- und Spannungswandler-Sekundärkreise durch Summen- und Symmetrieüberwa- chungen • Überwachung des Auslösekreises möglich • Kontrolle der Lastimpedanzen, des Richtungssinns und der Phasenfolge •...
Funktionen In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionen des SIPROTEC 4-Gerätes 7SA522 erläutert. Zu jeder Funktion des Maximalumfangs werden die Einstellmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei werden Hinweise zur Er- mittlung der Einstellwerte und – soweit erforderlich – Formeln angegeben. Außerdem können Sie auf Basis der folgenden Informationen festlegen, welche der angebotenen Funktionen genutzt werden sollen.
Funktionen 2.1 Allgemeines Allgemeines Wenige Sekunden nach dem Einschalten des Gerätes zeigt sich im Display das Grundbild. Die Konfigurationsparameter können Sie mittels Personalcomputer und Bedienprogramm DIGSI über die Be- dienschnittstelle auf der Frontkappe des Gerätes oder über die Serviceschnittstelle eingeben. Die Vorgehens- weise ist ausführlich in der SIPROTEC 4 Systembeschreibung erklärt.
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.1.2 Einstellhinweise Festlegen des Funktionsumfangs Der Funktionsumfang und ggf. mögliche Alternativen werden in der Dialogbox Funktionsumfang an die Anla- genverhältnisse angepasst. Die meisten Einstellungen sind selbsterklärend. Besonderheiten sind im Folgenden erläutert. Besonderheiten Für die Kommunikation der Schutzsignale kann jedes Gerät (je nach Bestellvariante) über eine oder zwei Wirk- schnittstellen verfügen.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Mit Adresse 125 SCHWACHE EINSP. kann eine Erweiterung zu den Signalübertragungsverfahren ausgewählt werden. Mit der Einstellung vorhanden wird die klassische Methode für Echo und Auslösung bei schwacher Einspeisung eingestellt. Mit der Einstellung Logik Nr. 2 wird die Funktion auf die französische Spezifikation umgeschaltet.
Funktionen 2.1 Allgemeines Die Einstellung AUS ... (Mit Auskommando ..., Voreinstellung) ist vorzuziehen, wenn 1-polige oder 1-/3- polige Unterbrechungszyklen vorgesehen und möglich sind. In diesem Fall sind (für jeden Unterbrechungszy- klus) unterschiedliche Pausenzeiten nach 1-poliger Abschaltung einerseits und nach 3-poliger Abschaltung an- dererseits möglich.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung DIS SIGNAL Mitnahme nicht vorhanden Distanzschutz Signalzusatz Signalvergleich Unblocking Blocking Signal mit WS nicht vorhanden EXT.EINKOPPLUNG nicht vorhanden nicht vorhanden Externe Einkopplung vorhanden SCHNELLABSCHALT nicht vorhanden nicht vorhanden Schnellabschaltung nach Zuschal- vorhanden tung SCHWACHE EINSP.
Funktionen 2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung SCHALTERVERSAG. nicht vorhanden nicht vorhanden Schalterversagerschutz vorhanden vorh. mit 3I0> AUSKREISÜBERW. nicht vorhanden nicht vorhanden Auslösekreisüberwachung 1 Kreis 2 Kreise 3 Kreise vorhanden vorhanden Wirkschnittstelle 1 nicht vorhanden IEEE C37.94 nicht vorhanden nicht vorhanden Wirkschnittstelle 2 vorhanden...
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Funktionen 2.1 Allgemeines Bild 2-1 Polung der Stromwandler Nenngrößen der Wandler In den Adressen 203 UN-WDL PRIMÄR und 204 UN-WDL SEKUNDÄR informieren Sie das Gerät über die primäre und sekundäre Nennspannung (verkettete Größen) der Spannungswandler, in den Adressen 205 IN- WDL PRIMÄR und 206 IN-GER SEKUNDÄR über die primären und sekundären Nennströme der Stromwandler (Phasen).
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Funktionen 2.1 Allgemeines Spannungsanschluss Das Gerät verfügt über 4 Messspannungseingänge, von denen 3 an den Spannungswandlersatz angeschlos- sen werden. Für den vierten Spannungseingang U bestehen verschiedene Möglichkeiten: • Anschluss des U -Eingangs an die offene Dreieckswicklung Ue-n des Spannungswandlersatzes: Adresse 210 wird dann eingestellt: U4-WANDLER = Uen-Wandler. Bei Anschluss an die e-n-Wicklungen des Spannungswandlersatzes lautet die Spannungsübersetzung der Wandler normalerweise Dann ist Faktor Uph/Uen (Sekundärspannung, Adresse 211 Uph/Uen WDL) zu 3/√3 = √3 ≈...
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Funktionen 2.1 Allgemeines Bild 2-2 Sammelschienenspannung, über Transformator gemessen • Anschluss des U -Eingangs an eine beliebige Spannung U , die vom Überspannungsschutz verarbeitet werden kann: Adresse 210 wird dann eingestellt: U4-WANDLER = UX-Wandler. • Wird der U -Eingang nicht benötigt, so wird eingestellt: Adresse 210 U4-WANDLER = nicht angeschl..
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Funktionen 2.1 Allgemeines Beispiel: Phasenstromwandler 500 A / 5 A Erdstromwandler 60 A / 1 A • Anschluss des I -Eingangs an den Erdstrom einer Parallelleitung für Parallelleitungskompensation bei Dis- tanzschutz und/oder Fehlerortung: Adresse 220 wird dann eingestellt: I4-WANDLER = Parallelleitung und in der Regel Adresse 221 I4/Iph WDL = 1.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Längeneinheit Adresse 236 LÄNGENEINHEIT erlaubt die Längeneinheit (km oder Meilen) für die Fehlerortangaben festzu- legen. Wird die Kompoundierungsfunktion des Spannungsschutzes benutzt, dann wird aus der Länge der Leitung und dem Kapazitätsbelag die gesamte Kapazität der Leitung berechnet. Wird die Kompoundierung nicht verwendet und ist keine Fehlerortung vorhanden, so ist dieser Parameter ohne Belang.
Funktionen 2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 240A T AUSKOM MIN. 0.02 .. 30.00 s 0.10 s Mindestdauer des Auskomman- 241A T EINKOM MAX. 0.01 .. 30.00 s 0.10 s Maximale Dauer des Einkomman- T PAUSE PRF 0.00 .. 30.00 s 0.10 s LS-Prüfung: Pausenzeit 2.1.3...
Funktionen 2.1 Allgemeines 2.1.3.3 Parameterübersicht Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung AKTIVIERUNG Gruppe A Gruppe A Aktivierung Gruppe B Gruppe C Gruppe D Binäreingabe über Protokoll 2.1.3.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung P-GrpA akt Parametergruppe A ist aktiv P-GrpB akt Parametergruppe B ist aktiv P-GrpC akt Parametergruppe C ist aktiv P-GrpD akt...
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Funktionen 2.1 Allgemeines Der Leitungswinkel spielt eine wesentliche Rolle, z.B. bei der Erdimpedanzanpassung nach Betrag und Winkel oder für die Kompoundierung beim Überspannungsschutz. Rechenbeispiel: 110 kV Freileitung 150 mm mit den Daten = 0,19 Ω/km = 0,42 Ω/km Der Leitungswinkel berechnet sich zu Unter Adresse 1105 wird eingestellt PHI LTG.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Für die Umrechnung von Primär- in Sekundärwerte gilt allgemein: Entsprechend gilt für den Reaktanzbelag einer Leitung: = Übersetzung der Stromwandler = Übersetzung der Spannungswandler Für den Kapazitätsbelag gilt: Rechenbeispiel: 110 kV Freileitung 150 mm wie oben = 0,19 Ω/km = 0,42 Ω/km = 0,008 µF/km Stromwandler...
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Funktionen 2.1 Allgemeines Erdimpedanzanpassung mit skalaren Faktoren R und X sind die Adressen 1116 bis 1119 Bei Eingabe von Resistanzverhältnis R und Reaktanzverhältnis X maßgebend. Die Verhältnisse werden rein formell berechnet und sind nicht identisch mit Real- und Imaginärteil von Z .
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Funktionen 2.1 Allgemeines Hinweis Bei Einstellung der Adressen 1116 RE/RL(Z1) und 1118 RE/RL(> Z1) ab ca. 2,0 ist darauf zu achten, dass die Zonenreichweite in R-Richtung keinesfalls größer als der vorher ermittelte Wert (siehe Abschnitt 2.2.2.2/Randtitel Resistanzreserve) eingestellt werden darf. Anderenfalls können Phase-Erde-Impedanz- schleifen in einer falschen Distanzzone gemessen werden, was zu einer Überfunktion durch Erdfehler mit Übergangswiderständen führen kann.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Tabelle 2-1 Quadranten und Bereiche des Winkels von K tan ϕ(K0) Realteil Imaginärteil Quadrant/Bereich Rechenvorschrift 0° ... +90° arc tan (|Im| / |Re|) – – –90° ... 0° –arc tan (|Im| / |Re|) – – –90° ... –180° arc tan (|Im| / |Re|) –180°...
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Funktionen 2.1 Allgemeines Für Erdkurzschlüsse auf der zu schützenden Leitung tritt mit Parallelleitungskompensation theoretisch kein zu- sätzlicher Messfehler in der Distanzmessung und Fehlerortung auf. Die Einstellung Adresse1128 PKOMP/LTG ist daher nur für Erdkurzschlüsse außerhalb der zu schützenden Leitung relevant. Sie gibt für die Erdstrom- waage des Distanzschutzes das Stromverhältnis I (Bild 2-3 für das Gerät an der Stelle II) an, oberhalb dessen Kompensation stattfinden soll.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Leistungsschalterzustand Verschiedene Schutz- und Zusatzfunktionen benötigen zur optimalen Funktion Informationen über die Stellung des Leistungsschalters. Das Gerät verfügt über eine Leistungsschalter-Zustandserkennung, die sowohl die Stellung der Leistungsschalter-Hilfskontakte verarbeitet als auch eine messtechnische Abschalt- und Zuschal- terkennung beinhaltet (siehe auch Abschnitt 2.20.1). In Adresse 1130 wird der Reststrom I-REST eingestellt, der bei offenem Leistungsschalterpol mit Sicherheit unterschritten wird.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Hinweis Die Stellung des Leistungsschalterhilfskontaktes (ermittelt an den Binäreingängen >LS1 ... (Nr 366 bis 371, 410 und 411) ist für den Leistungsschaltertest und die automatische Wiedereinschaltung maßgeblich, um die Schaltstellung des Leistungsschalters angeben zu können. Andere Binäreingänge >LS ... (Nr 351 bis 353, 379 und 380) werden für die Erkennung des Leitungszustandes (Adresse 1134) und das Zurücksetzen des Auslö- sekommandos (Adresse 1135) verwendet.
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Funktionen 2.1 Allgemeines Dreipolige Kopplung Die 3-polige Kopplung ist nur von Interesse, wenn 1-polige Kurzunterbrechungen durchgeführt werden. Wenn nicht, löst das Gerät ohnehin stets 3-polig aus. Der Rest unter diesem Randtitel ist dann ohne Belang. Adresse 1155 KOP 3-POL bestimmt, ob jedes Auslösekommando 3-polig ist, das von einer mehr als 1-pha- sigen Anregung herrührt oder ob nur jedes mehrpolige Auslösekommando zur 3-poligen Auslösung führt.
Funktionen 2.1 Allgemeines In Adresse 1156 AUS2polFEH können Sie bestimmen, dass die Kurzschlussschutzfunktionen bei isoliertem 2-phasigem Fehler (ohne Erdberührung) nur 1-polig auslösen, sofern 1-polige Auslösung überhaupt möglich und erlaubt ist. Dies ermöglicht einen 1-poligen Unterbrechungszyklus bei dieser Fehlerart. Dabei können Sie bestimmen, ob von den zwei Phasen die voreilende (1pol.voreil.
Funktionen 2.2 Distanzschutz Distanzschutz Der Distanzschutz stellt die Hauptfunktion des Gerätes dar. Er zeichnet sich aus durch hohe Messgenauigkeit und flexible Anpassungsmöglichkeiten an die gegebenen Netzverhältnisse. Er ist durch eine Reihe von Zusatz- funktionen ergänzt. 2.2.1 Distanzschutz allgemein 2.2.1.1 Erdfehlererkennung Funktionsbeschreibung Ein wichtiges Element für die Fehleridentifizierung ist die Erkennung eines Erdfehlers, da die Gültigkeit der Schleifenimpedanzen für die Bestimmung der Fehlerdistanz und die Form der Distanzzonenkennlinien wesent-...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Gegensystemstrom 3I Bei langen, hochbelasteten Leitungen könnte es bei dieser Erdstromerfassung durch hohe Lastströme zu einer Überstabilisierung kommen (vgl. Bild 2-6). Um hier trotzdem die Erdfehlererfassung zu gewährleisten, ist eine Gegensystem-Vergleichsstufe ergänzt. Bei einem 1-phasigen Fehler ist der Gegensystemstrom I etwa so groß...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-8 Logik der Erdfehlererkennung für geerdete Netze Erdfehlererkennung während 1-poliger Abschaltung Um ein unerwünschtes Ansprechen der Erdfehlererkennung aufgrund von Lastströmen während der 1-poligen Abschaltung zu verhindern, wird im geerdeten Netz während einer 1-poligen Abschaltung eine modifizierte Erdfehlererkennung verwendet (Bild 2-9).
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Die im Lastfall oder beim Einfacherdschluss maximal zu erwartende Unsymmetrie kann mit dem Parameter 1223 Unsymm. Uph-ph eingestellt werden. In diesen Netzen wird außerdem bei 1-phasiger Anregung zu- nächst ein einfacher Erdschluss vermutet und die Anregung unterdrückt, um ein Fehlansprechen durch die Zündschwingung bei Eintritt eines Erdschlusses zu vermeiden.
Funktionen 2.2 Distanzschutz 2.2.1.2 Berechnung der Impedanzen Für die 6 möglichen Leiterschleifen L1-E, L2-E, L3-E, L1-L2, L2-L3, L3-L1 steht je ein Impedanzmesswerk zur Verfügung. Die Schleifen Leiter-Erde sind gültig, sofern eine Erdfehlererkennung vorliegt und der Leiterstrom der betreffenden Phase einen einstellbaren Mindestwert Iph> überschritten hat. Die Schleifen Leiter-Leiter sind gültig, sofern die Leiterströme beider betreffenden Phasen den Mindestwert Iph>...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-13 Logik für ein Leiter-Leiter-Messwerk am Beispiel der Schleife L1-L2 Leiter-Erde-Schleifen Für die Berechnung einer Leiter-Erde-Schleife, beispielsweise bei einem Kurzschluss L3-E (Bild 2-14) muss berücksichtigt werden, dass die Impedanz der Erdrückleitung i.Allg. nicht mit der Impedanz der Leiter überein- stimmt.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Von der fehlerhaften Schleife werden die Spannung U der Phasenstrom I und der Erdstrom I gemessen. Die Impedanz zum Fehlerort L3-E ergibt sich aus: = Effektivwert der Kurzschlussspannung L3-E = Effektivwert des Phasenkurzschlussstroms = Effektivwert des Erdkurzschlussstroms = Phasenwinkel der Kurzschlussspannung ϕ...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Fehlerfremde Schleifen Vorstehende Betrachtungen gelten für die jeweils kurzschlussbehaftete Schleife. Bei der Impedanzanregung jedoch werden alle 6 Leiterschleifen berechnet; dabei beeinflussen die Kurzschlussströme und -spannungen der kurzschlussbehafteten Leiter auch die Impedanzen der fehlerfreien Schleifen. Bei einem Fehler L1-E zum Beispiel ist der Kurzschlussstrom der Phase L1 auch in den Messschleifen L1-L2 und L3-L1 zu finden, der Erd- strom wird auch in den Schleifen L2-E und L3-E gemessen.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Tabelle 2-2 Auswertung der Messschleifen bei Doppelerdfehlern im geerdeten Netz, wenn beide Erdfeh- lerorte dicht beieinander liegen. Anregung Schleifen ausgewertete Schleife(n) Einstellung Parameter 1221 L1-E, L2-E, L1-L2 L2-E, L1-L2 PhPhE ANR. = Block vor.Ph L2-E, L3-E, L2-L3 L3-E, L2-L3 L1-E, L3-E, L3-L1 L1-E, L3-L1...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bei einem Doppelerdschluss im isolierten oder gelöschten Netz genügt es, eine Fehlerstelle abzuschalten. Der zweite Fehler kann als einfacher Erdschluss im Netz bleiben. Welcher Fehler abgeschaltet wird, hängt von einer im ganzen galvanisch zusammenhängenden Netz einheitlichen Doppelerdschlussbevorzugung ab. Bei 7SA522 sind folgende Doppelerdschlussbevorzugungen (Parameter 1220 BEVORZUGUNG) wählbar: azyklisch L3 vor L1 vor L2 L3 (L1) AZYKL.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Messwertkorrektur bei Parallelleitungen (wahlweise) Bei Erdkurzschlüssen auf Doppelleitungen werden die nach der Schleifengleichung für die Impedanzberech- nung ermittelten Werte durch die Kopplung der Erdimpedanzen bei der Leitungssysteme beeinflusst (Bild 2- 17). Hierdurch ergeben sich ohne besondere Maßnahmen Messfehler im Ergebnis der Impedanzberechnung. Eine Parallelleitungskompensation kann deshalb wirksam geschaltet werden.
Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-18 Zuschalten auf einen Fehler Hinweis Wird bei der Verwendung der MHO-Kennlinie auf einen dreipoligen Fehler zugeschaltet, so steht weder eine Speicher- noch eine fehlerfremde Spannung zur Verfügung. Um Zuschaltungen auf dreipolige Nahfehler sicher zu erfassen, soll bei parametrierter MHO-Charakteristik die Schnellabschaltung immer eingeschaltet sein. 2.2.1.3 Einstellhinweise Der Distanzschutz kann unter Adresse 1201 DIST.SCHUTZ Ein- oder Aus-geschaltet werden.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Im geerdeten Netz kann die Erdfehlererkennung durch eine Nullspannungserfassung ergänzt werden. Dabei können Sie bestimmen, ob zur Erkennung eines Erdkurzschlusses nur das Überschreiten einer Nullstrom- schwelle oder einer Nullspannungsschwelle oder auch beide Kriterien herangezogen werden sollen. Unter Adresse 1209 ERDF.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Messwertkorrektur bei Parallelleitungen (wahlweise) Die Gegenkopplung zwischen den beiden Leitungssystemen bei Doppelleitungen ist für 7SA522 nur relevant, wenn das Gerät an einer Doppelleitung eingesetzt ist und auch mit Parallelleitungskompensation arbeiten soll. Voraussetzung ist, dass der Erdstrom der Parallelleitung an den Messeingang I des Gerätes angeschlossen ist und dies bei der Projektierung eingegeben wurde.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Zone Z1 (in der für diese Zone parametrierten Richtung) unverzögert wieder abgeschaltet werden. Diese Ein- stellung ist nur sinnvoll, wenn für die Zone Z1 eine Verzögerungszeit eingestellt wurde. Bei Einstellung auf Z1 ungerichtet ist ebenfalls die Zone Z1 maßgebend, sie wirkt aber in beide Richtungen, unabhängig von der unter Adresse 1301 MODUS Z1 eingestellten Betriebsrichtung.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Der Öffnungswinkel des Lastkegels PHI LAST (LE) (Adresse 1242) und PHI LAST (LL) (Adresse 1244) muss größer (ca. 5°) sein als der maximal auftretenden Lastwinkel (entsprechend dem minimalen Leistungs- faktor cos ϕ). Minimaler Leistungsfaktor (Beispiel) cos ϕ = 0,63 = 51°...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Die minimale Lastimpedanz für Leiter-Erde-Schleifen ergibt sich zu: Bei Parametrierung mittels PC und DIGSI kann dieser Wert als Primärwert eingegeben werden. Die Umrech- nung in Sekundärgrößen ergibt: Mit einem Sicherheitsabstand von 10 % wird eingestellt: R LAST (LL) = 108 Ω primär = 10,8 Ω sekundär R LAST (LE) = 53,5 Ω...
Funktionen 2.2 Distanzschutz 2.2.1.4 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
Funktionen 2.2 Distanzschutz 2.2.2 Distanzschutz mit polygonaler Auslösecharakteristik (wahlweise) Der Distanzschutz 7SA522 besitzt eine polygonale Auslösecharakteristik. Abhängig von der bestellten Ausfüh- rung kann auf eine mit MHO-Kreis-Charakteristik umgestellt werden. Sind beide Charakteristiken vorhanden, können sie für Leiter-Leiter-Schleifen und für Leiter-Erde-Schleifen getrennt bestimmt werden. Wird nur die MHO-Kreis-Charakteristik gewünscht, lesen Sie bitte im Abschnitt 2.2.3 weiter.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-19 Polygonale Charakteristik (Einstellwerte sind durch Punkte markiert) Für die erste Zone Z1 existiert zusätzlich ein einstellbarer Abschnitt α, der einem Übergreifen infolge von Win- keltoleranzen und/oder zweiseitig gespeisten Kurzschlüssen auf einen Fehlerwiderstand vorbeugen soll. Für Z1B und die höheren Zonen entfällt dieser Abschnitt.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-21 Richtungskennlinie im R-X-Diagramm Da jede Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet eingestellt werden kann, gibt es für vorwärts und rückwärts unterschiedliche (zentrisch gespiegelte) Richtungskennlinien. Eine ungerichtete Zone hat keine Richtungskennlinie. Für sie gilt das gesamte Auslösegebiet. Eigenschaften der Richtungsbestimmung Die theoretische stationäre Richtungskennlinie in Bild 2-21 gilt für kurzschlussgetreue Spannungen.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-22 Richtungskennlinie mit kurzschlussfremden oder gespeicherten Spannungen Richtungsbestimmung bei serienkompensierten Leitungen Die Richtungskennlinien und ihre Verschiebung durch die Vorimpedanz gelten auch für Leitungen mit Serien- kondensatoren. Bei einem Kurzschluss hinter dem örtlichen Serienkondensator kehrt sich jedoch die Kurz- schlussspannung um, solange nicht die Schutzfunkenstrecke SF angesprochen hat (siehe Bild 2-23).
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Ist der Kurzschluss vor dem Kondensator, vom Relaiseinbauort (Stromwandler) in Rückwärtsrichtung, so sind die Scheitelpunkte der Richtungskennlinien zur anderen Richtung verschoben (Bild 2-24c). Dadurch ist auch hier eine korrekte Richtungsbestimmung gewährleistet. Bild 2-24 Richtungskennlinien bei serienkompensierten Leitungen Polygoneinordnung und Zonenanregung Die gemäß...
Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-25 Freigabelogik für eine Zone (Beispiel für Z1) Insgesamt gibt es folgende Zonen: Unabhängige Zonen: • 1. Zone (Schnellzone) Z1 mit X(Z1); R(Z1), RE(Z1), verzögerbar mit T1 1POL. bzw. T1 MEHRPOL, • 2. Zone (Reservezone) Z2 mit X(Z2); R(Z2), RE(Z2), verzögerbar mit T2 1POL. bzw. T2 MEHRPOL, •...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-26 Einstellung der Reichweite - Beispiel für Gerät A s1, s2 Zu schützende Leitungsstrecke Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI können die Werte wahlweise in Primär- oder Sekun- därgrößen eingegeben werden. Bei Parametrierung in Sekundärgrößen werden die aus dem Staffelplan ermittelten Werte auf die Sekundär- seite der Strom- und Spannungswandler umgerechnet.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Resistanzreserve Die Resistanzeinstellung R erlaubt eine Reserve für Fehlerwiderstände, die sich als zusätzliche Wirkwiderstän- de an der Fehlerstelle zur Impedanz der Leiter addieren. Hierzu zählen z.B. die Widerstände von Lichtbögen, die Ausbreitungswiderstände von Erdern u.Ä. Die Einstellung soll diese Fehlerwiderstände berücksichtigen, jedoch auch nicht höher als notwendig gewählt werden.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Für die Einstellung der Distanzzone in R-Richtung muss der maximale Lichtbogenwiderstand R ermittelt werden. Der Lichtbogenwiderstand wird dann maximal, wenn der Kurzschlussstrom, bei dem bei Erdfehlern noch ein Lichtbogen brennt, am kleinsten ist. Die vom Distanzschutz gemessene Resistanz bei Erdfehlern ergibt sich dann wie folgt (Annahme: I und I sind gegenphasig): vom SIPROTEC Distanzschutz gemessene Resistanz...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Beispiel: Lichtbogenlänge 2 m minimaler Kurzschlussstrom 1,0 kA wirksamer Fußwiderstand des Freileitungssystems 3 Ω = 0,6 Spannungswandler 110 kV/0,1 kV Stromwandler 600 A/5 A Für den Lichtbogenwiderstand ergibt sich: Die Mastwiderstände betragen R = 3 Ω Für die Resistanzeinstellung ergibt das primär: oder sekundär: In der Praxis liegt das Verhältnis von Resistanz- zu Reaktanzeinstellung in folgenden Bereichen (vgl.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Die Berechnung des reduzierten Staffelfaktors ergibt sich aus: = Staffelfaktor = Reichweite der Zone 1 in Bezug zur Leitungslänge = Schleifenreichweite in Richtung R für Zone 1 = R1 · (1+R = Schleifenreichweite in Richtung X für Zone 1 = X1 · (1+X = Winkelfehler des Spannungswandlers (Typisch: 1°) δ...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Der Spannungsabfall am Fehlerort ist: = (I ) · R Wenn I und I phasengleich sind, dann ist auch U phasengleich mit I . In diesem Fall wird durch den Über- das gemessene X in der Schleife nicht beeinflusst und der ALPHA POLYG kann auf 0° gangswiderstand R eingestellt werden.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Entsprechend gilt für die weiteren Zonen: X(Z2) (Adresse 1313), R(Z2) (Adresse 1312), RE(Z2) (Adresse 1314); X(Z3) (Adresse 1323), R(Z3) (Adresse 1322), RE(Z3) (Adresse 1324); X(Z4) (Adresse 1333), R(Z4) (Adresse 1332), RE(Z4) (Adresse 1334); X(Z5)+ (Adresse1343) für Vorwärtsrichtung, X(Z5)- (Adresse 1346) für Rückwärtsrichtung, R(Z5) (Adres- se 1342), RE(Z5) (Adresse 1344);...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Gesteuerte Zone Z1B Die Übergreifzone Z1B ist eine gesteuerte Stufe. Sie beeinflusst nicht die Normalzonen Z1 bis Z6. Es wird also nicht umgeschaltet, vielmehr wird die Übergreifzone von den zugehörigen Kriterien wirksam oder unwirksam geschaltet. Auch sie kann unter Adresse 1351 MODUS Z1B = vorwärts, rückwärts oder ungerichtet geschaltet werden.
Funktionen 2.2 Distanzschutz 2.2.2.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
Funktionen 2.2 Distanzschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1356 T1B MEHRPOL 0.00 .. 30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B- mehrpol 1357 1.WE -> Z1B Nein Freigabe Zone Z1B für 1.WE-Zyklus 1361 MODUS Z6 vorwärts unwirksam Betriebsart der Zone Z6 rückwärts ungerichtet unwirksam...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-30 Grundform der MHO-Charakteristik Polarisierte MHO-Charakteristik Wie bei allen Kennlinien, die durch den Koordinatenursprung gehen, ist auch bei der MHO-Kennlinie die Grenze um den Ursprung selbst nicht definiert, da die Messspannung hier Null oder für eine Auswertung zu klein ist.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-31 Polarisierte MHO-Kennlinie Eigenschaften der MHO-Kennlinie Da die kurzschlussfremde oder gespeicherte Spannung (ohne Lasttransport) gleich der entsprechenden Ge- neratorspannung E ist und sich nach Kurzschlusseintritt nicht ändert (siehe auch Bild 2-32), erscheint der untere Scheitel des Kreisdurchmessers im Impedanzdiagramm um die Polarisationsgröße k·Z = k·E ver- schoben.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-32 Polarisierte MHO-Kennlinie mit kurzschlussfremden oder gespeicherten Spannungen Auswahl der Polarisation Bei kurzen Leitungen, bei denen die Reichweite der Zonen recht klein eingestellt werden muss und bei kleinen Schleifenspannungen, bei denen der Phasenwinkelvergleich zwischen Differenzspannung und der Schleifen- spannung unsicher wird, könnte es zu falschen Richtungsentscheiden (Auslösung trotz Rückwärtsfehler bzw.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Hinweis Wird bei der Verwendung der MHO-Kennlinie auf einen 3-poligen Fehler zugeschaltet, so steht weder eine Speicher- noch eine fehlerfremde Spannung zur Verfügung. Um Zuschaltungen auf 3-polige Nahfehler sicher zu erfassen, soll bei parametrierter MHO-Charakteristik die Schnellabschaltung immer eingeschaltet sein. Richtungsbestimmung bei serienkompensierten Leitungen Bei einem Kurzschluss hinter dem örtlichen Serienkondensator kehrt sich die Kurzschlussspannung um, solange nicht die Schutzfunkenstrecke SF angesprochen hat (siehe folgendes Bild).
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-34 Verwendung der MHO-Charakteristik bei serienkompensierten Leitungen Die Richtungsmessung erfolgt zu 100 % mit Speicherspannung. Eine Zonenanregung ist nur dann möglich, wenn diese Messung bestätigt, dass die Richtung des Kurzschlusses mit der parametrierten Richtung der Zone übereinstimmt.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-35 Zeigerdiagramm der Messgrößen bei der MHO-Kennlinie Für jede Distanzzone kann mittels des Parameters Z eine MHO-Kennlinie definiert werden. Für jede Zone kann auch bestimmt werden, ob sie vorwärts oder rückwärts wirken soll. In Rückwärtsrichtung ist die MHO- Kennlinie im Koordinatenursprung gespiegelt.
Funktionen 2.2 Distanzschutz Insgesamt gibt es folgende Zonen: Unabhängige Zonen: • 1. Zone (Schnellzone) Z1 mit ZR(Z1); verzögerbar mitT1 1POL. bzw. T1 MEHRPOL, • 2. Zone (Reservezone) Z2 mit ZR(Z2); verzögerbar mit T2 1POL. bzw. T2 MEHRPOL, • 3. Zone (Reservezone) Z3 mit ZR(Z3); verzögerbar mit T3, •...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bei Parametrierung in Sekundärgrößen werden die aus dem Staffelplan ermittelten Werte auf die Sekundär- seite der Strom- und Spannungswandler umgerechnet. Allgemein gilt: Entsprechend gilt für die Reichweite einer beliebigen Distanzzone: = Übersetzung der Stromwandler = Übersetzung der Spannungswandler Bei langen, hoch belasteten Leitungen könnte die MHO-Kennlinie bis in den Lastbereich hineinragen.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Unabhängige Zonen Z1 bis Z6 Jede Zone kann mit dem Parameter MODUS vorwärts oder rückwärts eingestellt werden (Adresse 1401 MODUS Z1, 1411 MODUS Z2, 1421 MODUS Z3, 1431 MODUS Z4, 1441 MODUS Z5 und 1461 MODUS Z6). Dies erlaubt beliebige vorwärts oder rückwärts gestaffelte Stufen.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Gesteuerte Zone Z1B Die Übergreifzone Z1B ist eine gesteuerte Stufe. Sie beeinflusst nicht die Normalzonen Z1 bis Z6. Es wird also nicht umgeschaltet, vielmehr wird die Übergreifzone von den zugehörigen Kriterien wirksam oder unwirksam geschaltet. Auch sie kann unter Adresse 1451 MODUS Z1B = vorwärts oder rückwärts geschaltet werden. Wird diese Stufe nicht benötigt, wird sie unwirksam gestellt (Adresse 1451).
Funktionen 2.2 Distanzschutz 2.2.3.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Diese Einstellung ist auch zu bevorzugen, wenn andere Distanzschutzgeräte im Netz mit diesem Zeitstartver- halten arbeiten. Wenn besonderer Wert auf die Zeitstaffelung gelegt wird, beispielsweise bei Fehlerortwechsel von Zone Z3 in Zone Z2, ist die Einstellung mit Zonen-Anr. zu wählen. Bild 2-38 zeigt vereinfacht die Zo- nenlogik für die erste Zone, Bild 2-39 für die zweite und Bild 2-40 für die dritte Zone.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-39 Auslöselogik für die 2. Zone Bild 2-40 Auslöselogik für die 3. Zone Bild 2-41 Auslöselogik für die 4., 5. und 6. Zone, dargestellt für Z4 SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Zonenlogik der gesteuerten Zone Z1B Die gesteuerte Zone Z1B wird normalerweise als Übergreifzone eingesetzt. Die Logik ist in Bild 2-42 darge- stellt. Sie kann von verschiedenen internen und externen Funktionen aktiviert werden. Von extern wirken die Binäreingaben „>DisFreig.Z1B“ und „>FreigWE Stufen“ auf Z1B des Distanzschutzes. Erstere kann z.B.
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Funktionen 2.2 Distanzschutz Bild 2-42 Auslöselogik für die gesteuerte Zone Z1B SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.2 Distanzschutz Auslöselogik Die von den einzelnen Zonen generierten Ausgangssignale werden in der eigentlichen Auslöselogik zu den Ausgangssignalen „Dis G-AUS“, „Dis AUS1polL1“, „Dis AUS1polL2“, „Dis AUS1polL3“, „Dis AUS L123“ verknüpft. Dabei bedeuten die 1-poligen Informationen, dass wirklich nur 1-polig ausgelöst werden soll. Weiterhin wird die Zone identifiziert, die zur Auslösung führte;...
Funktionen 2.3 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Der 7SA522 verfügt über einen integrierten Pendelzusatz, der sowohl bei Pendelungen eine Auslösung durch den Distanzschutz verhindert (Pendelsperre) als auch die gezielte Auslösung bei instabilen Pendelungen erlaubt (Pendelauslösung). Zur Vermeidung unkontrollierter Auslösungen werden die Distanzschutzeinrichtun- gen durch Pendelsperren ergänzt.
Funktionen 2.3 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) 2.3.2 Funktionsbeschreibung Zur Erfassung einer Pendelung wird die Änderungsgeschwindigkeit der Impedanzzeiger gemessen. Bild 2-44 Impedanzvektoren während einer Pendelung und während eines Kurzschlusses Um ein stabiles und sicheres Funktionieren der Pendelerfassung zu gewährleisten, ohne das Risiko einer Überfunktion während eines Kurzschlusses, werden folgende Messkriterien verwendet: •...
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Funktionen 2.3 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Bild 2-45 Arbeitsbereich der Pendelerfassung bei Polygon- und MHO-Charakteristik Im Bild 2-46 sehen Sie ein vereinfachtes Logikdiagramm zur Funktion der Pendelerfassung. Diese Messung wird pro Phase durchgeführt. Bevor ein Pendelerfassungssignal ausgegeben wird, muss sich die gemessene Impedanz innerhalb des Pendelpolygons befinden (PPOL).
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Funktionen 2.3 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Bild 2-46 Logikdiagramm der Pendelerfassung Pendelsperre Die Pendelsperre blockiert phasenselektiv die Auslösung des Distanzschutzes für bestimmte Zonen (einstell- bar unter Adresse 2002 PENDELPROG): • Blockierung des Auskommandos für alle Zonen (alle blockiert): Das Auslösekommando des Distanz- schutzes ist bei Pendelung für alle Zonen blockiert.
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Funktionen 2.3 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Bild 2-47 Blockierlogik der Pendelsperre Pendelauslösung Ist eine Auslösung bei instabiler Pendelung gewünscht, wird der Parameter PEN-AUSLÖS (Adresse 2006) = Ja eingestellt. Wenn die Kriterien der Pendelerfassung erfüllt sind, wird zunächst ein Auskommando des Dis- tanzschutzes gemäß...
Funktionen 2.3 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) Bild 2-48 Erkennung instabiler Pendelungen Da der Wirkungsbereich des Pendelzusatzes von den Einstellungen des Distanzschutzes abhängt, kann auch die Pendelauslösung nur wirksam sein, wenn der Distanzschutz wirksam geschaltet ist. 2.3.3 Einstellhinweise Der Pendelzusatz ist nur wirksam, wenn er bei der Projektierung auf PENDELERFASSUNG = vorhanden ein- gestellt wurde (Adresse 120).
Funktionen 2.4 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Wenn ein Signalverfahren zur Erzielung eines 100 %-Schutzes eingesetzt werden soll (Abschnitt 2.6) kann der Datenaustausch zwischen den Geräten auch über digitale Kommunikationskanäle laufen. Neben den Schutz- daten können auch andere Daten, die an den Enden zur Verfügung stehen sollen, übertragen werden. Hierzu gehören auch die Synchronisierungs- und Topologiedaten sowie Fernauslöse- und Fernmeldesignale und Messwerte.
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Funktionen 2.4 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Die Kommunikationskette beginnt beim Gerät mit dem Index 1 an dessen Wirkschnittstelle WS1, erreicht das Gerät mit dem Index 3 an WS2, läuft vom Gerät mit Index 3 von WS1 zum Gerät mit Index 2 an WS1. Das Bei- spiel zeigt, dass die Indizierung der Geräte nicht mit der Reihenfolge der Kommunikationskette übereinstim- men muss.
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Funktionen 2.4 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Bild 2-52 Beispiele für Kommunikationsverbindungen Hinweis Die Redundanz verschiedener Kommunikationsverbindungen (bei Ringtopologie) erfordert eine konsequente Trennung aller an der Kommunikation beteiligten Geräte. So sollen verschiedene Kommunikationswege nicht über die gleiche Multiplexer-Karte geführt werden, da bei Ausfall der Karte auch keine Ersatzwege mehr möglich sind.
Funktionen 2.4 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Störung und Ausfall der Kommunikation Die Kommunikation wird ständig von den Geräten überwacht. Einzelne fehlerhafte Datentelegramme bilden keine unmittelbare Gefahr, wenn sie nur sporadisch auftreten. Sie werden im Gerät, das die Störung bemerkt, gezählt und können unter den statistischen Informationen ausgelesen werden. Werden mehrere fehlerhafte oder keine Datentelegramme empfangen, gilt dies als Störung der Kommunika- tion, sobald eine Störungszeit von 100 ms (Voreinstellung, veränderbar) überschritten worden ist.
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Funktionen 2.4 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Wirkschnittstelle 2 Wenn die Wirkschnittstelle 2 vorhanden ist und benutzt wird, bieten sich die gleichen Möglichkeiten an wie bei der Wirkschnittstelle 1. Die entsprechenden Parameter befinden sich unter den Adressen 4601 WS2 (Ein oder Aus), 4602 WS2 VERBINDUNG und 4605 WS2 LAUFZEIT, wobei der letzte wieder nur mittels DIGSI ®...
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Funktionen 2.4 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Wenn mehr als zwei Enden (und entsprechende Geräte) vorhanden sind, wird dem dritten unter der Parame- teradresse 4703 G-ID-GERAET 3 seine Geräte-Ident zugewiesen. Maximal sind für ein Schutzobjekt 3 Enden mit 3 Geräten möglich. Bild 2-54 zeigt ein Beispiel mit drei Geräten. Bei der Projektierung der Schutzfunktionen wurde die im konkreten Anwendungsfall benötigte Anzahl unter Adresse 147 ANZAHL GERAETE eingestellt.
Funktionen 2.4 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) 2.4.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 4501 Wirkschnittstelle 1 4502 WS1 VERBINDUNG LWL direkt LWL direkt WS1 Verbindung über Kom-Ums.
Funktionen 2.5 Übertragung binärer Informationen über Wirkschnittstelle (wahlweise) Übertragung binärer Informationen über Wirkschnittstelle (wahlweise) 2.5.1 Beschreibung Sofern die Geräte an den Enden mit Schutzdatenübertragung über digitale Kommunikationsverbindungen ar- beiten, können zusätzlich bis zu 28 beliebige binäre Informationen von einem Gerät zu den anderen übertragen werden.
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz 2.6.1 Allgemeines Zweck der Signalübertragung Kurzschlüsse, die auf der zu schützenden Strecke außerhalb der ersten Distanzzone auftreten, können vom Distanzschutz nur nach einer Reservezeit selektiv abgeschaltet werden. Auf Leitungsstrecken, die kürzer sind als die kleinstmögliche sinnvolle Entfernungseinstellung, können Kurzschlüsse ebenfalls nicht in Schnellzeit selektiv abgeschaltet werden.
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Für diese Übertragungsmöglichkeiten sind folgende Signalübertragungsverfahren geeignet: • Mitnahme über erweiterten Messbereich mittels Übergreifzone Z1B (gerichtet), • Signalvergleich (mit Übergreifzone Z1B). 7SA522 erlaubt auch die Übertragung phasenselektiver Signale. Dies hat den Vorteil zuverlässig 1-polige Kurzunterbrechung durchzuführen, und zwar auch dann, wenn im Netz zwei 1-phasige Fehler auf verschiede- nen Leitungen auftreten.
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz 2.6.3 Mitnahme über erweiterten Messbereich Das folgende Verfahren eignet sich sowohl für konventionelle, als auch für digitale Übertragungsmedien. Prinzip Bild 2-56 zeigt das Funktionsschema des Mitnahmeverfahrens über erweiterten Messbereich. Bei einem Fehler innerhalb der Zone Z1 wird an das Gegenende ein Mitnahmesignal gesendet. Das dort empfangene Signal führt zur Auslösung, wenn der Fehler innerhalb der Zone Z1B in der parametrierten Richtung erkannt verlängert werden (parametrierbar unter Adresse 2103 T SENDVERL.), wird.
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Ablauf Die Mitnahme funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung. Deshalb müssen die erste Zone Z1 und die Übergreifzone Z1B beim Distanzschutz unbedingt auf vorwärts eingestellt sein (Adressen 1301 MODUS Z1 und 1351 MODUS Z1B, siehe auch Abschnitt 2.2.2 unter Randtitel „Unabhängige Zonen Z1 bis Z6“ und „Ge- steuerte Zone Z1B“).
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bild 2-58 Logikdiagramm der Mitnahme über Z1B (ein Leitungsende, mit Wirkschnittstelle) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen werden. Sende- und Emp- fangskreise arbeiten dann für jede Phase getrennt. Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide ge- genüberliegenden Enden gesendet. Die Empfangssignale sind dann mit ODER verknüpft. Ist der Parameter DIS SIGNAL (Adresse 121) auf Signal mit WS und der Parameter ANZAHL GERAETE (Adresse 147) auf 3 Geräte eingestellt, wird das Gerät über zwei Gegenenden informiert.
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bild 2-59 Funktionsschema der direkten Mitnahme 2.6.5 Signalvergleichsverfahren Das folgende Verfahren eignet sich sowohl für konventionelle, als auch für digitale Übertragungsmedien. Prinzip Der Signalvergleich ist ein Freigabeverfahren. Maßgebend ist die Zone Z1B, die über die nächste Station hinaus eingestellt wird.
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bild 2-60 Funktionsschema des Signalvergleichsverfahrens Signalvergleichsverfahren Der Signalvergleich funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung. Deshalb muss die Übergreifzone Z1B beim Distanzschutz unbedingt auf vorwärts eingestellt sein (Adresse 1351 MODUS Z1B, siehe auch Ab- schnitt 2.2.2 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“). Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen werden.
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bild 2-61 Logikdiagramm des Signalvergleichsverfahrens (ein Leitungsende, konventionell, ohne Wirkschnittstelle) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bild 2-62 Logikdiagramm des Signalvergleichsverfahrens (ein Leitungsende, mit Wirkschnittstelle) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz 2.6.6 Unblockverfahren Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien. Prinzip Die Unblock-Methode ist ein Freigabeverfahren. Der Unterschied zum Signalvergleichsverfahren besteht darin, dass eine Auslösung auch dann möglich ist, wenn kein Freigabesignal vom Gegenende ankommt. Es wird daher vor allem für lange Leitungen verwendet, wenn das Signal über die zu schützende Leitung mittels TFH übertragen werden muss und die Dämpfung des Übertragungssignals an der Fehlerstelle so groß...
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Für alle Zonen außer Z1B erfolgt Auslösung ohne Freigabe vom Gegenende, so dass der Schutz unabhängig von der Signalübertragung mit normaler Staffelkennlinie arbeitet. Ablauf Bild 2-64 zeigt das Logikdiagramm des Unblockverfahrens für ein Leitungsende. Das Unblockverfahren funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung. Deshalb muss die Übergreifzone Z1B beim Distanzschutz unbedingt auf vorwärts eingestellt sein: Adresse 1351 MODUS Z1B, siehe auch Ab- schnitt 2.2.1 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“.
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bild 2-64 Sende- und Freigabelogik des Unblockverfahrens SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bild 2-65 Unblock Logik SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz 2.6.7 Blockierverfahren Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien. Prinzip Beim Blockierverfahren wird der Übertragungsweg genutzt, um ein Blockiersignal von einem Leitungsende an das andere zu senden. Das Signal wird gesendet, sobald der Schutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung er- kennt, wahlweise auch sofort nach Fehlereintritt (Sprungdetektor über gestrichelte Linie in Bild 2-66).
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Ablauf Bild 2-67 zeigt das Logikdiagramm des Blockierverfahrens für ein Leitungsende. Blockiert wird die Übergreifzone Z1B, weshalb sie unbedingt auf vorwärts einzustellen ist (Adresse 1351 MODUS Z1B, siehe auch Abschnitt 2.2.1 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“). Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen werden.
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bild 2-67 Logikdiagramm des Blockierverfahrens (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Sobald der Distanzschutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkannt hat, wird das Blockiersignal gesendet (z.B. „Dis Senden“, Nr 4056). Das Sendesignal kann mittels Adresse 2103 verlängert werden. Bei einem Fehler in Vorwärtsrichtung wird das Blockiersignal gestoppt (z.B. „Dis Stop“, Nr 4070). Ein besonders schnelles Blockieren wird erreicht, wenn man das Ausgangssignal des Sprungdetektors der Messgrößen zum Senden mitbenutzt.
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bild 2-68 Transiente Blockierung bei Freigabeverfahren 2.6.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung In Fällen, wo an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung vorhanden ist, regt der Dis- tanzschutz nicht an. Damit kann dort weder ein Auslösekommando noch ein Sendesignal abgesetzt werden. Bei den Vergleichsverfahren mit Freigabesignal könnte ohne besondere Maßnahmen nicht einmal das Lei- tungsende mit starker Einspeisung in Schnellzeit auslösen, da vom Ende mit der schwachen Einspeisung kein Freigabesignal übertragen wird.
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Bei 1- oder 2-poliger Anregung des Distanzschutzes besteht die Möglichkeit trotzdem ein Echo zu senden, wenn auf den nicht angeregten Phasen durch Messung schwache Einspeisung erkannt wurde. Um die Bildung eines Echos nach Abschalten der Leitung und Rückfall der Anregung zu verhindern, kann kein Echo mehr gebildet werden, wenn bereits eine Anregung vorgelegen hat (RS-Speicher in Bild 2-69).
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Digitale Übertragung Für die digitale Übertragung mittels Wirkschnittstelle sind folgende Verfahren (beschrieben im Abschnitt 2.6) möglich: Mitnahme Mitnahme über erweiterten Messbereich Z1B, Signalvergleich Signalvergleichsverfahren. Unter Adresse 2101 SIGNALZUSATZ wählen Sie das entsprechende Verfahren aus. Hier kann die Verwen- dung eines Signalverfahrens auch Ausgeschaltet werden.
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Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Der Parameter DIS.Empf merken (Adresse 2113) ist nur bei den Freigabeverfahren Mitnahme über erwei- terten Messbereich, Signalvergleich und Unblocking wirksam. Wenn der Parameter DIS.Empf merken (Adresse 2113) auf Ja gesetzt ist und eine eigene Distanzschutzanregung in Z1B vorliegt, wird die phasenselektive Freigabe, die über den Signalzusatz erfolgt, gespeichert.
Funktionen 2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz 2.6.11 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2101 SIGNALZUSATZ Distanzschutz-Signalzusatz Mitnahme Signalvergleich 2102 ANSCHLUSS Zweienden Zweienden Anschlusskonfiguration Dreienden 2103A T SENDVERL. 0.00 ..
Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) In geerdeten Netzen, in denen bei Erdfehlern extrem hohe Übergangswiderstände vorkommen können (z.B. Freileitungen ohne Erdseil, Sandböden), spricht häufig die Anregung des Distanzschutzes nicht an, weil Erd- kurzschlussimpedanzen vorkommen, die außerhalb der Anregekennlinien des Distanzschutzes erscheinen. Der Distanzschutz 7SA522 verfügt über Schutzfunktionen für hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Die Nullspannung wird durch ihre Definitionsgleichung 3·U bestimmt. Abhängig von der L1-E L2-E L3-E Verwendung des vierten Spannungseinganges U des Gerätes wird sie gemessen oder errechnet. Ist der vierte Spannungseingang an die offene Dreieckswicklung U eines Spannungswandlersatzes angeschlossen und dies entsprechend konfiguriert (Adresse 210 U4-WANDLER = Uen-Wandler, siehe Abschnitt 2.1.2.1), wird diese Spannung –...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-71 Logikdiagramm der 3I >>>-Stufe Unabhängige Hochstromstufe 3I >> Die Logik der Hochstromstufe 3I >> ist aufgebaut wie die der 3I >>>-Stufe. In allen Bezeichnungen ist lediglich 3I0>>> durch 3I0>> zu ersetzen. Ansonsten ist auch Bild 2-71 gültig. Unabhängige Überstromstufe 3I >...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Stromabhängige Überstromstufe 3I Auch die Logik der Stufe mit stromabhängiger Verzögerung arbeitet wie die übrigen Stufen. Diese Stufe arbeitet mit einem besonders optimierten digitalen Filter, das alle Oberschwingungen ab der 2. Harmonischen vollstän- dig unterdrückt und ist daher besonders für hochempfindliche Erdfehlererkennung geeignet.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-72 Logikdiagramm der 3I -Stufe (abhängiger Überstromzeitschutz), Beispiel für IEC-Kennlinien Stromabhängige Überstromstufe mit logarithmisch inverser Kennlinie Die logarithmisch inverse Kennlinie unterscheidet sich von den anderen stromabhängigen Kennlinien haupt- sächlich dadurch, dass die Form der Kennlinie durch eine Reihe von Parametern beeinflussbar ist. Dabei können die Steilheit und eine Zeitverschiebung T 3I0Pmax verändert werden, die unmittelbar auf die Kennlinie wirken.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-73 Logikdiagramm der 3I -Stufe bei der logarithmisch inversen Kennlinie Nullspannungszeitschutz (U -invers) Der Nullspannungszeitschutz arbeitet nach einer spannungsabhängigen Auslösezeitkennlinie. Er kann anstel- le der Überstromzeitstufe mit stromabhängiger Verzögerung eingestellt werden. Die Spannungs-Zeit-Kennlinie kann in Spannungsrichtung um eine konstante Spannung (U0inv. minimal, gültig für t →...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-74 zeigt das Logikdiagramm. Die Auslösezeit richtet sich nach der Höhe der Nullspannung U . In ver- maschten geerdeten Netzen kann man davon ausgehen, dass die Nullspannung zur Erdkurzschlussstelle hin zunimmt; die inverse Kennlinie bewirkt, dass hier die kürzeste Kommandozeit auftritt und die übrigen Relais zurückfallen.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Eine weitere Zeitstufe T unger.(U0inv) führt ohne Richtungsmessung und spannungsunabhängig zur Aus- lösung. Sie kann als ungerichtete Stufe über die gerichtete Stufe eingestellt werden. Voraussetzung für die Auslösung mit dieser Stufe ist jedoch, dass auch die Zeit der spannungsabhängigen Stufe (ohne Richtungsab- frage) abgelaufen ist.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-75 Nullleistungsschutz Bild 2-75 zeigt das Logikdiagramm. Die Auslösezeit richtet sich nach der Höhe der kompensierten Nullleistung wie oben definiert. In vermaschten geerdeten Netzen kann man davon ausgehen, dass sowohl die Nullspan- nung als auch der Nullstrom zur Erdkurzschlussstelle hin zunehmen;...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-76 Phasenstromstabilisierung Einschaltstabilisierung Wenn das Gerät an einem Transformatorabzweig eingesetzt wird, ist beim Zuschalten des Transformators auch im Nullstrom mit hohem Einschaltstrom (Rush-Strom) zu rechnen, wenn der Transformatorsternpunkt geerdet ist. Der Einschaltstrom kann ein Vielfaches des Nennstromes betragen und zwischen einigen zehn Mil- lisekunden und einigen Minuten lang fließen.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Die Richtungsbestimmung erfordert einen Mindeststrom 3I und eine Mindestverlagerungsspannung, die als 3U0> einstellbar ist. Bei zu kleiner Verlagerungsspannung ist eine Richtungsbestimmung nur möglich, wenn mit dem Transformatorsternpunktstrom gemessen werden kann und dieser einen Mindestwert entsprechend der Einstellung IY>...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Richtungsbestimmung für Leitungen mit Serienkompensation Die Richtungsbestimmung/Richtungskennlinie des Erdfehlerschutzes basiert auf der Annahme einer überwie- gend induktiven Nullsystemimpedanz. Im Falle einer serienkompensierten Leitung gilt diese Annahme jedoch nicht mehr. Je nach Kompensationsgrad wird die Nullsystemimpedanz mehr oder weniger stark kapazitiv be- einflusst.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Richtungsbestimmung mit kompensierter Nullsystemleistung Für die Richtungsbestimmung kann auch die Nullleistung verwendet werden. Dann ist das Vorzeichen der kompensierten Nullleistung maßgebend. Dies ist die oben unter „Nullleistung“ bereits erwähnte Komponente der Nullleistung S in Richtung eines einstellbaren Kompensationswinkels ϕ...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Der Phasenselektor nutzt zur Bestimmung der Fehlerart die Phasenlage zwischen Gegensystemstrom und Nullstrom. Zur Unterscheidung der verschiedenen Fehlerarten werden auch die Phasenströme bewertet, ggf. mit Kompensation des Laststroms. Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, dass die fehlerfreien Phasen beim 1- phasigen Kurzschluss entweder keine oder nur nahezu gleichphasige Fehlerströme führen können.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-80 Logikdiagramm der einpoligen Auslösung mit Phasenselektor SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Blockierung Die Auslösung des Erdkurzschlussschutzes kann vom Distanzschutz blockiert werden. Wenn dann ein Fehler durch den Distanzschutz erkannt wird, erfolgt keine Auslösung des Erdkurzschlussschutzes. Dies gibt der se- lektiven Fehlerklärung durch den Distanzschutz Vorrang vor der Auslösung durch den Erdkurzschlussschutz. Die Blockierung kann durch Einstellung auf 1-phasige oder mehrphasige Fehler sowie auf Fehler in Distanz- zone Z1 oder Z1/Z1B beschränkt werden.
Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Zuschalten auf einen Erdkurzschluss Um bei Zuschaltung des Leistungsschalters eine schnelle Abschaltung bei einem Erdfehler zu erreichen, kann die Zuschalterkennung benutzt werden. Der Erdkurzschlussschutz kann dann unverzögert 3-polig wieder aus- lösen. Dabei kann durch Parameter bestimmt werden, für welche Stufe(n) die Schnellauslösung nach Zuschal- tung gilt (siehe auch Logikdiagramme Bild 2-71 bis Bild 2-75).
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bei Einstellung des Parameters 3103 EF BLK /1p auf Ja wird der Erdkurzschlussschutz komplett blockiert, wenn der Open Pole Detektor eine 1-polige Pause erkennt. Werden im zu schützenden Netz keine 1-poligen Auslösungen durchgeführt, sollte der Parameter auf Nein eingestellt werden. Unabhängig von der Einstellung des Parameters Adresse 3103 EF BLK /1p wird der Erdfehlerschutz in der 1-poligen Pause immer blockiert, wenn er selbst ein Auskommando abgesetzt hat.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Wird keine stromabhängige Kennlinie benötigt, dafür aber eine vierte stromunabhängige Stufe, kann die „stromabhängige“ Stufe als stromunabhängige verwendet werden. Dies ist bereits bei der Konfiguration der Schutzfunktionen zu berücksichtigen (siehe Abschnitt 2.1.1.2, Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = nur UMZ). Für diese Stufe gilt dann Adresse 3141 3I0P als Stromansprechwert und Adresse 3147 T 3I0Pverz als un- abhängige Verzögerung.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Abhängige Stromstufe mit ANSI-Kennlinie Wurde die vierte Stufe als stromabhängige Stufe mit ANSI-Kennlinie konfiguriert (Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = UMZ/AMZ ANSI), stellen Sie zunächst den Modus ein: Adresse 3140 MODUS 3I0P. Sie können die Stufe gerichtet vorwärts (normalerweise Richtung Leitung), rückwärts (normalerweise Rich- tung Sammelschiene) oder ungerichtet (in beide Richtungen) einstellen.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Schließlich kann unter Adresse 3147 T 3I0Pverz wie bei den anderen Kennlinien eine Verzögerung kon- stanter Länge eingestellt werden. Bei der Wahl der Strom- und Zeiteinstellung ist auch zu beachten, ob eine Stufe richtungsabhängig arbeiten soll und ob Signalübertragung verwendet wird.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Mit der ungerichteten Zeit T unger.(U0inv) (Adresse 3185) lässt sich eine ungerichtete Reservestufe rea- lisieren. Bild 2-83 Kennlinienparameter der abhängigen Nullspannungsstufe — ohne Zusatzzeiten Nullleistungsstufe Falls Sie die 4. Stufe als Nullleistungsstufe konfiguriert haben (Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = Sr invers), stellen Sie zunächst den Modus ein: Adresse 3140 MODUS 3I0P.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Richtungsbestimmung Die Richtung jeder Stufe, die Sie verwenden wollen, haben Sie bereits bei den Stufeneinstellungen festgelegt. Welche Stufe(n) in welche Richtung wirken soll(en), richtet sich nach dem Anwendungszweck. Will man z.B. einen gerichteten Erdstromzeitschutz mit ungerichteter Reservestufe realisieren, kann man die 3I >>-Stufe ge- richtet mit einer kurzen oder ohne Verzögerung einstellen und die 3I >-Stufe mit gleichem Ansprechwert und...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Falls Sie den Nullleistungsschutz verwenden und die Fehlerrichtung aus der Nullleistung bestimmt wird, gibt Adresse 3169 S VORWÄRTS den Wert der kompensierten Nullleistung an, oberhalb dessen die Richtung vor- wärts erkannt wird. Dieser Wert soll unterhalb der Referenzleistung S ref (Adresse 3156, siehe oben unter „Nullleistungsstufe“) liegen, damit auch bei kleineren Nullleistungen die Richtungsbestimmung gewährleistet ist.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bild 2-84 Einpoliger Erdkurzschluss in Rückwärtsrichtung im Netzschaltbild und im symmetrischen Komponenten- netz Z1A, Z2A, Z0A Vorimpedanz Seite A, symm. Komponenten Z1B, Z2B, Z0B Vorimpedanz Seite B, symm. Komponenten ZL, Z0L Leitungsimpedanz, Mit- und Nullimpedanz Fehlerimpedanz Zum Schutz von Leitungen, bei denen die Nullimpedanz deutlich größer als die Nullimpedanz der Einspeisung in Bild 2-84), empfiehlt sich für den Parameter 3186 3U0<...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Bei Leitungen ohne Serienkompensation belassen Sie den Parameter XSerCapac (Adresse 3187, Voreinstel- lung 0) auf dem Voreinstellwert 0. Die für die Richtungsbestimmung verwendete Spannung U bleibt dann un- verändert. Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz Der Erdkurzschlussschutz in 7SA522 kann mittels der integrierten Signalübertragungslogik zum Richtungsver- gleichsschutz erweitert werden.
Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Phasenstromstabilisierung Um bei unsymmetrischen Lastbedingungen oder unterschiedlichen Stromwandlerfehlern in geerdeten Netzen ein Fehlansprechen der Stufen zu vermeiden, werden die Erdstromstufen mit den Phasenströmen stabilisiert: Mit steigenden Phasenströmen werden die Ansprechwerte erhöht. Mittels Adresse 3104 3I0 IPH STAB kann der voreingestellte Wert 10 % für alle Stufen gemeinsam verändert werden.
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3110 MODUS 3I0>>> vorwärts unwirksam Betriebsart rückwärts ungerichtet unwirksam 3111 3I0>>> 0.05 .. 25.00 A 4.00 A Ansprechwert 0.25 .. 125.00 A 20.00 A 3112 T 3I0>>> 0.00 .. 30.00 s; ∞ 0.30 s Zeitverzögerung 3113...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3134 SOTF 3I0> Nein Nein Unverzögert bei Zuschal- tung auf Fehler 3135 RUSH 3I0> Nein Nein Blockierung durch Ein- schaltrush 3136 BLK /1p 3I0> Blockierung 3I0> in einpo- Nein (unger.) liger Pause 3137...
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Funktionen 2.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3154 3I0P-FAKTOR 1.0 .. 4.0 Faktor f. Kennl.startwert (log. invers) 3155 0.00 .. 3.00 s 0.50 s k-Faktor für Sr-Kennlinie 3156 S ref 1 .. 100 VA 10 VA S ref für Sr-Kennlinie 5 ..
Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) 2.8.1 Allgemeines Mit Hilfe der integrierten Vergleichslogik kann der gerichtete Erdkurzschlussschutz gemäß Abschnitt 2.7 zum Richtungsvergleichsschutz erweitert werden. Übertragungsverfahren Eine der Stufen, die gerichtet vorwärts wirken muss, wird für den Vergleich genutzt. Diese kann nur schnell auslösen, wenn ein Fehler auch am anderen Leitungsende in Vorwärtsrichtung erkannt wird.
Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Ein- und Ausschalten Die Vergleichsfunktion kann ein- und ausgeschaltet werden, und zwar über Parameter 3201 SIGNALZUSATZ, über die Systemschnittstelle (sofern vorhanden) und über Binäreingaben (sofern rangiert). Die Schaltzustände werden intern gespeichert (siehe Bild 2-85) und gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Grundsätzlich kann nur von dort eingeschaltet werden, wo vorher ausgeschaltet wurde.
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-86 Funktionsschema des Richtungsvergleichsverfahrens Ablauf Bild 2-87 zeigt das Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens für ein Leitungsende. Der Richtungsvergleich funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung. Deshalb muss die Überstromstufe, die mit Richtungsvergleich arbeiten soll, unbedingt auf vorwärts (RICH. 3I0...). eingestellt sein, siehe auch Abschnitt 2.7 unter Randtitel „Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz“.
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-87 Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens (ein Leitungsende) Bild 2-88 zeigt das Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens für ein Leitungsende mit Wirkschnitt- stelle. Für den Erdfehlerschutz wird nur der Richtungsvergleich für die Übertragung über die Wirkschnittstelle ange- boten.
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-88 Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens mit Wirkschnittstelle (für ein Gerät) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) 2.8.3 Richtungsunblockverfahren Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien. Prinzip Die Unblock-Methode ist ein Freigabeverfahren. Der Unterschied zum Richtungsvergleichsverfahren besteht darin, dass eine Auslösung auch dann möglich ist, wenn kein Freigabesignal vom Gegenende ankommt. Es wird daher vor allem für lange Leitungen verwendet, wenn das Signal über die zu schützende Leitung mittels TFH übertragen werden muss und die Dämpfung des Übertragungssignals an der Fehlerstelle so groß...
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Ablauf Bild 2-90 zeigt das Logikdiagramm des Unblockverfahrens für ein Leitungsende. Das Richtungsunblockverfahren funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“-Richtung. Deshalb muss die Über- stromstufe, die mit dem Unblockverfahren arbeiten soll, unbedingt auf vorwärts (RICH.3I0...) eingestellt sein, siehe auch Abschnitt 2.7 unter Randtitel „Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz“.
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-90 Logikdiagramm des Unblockverfahrens (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-91 Unblock-Logik SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) 2.8.4 Richtungsblockierverfahren Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien. Prinzip Beim Blockierverfahren wird der Übertragungsweg genutzt, um ein Blockiersignal von einem Leitungsende an das andere zu senden. Das Signal wird gesendet, sobald der Schutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung er- kennt, wahlweise auch sofort nach Fehlereintritt (Sprungdetektor über gestrichelte Linie).
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-93 Logikdiagramm des Blockierverfahrens (ein Leitungsende) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Sobald der Erdkurzschlussschutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkannt hat, wird das Blockiersignal ge- sendet (z.B. „EF Senden“, Nr 1384). Das Sendesignal kann mittels Adresse 3203 verlängert werden. Bei einem Fehler in Vorwärtsrichtung wird das Blockiersignal gestoppt (z.B. „EF Stop“, Nr 1389). Ein besonders schnelles Blockieren wird erreicht, wenn man das Ausgangssignal des Sprungdetektors der Messgrößen zum Senden mitbenutzt.
Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-94 Transiente Blockierung 2.8.6 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Erdstromspeisung Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung oder Sternpunkterdung nur hinter einem Leitungsende kann vom nullstromfreien Leitungsende kein Freigabesignal gebildet werden, da dort keine Anregung erfolgt. Bei den Vergleichsverfahren mit Freigabesignal könnte ohne besondere Maßnahmen nicht einmal das Leitungsende mit starker Einspeisung in Schnellzeit auslösen, da vom Ende mit der schwachen Einspeisung kein Freigabe- signal übertragen wird.
Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 2-95 Entstehung des Signals Echofreigabe 2.8.7 Einstellhinweise Allgemeines Der Signalübertragungszusatz für Erdkurzschlussschutz ist nur wirksam, wenn er bei der Projektierung auf eines der möglichen Verfahren eingestellt wurde (Adresse 132). Abhängig von dieser Projektierung erscheinen hier nur die Parameter, die für das gewählte Verfahren von Belang sind.
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Voraussetzungen beim Erdkurzschlussschutz Bei den Vergleichsverfahren ist unbedingt zu beachten, dass ein äußerer Erdkurzschluss (durchfließender Erd- kurzschlussstrom) an beiden Leitungsenden erkannt wird, um bei den Freigabeverfahren ein fehlerhaftes Echo zu vermeiden bzw. beim Blockierverfahren das Blockiersignal zu gewährleisten. Wenn bei einem Erdkurz- schluss gemäß...
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) rung nach einem rückwärtigen Fehler. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter mög- lich. Damit stationäre Leitungsstörungen wie Leitungsbruch erkannt werden, wird bei Störungserkennung nach einer Überwachungszeit T ALARM (Adresse 3207) auf Dauerstörung erkannt. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) 2.8.8 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3201 SIGNALZUSATZ Erdfehler-Signalzusatz 3202 ANSCHLUSS Zweienden Zweienden Anschlusskonfiguration Dreienden 3203A T SENDVERL. 0.00 ..
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Funktionen 2.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Information Info-Art Erläuterung 1384 EF Senden EF Signalzusatz: Sendesignal 1386 EF TransBlock EF Signalzusatz: Transiente Blockierung 1387 EF UB Emp.St.1 EF Unblocking: Empfangsstörung Kanal 1 1388 EF UB Emp.St.2 EF Unblocking: Empfangsstörung Kanal 2 1389 EF Stop EF Blocking: Stopsignal...
Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung In Fällen, wo an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung besteht, regt bei einem Kurz- schluss der Distanzschutz dort nicht an. Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung ist eine Anregung durch den Distanzschutz nur am einspeisenden Ende möglich.
Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Bild 2-98 Logikdiagramm der Echofunktion mit Signalübertragung 2.9.2 Klassische Auslösung 2.9.2.1 Funktionsbeschreibung Übertragungsverfahren In Zusammenarbeit mit den Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz und/oder mit Erdkurzschluss- schutz kann auch in solchen Fällen eine schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden erreicht werden. Am stark einspeisenden Leitungsende kann der Distanzschutz bei Fehlern innerhalb der Zone Z1 stets schnell auslösen.
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Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Anregung mit Unterspannung Bild 2-99 zeigt das Funktionsprinzip der Auslösung bei schwacher Einspeisung. Sie kann unter Adresse 2501 SE MODUS (Schwache Einspeisung MODUS) wirksam (Echo u. Auskom. und Echo u.Aus(I=0)) oder unwirksam geschaltet werden (Aus). Wird dieser „Schalter“ auf nur Echo eingestellt, ist die Auslösung eben- falls unwirksam, jedoch kann die Echofunktion zur Freigabe des speisenden Leitungsendes arbeiten (vgl.
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Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Bild 2-99 Logikdiagramm der Auslösung bei schwacher Einspeisung Wenn Distanz- oder Erdfehlerschutz einen Übertragungskanal teilen (Adresse 2509 = Ja) und keine Blockierung bei Distanz- und Erdfehlerschutz anliegt, ist der Ausgang an diesem Gatter eine UND-Verknüpfung der Eingänge. SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.9.2.2 Einstellhinweise Allgemein Voraussetzung für alle Funktionen bei schwacher Einspeisung ist, dass sie bei der Festlegung des Funkti- onsumfangs unter Adresse 125 SCHWACHE EINSP. = vorhanden projektiert wurden. Mit dem Parameter SE MODUS (Adresse 2501) wird bestimmt, ob das Gerät bei einem Kurzschluss mit schwa- cher Einspeisung auslösen soll oder nicht.
Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Die Echoimpulsdauer T IMPULS (Adresse 2503) kann an die Gegebenheiten der Übertragungsanlage ange- passt werden. Sie muss so lang sein, dass auch bei unterschiedlichen Eigenzeiten der Schutzgeräte an den Leitungsenden und der Übertragungsgeräte die Erkennung des Empfangssignals gewährleistet ist. Meist sind ®...
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Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Unverzögerte Auslösung Bild 2-100 Logikdiagramm für unverzögerte Auslösung SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Verzögerte Auslösung Bild 2-101 Logikdiagramm für verzögerte Auslösung SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.9.3.2 Einstellhinweise Phasenselektion Die Phasenselektion erfolgt über eine Unterspannungserkennung. Dabei wird keine absolute Spannungs- schwelle in Volt parametriert, sondern ein Faktor (Adresse 2510 Uphe< FAKTOR), der multipliziert mit der ge- messenen Leiter-Leiter-Spannung die Spannungsschwelle ergibt. Damit werden betriebsbedingte Abweichun- gen von der Nennspannung in der Unterspannungsschwelle berücksichtigt und laufend den aktuellen Gegebenheiten angepasst.
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Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung Außerdem wirken auf die unverzögerte Logik die phasenselektiven Blockiersignale ASE block L..Damit werden Fehlanregungen insbesondere nach Abschalten des eigenen Leitungsendes verhindert. Unter der Adresse 2530 ASE unverz. wird die Stufe der unverzögerten Auslösung Aus- oder dauerhaft Eingeschaltet.
Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.9.4 Tabellarische Übersichten für die klassische und französische Auslösung 2.9.4.1 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Funktionen 2.9 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung 2.9.4.2 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 4203 >ASE block >AUS bei schwacher Einsp. blockieren 4204 >ASE Verz.block >verzögerte ASE blockieren 4205 >ASE Emp. OK >AUS bei schwacher Einsp:Empfang OK 4206 >ASE Emp. >AUS bei schwacher Einsp:Empfangssignal 4221 ASE aus Aus bei schw.
Funktionen 2.10 Externe Direkt- und Fernauslösung 2.10 Externe Direkt- und Fernauslösung Über einen Binäreingang kann ein beliebiges Signal von einer externen Schutz- oder Überwachungseinrich- tung in die Verarbeitung des 7SA522 eingekoppelt werden. Es kann verzögert, gemeldet und auf ein oder mehrere Ausgaberelais gegeben werden.
Funktionen 2.10 Externe Direkt- und Fernauslösung 2.10.2 Einstellhinweise Allgemein Voraussetzung für die Verwendung der Direkt- oder Fernauslösung ist, dass bei der Projektierung des Geräte- umfangs unter Adresse 122 EXT.EINKOPPLUNG = vorhanden projektiert wurde. Sie kann außerdem in Adresse 2201 EXT.EINKOPPLUNG Ein- oder Ausgeschaltet werden. Sowohl für die externe örtliche Auslösung als auch für die Empfangsseite bei der Fernauslösung kann unter Adresse 2202 T AUSVERZ.
Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Das Gerät 7SA522 verfügt über einen Überstromzeitschutz, der wahlweise als Reserve-Überstromzeitschutz oder als Not-Überstromzeitschutz verwendet werden kann. Alle Stufen sind unabhängig von einander und können beliebig kombiniert werden. 2.11.1 Allgemeines Während der Distanzschutz nur korrekt arbeiten kann, wenn die Messspannung richtig am Gerät anliegt, be- nötigt der Not-Überstromzeitschutz nur die Ströme.
Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) 2.11.2 Funktionsbeschreibung Messgrößen Die Leiterströme werden dem Gerät über die Eingangswandler zugeführt. Der Erdstrom 3·I wird – abhängig von der Bestellvariante und Verwendung des vierten Stromeinganges I des Gerätes – entweder direkt gemes- sen oder errechnet. Bei Anschluss von I in der Sternpunktzuführung des Stromwandlersatzes steht der Erdstrom unmittelbar als Messgröße zur Verfügung.
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Bild 2-104 Logikdiagramm der I>>-Stufe Ausgangsmeldungen zu den Anregesignalen finden Sie in Tabelle 2-5 Ausgangsmeldungen zu den Auslösesignalen finden Sie in Tabelle 2-6 Unabhängige Überstromstufe I> Die Logik der Überstromstufen I> ist ebenso aufgebaut wie die I>>-Stufen. In allen Bezeichnungen ist lediglich Iph>>...
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Bild 2-105 Logikdiagramm der I -Stufe (abhängiger Überstromzeitschutz) - Beispiel für IEC-Kennlinien Ausgangsmeldungen zu den Anregesignalen finden Sie in Tabelle 2-5 Ausgangsmeldungen zu den Auslösesignalen finden Sie in Tabelle 2-6 Endfehlerschutz Eine weitere Überstromstufe ist für die Anwendung als Endfehlerschutz vorgesehen, kann jedoch auch jeder- zeit als normale zusätzliche unabhängige Überstromstufe verwendet werden, da sie unabhängig von den anderen Stufen arbeitet.
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Bild 2-106 Endfehler an einer 1 -Leistungsschalter-Anordnung Wenn bei offenem Abzweigtrenner 1 ein Kurzschlussstrom I und/oder I fließt, kann nur ein Fehler im Endbe- reich zwischen den Stromwandlern I und dem Abzweigtrenner vorliegen. Die Kurzschlussstrom führenden Leistungsschalter LSA und LSM können unverzögert ausgeschaltet werden.
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Bild 2-107 Logikdiagramm des Endfehlerschutzes Ausgangsmeldungen zu den Anregesignalen finden Sie in Tabelle 2-5 Ausgangsmeldungen zu den Auslösesignalen finden Sie in Tabelle 2-6 Schnellabschaltung vor Wiedereinschaltung Wenn automatische Wiedereinschaltungen durchgeführt werden sollen, wünscht man meist eine schnelle Klärung des Fehlers vor Wiedereinschaltung.
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Zuschalten auf einen Kurzschluss Um bei Zuschalterkennung des Leistungsschalters eine schnelle Abschaltung bei einem Kurzschluss zu errei- chen, kann die interne Zuschalterkennung benutzt werden. Der Überstromzeitschutz kann dann unverzögert oder mit geringer Verzögerung 3-polig wieder auslösen. Dabei kann durch Parameter bestimmt werden, für welche Stufe(n) die Schnellauslösung nach Zuschalten gilt (siehe auch Logikdiagramme Bild 2-104, 2-105 und 2-107).
Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Tabelle 2-6 Auslösesignale der einzelnen Phasen interne Meldung Bild Ausgangsmeldung I>> AUS L1 2-104 I> AUS L1 „U/AMZ AUS1polL1“ bzw. „U/AMZ AUS 7212 bzw. Ip AUS L1 2-105 L123“ 7215 I>>> AUS L1 2-107 I>> AUS L2 2-104 I>...
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Eine oder mehrere Stufen können als Schnellauslösestufen beim Zuschalten auf einen Kurzschluss eingestellt werden. Dies wird bei der Einstellung der individuellen Stufen (siehe unten) ausgewählt. Um ein Fehlanspre- chen infolge transienter Überströme zu vermeiden, kann eine Verzögerung T SOTF (Adresse 2680) eingestellt werden.
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Mit einem Sicherheitsfaktor von 10 % ergibt sich der primäre Einstellwert: Einstellwert I>> = 1,1 · 2150 A = 2365 A oder der sekundäre Einstellwert: d.h. bei Kurzschlussströmen über 2365 A (primär) oder 19,7 A (sekundär) liegt mit Sicherheit ein Kurzschluss auf der zu schützenden Leitung vor.
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Bei Einstellung in Primärgrößen ergibt sich der Einstellwert: Einstellwert I> = 1,1 · 630 A = 693 A Bei Einstellung in Sekundärgrößen ergibt sich der Einstellwert: Die Erdstromstufe 3I0> (Adresse 2622) soll noch den geringsten zu erwartenden Erdkurzschlussstrom erfas- sen.
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Der einzustellende Zeitmultiplikator T IP (Adresse 2642) ergibt sich aus dem für das Netz aufgestellten Staf- felplan. Bei Verwendung als Not-Überstromzeitschutz sind auch kürzere Verzögerungszeiten (eine Staffelzeit über der Schnellauslösung) sinnvoll, da diese Funktion nur bei Ausfall der örtlichen Messspannung arbeiten soll.
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Der Zeitmultiplikator D 3I0P (Adresse 2653) kann meist nach einem getrennten Staffelplan für Erdströme kürzer eingestellt werden. Sollen nur die Phasenströme überwacht werden, stellen Sie den Ansprechwert der Erdstromstufe auf ∞ ein. Zusätzlich zu den stromabhängigen Verzögerungen kann nach Bedarf je eine Verzögerung konstanter Länge eingestellt werden.
Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) 2.11.4 Parameterübersicht In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2601 BETRIEBSART Ein:bei U-Ausf. Ein:bei U-Ausf. Betriebsart Ein:immer aktiv 2610 Iph>>...
Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2643 D IP 0.50 .. 15.00 ; ∞ 5.00 IP: AMZ-Zeit für ANSI- Kennlinien D IP 2646 T IPverz 0.00 .. 30.00 s 0.00 s IP: AMZ-Zusatzverzöge- rung T IPverz 2650 3I0P 0.05 ..
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Funktionen 2.11 Überstromzeitschutz (wahlweise) Information Info-Art Erläuterung 7164 U/AMZ Anr L3 U/AMZ: Anregung L3 7165 U/AMZ Anr E U/AMZ: Anregung Erde 7171 U/AMZ Anr nur E U/AMZ: Anregung nur Erde 7172 U/AMZ Anr nurL1 U/AMZ: Anregung nur L1 7173 U/AMZ Anr L1E U/AMZ: Anregung L1-E 7174 U/AMZ Anr nurL2...
Funktionen 2.12 Hochstrom-Schnellabschaltung 2.12 Hochstrom-Schnellabschaltung Die Hochstrom-Schnellabschaltung soll beim Zuschalten eines Abzweigs auf einen stromstarken Kurzschluss unmittelbar und unverzögert wieder abschalten. Sie dient in erster Linie als schneller Schutz beim Zuschalten eines Abzweigs mit eingelegtem Erdungstrenner, kann aber auch bei jeder Zuschaltung – also auch bei auto- matischer Wiedereinschaltung –...
Funktionen 2.12 Hochstrom-Schnellabschaltung 2.12.2 Einstellhinweise Voraussetzung Für die Verwendung der Schnellabschalt-Funktion muss bei der Projektierung des Geräteumfangs unter Adresse 124 SCHNELLABSCHALT = vorhanden projektiert worden sein. Sie kann außerdem in Adresse 2401 SCHNELLABSCHALT Ein- oder Ausgeschaltet werden. Ansprechwert Die Höhe des Kurzschlussstromes, der zur Anregung der Schnellabschaltfunktion führt, wird als I>>> in Adresse 2404 eingestellt.
Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Nach der Erfahrung erlöschen etwa 85 % der Lichtbogenkurzschlüsse auf Freileitungen nach der Abschaltung durch den Schutz selbsttätig. Die Leitung kann also wieder zugeschaltet werden. Die Wiedereinschaltung wird von einer Wiedereinschaltautomatik (WE) übernommen. Eine automatische Wiedereinschaltung ist nur bei Freileitungen zulässig, weil nur dort die Möglichkeit des selbsttätigen Verlöschens eines Kurzschlusslichtbogens besteht.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-109 Ablaufdiagramm einer zweimaligen Wiedereinschaltung mit Wirkzeit (2. WE erfolgreich) Die integrierte Wiedereinschaltautomatik erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Dabei können die ersten vier Unterbrechungszyklen mit unterschiedlichen Parametern (Wirk- und Pausenzeiten, 1-/3-polig) arbeiten. Ab dem fünften Zyklus gelten die Parameter des vierten Zyklus. Selektivität vor Wiedereinschaltung Damit die automatische Wiedereinschaltung erfolgreich sein kann, sollten Fehler auf der gesamten Freilei- tungsstrecke an allen Leitungsenden mit der gleichen –...
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Wird der Distanzschutz mit einem der in Abschnitt 2.6 beschriebenen Signalübertragungsverfahren betrieben, steuert die Signalübertragungslogik die Übergreifzone, d.h. sie bestimmt, ob eine unverzögerte Auslösung (oder mit T1B) bei Fehlern in der Übergreifzone (d.h. bis zur Grenze von Zone Z1B) zulässig ist und somit an beiden Leitungsenden gleichzeitig erfolgt.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Die Wiedereinschaltautomatik des 7SA522 kann mit oder ohne Wirkzeiten betrieben werden (Projektierungs- parameter AWE BETRIEBSART, Adresse 134, siehe Abschnitt 2.1.1.2). Ohne Wirkzeit ist kein Anregesignal der Schutzfunktionen oder externen Schutzeinrichtungen nötig. Der Anwurf erfolgt, sobald das erste Auslöse- kommando erscheint.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Blockierung der Wiedereinschaltung Verschiedene Ereignisse führen dazu, dass die automatische Wiedereinschaltung blockiert wird. Wird sie z.B. über einen Binäreingang blockiert, ist keine Wiedereinschaltung möglich. Wenn die Wiedereinschaltautomatik noch nicht angeworfen wurde, kann sie erst gar nicht angeworfen werden. Läuft bereits ein Unterbrechungs- zyklus, erfolgt eine dynamische Blockierung (siehe unten).
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters kann vom 7SA522 überwacht werden. Diese Überwa- chungszeit T LS-ÜBERW. (Adresse 3409) beginnt, sobald der Schalter keine Bereitschaft meldet. Die Pau- senzeit kann sich dabei verlängern, sofern nach ihrem Ablauf noch keine Bereitschaft signalisiert wird. Dauert die Nichtbereitschaft des Leistungsschalters während einer Pause jedoch länger als die Überwachungszeit, wird die Wiedereinschaltung dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wieder- einschaltung“).
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Ist der Fehler nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung), so erfolgt vom Kurzschlussschutz eine endgültige Abschaltung nach der ohne Wiedereinschaltung gültigen Schutzstufe. Auch jeder Fehler während der Sperrzeit führt zur endgültigen Abschaltung. Nach erfolgloser Wiedereinschaltung (endgültiger Abschaltung) wird die Wiedereinschaltautomatik dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung“).
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bei Auslösung wird die Wiedereinschaltautomatik angeworfen. Mit dem Rückfall des Auslösekommandos oder Öffnen des Leistungsschalter(pol)s (Hilfskontaktkriterium) beginnt je nach Fehlerart die (einstellbare) Pausen- zeit für den 1-poligen Unterbrechungszyklus oder die (getrennt einstellbare) Pausenzeit für den 3-poligen Un- terbrechungszyklus.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Für die Reaktion der internen Wiedereinschaltautomatik auf einen erkannten Folgefehler gibt es ebenfalls ver- schiedene wählbare Möglichkeiten. • FOLGEFEHLER blockiert AWE: Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird die Wiedereinschaltung blockiert. Die Auslösung durch den Fol- gefehler ist 3-polig. Dies gilt unabhängig davon, ob 3-polige Zyklen zugelassen worden sind oder nicht. Es gibt keine weiteren Wiedereinschaltversuche;...
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Leitungsrückspannungsüberwachung (RSÜ) Wenn nach Abschaltung eines Kurzschlusses die Spannung der abgeschalteten Phase nicht verschwindet, kann die Wiedereinschaltung verhindert werden. Dies setzt voraus, dass die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet sind. Hierzu wird die Rückspannungsüberwachung wirksam geschaltet. Die Wiedereinschaltauto- matik prüft dann die abgeschaltete Leitung auf Spannungslosigkeit: Innerhalb der spannungslosen Pause muss die Leitung mindestens für eine ausreichende Messzeit spannungslos gewesen sein.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Adaptive spannungslose Pause (ASP) Bei allen bisherigen Möglichkeiten wurde davon ausgegangen, dass an beiden Leitungsenden definierte und gleiche Pausenzeiten eingestellt wurden, ggf. für verschiedene Fehlerarten und/oder Unterbrechungszyklen. Es ist auch möglich, die Pausenzeiten (ggf. unterschiedlich für verschiedene Fehlerarten und/oder Unterbre- chungszyklen) nur an einem Leitungsende einzustellen und am anderen (oder den anderen) Ende(n) die ad- aptive spannungslose Pause zu konfigurieren.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Wie das Beispiel zeigt, bringt die adaptive spannungslose Pause folgende Vorteile: • Der Leistungsschalter an der Stelle II schaltet bei bleibendem Fehler gar nicht erst wieder zu und wird dadurch geschont. • Bei einer unselektiven Auslösung durch Übergreifen an der Stelle III können dort keine weiteren Unterbre- chungszyklen entstehen, da die Kurzschlussbahn über Sammelschiene B und die Stelle II auch bei mehrfa- cher Wiedereinschaltung unterbrochen bleibt.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Anschluss eines externen Wiedereinschaltgerätes Soll der 7SA522 mit einem externen Wiedereinschaltgerät zusammenarbeiten, so sind die hierfür vorgesehe- nen binären Ein- und Ausgaben zu beachten. Folgende Ein- und Ausgaben können als Empfehlung angese- hen werden: Binäreingaben: 383 „>FreigWE Stufen“ Über diese Binäreingabe steuert das externe Wiedereinschaltgerät die vor Wiedereinschaltung vorgesehenen Stufen der einzelnen Kurzschluss- schutzfunktionen (z.B.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-114 Anschlussbeispiel mit externem Wiedereinschaltgerät für 1-/3-polige Wiedereinschaltung mit Wahlschalter Bild 2-115 Anschlussbeispiel mit externem Wiedereinschaltgerät für 3-polige Wiedereinschaltung Steuerung der internen Wiedereinschaltautomatik durch ein externes Schutzgerät Sofern der 7SA522 mit der internen Wiedereinschaltautomatik ausgerüstet ist, kann diese auch von einem ex- ternen Schutzgerät gesteuert werden.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Der Anwurf der internen Wiedereinschaltautomatik erfolgt über die Binäreingaben: 2711 „>G-Anr für AWE“ Generalanregung für die Wiedereinschaltautomatik (nur für Wirkzeit benö- tigt), 2712 „>Aus L1 f. WE“ Auslösekommando L1 für die Wiedereinschaltautomatik, 2713 „>Aus L2 f. WE“ Auslösekommando L2 für die Wiedereinschaltautomatik, 2714 „>Aus L3 f.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-116 Anschlussbeispiel mit externem Schutzgerät für 1-/3-polige Wiedereinschaltung; AWE-Be- triebsart = Mit Auskommando Bild 2-117 Anschlussbeispiel mit externem Schutzgerät für 3-polige Wiedereinschaltung; AWE-Betriebs- art = Mit Auskommando Wird hingegen die interne Wiedereinschaltautomatik von der Anregung gesteuert (nur möglich bei 3-poliger Auslösung: 110 AUSLÖSUNG = nur dreipolig), müssen die phasengerechten Anregesignale vom externen Schutz angeschlossen werden, sofern eine Unterscheidung der Anregeart gewünscht wird.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-118 Anschlussbeispiel mit externem Schutzgerät für fehlerabhängige Pausenzeit — Pausenzeit- steuerung durch Anregesignale des Schutzgerätes; AWE-Betriebsart = Mit Anregung 2 Schutzeinrichtungen mit 2 Wiedereinschaltautomatiken Sofern für einen Leitungsabzweig Schutzdopplung vorgesehen ist und jeder Schutz mit einer eigenen Wieder- einschaltautomatik arbeitet, sind gewisse Signalaustauschmöglichkeiten zwischen den beiden Kombinationen erforderlich.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-119 Anschlussbeispiel für 2 Schutzeinrichtungen mit 2 Wiedereinschaltautomatiken Binäreingänge Meldeausgang Kommando Für alle Schutzfunktionen, die mit WE arbeiten. SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Bild 2-120 Anschlussbeispiel für 2 Schutzgeräte mit interner AWE und minimaler Querverdrahtung Bild 2-121 Einstellung der Software-Filterzeit SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2.13.2 Einstellhinweise Allgemeines Wird auf dem Abzweig, für den der Distanzschutz 7SA522 eingesetzt wird, keine Wiedereinschaltung durch- geführt (z.B. bei Kabeln, Transformatoren, Motoren, o.Ä.), muss die Wiedereinschaltautomatik wegprojektiert werden (Adresse 133, siehe auch Abschnitt 2.1.1.2). Die Wiedereinschaltautomatik ist dann völlig unwirksam, d.h.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Eine lange Sperrzeit ist zu wählen, wenn bei mehrfacher Wiedereinschaltung keine Möglichkeit der Leistungs- schalterüberwachung (siehe oben) besteht (z.B. wegen fehlender Hilfskontakte und LS-Bereit-Informationen). Dann muss die Sperrzeit länger als die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters sein. Die Blockierdauer bei Hand-Ein-Erkennung T BLK HANDEIN (Adresse 3404) muss das sichere Ein- und Aus- schalten des Leistungsschalters gewährleisten (0,5 s bis 1 s).
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Wenn das Wiedereinschaltkommando an das andere Ende übertragen wird, können Sie diese Übertragung mittels Adresse 3410 T INTER-EIN verzögern. Diese Übertragung setzt voraus, dass das Gerät am Gege- nende mit adaptiver spannungsloser Pause arbeitet (Adresse 133 AUTO-WE = ASP am Gegenende). Anderen- falls ist dieser Parameter irrelevant.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) RSÜ/VWE = VWE bedeutet, dass die verkürzte Wiedereinschaltung verwendet wird. Diese ist im Detail in Ab- schnitt 2.13 unter Randtitel „Verkürzte Wiedereinschaltung (VWE)“ beschrieben. In diesem Fall stellen Sie unter Adresse 3440 Uphe Betrieb> die Grenzspannung Phase-Erde ein, oberhalb derer die Leitung als feh- lerfrei gelten soll.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Unter Adresse 3436 ASP LS? vor WE bestimmen Sie, ob vor der Wiedereinschaltung nach adaptiver span- nungsloser Pause die Bereitschaft des Leistungsschalters abgefragt werden soll. Wenn Sie Ja einstellen, kann sich die Pausenzeit verlängern, wenn nach ihrem Ablauf der Leistungsschalter nicht für einen EIN-AUS-Zyklus bereit ist, maximal um die Leistungsschalter-Überwachungszeit;...
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Wenn Sie nur einen 1-poligen Unterbrechungszyklus zulassen wollen, stellen Sie die Pausenzeit für 3-polige Auslösung auf ∞ ein. Wenn Sie nur einen 3-poligen Unterbrechungszyklus zulassen wollen, stellen Sie die Pausenzeit für 1-polige Auslösung auf ∞ ein; der Schutz löst dann bei jeder Fehlerart 3-polig aus. Die Pausenzeit nach 1-poliger Abschaltung (falls eingestellt) 1.WE: TP AUS1Po (Adresse 3456) soll lang genug sein, dass der Kurzschlusslichtbogen verloschen und die ihn umgebende Luft entionisiert ist, damit die Wiedereinschaltung Erfolg verspricht.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2. bis 4. Wiedereinschaltzyklus Wenn bei der Konfiguration des Funktionsumfangs mehrere Zyklen eingestellt worden sind, können Sie für den 2. bis 4. Zyklus individuelle Wiedereinschaltparameter einstellen. Die Möglichkeiten sind die gleichen wie für den 1. Zyklus. Je nach Konfiguration der Schutzfunktionen ist auch hier nur ein Teil der folgenden Parameter verfügbar.
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Hinweise zur Informationsübersicht Die wichtigsten Informationen der Wiedereinschaltautomatik werden kurz erläutert, soweit sie nicht durch die Erläuterungen der nachfolgenden Listen erklärt oder im vorausgehenden Text ausführlich beschrieben sind. „>1.AWE blk“ (Nr 2742) bis „>4.-n.AWE blk“ (Nr 2745) Der entsprechende Unterbrechungszyklus wird blockiert.
Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2.13.3 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3401 AUTO-WE Automatische Wiedereinschal- tung 3402 LS? VOR ANWURF Nein LS-Bereitschaft vor dem Anwurf Nein prüfen? 3403...
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3436 ASP LS? vor WE Nein LS-Bereitschaft vor WE prüfen Nein 3437 ASP: Syn-Check Nein Synchrocheck nach 3-poliger Nein Pause 3438 T U STABIL 0.10 .. 30.00 s 0.10 s Zeit für stabilen Zustand der Spannung 3440 Uphe Betrieb>...
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Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3472 3.WE: ANWURF Nein Anwurf mit diesem Zyklus erlaubt Nein 3473 3.WE: T WIRK 0.01 .. 300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit 3475 3.WE: TP ANR1Ph 0.01 .. 1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1phasiger Anre- gung...
Funktionen 2.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 2.13.4 Informationsübersicht Information Info-Art Erläuterung 2701 >AWE ein >AWE einschalten 2702 >AWE aus >AWE ausschalten 2703 >AWE blk >AWE blockieren 2711 >G-Anr für AWE >AWE: Generalanregung für Anwurf von ext 2712 >Aus L1 f. WE >AWE: Aus L1 für Anwurf von extern 2713 >Aus L2 f.
Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Die Synchronkontrolle prüft beim Zuschalten eines Abzweigs an eine Sammelschiene, ob die Einschaltung ohne Gefahr für die Stabilität des Netzes zulässig ist. Hierzu wird die Spannung des zuzuschaltenden Abzweigs mit der der Sammelschiene auf Übereinstimmung bezüglich Betrag, Phasenlage und Frequenz in bestimmten Grenzen überprüft.
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Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Bild 2-123 Synchronkontrolle über Transformator – Beispiel Die Synchronkontroll-Funktion des 7SA522 arbeitet in der Regel mit der integrierten Wiedereinschaltautomatik, der Hand-Ein-Funktion und der Steuerfunktion zusammen. Es ist jedoch auch möglich, mit einer externen Wie- dereinschaltautomatik zu arbeiten.
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Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) • Messanforderung von der Hand-EIN-Erkennung. Die Hand-EIN-Erkennung der zentralen Funktionssteue- rung (Abschnitt 2.20.1) gibt eine Messanforderung, sofern dies bei den Anlagendaten 2 (Abschnitt 2.1.4.1, Adresse 1151) eingestellt wurde. Voraussetzung ist, dass das Gerät über den Binäreingang „>Hand-EIN“ (Nr 356) über die Hand-Einschaltung informiert ist.
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Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Bild 2-124 Synchrocheck-Logik Betriebsarten Für die Einschaltkontrolle bei automatischer Wiedereinschaltung sind folgende Betriebsarten wählbar: AW SYNCHRON Freigabe bei Synchronismus, d.h. wenn die für den Synchronismus maßge- benden Kenndaten AW Udiff, AW Fdiff, AW PHIdiff innerhalb der durch Einstellung gegebenen Grenzen sind.
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Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Für die Einschaltkontrolle bei Handeinschaltung sind folgende Betriebsarten wählbar: HE-SYNCHRON Freigabe bei Synchronismus, d.h. wenn die für den Synchronismus maßge- benden Kenndaten HE-Udiff, HE-Fdiff, HE-PHIdiff innerhalb der durch Einstellung gegebenen Grenzen sind. HE SYN Us1<Us2> Freigabe bei spannungsloser Messstelle Usy1<...
Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Wenn kontrolliert werden soll, dass diese Bedingungen für eine bestimmte Mindestzeit eingehalten werden, können Sie eine solche Mindestzeit als T FREIVERZ einstellen. Außerdem kann die Prüfung der Synchronbe- dingungen auf eine maximale Überwachungszeit T SYNUEW begrenzt werden. Das bedeutet, dass die Bedin- gungen innerhalb von T SYNUEW erfüllt sein müssen, und zwar für die Dauer von T FREIVERZ.
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Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) WARNUNG Schalten bei asynchronen Netzbedingungen! Für das Schalten bei asynchronen Netzbedingungen ist es unumgänglich, dass die Eigenzeit des Leistungs- schalters beim Einschalten in den Anlagendaten 1 (Adresse 239) richtig eingestellt ist. Anderenfalls könnten Fehlsynchronisationen hervorgerufen werden. Allgemeines Die Synchronkontrolle kann nur arbeiten, wenn sie bei der Projektierung des Geräteumfangs (Adresse 135) als vorhanden und der Parameter U4-WANDLER (Adresse 210) auf Usy2-Wandler eingestellt wurde.
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Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Synchronbedingungen für automatische Wiedereinschaltung Adressen 3510 bis 3519 sind für die Kontrollbedingungen bei automatischer Wiedereinschaltung des Leis- tungsschalters maßgebend. Bei den Einstellungen für die interne Wiedereinschaltautomatik in Abschnitt 2.13.2 wurde für jeden Zyklus gewählt, ob eine Synchronkontrolle bei diesem überhaupt durchgeführt werden soll. Mit der Adresse 3510 AW ZUSCHALTUNG bestimmen Sie, ob Schalten unter asynchronen Netzbedingungen bei automatischer Wiedereinschaltung erlaubt ist.
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Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Mit der Adresse 3530 HE-ZUSCHALTUNG bestimmen Sie, ob Schalten unter asynchronen Netzbedingungen bei Hand-Einschaltung oder Einschaltung durch Steuerbefehl erlaubt ist. Stellen Sie mit T LS-EIN ein, wenn es erlaubt sein soll; dann wird beim Einschalten die Leistungsschaltereigenzeit berücksichtigt. Beachten Sie, dass das Schalten bei asynchronen Netzbedingungen nur zulässig ist, wenn die Leistungsschaltereigenzeit richtig eingestellt wurde (siehe oben unter „Vorbedingungen“)! Wenn Sie Einschaltung von Hand oder durch Steuerbefehl nur bei synchronen Netzbedingungen zulassen wollen, stellen Sie ohne T LS-EIN ein.
Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Hinweise zur Informationsübersicht Die wichtigsten Informationen des Gerätes werden kurz erläutert, soweit sie nicht durch die Erläuterungen der nachfolgenden Listen erklärt oder im vorausgehenden Text ausführlich beschrieben sind. „>Sync. Mess. HE“ (Nr 2905) Binäreingabe, die einen direkten Anwurf des Synchrochecks mit den Einstellparametern für Handeinschaltung ermöglicht.
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Funktionen 2.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3513 AW PHIdiff 2 .. 80 ° 10 ° Zulässige Winkeldifferenz 3515A AW SYNCHRON AWE Zuschalt. bei Usy2>, Usy1> Nein u. Synchr 3516 AW SYN Us1<Us2> Nein AWE: Zuschaltung bei Usy1< und Nein Usy2>...
Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Der Spannungsschutz hat die Aufgabe, elektrische Betriebsmittel sowohl vor einem Spannungsrückgang als auch vor einer Spannungssteigerung zu schützen. Beide Betriebszustände sind unerwünscht und führen z.B. zu Stabilitätsproblemen bei Unterspannung oder zu Isolationsproblemen bei Überspannung. Der Überspannungsschutz im 7SA522 erfasst die Phasenspannungen U und U , die verketteten...
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Bild 2-125 Logikdiagramm des Überspannungsschutzes für Phasenspannung Überspannung Phase-Phase Der Überspannungsschutz Phase-Phase arbeitet ebenso wie Phase-Erde, nur dass hier die verketteten Span- nungen erfasst werden. Entsprechend werden auch die verketteten Spannungen gemeldet, die eine der Stu- fengrenzwerte Uphph>...
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Mitsystem U Das Gerät berechnet das Mitsystem der Spannungen nach der Definitionsgleichung ·(U + a·U ·U j120° mit a = e Die resultierende Mitsystemspannung wird den beiden Grenzwertstufen U1> (Adresse 3732) und U1>> (Adresse 3734) zugeführt (siehe Bild 2-126). Zusammen mit den zugeordneten Verzögerungszeiten T U1> (Adresse 3733) und T U1>>...
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung U mit einstellbarer Kompoundierung Der Überspannungsschutz für das Mitsystem kann wahlweise mit Kompoundierung arbeiten. Diese berechnet das Mitsystem der Spannung am anderen Leitungsende. Diese Möglichkeit ist also besonders geeignet für das Erkennen einer stationären Spannungserhöhung, die auf langen, leerlaufenden oder schwach belasteten Übertragungsleitungen durch den Kapazitätsbelag entsteht (Ferranti-Effekt).
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Gegensystem U Das Gerät berechnet das Gegensystem der Spannungen nach der Definitionsgleichung ·(U ·U + a·U j120° mit a = e Die resultierende Gegensystemspannung wird den beiden Grenzwertstufen U2> (Adresse 3742) und U2>> (Adresse 3744) zugeführt. Die Logik ist in Bild 2-128 gezeigt. Zusammen mit den zugeordneten Verzögerungs- zeiten T U2>...
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Nullsystem 3U Bild 2-129 zeigt das Logikdiagramm der Nullspannungsstufe. Von der Messspannung wird numerisch die Grundschwingung herausgefiltert, so dass Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen weitgehend unschädlich bleiben. wird den beiden Grenzwertstufen 3U0> (Adresse 3722) und 3U0>> (Adresse Die dreifache Nullspannung 3·U 3724) zugeführt.
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Bild 2-129 Logikdiagramm Überspannungsschutz für Nullspannung Beliebige Einphasenspannung Da die Nullspannungsstufen getrennt und unabhängig von den anderen Überspannungsschutzfunktionen ar- beiten, können sie auch für eine beliebige andere einphasige Spannung verwendet werden. Dies setzt voraus, dass der vierte Spannungseingang U des Gerätes entsprechend zugeordnet ist (siehe auch unter Abschnitt 2.1.2 „Spannungsanschluss“).
Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) 2.15.2 Unterspannungsschutz Unterspannung Phase-Erde Bild 2-130 zeigt das Logikdiagramm der Phasenspannungsstufen. Von jeder der drei Messspannungen wird numerisch die Grundschwingung herausgefiltert, so dass Oberschwingungen oder transiente Spannungsein- brüche weitgehend unschädlich bleiben. Die Spannungen werden je zwei Grenzwertstufen Uph< (Adresse 3752) und Uph<<...
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Bild 2-130 Logikdiagramm des Unterspannungsschutzes für Phasenspannungen SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Unterspannung Phase-Phase Der Unterspannungsschutz Phase-Phase arbeitet im Prinzip wie Phase-Erde, nur dass hier die verketteten Spannungen erfasst werden. Entsprechend werden bei Ansprechen einer Unterspannungsstufe beide beteilig- ten Phasen gemeldet, wenn eine der Stufengrenzwerte Uphph< (Adresse 3762) oder Uphph<< (Adresse 3764) unterschritten worden ist.
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Bild 2-131 Logikdiagramm des Unterspannungsschutzes für das Spannungsmitsystem Auch während einer einpoligen spannungslosen Pause vor automatischer Wiedereinschaltung werden die Stufen des Unterspannungsschutzes für das Mitsystem automatisch blockiert, damit sie nicht auf die vermin- derte Mitsystemspannung durch die abgeschaltete Phase ansprechen, falls die Spannungswandler abgangs- seitig angeordnet sind.
Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) 2.15.3 Einstellhinweise Allgemeines Der Spannungsschutz kann nur arbeiten, wenn er bei der Projektierung des Geräteumfangs (Adresse 137) als vorhanden geschaltet wurde. Kompoundierung ist nur dann verfügbar, wenn (Adresse 137) auf vorh. m. Komp. eingestellt ist. Die Über- und Unterspannungsstufen können die Leiter-Erde-Spannungen oder die Leiter-Leiter-Spannungen oder das symmetrische Mitsystem der Spannungen erfassen;...
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Mitsystem U Auch die Mitsystemspannungsstufen können Sie anstelle der bisher genannten Überspannungsstufen oder zu- sätzlich verwenden. Entsprechend stellen Sie Adresse 3731 U1>(>) auf Ein, Aus, Nur Meldung oder U>Meld.U>>Ausl.. Eine Erhöhung des Mitsystems entspricht bei symmetrischen Spannungen einer UND-Verknüpfung der Span- nungen.
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Nullsystem Die Nullspannungsstufen können unter Adresse 3721 3U0>(>) oder Ux Ein- oder Ausgeschaltet werden. Außerdem können sie auf Nur Meldung gesetzt werden; d.h. diese Stufen arbeiten und geben auch Meldun- gen ab, es wird aber kein Auslösekommando erzeugt. Wenn Sie dennoch ein Auslösekommando der 2. Stufe wünschen, muss die Einstellung U>Meld.U>>Ausl.
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Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Unterspannung Phase-Erde Die Phasenspannungsstufen können unter Adresse 3751 Uph<(<) Ein- oder Ausgeschaltet werden. Außer- dem können Sie Nur Meldung einstellen; d.h. diese Stufen arbeiten und geben auch Meldungen ab, es wird aber kein Auslösekommando erzeugt. Zusätzlich zur Meldung können Sie mit der Einstellung U<Meld.U<<Ausl.
Funktionen 2.15 Spannungsschutz (wahlweise) Beachten Sie, dass das Mitsystem gemäß seiner Definitionsgleichung U ·|U + a·U ·U | berechnet wird. Bei symmetrischen Spannungen entspricht es also der Leiter-Erde-Spannung. Das Rückfallverhältnis U1<(<) RÜCK kann unter Adresse 3779 verändert werden. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
Funktionen 2.16 Frequenzschutz (wahlweise) 2.16 Frequenzschutz (wahlweise) Der Frequenzschutz hat die Aufgabe, Über- oder Unterfrequenzen im Netz oder an elektrischen Maschinen zu erkennen. Liegt die Frequenz außerhalb des zulässigen Bereichs, werden entsprechende Schalthandlungen veranlasst, wie z.B. das Abwerfen von Last oder das Trennen des Generators vom Netz. Unterfrequenz entsteht durch erhöhten Wirkleistungsbedarf der Verbraucher oder durch Verminderung der ge- nerierten Leistung, z.B.
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Funktionen 2.16 Frequenzschutz (wahlweise) Arbeitsbereiche Die Frequenzmessung erfordert eine verwertbare Messgröße. Das bedeutet, dass mindestens eine Spannung in ausreichender Höhe vorhanden ist und dass die Frequenz dieser Spannung im Arbeitsbereich des Fre- quenzschutzes liegt. Der Frequenzschutz wählt selbsttätig die größte der Leiter-Leiter-Spannungen aus. Wenn alle drei Spannun- gen unterhalb des Arbeitsbereiches von 65 % ·...
Funktionen 2.16 Frequenzschutz (wahlweise) 2.16.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Frequenzschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse 136 FREQUENZSCHUTZ = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt. Der Frequenzschutz verfügt über 4 Frequenzstufen f1 bis f4, die jede für sich als Überfrequenz- oder Unterfre- quenzstufe wirken können.
Funktionen 2.16 Frequenzschutz (wahlweise) • Adresse 3622 FREQUENZ f3 Ansprechwert für die Frequenzstufe f3 bei f = 50 Hz, Adresse 3623 FREQUENZ f3 Ansprechwert für die Frequenzstufe f3 bei f = 60 Hz, Adresse 3624 T f3 Auslöseverzögerung für die Frequenzstufe f3; •...
Funktionen 2.17 Fehlerorter 2.17 Fehlerorter Die Messung der Fehlerentfernung bei einem Kurzschluss ist eine wichtige Ergänzung der Funktionen des Schutzes. Die Verfügbarkeit der Leitung für die Energieübertragung im Netz kann durch schnelleres Ermitteln der Fehlerstelle und damit schnellere Störungsbeseitigung erhöht werden. 2.17.1 Funktionsbeschreibung Startbedingungen...
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Funktionen 2.17 Fehlerorter • 1 Ausgang für die Hunderter (100·2 • 1 Ausgang für die Bereitschaftmeldung „d Freigabe“ (Nr 1152). Sobald ein Fehlerort ermittelt wurde, werden die entsprechenden Binärausgaben erregt. Anschließend signa- lisiert der Ausgang „d Freigabe“, dass die Daten nun gültig sind. Die Dauer kann eingestellt werden. Bei einem erneuten Fehler werden die Daten des früheren Fehlers automatisch abgesteuert.
Funktionen 2.17 Fehlerorter Wenn bei Doppelleitungen von der Parallelleitungskompensation Gebrauch gemacht werden soll, stellen Sie Adresse 3805 PAR-KOMP auf Ja (Voreinstellung für Geräte mit Parallelleitungskompensation). Weitere Vor- aussetzungen sind, dass • der Erdstrom der Parallelleitung in richtiger Polarität an dem vierten Stromeingang I angeschlossen ist und •...
Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Der Leistungsschalter-Versagerschutz dient der schnellen Reserveabschaltung, wenn im Falle eines Auslöse- kommandos von einer Schutzfunktion der örtliche Leistungsschalter versagt. 2.18.1 Funktionsbeschreibung Allgemeines Wird z.B. vom Kurzschlussschutz eines Abzweiges ein Auslösekommando an den Leistungsschalter abgege- ben, so wird dieses gleichzeitig an den Leistungsschalter-Versagerschutz gemeldet (Bild 2-134).
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Bild 2-135 Vereinfachtes Funktionsschema Leistungsschalter-Versagerschutz mit Steuerung vom Leis- tungsschalter-Hilfskontakt Überwachung des Stromflusses Jeder der Leiterströme und ein Plausibilitätsstrom (siehe unten) werden durch numerische Filter so gefiltert, dass nur die Grundschwingung bewertet wird. Besondere Maßnahmen sind für die Erkennung des Abschaltzeitpunktes getroffen. Bei sinusförmigen Strömen wird die Stromunterbrechung nach ca.
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Bild 2-136 Stromflussüberwachung mit den Plausibilitätsströmen 3·I und 3·I nur verwendbar/sichtbar, wenn Adresse 139 auf vorh. mit 3I0> eingestellt ist Überwachung der Leistungsschalter-Hilfskontakte Die Stellung des Leistungsschalters wird dem Schalterversagerschutz von der zentralen Funktionssteuerung (siehe Abschnitt 2.20.1) mitgeteilt. Die Auswertung der Hilfskontakte findet im Leistungsschalter-Versager- schutz nur dann statt, wenn kein Strom oberhalb des für die Stromflussüberwachung eingestellten Wertes fließt.
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Bild 2-137 Verriegelung des Hilfskontaktkriteriums - Beispiel für Phase L1 wenn Hilfskontakte phasengetrennt verfügbar wenn Reihenschaltung der Öffner verfügbar Andererseits kann die Reaktion des Leistungsschalters bei stromschwachen Fehlern, die nicht zum Anspre- chen der Stromflussüberwachung führen (z.B. bei Auslösung durch Buchholzschutz), ausschließlich durch In- formationen über die Stellung seiner Hilfskontakte kontrolliert werden.
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Bild 2-138 Entstehung des Signals „LS-Hiko ≥1p zu“ Wenn eine Schutzfunktion oder externe Schutzeinrichtung auslöst, deren Arbeitsweise nicht unbedingt mit einem Stromfluss einher geht, geht dies intern über den Eingang „Start intern ohne I“ bei Auslösung durch den internen Spannungsschutz oder Frequenzschutz bzw.
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Phasengetrennter Anwurf Der phasengetrennte Anwurf ist immer dann erforderlich, wenn die Schalterpole einzeln angesteuert werden, also z.B. bei Verwendung von 1-poliger Auslösung mit Wiedereinschaltung. Hierzu muss das Gerät für 1-polige Auslösung geeignet sein. Wenn der Schalterversagerschutz von weiteren externen Schutzeinrichtungen angeworfen wird, soll der Anwurf aus Sicherheitsgründen nur erfolgen, wenn mindestens 2 Binäreingaben angesteuert sind.
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Der Anwurf für eine einzelne Phase, z.B. „Start L1“, ist nur dann gültig, wenn das Startsignal (= Auslösesignal des Abzweigschutzes) für diese Phase erscheint und das Stromkriterium für mindestens diese Phase erfüllt ist. Ist dieses nicht erfüllt, kann nach Bild 2-137 der Leistungsschalter-Hilfskontakt abgefragt werden – sofern pa- rametriert (KRITER.
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Bild 2-142 Anwurfbedingungen bei 1-poligen Auslösekommandos SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Verzögerungszeiten Wenn die Anwurfbedingungen erfüllt sind, werden die zugeordneten Verzögerungszeiten gestartet, innerhalb derer der Leistungsschalter geöffnet haben muss. Für 1-poligen und 3-poligen Anwurf sind unterschiedliche Verzögerungszeiten möglich. Eine weitere Verzöge- rungszeit kann für zweistufigen Schutz verwendet werden. Bei einstufigem Schalterversagerschutz wird das Auslösekommando im Fall eines Schalterversagers auf die umliegenden Schalter gegeben, damit diese den Fehlerstrom unterbrechen (Bild 2-134 bzw.
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Mit Adresse 3913 T2 Start Krit. wird eingestellt, ob die Verzögerungszeit T2 nach Ablauf der Zeit T1 gestartet wird (T2 Start Krit. = Nach Abl.von T1) oder parallel dazu (T2 Start Krit. = Parallel zu T1). Der Anwurf der Zeit T2 kann auch über einen separaten Binäreingang 1424 „>SVS STARTnurT2“ erfolgen.
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) bei Auftreten einer Startbedingung die Zeitstufe T3 LS STOER wirksam (siehe Bild 2-146), die normalerweise zu Null eingestellt wird. Dadurch werden bei gestörtem Leistungsschalter sofort die umliegenden Leistungs- schalter ausgelöst. Bild 2-146 Leistungsschalter gestört Auslösung des Leistungsschalters am Gegenende Beim Versagen des örtlichen Abzweig-Leistungsschalters soll häufig auch das Ausschalten des Leistungs- schalters am Gegenende der Leitung bewirkt werden.
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Die Aufgabe des Endfehlerschutzes besteht darin, diesen Zustand zu erkennen und einen Auslösebefehl an das Gegenende der Leitung zu senden. Hierzu dient das Kommando „SVS AUS End“, das – ggf. zusammen mit anderen Signalen für die Auslösung am Gegenende – einer Schutzsignalübertragung (z.B. TFH, Richtfunk, Lichtwellenleiter) zugeführt wird oder (bei Verwendung digitaler Signalübertragung) als Kommando über die Wirkschnittstelle übertragen werden kann.
Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) 2.18.2 Einstellhinweise Allgemeines Der Leistungsschalter-Versagerschutz einschließlich seiner Zusatzfunktionen (Endfehlerschutz, Gleichlaufü- berwachung) kann nur arbeiten, wenn er bei der Projektierung des Geräteumfangs (Adresse 139 SCHALTERVERSAG.) als vorhanden oder vorh. mit 3I0> eingestellt wurde. Schalterversagerschutz Unter Adresse 3901 SCHALTERV. wird der Schalterversagerschutz Ein- oder Aus geschaltet. Die Einstellung der Stromansprechschwelle I>...
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Hinweis Soll der Schalterversagerschutz eine 1-polige AUS-Wiederholung durchführen, muss die bei der AWE einge- stellte Zeit, Adresse 3408 T ANWURFÜBERW., länger sein als die parametrierte Zeit für Adresse 3903 AUS 1POL (T1) um eine 3-polige Kopplung durch die AWE vor Ablauf von T1 zu verhindern. Um eine AWE nach „SVS AUS T2“...
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Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Bild 2-151 Beispiel für Zeitablauf bei normaler Fehlerklärung und bei Leistungsschalter-Versager mit ein- stufigem Schalterversagerschutz Störung des örtlichen Leistungsschalters Bei Störung im Steuerkreis des lokalen Leistungsschalters (z.B. Druckluft bzw. Federspannung fehlt) sind die Verzögerungen nicht notwendig, da von vorn herein klar ist, dass der lokale Leistungsschalter das Auslöse- kommando nicht ausführen kann.
Funktionen 2.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Die Zeit T ZGL (Adresse 3932) gibt an, wie lange ein unsymmetrischer Zustand, d.h. nur ein oder zwei Pole offen, andauern darf, bevor der Zwangsgleichlauf in Tätigkeit tritt, d.h. ein 3-poliges Auslösekommando abge- geben wird. Die Zeit muss deutlich länger eingestellt werden als die Dauer eines 1-poligen Unterbrechungszy- klus bei automatischer Wiedereinschaltung.
Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion 2.19 Überwachungsfunktion Das Gerät verfügt über umfangreiche Überwachungsfunktionen, sowohl der Geräte-Hardware als auch der Software; auch die Messgrößen werden kontinuierlich auf Plausibilität kontrolliert, so dass auch die Strom- und Spannungswandlerkreise weitgehend in die Überwachung einbezogen sind. Weiterhin ist es möglich, über ent- sprechend verfügbare Binäreingänge eine Auslösekreisüberwachung zu realisieren.
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Analog-Digital-Umsetzer Offset Der Offset des ADUs wird für jeden Kanal zyklisch gemessen und korrigiert. Erreicht dieser Offset einen unzu- lässig hohen Wert, dann wird die Meldung „Stör. Offset“ (Nr. 191) abgegeben. Die Schutzfunktionen bleiben weiterhin wirksam. Abtastfrequenz Die Abtastfrequenz und die Synchronität zwischen den ADUs wird laufend überwacht.
Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Messwerterfassung Spannungen Im Spannungspfad sind vier Messeingänge vorhanden: drei für Leiter-Erde-Spannungen sowie ein Eingang für die Verlagerungsspannung (e-n-Spannung von offener Dreieckswicklung) oder eine Sammelschienenspan- nung. Wenn die Verlagerungsspannung an das Gerät angeschlossen ist, muss die Summe der drei digitalisier- ten Phasenspannungen gleich der dreifachen Nullspannung sein.
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Bild 2-153 Stromsymmetrieüberwachung Leiterbruch Leiterbruch der zu schützenden Leitung oder im Stromwandler-Sekundärkreis kann erkannt werden, wenn ein Mindeststrom I-REST über die Leitung fließt. Liegt der minimale Phasenstrom unterhalb dieser Grenze, während die anderen Phasenströme darüber liegen, kann auf Unterbrechung eines Leiters geschlossen werden.
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Bild 2-154 Spannungssymmetrieüberwachung Spannungsdrehfeld Phasenverifizierung, Phasenbevorzugung, Richtungsmessung und Polarisierung mit kurzschlussfremden Spannungen setzen normalerweise ein Rechts-Drehfeld der Messgrößen voraus. Der Drehsinn der Messspan- nungen wird durch Kontrolle der Phasenfolge der Spannungen vor U vor U überprüft. Diese Kontrolle findet statt, wenn jede Messspannung eine Mindestgröße von |, |U |, |U | >...
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Bild 2-155 Fuse-Failure-Monitor Teil 1: Erkennung des unsymmetrischen Messspannungsausfalls Ein unsymmetrischer Messspannungsausfall ist durch Unsymmetrie der Spannungen bei gleichzeitiger Symmetrie der Ströme gekennzeichnet. Wenn in den Messgrößen eine erhebliche Spannungsunsymmetrie herrscht, ohne dass gleichzeitig auch eine Stromunsymmetrie registriert wird, lässt dies auf einen unsymmet- rischen Fehler im Sekundärkreis des Spannungswandlers schließen.
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion gensystem. Das Signal „FFM unverzögert“ kann auch unabhängig von der Größe der Leiterströme erzeugt werden. Während einer 1-poligen Kurzunterbrechung erkennt der „Fuse-Failure-Monitor“ nicht auf unsymmetrischen Messspannungsausfall. Durch die Spannungslosigkeit in einer Phase entsteht primärseitig eine betriebliche Unsymmetrie, die nicht sicher von einem Messspannungsausfall im Sekundärkreis unterschieden werden kann (nicht im Logikbild dargestellt).
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion diesem Zustand wird weiterhin auf Messspannungsausfall erkannt, wenn die 3 Phase-Erde-Spannungen an- schließend den Schwellwert FFM UMESS< (Adresse 2913) unterschreiten. Die Wirkung der Signale „FFM unverzögert“ (Nr. 170) und „Fuse-Failure“ (Nr. 169) auf die Schutzfunk- tionen wird im nachfolgenden Abschnitt „Auswirkung des Messspannungsausfalls“ beschrieben. Zusätzliche Messspannungsausfallüberwachung „Störung Umess“...
Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Auswirkung des Messspannungsausfalls Bei Ausfall der Messspannung durch Kurzschluss oder Leiterbruch im Spannungswandler-Sekundärsystem kann einzelnen oder allen Messschleifen die Spannung Null vorgetäuscht werden. Durch gleichzeitig vorhan- dene Lastströme kann es dann zu einer Fehlanregung kommen. Bei Erkennen eines solchen Spannungsaus- falls werden die Schutzfunktionen, deren Messprinzip auf Unterspannung beruht, blockiert.
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Bild 2-159 Kennlinie der Mitsystem Phasenwinkelüberwachung Die Überwachungsfunktion können Sie auch zur Anzeige negativer Wirkleistung verwenden. In diesem Fall müssen Sie die Bereiche wie in Bild 2-160 bestimmen. SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Bild 2-160 Phasenwinkelüberwachung für negative Wirkleistung Der Unterschied zwischen den beiden Winkeln muss mindestens 3° betragen, anderenfalls wird die Überwa- chung blockiert und die Meldung „ϕ Param. falsch“ (Nr. 132) ausgegeben. Folgenden Bedingungen führen zur Freigabe der Messung: ist größer als der mit Parameter 2943 I1>...
Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Bild 2-161 Logik der Mitsystem-Phasenwinkelüberwachung 2.19.1.5 Fehlerreaktionen Je nach Art der entdeckten Störung wird eine Meldung abgesetzt, ein Wiederanlauf des Prozessorsystems ge- startet oder das Gerät außer Betrieb genommen. Nach drei erfolglosen Wiederanlaufversuchen wird das Gerät ebenfalls außer Betrieb genommen. Das Bereitschaftsrelais fällt ab und meldet mit seinem Öffner („Life-Kon- takt“), dass das Gerät gestört ist.
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Tabelle 2-9 Zusammenfassung der Fehlerreaktionen des Gerätes Überwachung mögliche Ursachen Fehlerreaktion Meldung (Nr.) Ausgabe Hilfsspannungsausfall extern (Hilfsspannung) Gerät außer Betrieb o. ggf. alle LED dunkel fällt ab intern (Umrichter) Meldung „Störung 5V“ (144) Messwerterfassung intern (Umrichter oder Refe- Schutz außer Betrieb, LED „ERROR“...
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Überwachung mögliche Ursachen Fehlerreaktion Meldung (Nr.) Ausgabe Spannungsausfall, 3- extern (Anlage Meldung „Fuse-Failure“ (169), wie rangiert phasig „Fuse-Failure- oder Anschluss) Distanzschutz blockiert, „FFM unverzögert“ Monitor“ Unterspannungsschutz (170) blockiert, Aus bei schwacher Ein- speisung blockiert, Frequenzschutz blockiert bei Erdkurzschlussschutz blockiert die Richtungser- kennung Spannungsausfall, 1-/2-...
Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion 2.19.1.6 Einstellhinweise Allgemein Die Empfindlichkeit der Messwertüberwachungen kann verändert werden. Werkseitig sind bereits Erfahrungs- werte voreingestellt, die in den meisten Fällen ausreichend sind. Ist im Anwendungsfall mit besonders hohen betrieblichen Unsymmetrien der Ströme und/oder Spannungen zu rechnen oder stellt sich im Betrieb heraus, dass diese oder jene Überwachung sporadisch anspricht, sollte sie unempfindlicher eingestellt werden.
Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion In Adresse 2910 FUSE FAIL kann der „Fuse-Failure-Monitor“, z.B. bei unsymmetrischen Prüfungen, Ausgeschaltet werden. Messspannungsausfallüberwachung Die Messspannungsausfallüberwachung kann unter Adresse 2915 U-Überwachung mit Stromkrit., mit I & LS-Hiko oder Aus geschaltet werden. Unter Adresse 2916 T U-Überw. wird die Wartezeit der Span- nungsausfallüberwachung eingestellt.
Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion 2.19.2 Auslösekreisüberwachung 2.19.2.1 Funktionsbeschreibung Auslösekreisüberwachung Der Distanzschutz 7SA522 verfügt über eine integrierte Auslösekreisüberwachung. Je nach Anzahl der noch verfügbaren nicht gewurzelten Binäreingänge kann zwischen der Überwachung mit einer oder mit zwei Binär- eingaben gewählt werden. Entspricht die Rangierung der hierfür benötigten Binäreingaben nicht der vorge- wählten Überwachungsart, so erfolgt eine diesbezügliche Meldung („AKU Rang Feh ...“...
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Bild 2-162 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit zwei Binäreingängen Kommandorelaiskontakt Leistungsschalter Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung (Auslösespannung) U-BE1 Eingangsspannung für 1. Binäreingang U-BE2 Eingangsspannung für 2. Binäreingang Die Überwachung mit zwei Binäreingaben erkennt nicht nur Unterbrechungen im Auslösekreis und Ausfall der Steuerspannung, sondern überwacht auch die Reaktion des Leistungsschalters anhand der Stellung der Leis- tungsschalter-Hilfskontakte.
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Tabelle 2-10 Zustandstabelle der Binäreingänge in Abhängigkeit von KR und LS Nr. Kommandorelais Leistungsschalter HiKo 1 HiKo 2 BE 1 BE 2 dynamischer statischer Zustand Zustand offen geschlossen offen normaler Betrieb mit geschlosse- nem Leistungsschalter offen offen geschlossen normaler Betrieb mit offenem Leistungsschalter...
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Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion Bild 2-164 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang Kommandorelaiskontakt Leistungsschalter Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung für Auslösekreis U-BE Eingangsspannung für Binäreingang Ersatzwiderstand Spannung am Ersatzwiderstand Im normalen Betriebsfall ist bei offenem Kommandorelaiskontakt und intaktem Auslösekreis die Binäreingabe angesteuert (logischer Zustand „H“), da der Überwachungskreis über den Hilfskontakt (bei geschlossenem Leistungsschalter) oder über den Ersatzwiderstand R geschlossen ist.
Funktionen 2.19 Überwachungsfunktion 2.19.2.2 Einstellhinweise Allgemeines Bei der Projektierung wurde unter Adresse 140 AUSKREISÜBERW. (Abschnitt 2.1.1.2) eingestellt, wie viele Kreise überwacht werden sollen. Soll die Auslösekreisüberwachung überhaupt nicht verwendet werden, ist dort nicht vorhanden einzustellen. Die Auslösekreisüberwachung kann in Adresse 4001 AUSKREIS ÜB Ein- oder Ausgeschaltet werden. Unter Adresse 4002 ANZ.BINEIN wird die Anzahl der Binäreingänge je Überwachungskreis eingestellt.
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.20.1 Funktionssteuerung Die Funktionssteuerung ist die Steuerzentrale des Gerätes. Sie koordiniert den Ablauf der Schutz- und Zusatz- funktionen, verarbeitet deren Entscheidungen und die Informationen, die von der Anlage kommen. Anwendungsfälle • Einschalterkennung, •...
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Bild 2-166 Logikdiagramm der Hand-EIN-Behandlung Auch eine Einschaltung über die integrierten Steuerfunktionen – Vor-Ort-Steuerung, Steuerung über DIGSI, Steuerung über serielle Schnittstelle – kann in dieser Hinsicht wie eine Hand-Einschaltung wirken, vgl. Para- meter 1152 Kapitel 2.1.4.1 unter Randtitel „Leistungsschalterzustand“. Wenn das Gerät über eine integrierte Wiedereinschaltautomatik verfügt, unterscheidet die integrierte Hand- Ein-Logik des 7SA522 selbsttätig zwischen einem externen Steuerbefehl über den Binäreingang und einer au- tomatischen Wiedereinschaltung durch die interne Wiedereinschaltautomatik, so dass die Binäreingabe...
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Sind jedoch externe Einschaltkommandos möglich, die die Hand-Ein-Funktion nicht bewirken sollen (z.B ex- ternes Wiedereinschaltgerät), so muss die Binäreingabe „>Hand-EIN“ von einem getrennten Kontakt des Steuerquittierschalters erregt werden (Bild 2-168). Wenn im letzteren Fall auch mittels internem Steuerbefehl vom Gerät ein Hand-Einschaltbefehl gegeben werden kann, muss dieser mittels Parameter 1152 HE-Imp.nachSTEU mit der Hand-Ein-Funktion zusam- mengeschaltet werden (Bild 2-166).
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Hinweis Für die Zuschalterkennung mit Leistungsschalter-Hilfskontakten müssen entweder die phasenselektiven Binä- reingänge oder der Eingang „>LS Pos.Ein 3p“ (Nr 379) verwendet werden. Wenn der Binäreingang „>LS Pos.Aus 3p“ (Nr 380) nicht aktiv ist, wird der Zustand Leistungsschalter 3pol geschlossen nicht hergestellt. Dieser unterbindet die Zuschalterkennung.
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.20.1.2 Leistungsschalter-Zustandserkennung für Schutzzwecke Verschiedene Schutz- und Zusatzfunktionen benötigen zur optimalen Funktion Informationen über die Stellung des Leistungsschalters. Dies ist z.B. hilfreich für • die Echofunktion bei den Vergleichsverfahren mit Distanzschutz (vgl. Abschnitt 2.6), • die Echofunktion beim Erdfehler-Richtungsvergleichsschutz (vgl. Abschnitt 2.8), •...
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Als Messgrößen stehen die Leiterströme zur Verfügung. Ein fließender Strom schließt aus, dass der Schalter geöffnet ist (Ausnahme: Kurzschluss zwischen Stromwandler und Leitungsschalter). Ein nicht fließender Strom dagegen kann auch bei geschlossenem Schalter vorkommen. Für die Auswertung der Messgrößen ist die Ein- stellungen I-REST (Adresse 1130) für das Vorhandensein der Ströme maßgebend.
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung für Wiedereinschaltautomatik und Schalterprüfung Gesonderte Binäreingaben mit der Information über die Stellung des Leistungsschalters stehen für die Wieder- einschaltautomatik und die Leistungsschalterprüfung bereit. Dies ist von Bedeutung für • die Plausibilitätsprüfung vor automatischer Wiedereinschaltung (vgl. Abschnitt 2.13), •...
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Bild 2-171 Logik des Open Pole Detektors SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 1-polige Pause In einer 1-poligen Pause erzwingt der in den beiden gesunden Leitern fließende Laststrom einen Stromfluss über Erde, was zu unerwünschten Anregungen führen kann. Auch die entstehende Nullspannung kann zu un- erwünschten Schutzreaktionen führen. Die Meldungen „1pol.Pause L1“...
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Externe Funktionen können über einen Ausgangskontakt von dieser Meldung gesteuert werden. Beispiele sind: • Wiedereinschaltgeräte, • Kanalverstärkung bei Signalübertragung mittels TFH, • Start weiterer Zusatzgeräte o.Ä. Spontananzeigen Spontananzeigen sind Störfallmeldungen, die automatisch nach Generalanregung des Gerätes bzw. Auslöse- kommando durch das Gerät im Display erscheinen.
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Die Auslöselogik verknüpft die Auslösesignale aller Schutzfunktionen. Bei den Schutzfunktionen, die 1-polige Auslösung erlauben, wird die Auslösung phasengerecht ausgegeben. Die entsprechenden Meldungen heißen „Ger.AUS L1“, „Ger.AUS L2“ und „Ger.AUS L3“. Diese Meldungen können auf LED oder Ausgangrelais rangiert werden. Bei 3-poliger Auslösung kommen alle drei Meldungen.
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Generalauslösung Alle Auslösesignale der Schutzfunktionen werden mit ODER verknüpft und führen zur Meldung „Gerät AUS“. Diese kann auf LED oder Ausgangrelais rangiert werden. Absteuerung des Auslösekommandos Ein einmal erteiltes Auslösekommando wird polgetrennt (bei 3-poliger Auslösung für jeden der drei Pole) ge- speichert (siehe Bild 2-172).
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Wiedereinschaltverriegelung Nach Auslösung des Leistungsschalters durch eine Schutzfunktion soll häufig die Wiedereinschaltung verhin- dert werden, bis die Ursache der Schutz-Auslösung geklärt ist. Das 7SA522 ermöglicht dies durch die integrier- te Wiedereinschaltverriegelung. Der Verriegelungszustand („LOCKOUT“) wird durch einen RS-Speicher realisiert, der gegen Hilfsspannungs- ausfall gesichert ist (Bild 2-173).
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Schalterfall-Meldungsunterdrückung Während an Abzweigen ohne automatische Wiedereinschaltung jedes Auslösekommando durch eine Schutz- funktion endgültig ist, ist es bei Verwendung automatischer Wiedereinschaltung wünschenswert, dass der Be- wegungsmelder des Leistungsschalters (Wischerkontakt am Schalter) nur dann zum Alarm führt, wenn die Auslösung des Schalters endgültig ist (Bild 2-174).
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Bild 2-175 Schalterfall-Meldungsunterdrückung — Ablaufbeispiele 2.20.2 Leistungsschalterprüfung Der Distanzschutz 7SA522 erlaubt auf einfache Weise eine Prüfung der Auslösekreise und der Leistungsschal- ter. 2.20.2.1 Funktionsbeschreibung Für die Prüfung stehen die Prüfprogramme nach Tabelle 2-12 zur Verfügung. Die 1-poligen Prüfungen sind na- türlich nur verfügbar, wenn mit dem vorliegenden Gerät 1-polige Auslösekommandos möglich sind.
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.20.3 Gerät Das Gerät benötigt einige allgemeine Angaben. Hierzu gehören z.B., in welcher Form Meldungen im Falle einer Netzstörung abgegeben werden sollen. 2.20.3.1 Kommandoabhängige Meldungen Spontane Störfallanzeigen Nach einem Störfall werden die wichtigsten Daten des Störfalls spontan am Display des Gerätes angezeigt. Unter der Adresse 610 FEHLERANZEIGE kann gewählt werden, ob die spontane Störfallanzeige bei jedem Störfall aktualisiert wird (Mit Anregung) oder nur bei Störfällen mit Auslösung (Mit Auskommando).
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Bild 2-178 Bildung des Rücksetzbefehls für gespeicherte LED / Relais 2.20.3.2 Schaltstatistik Die Anzahl der Ausschaltungen, die vom Gerät 7SA522 veranlasst wurden, wird gezählt. Wenn das Gerät für 1-polige Auslösung vorgesehen ist, wird die Anzahl für jeden Schalterpol getrennt gezählt. Weiterhin wird bei jedem Auslösekommando der abgeschaltete Strom für jeden Pol festgestellt, unter den Stör- fallmeldungen ausgegeben und in einem Speicher aufsummiert.
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.20.3.4 Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung FEHLERANZEIGE Mit Anregung Mit Anregung Fehleranzeige an den LED/LCD Mit Auskommando 625A T MIN LED-HALT. 0 ..
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Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung Information Info-Art Erläuterung Level-2 Param. Level-2-Parameter geändert Param. Vorort Parametrierung Vorort Meld.verloren AM_W Meldungen verloren Marke verloren Marke verloren Flattersperre Flattersperre hat angesprochen Schutz E/A Schutz Ein/Aus (Systemschnittstelle) AWE E/A AWE Ein/Aus (Systemschnittstelle) SigZus.E/A Signalzusatz Ein/Aus (Systemschnittst.) Stör-Sammelmel.
Funktionen 2.20 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung 2.20.4 Ethernet EN100-Modul 2.20.4.1 Funktionsbeschreibung Über das Ethernet EN100-Modul kann die Integration des 7SA522 in 100-MBit-Kommunikationsnetze der Leit- und Automatisierungstechnik mit den Protokollen gemäß der Norm IEC 61850 erfolgen. Diese Norm er- möglicht eine durchgängige Kommunikation der Geräte ohne Gateways und Protokollumsetzer. Dadurch können SIPROTEC 4-Geräte offen und interoperabel auch in entsprechenden heterogenen Umgebungen ein- gesetzt werden.
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen 2.21 Zusatzfunktionen Zu den Zusatzfunktionen des Distanzschutzes 7SA522 gehören • Inbetriebsetzungshilfe, • Meldeverarbeitung, • Betriebsmessungen, • Speicherung der Kurzschlussdaten zur Störwerterfassung. 2.21.1 Inbetriebsetzungshilfe 2.21.1.1 Funktionsbeschreibung Für die Überprüfung des Gesamtsystems des Distanzschutzes ist ein umfangreiches Inbetriebsetzungs- und Beobachtungswerkzeug Bestandteil des Gerätes: der WEB-Monitor.
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Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Bild 2-179 Lokale Messgrößen im Web-Monitor — Beispiel für Messgrößen Bild 2-180 Liste der Messwerte des fernen Gerätes — Beispiel Die aus den Primär-, Sekundär- und Fern-Messwerten abgeleiteten Ströme, Spannungen und deren Phasen- winkel für alle Geräte des Distanzschutzsystems werden grafisch als Zeigerdiagramme dargestellt. Bild 2-181 zeigt die Ansicht für ein und Bild 2-182 für zwei Geräte.
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Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Bild 2-181 Zeigerdarstellung der Primärmesswerte – Beispiel Bild 2-182 Zeigerdarstellung der Fernmesswerte – Beispiel Folgende Arten von Meldungen können Sie mit dem Web-Monitor abrufen und anzeigen • Betriebsmeldungen, • Störfallmeldungen, • Spontane Meldungen. Über den Button „Meldungspuffer drucken“ können Sie diese Meldungslisten auch ausdrucken lassen. SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen In der folgenden Ansicht (Bild 2-183) wird die Zuordnung der angezeigten Messwerte zu den Geräten des Dis- tanzschutzsystems dargestellt. Mit einem Pfeil wird für jedes Gerät die Wirkleistungsrichtung angezeigt. Die interne Berechnung der Wirkleistung wird mit Spannung und Strom, deren Werte größer als U-REST (Adresse 1131) bzw.
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen 2.21.2 Meldeverarbeitung Nach einer Störung im Netz sind für eine genaue Analyse des Störungsverlaufs Informationen über die Reak- tion des Schutzgerätes und über die Messgrößen von Bedeutung. Zu diesem Zweck verfügt das Gerät über eine Meldeverarbeitung, die in dreifacher Hinsicht arbeitet. 2.21.2.1 Funktionsbeschreibung Anzeigen und Binärausgaben (Ausgangsrelais) Wichtige Ereignisse und Zustände werden über optische Anzeigen (LED) auf der Frontkappe angezeigt.
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Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Bild 2-184 Betriebsmesswerte im Grundbild Im Grundbild 3 werden die Leistungsmesswerte sowie die Messwerte U und I dargestellt. L1-L2 Bild 2-185 Betriebsmesswerte im Grundbild Das Gerät verfügt außerdem über mehrere Ereignispuffer, so für Betriebsmeldungen, Störfallmeldungen, Schaltstatistik, usw., die mittels Pufferbatterie gegen Hilfsspannungsausfall gesichert sind. Diese Meldungen können jederzeit über die Bedientastatur in das Anzeigenfeld geholt oder über die serielle Bedienschnittstelle zum Personalcomputer übertragen werden.
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Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Die Beeinflussung von Informationen auf der Systemschnittstelle während eines Prüfbetriebes („Testbetrieb“ und „Übertragungssperre“) erfordert eine Verknüpfung über CFC, die im Lieferzustand des Gerätes jedoch rea- lisiert ist (siehe Anhang). Wie Testbetrieb und Übertragungssperre aktiviert bzw. deaktiviert werden können, ist ausführlich in der SIPRO- TEC 4-Systembeschreibung dargestellt.
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Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Spontane Anzeigen Nach einem Störfall erscheinen ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten des Störfalles automa- tisch nach Generalanregung des Gerätes im Display in der in Bild 2-186 gezeigten Reihenfolge. Bild 2-186 Anzeige von Spontanmeldungen im Display des Gerätes — Beispiel Fehlerort-Optionen Speziell für den Fehlerort bestehen außer den Anzeigen im Gerätedisplay und unter DIGSI weitere Möglich- keiten der Anzeige, abhängig von der Gerätevariante und der Konfiguration und Rangierung:...
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen 2.21.3 Statistik Die Anzahl der vom 7SA522 veranlassten Ausschaltungen, die akkumulierten Abschaltströme bei den von Schutzfunktionen veranlassten Abschaltungen und die Zahl der von der AWE veranlassten Einschaltkomman- dos werden gezählt. 2.21.3.1 Funktionsbeschreibung Zähler und Speicher Die Zähler und Speicher der Schaltstatistik werden gesichert im Gerät hinterlegt. Sie gehen daher nicht bei Hilfsspannungsausfall verloren.
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen 2.21.4 Messwerte 2.21.4.1 Funktionsbeschreibung Für einen Abruf vor Ort oder zur Datenübertragung stehen eine Reihe von Messwerten und daraus errechne- ten Werten zur Verfügung. Voraussetzung für eine korrekte Anzeige von Primär- und Prozentwerten ist die vollständige und richtige Eingabe der Nenngrößen der Wandler und der Betriebsmittel sowie der Übersetzungsverhältnisse der Strom- und Spannungswandler in den Erdpfaden.
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Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Tabelle 2-13 Betriebsmesswerte des örtlichen Gerätes Messwerte primär sekundär % bezogen auf Leiterströme Betriebsnennstrom 3)1) empfindlicher Erdstrom Betriebsnennstrom - berechnet Erdstrom Betriebsnennstrom 3)1) - gemessen Erdstrom Betriebsnennstrom Mit-, Gegenkomponente Ströme Betriebsnennstrom 3)1) Trafosternpunktstrom oder Erdstrom Betriebsnennstrom der Parallelleitung Spannungen Leiter-Erde Betriebsnennspannung / √3 L1-E...
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Fernmesswerte Bei laufender Kommunikation über die Wirkschnittstelle können Sie auch Daten der anderen Enden des Schutzobjektes auslesen. Für jedes der beteiligten Geräte lassen sich die Ströme, Spannungen sowie die Pha- senverschiebung zwischen den örtlichen und fernen Messgrößen anzeigen. Dies ist besonders nützlich zur Kontrolle der richtigen und einheitlichen Phasenzuordnung und Polarität an den verschiedenen Enden.
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Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Information Info-Art Erläuterung Udif= Messwert U - Differenz (Usy1-Usy2) Usy1= Messwert Usy1 Usy2= Messwert Usy2 Messwert P (Wirkleistung) Messwert Q (Blindleistung) cosϕ= Messwert cosPHI (Leistungsfaktor) Messwert f (Frequenz) Messwert S (Scheinleistung) fsy2= Messwert fsy2 fdif= Messwert f - Differenz Messwert PHI - Differenz ϕdif= fsy1=...
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen 2.21.5 Störschreibung 2.21.5.1 Beschreibung Der Distanzschutz 7SA522 verfügt über einen Störwertspeicher. Die Momentanwerte der Messgrößen bzw. i und u oder u oder u bzw. 3·u sync (Spannungen je nach Anschluss) werden im Raster von 1 ms (bei 50 Hz) abgetastet und in einem Umlaufpuffer abgelegt (je 20 Abtastwerte pro Periode).
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Bei Aktivierung der Störwertspeicherung über eine Binäreingabe oder durch Bedienung von der Front bzw. über die Bedienschnittstelle mittels PC wird die Speicherung dynamisch getriggert. Adresse 415 T EXTERN bestimmt die Länge der Störwertaufzeichnung (längstens jedoch T MAX, Adresse 410). Vor- und Nachlaufzei- ten kommen noch hinzu.
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen 2.21.6.2 Einstellhinweise Mittelwerte Für die Mittelwerte von Messwerten können Sie unter Adresse 2801 INTERVAL MITT.W das Zeitintervall an- geben, über das die Mittelwerte gebildet werden sollen. Die erste Zahl gibt die Länge des zeitlichen Mittelwert- fensters in Minuten an, die zweite Zahl gibt die Häufigkeit der Aktualisierung innerhalb des Zeitfensters an. 15 MIN, 3 TEILE bedeutet beispielsweise die zeitliche Mittelwertbildung über alle Messwerte, die innerhalb von 15 Minuten eintreffen.
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen 2.21.7 Minimal- und Maximalwerte Minimal- und Maximalwerte werden vom 7SA522 berechnet und können mit dem Zeitpunkt (Datum und Uhr- zeit) der letzten Aktualisierung ausgelesen werden. 2.21.7.1 Rückstellung Die Min/Max-Werte können über Binäreingaben oder per Bedienung über integriertes Bedienfeld oder Bedien- programm DIGSI jederzeit zurückgestellt werden.
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Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Information Info-Art Erläuterung >MiMaQdmd reset >Reset der Schleppzeiger für Qdmd >MiMaSdmd reset >Reset der Schleppzeiger für Sdmd >MiMa f reset >Reset der Schleppzeiger für f >MiMaCosϕ reset >Reset der Schleppzeiger für cosPHI IL1dmin= Min. des Mittelwertes von IL1= IL1dmax= Max.
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen Information Info-Art Erläuterung 1042 PminBezug = Min. der bezog. Wirkleistung P = 1043 PmaxBezug = Max. der bezog. Wirkleistung P = 1044 QminAbgabe= Min. der abgegeb. Blindleistung Q = 1045 QmaxAbgabe= Max. der abgegeb. Blindleistung Q = 1046 QminBezug = Min.
Funktionen 2.21 Zusatzfunktionen 2.21.9 Energiezähler Zählwerte für Wirk- und Blindarbeit werden vom Prozessorsystem im Hintergrund ermittelt. Sie können auf der Front des Gerätes abgerufen, über die Bedienschnittstelle mittels PC mit dem Programm DIGSI ausgelesen oder über die Systemschnittstelle zu einer Zentrale übertragen werden. 2.21.9.1 Energiezählung 7SA522 integriert die errechneten Leistungen über die Zeit und stellt die Ergebnisse unter den Messwerten zur Verfügung.
Funktionen 2.22 Befehlsbearbeitung 2.22 Befehlsbearbeitung Im SIPROTEC 4 7SA522 ist eine Befehlsbearbeitung integriert, mit deren Hilfe Schalthandlungen in der Anlage veranlasst werden können. Die Steuerung kann dabei von vier Befehlsquellen ausgehen: • Vorortbedienung über das Bedienfeld des Gerätes, • Bedienung über DIGSI, •...
Funktionen 2.22 Befehlsbearbeitung 2.22.1.2 Ablauf im Befehlspfad Sicherheitsmechanismen im Befehlspfad sorgen dafür, dass ein Schaltbefehl nur erfolgen kann, wenn die Prüfung zuvor festgelegter Kriterien positiv abgeschlossen wurde. Für jedes Betriebsmittel getrennt, können Verriegelungen projektiert werden. Die eigentliche Durchführung des Befehlsauftrages wird anschließend überwacht.
Funktionen 2.22 Befehlsbearbeitung 2.22.1.3 Schaltfehlerschutz Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert werden. Die Schaltfehler- Prüfungen teilen sich normalerweise innerhalb eines SICAM/SIPROTEC 4-Systems auf in: • Anlagenverriegelung geprüft im Zentralgerät (für die Sammelschiene), • Feldverriegelungen geprüft im Feldgerät (für den Abzweig). •...
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Funktionen 2.22 Befehlsbearbeitung Die Prüfung von Verriegelungen kann für alle Schaltgeräte und Markierungen getrennt projektiert werden. Andere interne Befehle, wie Nachführen oder Abbruch, werden nicht geprüft, d.h. unabhängig von den Verrie- gelungen ausgeführt. Bild 2-187 Beispiel einer Betriebsmeldung beim Schalten des Leistungsschalters Q0 Standardverriegelung Standardverriegelungen sind die Prüfungen, die bei der Projektierung der Ein- und Ausgaben pro Schaltgerät festgelegt wurden (siehe SIPROTEC 4-Systembeschreibung).
Funktionen 2.22 Befehlsbearbeitung Im Gerätedisplay sind die projektierten Verriegelungsgründe auslesbar. Sie sind durch Buchstaben gekenn- zeichnet, deren Bedeutungen in Tabelle 2-17 erläutert sind. Tabelle 2-17 Entriegelungs-Kennungen Entriegelungs-Kennungen Kennung (Kurzform) Displayanzeige Schalthoheit Anlagenverriegelung Feldverriegelung SOLL = IST (Schaltrichtungskontrolle) Schutzblockierung Bild 2-189 zeigt beispielhaft die im Gerätedisplay auslesbaren Verriegelungsbedingungen für drei Schaltobjek- te mit den in Tabelle 2-17 erläuterten Abkürzungen.
Funktionen 2.22 Befehlsbearbeitung 2.22.3 Prozessmeldungen Während der Befehlsbearbeitung werden, unabhängig von der weiteren Meldungsrangierung und -bearbei- tung, Befehls- und Prozessrückmeldungen an die Meldungsverarbeitung gesendet. In diesen Meldungen ist eine so genannte Meldungsursache eingetragen. Bei entsprechender Rangierung (Projektierung) werden diese Meldungen zur Protokollierung in das Betriebsmeldungsprotokoll eingetragen. Eine Auflistung der möglichen Bedienantworten und deren Bedeutung sowie die für das Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten oder die Höher-/Tiefersteuerung von Transformatorstufen benötigten Befehlstypen und nähere Hinweise entnehmen Sie bitte der SIPROTEC 4-Systembeschreibung.
Montage und Inbetriebsetzung Dieses Kapitel wendet sich an den erfahrenen Inbetriebsetzer. Er soll mit der Inbetriebsetzung von Schutz- und Steuereinrichtungen, mit dem Betrieb des Netzes und mit den Sicherheitsregeln und -vorschriften vertraut sein. Eventuell sind gewisse Anpassungen der Hardware an die Anlagendaten notwendig. Für die Primärprüfungen muss das zu schützende Objekt (Leitung, Transformator, usw.) eingeschaltet werden.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Montage und Anschluss Allgemeines WARNUNG Warnung vor falschem Transport, Lagerung, Aufstellung oder Montage. Nichtbeachtung können Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Gerätes setzt sachgemäßen Transport, fachgerechte Lagerung, Auf- stellung und Montage unter Beachtung der Warnungen und Hinweise des Gerätehandbuches voraus.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Spannungen Im Anhang A.3 sind die möglichen Anschlussvarianten für die Spannungswandler dargestellt. Beim Normalanschluss ist der 4. Spannungs-Messeingang nicht benutzt, entsprechend muss Adresse 210 U4-WANDLER = nicht angeschl. eingestellt sein. Bei zusätzlichem Anschluss einer e-n-Wicklung des Spannungswandlersatzes muss Adresse 210 U4- WANDLER = Uen-Wandler eingestellt sein.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-1 Anschlussschema (Beispiel) für Einstellgruppenumschaltung über Binäreingänge Auslösekreisüberwachung Beachten Sie bitte, dass 2 Binäreingänge bzw. 1 Binäreingang und ein Ersatzwiderstand R in Reihe geschaltet sind. Die Schaltschwelle der Binäreingänge muss also deutlich unterhalb des halben Nennwertes der Steuer- gleichspannung bleiben.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-2 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang Kommandorelaiskontakt Leistungsschalter Leistungsschalterspule HiKo1 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Schließer) HiKo2 Leistungsschalter-Hilfskontakt (Öffner) U-St Steuerspannung für Auslösekreis U-BE Eingangsspannung für Binäreingang Ersatzwiderstand Spannung am Ersatzwiderstand Daraus resultieren für die Dimensionierung ein oberer Grenzwert R und ein unterer Grenzwert R , aus denen als Optimalwert der arithmetische Mittelwert R ausgewählt werden sollte:...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ergibt die Berechnung, dass R < R wird, so muss die Berechnung mit der nächst niedrigeren Schalt- schwelle U wiederholt werden und diese Schwelle mittels Steckbrücke(n) im Gerät realisiert werden BE min (siehe Abschnitt „Anpassung der Hardware“). Für die Leistungsaufnahme des Widerstandes gilt: Beispiel: 1,8 mA (vom SIPROTEC 4 7SA522)
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2 Anpassung der Hardware 3.1.2.1 Allgemeines Eine nachträgliche Anpassung der Hardware an die Anlagenverhältnisse kann z.B. bezüglich der Steuerspan- nung für Binäreingaben oder der Terminierung busfähiger Schnittstellen erforderlich werden. Wenn Sie Anpas- sungen vornehmen, beachten Sie auf jeden Fall die folgenden Angaben in diesem Abschnitt. Hilfsspannung Es gibt verschiedene Eingangsspannungsbereiche für die Hilfsspannung (siehe Bestelldaten im Anhang A.1).
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Kontaktart für Ausgangsrelais Ein-/Ausgabebaugruppen können Relais enthalten, deren Kontakte wahlweise als Schließer oder Öffner ein- gestellt werden können. Hierzu ist eine Brücke umzustecken. Für welche Relais auf welchen Baugruppen das gilt, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten unter „Schaltelemente auf Leiterplatten“. Austausch von Schnittstellen Die seriellen Schnittstellen sind nur bei Geräten für Schalttafel- und Schrankeinbau sowie bei Aufbaugeräten mit abgesetzter Bedieneinheit austauschbar.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.2 Demontage Arbeiten an den Leiterplatten Hinweis Die folgenden Schritte setzen voraus, dass sich das Gerät nicht im Betriebszustand befindet. VORSICHT Vorsicht bei der Änderung von Leiterplattenelementen, die die Nenndaten des Gerätes betreffen: Als Folge stimmen die Bestellbezeichnung (MLFB) und die auf dem Typenschild angegebenen Nennwerte nicht mehr mit dem Gerät überein.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Die Anordnung der Baugruppen für die Gehäusegröße geht aus Bild 3-3 und für die Gehäusegröße Bild 3-4 hervor. • Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe C-CPU-1 (Nr. 1 in Bild 3-3) und der Frontkappe an dieser lösen. Hierzu die Verriegelungen oben und unten am Steckverbinder auseinander drü- cken, so dass der Steckverbinder des Flachbandkabels herausgedrückt wird.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-4 Frontansicht Gehäusegröße nach Entfernen der Frontkappe (vereinfacht und verkleinert) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.3 Schaltelemente auf Leiterplatten Ein-/Ausgabebaugruppe(n) C-I/O-1 und C-I/O-10 Das Layout der Leiterplatte für die Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-1 ist in Bild 3-5, dass der Ein-/Ausgabebau- gruppe C-I/O-10 bis Entwicklungsstand 7SA522 .../EE in Bild 3-6 und das der Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O- 10 ab Entwicklungsstand 7SA522 .../FF in Bild 3-7 dargestellt.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-5 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-1 mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellung notwendigen Brücken SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-6 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-10 bis Entwicklungsstand 7SA522 .../EE mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken Kontrolle der Steuerspannungen der Binäreingänge: BE1 bis BE8 (bei Gehäusegröße ) nach Tabelle 3-5, BE1 bis BE24 (bei Gehäusegröße je nach Ausführung) nach Tabelle 3-6.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-5 Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE8 auf der Ein-/Aus- gabebaugruppe C-I/O-1 bei Gehäusegröße Binäreingänge Brücke Schwelle 17 V Schwelle 73 V Schwelle 154 V Platz 19 X21/X22 X23/X24 X25/X26 X27/X28 X29/X30 X31/X32...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-10 ab Entwicklungsstand 7SA522 .../FF Bild 3-7 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-10 ab Entwicklungsstand 7SA522 .../FF mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-8 Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE24 auf der Ein-/Aus- gabebaugruppe C-I/O-10 ab Entwicklungsstand 7SA522 .../FF bei Gehäusegröße Binäreingänge Brücke Schwelle Schwelle Schwelle 17 V 73 V 154 V Platz 33 links Platz 19 Platz 19 links rechts...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-2 bis Entwicklungsstand 7SA522 .../EE Es existieren zwei unterschiedliche Ausgabestände der Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-2. Für Geräte bis Ent- wicklungsstand 7SA522.../EE ist das Layout der Leiterplatte in Bild 3-8, für Geräte ab Entwicklungsstand 7SA522.../FF in Bild 3-9 abgebildet. Bild 3-8 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-2 bis Entwicklungsstand 7SA522.../EE mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-10 Brückenstellung für den Kontakt des Relais für BA13 Brücke Ruhestellung offen (Schließer) Ruhestellung geschlossen (Öff- Lieferstellung ner) Die eingestellten Nennströme der Strom-Eingangsübertrager werden auf der Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-2 kontrolliert. Alle Brücken müssen einheitlich für einen Nennstrom eingestellt sein, d.h. je eine Brücke (X61 bis X64) für jeden der Eingangsübertrager und zusätzlich die gemeinsame Brücke X60.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-9 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-2 ab Entwicklungsstand 7SA522.../FF mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-12 Brückenstellung von Nennstrom bzw. Messbereich Brücke Nennstrom 1 A Nennstrom 5 A Messbereich 100 A Messbereich 500 A entfällt bei Ausführung mit empfindlicher Erdstromerfassung Die Kontakte der Relais für die Binärausgaben BA13, BA14 und BA15 können als Schließer oder Öffner kon- figuriert werden (siehe auch Übersichtspläne im Anhang).
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebaugruppe(n) C-I/O-7 Das Layout der Leiterplatte für die Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-7 ist in Bild 3-10 dargestellt. Bild 3-10 Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-7 mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellung notwen- digen Brücken Je nach Ausführung können für bestimmte Ausgangsrelais Kontakte vom Schließer zum Öffner geändert werden (siehe auch Übersichtspläne im Anhang unter Abschnitt A.2).
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-16 Brückenstellung für die Kontaktart der Relais für BA30, BA31, BA41 und BA42 auf der Ein-/Ausgabebau- gruppe C-I/O-7 bei Gehäusegröße Gerät Baugruppe für Brücke Ruhestellung offen Ruhestellung Lieferstellung 7SA522*-* (Schließer) geschlossen (Öffner) BA30 BA31 Platz 19...
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Tabelle 3-19 Brückenstellung der Baugruppenadresse der Ein-/Ausgabebaugruppe C-I/O-7 (bei Gehäuse- größe Platz 19 links) Brücke Einbauplatz 19 A0 X71 1-2 (H) A1 X72 2-3 (L) A2 X73 1-2 (H) 3.1.2.4 Schnittstellenmodule Austausch von Schnittstellenmodulen Die Schnittstellenmodule befinden sich auf der Prozessorbaugruppe C-CPU-1.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bitte beachten Sie: • Ein Austausch der Schnittstellenmodule ist nur bei Geräten im Einbaugehäuse möglich. Geräte im Aufbau- gehäuse können nur im Werk umgerüstet werden. • Es können nur Schnittstellenmodule eingesetzt werden, mit denen das Gerät auch entsprechend dem Be- stellschlüssel werkseitig bestellbar ist (siehe auch Anhang A.1).
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Mit der Brücke X11 wird die Flusssteuerung, die für die Modem-Kommunikation wichtig ist, aktiviert. Tabelle 3-21 Brückenstellung von CTS (Clear To Send; Flusssteuerung) auf dem Schnittstellenmodul Brücke /CTS von der RS232-Schnittstelle /CTS durch /RTS angesteuert Lieferzustand Brückenstellung 2-3: Der Modem-Anschluss erfolgt in der Anlage üblicherweise über Sternkoppler oder LWL- Umsetzer, damit stehen die Modemsteuersignale gemäß...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Profibus-/DNP-Schnittstelle Bild 3-14 Lage der Steckbrücken für die Konfiguration der Abschlusswiderstände des aktiven elektrischen Moduls (Profibus- und DNP 3.0-Schnittstelle) EN100-Modul Ethernet (IEC 61850) Das Ethernet-Schnittstellenmodul besitzt keine Steckbrücken. Bei seinem Einsatz sind keinerlei hardwaremä- ßige Anpassungen notwendig.
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.2.5 Zusammenbau Der Zusammenbau des Gerätes wird in folgenden Schritten durchgeführt: • Baugruppen vorsichtig in das Gehäuse einschieben. Die Einbauplätze der Baugruppen gehen aus den Bildern 3-3 und 3-4 hervor. Bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau wird empfohlen, beim Stecken der Prozessorbaugruppe C-CPU-1 auf die Metallwinkel der Module zu drücken, damit das Einschieben in die Steckverbinder erleichtert wird.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-16 Schalttafeleinbau eines Gerätes (Gehäusegröße ) als Beispiel Bild 3-17 Schalttafeleinbau eines Gerätes (Gehäusegröße SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss 3.1.3.2 Gestell- und Schrankeinbau Für den Einbau eines Gerätes in ein Gestell oder einen Schrank werden 2 Winkelschienen benötigt. Die Be- stellnummern stehen im Anhang unter Abschnitt A.1. Bei Gehäusegröße (Bild 3-18) sind 4 Abdeckkappen und 4 Befestigungslöcher, bei Gehäusegröße (Bild 3-19) sind 6 Abdeckungen und 6 Befestigungslöcher vorhanden.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-18 Montage eines Gerätes (Gehäusegröße ) im Gestell oder Schrank als Beispiel SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Montage und Inbetriebsetzung 3.1 Montage und Anschluss Bild 3-19 Montage eines Gerätes (Gehäusegröße ) im Gestell oder Schrank 3.1.3.3 Schalttafelaufbau Die Montage in folgenden Schritten vornehmen: • Gerät mit 4 Schrauben auf der Schalttafel festschrauben. Maßbilder siehe Technische Daten unter Abschnitt 4.23.
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Kontrolle der Anschlüsse 3.2.1 Kontrolle der Datenverbindung der seriellen Schnittstellen Die Tabellen der nachstehenden Abschnitte zeigen die Pin-Belegungen der verschiedenen seriellen Schnitt- stellen, der Zeitsynchronisations- und die der Ethernet-Schnittstelle des Gerätes. Die Lage der Anschlüsse geht aus den folgenden Bildern hervor.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Systemschnittstelle Bei Ausführungen mit serieller Schnittstelle zu einer Leitzentrale ist die Datenverbindung zu kontrollieren. Wichtig ist die visuelle Überprüfung der Zuordnung der Sende- und Empfangskanäle. Bei der RS232- und der Lichtwellenleiter-Schnittstelle ist jede Verbindung für eine Übertragungsrichtung bestimmt. Es muss deshalb der Datenausgang des einen Gerätes mit dem Dateneingang des anderen Gerätes verbunden sein und um- gekehrt.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse Zeitsynchronisationsschnittstelle Es können wahlweise 5-V-, 12-V- oder 24-V-Zeitsynchronisationssignale verarbeitet werden, wenn diese an die in der folgenden Tabelle genannten Eingänge geführt werden. Tabelle 3-23 Belegung der DSUB-Buchse der Zeitsynchronisationsschnittstelle Pin-Nr. Bezeichnung Signalbedeutung P24_TSIG Eingang 24 V P5_TSIG Eingang 5 V...
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse 3.2.2 Kontrolle der Schutzdatenkommunikation Wenn das Gerät über Wirkschnittstellen für digitale Kommunikationsstrecken verfügt ist die Übertragungsstre- cke zu prüfen. Die Schutzdatenkommunikation geht normalerweise entweder über Lichtwellenleiter direkt von Gerät zu Gerät oder über Kommunikationsumsetzer und ein allgemeines Kommunikationsnetz oder dedizier- tes Übertragungsmittel.
Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse 3.2.3 Kontrolle der Anlagenanschlüsse WARNUNG Warnung vor gefährdenden Spannungen Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen können Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben: Kontrollschritte dürfen nur durch entsprechend qualifizierte Personen vorgenommen werden, die mit den Si- cherheitsbestimmungen und Vorsichtsmaßnahmen vertraut sind und diese befolgen.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.2 Kontrolle der Anschlüsse • Die Kurzschließer der Anschlusssteckverbinder für die Stromkreise sind zu überprüfen. Dies kann mit einer Sekundärprüfeinrichtung oder Durchgangsprüfeinrichtung geschehen. Stellen Sie sicher, dass nicht fälsch- lich rückwärts über die Stromwandler oder deren Kurzschließer der Klemmendurchgang vorgetäuscht wird. –...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Inbetriebsetzung WARNUNG Warnung vor gefährlichen Spannungen beim Betrieb elektrischer Geräte Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen können Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben: Nur qualifiziertes Personal soll an diesem Gerät arbeiten. Dieses muss gründlich mit den einschlägigen Sicher- heitsvorschriften und Vorsichtsmaßnahmen sowie den Warnhinweisen dieses Handbuches vertraut sein.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.1 Testbetrieb/Übertragungssperre Ein- und Ausschalten Wenn das Gerät an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung angeschlossen ist, können Sie bei einigen der angebotenen Protokolle die Informationen, die zur Leitstelle übertragen werden, beeinflussen (siehe Tabelle „Protokollabhängige Funktionen“ im Anhang A.5). Ist der Testbetrieb eingeschaltet, werden von einem SIPROTEC 4-Gerät zur Zentralstelle abgesetzte Meldun- gen mit einem zusätzlichen Testbit gekennzeichnet, so dass zu erkennen ist, dass es sich nicht um Meldungen wirklicher Störungen handelt.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.3 Systemschnittstelle testen Vorbemerkungen Sofern das Gerät über eine Systemschnittstelle verfügt und diese zur Kommunikation mit einer Leitzentrale ver- wendet wird, kann über die DIGSI-Gerätebedienung getestet werden, ob Meldungen korrekt übertragen werden. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-22 Schnittstellentest mit der Dialogbox: Meldungen erzeugen – Beispiel Betriebszustand ändern Beim ersten Betätigen einer der Tasten in der Spalte Aktion werden Sie nach dem Passwort Nr. 6 (für Hard- ware-Testmenüs) gefragt. Nach korrekter Eingabe des Passwortes können Sie nun die Meldungen einzeln ab- setzen.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.4 Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen Vorbemerkungen Mit DIGSI können Sie gezielt Binäreingänge, Ausgangsrelais und Leuchtdioden des SIPROTEC 4-Gerätes einzeln ansteuern. So kontrollieren Sie z.B. in der Inbetriebnahmephase die korrekten Verbindungen zur Anlage. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-23 Testen der Ein- und Ausgaben – Beispiel Betriebszustand ändern Um den Betriebszustand einer Hardwarekomponente zu ändern, klicken Sie auf die zugehörige Schaltfläche in der Spalte Soll. Vor Ausführung des ersten Betriebszustandswechsels wird das Passwort Nr. 6 abgefragt (sofern bei der Pro- jektierung aktiviert).
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Um die Binäreingänge zu testen, gehen Sie wie folgt vor: • Betätigen Sie in der Anlage jede der Funktionen, die Ursache für die Binäreingabe ist. • Prüfen Sie die Reaktion in der Ist-Spalte der Dialogbox. Hierzu müssen Sie die Dialogbox aktualisieren. Die Möglichkeiten stehen weiter unten unter Randtitel „Aktualisieren der Anzeige“.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.5 Überprüfung der Kommunikationstopologie Allgemeines Sie können die Kommunikationstopologie vom Personalcomputer mit DIGSI überprüfen. Sie können den PC örtlich direkt am Gerät über die vordere Bedienschnittstelle oder die hintere Serviceschnitt- stelle an das Gerät ankoppeln (Beispiel Bild 3-24). Sie können sich auch über Modem in das Gerät einwählen, und zwar über die Serviceschnittstelle (Beispiel Bild 3-25).
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Überprüfung einer Verbindung bei Direktverbindung Bei zwei Geräten mit einer Lichtwellenleiterverbindung (wie in Bild 3-24 oder 3-25) wird diese wie folgt über- prüft. Bei mehr als zwei Geräten oder wenn zwei Geräte mit einer Ringtopologie (doppelt) verbunden sind, überprüfen Sie zunächst nur eine Verbindung.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung • Beide Geräte an den Enden einer Verbindung müssen eingeschaltet sein. • Konfigurieren Sie zunächst den Kommunikationsumsetzer KU-1: – Öffnen Sie den Kommunikationsumsetzer. – Bringen Sie die Steckbrücken in Stellung für den richtigen Schnittstellentyp und die richtige Übertra- gungsrate;...
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung • Bringen Sie den Kommunikationsumsetzer wieder in Normalstellung (X32 in Stellung 1-2) und schließen Sie das Gehäuse wieder. • Schalten Sie die Hilfsspannung des Kommunikationsumsetzers wieder ein. Führen Sie die vorstehenden Überprüfungen am anderen Ende mit dem dortigen Gerät und seinem Kommu- nikationsumsetzer entsprechend durch.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Überprüfung weiterer Verbindungen Wenn mehr als 2 Geräte verbunden sind, wenn also das Schutzobjekt mehr als 2 Enden hat oder wenn 2 Geräte zu Redundanzzwecken über beide Wirkschnittstellen miteinander verbunden sind, wiederholen Sie alle Überprüfungen, wie oben beschrieben, einschließlich der Konsistenzprüfung, für jede der Verbindungsmög- lichkeiten.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.7 Prüfungen für den Leistungsschalterversagerschutz Allgemeines Wenn das Gerät über den Schalterversagerschutz verfügt und dieser verwendet wird, ist die Einbindung dieser Schutzfunktion in die Anlage praxisnah zu überprüfen. Aufgrund der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten und der möglichen Anlagenkonfigurationen ist eine detail- lierte Beschreibung der notwendigen Prüfungen nicht möglich.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung • Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes 1-polig L3: Binäreingabefunktionen „>SVS Start L3“ und ggf. „>SVS Freigabe“ (in spontanen oder Störfallmel- dungen). Auslösekommando je nach Parametrierung. • Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes 3-polig über alle drei Binäreingaben L1, L2 und L3: Binäreingabefunktionen „>SVS Start L1“, „>SVS Start L2“...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.8 Strom-, Spannungs- und Drehfeldprüfung ≥ 10 % Laststrom Die Anschlüsse der Strom- und Spannungswandler werden mit Primärgrößen überprüft. Dazu ist Laststrom von mindestens 10 % Nennstrom erforderlich. Die Leitung wird eingeschaltet und bleibt für die Dauer der Messun- gen eingeschaltet.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.9 Richtungsprüfung mit Laststrom ≥ 10 % Laststrom Der richtige Anschluss der Strom- und Spannungswandler wird mit Laststrom über die zu schützende Leitung geprüft. Dazu ist die Leitung zuzuschalten. Über die Leitung muss ein Laststrom von mindestens 0,1·I fließen;...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung und Kurzschließen der Stromwandler sind die Anschlüsse zu kontrollieren und zu berichtigen. Die Messungen sind dann zu wiederholen. Zum Schluss wird die Leitung wieder abgeschaltet. 3.3.10 Polaritätsprüfung für den Spannungseingang U Je nach Verwendung des Spannungs-Messeingangs U ist eine Polaritätsprüfung notwendig.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-28 Messspannungen zur Synchronkontrolle — Beispiel • Ist das nicht der Fall, kontrolliert man zunächst, ob eine der vorgenannten Meldungen 2947 „Sync. Udiff>“ oder 2949 „Sync. PHIdiff>“ in den spontanen Meldungen vorliegen. Die Meldung „Sync. Udiff>“ lässt darauf schließen, dass die Betragsanpassung nicht korrekt ist. Kon- trollieren Sie Adresse 215 Usy1/Usy2 WDL und berechnen Sie den Anpassungsfaktor ggf.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Polaritätsprüfung für den Stromeingang I 3.3.11 Beim Standardanschluss des Gerätes, wenn der Stromeingang I am Sternpunkt des Stromwandlersatzes an- geschlossen ist (siehe auch Anschlussschaltbilder im Anhang A.3), ergibt sich die richtige Polarität des Erd- strompfades in der Regel von selbst. Wird jedoch der Strom I von einem gesonderten Summenstromwandler oder einer anderen Messstelle, z.B.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-29 Polaritätsprüfung für I , Beispiel für Stromwandlersatz in Holmgreen-Schaltung Hinweis Wenn für diese Prüfung Parameter verändert wurden, sind diese zum Schluss wieder auf den Sollzustand ein- zustellen! von Parallelleitung Ist I der Strom einer Parallelleitung, wird vorstehende Prozedur mit dem Stromwandlersatz der Parallelleitung durchgeführt (Bild 3-30).
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-30 Polaritätsprüfung für I , Beispiel für Erdstrom einer Parallelleitung von einem Transformatorsternpunkt Ist I der Erdstrom von der Sternpunktzuführung eines geerdeten Transformators, der zur Richtungsbestim- mung des Erdkurzschlussschutzes (für geerdete Netze) herangezogen wird, kann die Polaritätskontrolle nur mit einem Nullstrom über den Transformator durchgeführt werden.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Mindestens eine der Stufen des Erdkurzschlussschutzes muss gerichtet eingestellt sein (Adressen 31xx des Erdkurzschlussschutzes). Deren Ansprechwert muss vom Prüfstrom der Leitung überschritten werden; nöti- genfalls wird der Anregewert niedriger eingestellt. Notieren Sie sich, welche Parameter Sie verändert haben. Bild 3-31 Polaritätsprüfung für I , Beispiel für Erdstrom vom Transformatorsternpunkt...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.12 Messung der Eigenzeit des Leistungsschalters Nur für Synchronkontrolle Wenn das Gerät über die Synchron- und Einschaltkontrolle verfügt und diese verwendet wird, ist es für das Einschalten unter asynchronen Netzbedingungen unerlässlich, dass die Eigenzeit des Leistungsschalters beim Schließen gemessen und richtig eingestellt wird.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.13 Prüfung der Signalübertragung mit Distanzschutz Hinweis Sofern das Gerät mit Signalübertragung arbeiten soll, sind zunächst alle an der Übertragung der Signale be- teiligten Geräte nach den zugehörigen Unterlagen in Betrieb zu nehmen. Der gesamte folgende Abschnitt gilt nur für die konventionellen Übertragungsverfahren. Für die Verwendung mit Wirkschnittstellen ist er ohne Belang.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Prüfung bei Blockierverfahren Voraussetzungen: DIS SIGNAL ist in Adresse 121 auf das Vergleichsverfahren mit Blockiersignal, d.h. Blocking, projektiert; außerdem ist unter Adresse 2101 SIGNALZUSATZ Eingeschaltet. Natürlich müssen auch die entsprechenden Sende- und Empfangssignale rangiert sein. Die Funktion des Blockierverfahrens ist in Abschnitt 2.6 näher beschrieben.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.14 Prüfung der Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz Dieser Abschnitt ist nur von Bedeutung, wenn das Gerät über den Erdkurzschlussschutz verfügt und dieser im geerdeten Netz verwendet wird. Hierzu muss das Gerät gemäß Bestellbezeichnung über den Erdkurzschluss- schutz verfügen (16.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Auch diesen Test an beiden Leitungsenden durchführen, bei Dreibeinleitungen von jedem Ende für jeden Über- tragungsweg. Beachten Sie zum Schluss den letzten Randtitel „Wichtig für alle Verfahren“! Prüfung bei Blockierverfahren Voraussetzungen: EF SIGNAL ist in Adresse 132 auf das Vergleichsverfahren mit Blockiersignal, d.h. Blocking, projektiert;...
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.16 Prüfung der Signalübertragung für interne oder externe Fernauslösung 7SA522 bietet die Möglichkeiten, sowohl ein intern gebildetes Auslösesignal als auch ein beliebiges Signal von einer externen Schutz- oder Steuereinrichtung an das Gegenende zur Fernauslösung zu übertragen, wenn ein Signalübertragungsweg zur Verfügung steht.
Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung 3.3.19 Schaltprüfung der projektierten Betriebsmittel Schalten über Befehlseingabe Falls das Schalten der projektierten Betriebsmittel nicht bereits umfassend bei dem früher beschriebenen Hardwaretest erfolgte, sollen alle projektierten Schaltmittel vom Gerät her über die integrierte Steuerung ein- und ausgeschaltet werden.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.3 Inbetriebsetzung Bild 3-33 Fenster Testmessschrieb in DIGSI starten – Beispiel Der Testmessschrieb wird sofort gestartet. Während der Aufzeichnung wird eine Meldung im linken Bereich der Statuszeile ausgegeben. Balkensegmente informieren Sie zusätzlich über den Fortschritt des Vorganges. Zum Anzeigen und Auswerten der Aufzeichnung benötigen Sie eines der Programme SIGRA oder Comtrade- Viewer.
Montage und Inbetriebsetzung 3.4 Bereitschalten des Gerätes Bereitschalten des Gerätes Die benutzten Klemmenschrauben sind fest anzuziehen; auch nicht benutzte sollten angezogen werden. Alle Steckverbinder sind einwandfrei einzufügen. VORSICHT Keine Gewalt anwenden! Die zulässigen Anzugsdrehmomente dürfen nicht überschritten werden, da die Gewinde und Klemmenkam- mern sonst beschädigt werden können! Die Einstellwerte sollten nochmals überprüft werden, falls sie während der Prüfungen geändert wurden.
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Montage und Inbetriebsetzung 3.4 Bereitschalten des Gerätes SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Technische Daten In diesem Kapitel finden Sie die Technischen Daten des Gerätes SIPROTEC 4 7SA522 und seiner Einzelfunk- tionen einschließlich der Grenzwerte, die auf keinen Fall überschritten werden dürfen. Nach den elektrischen und funktionellen Daten für den maximalen Funktionsumfang folgen die mechanischen Daten mit Maßbildern. Allgemeine Gerätedaten Distanzschutz Pendelerfassung (wahlweise)
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Allgemeine Gerätedaten 4.1.1 Analoge Ein- und Ausgänge Nennfrequenz 50 Hz oder 60 Hz (einstellbar) Stromeingänge Nennstrom 1 A oder 5 A Verbrauch je Phase und Erdpfad - bei I = 1 A ca. 0,05 VA - bei I = 5 A ca.
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten - angeregt 7SA522*-*A/E/J ca. 12 W 7SA522*-*C/G/L/N/Q/S ca. 15 W 7SA522*-*D/H/M/P/R/T/W ca. 18 W 7SA522*-*U ca. 20 W zuzüglich ca. 1,5 W pro Schnittstellenmodul Überbrückungszeit bei Ausfall/Kurzschluss der Hilfs- ≥ 50 ms bei U = 48 V und U ≥...
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Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Binärausgänge Melde-/Kommandorelais (siehe auch Übersichtspläne im Anhang A) Anzahl und Daten abhängig von Bestellvariante (rangierbar): Bestellvariante UL-gelistet Schließer (nor- Schließer (be- S/Ö (umschalt- Schließer mal) schleunigt) bar) (high-speed) 7SA522*-*A/E/J 7SA522*-*C/G/L 7SA522*-*N/Q/S 7SA522*-*D/H/M 7SA522*-*P/R/T 7SA522*-*U 7SA522*-*W Schaltleistung 1000 W/VA 1000 W/VA...
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.4 Kommunikationsschnittstellen Wirkschnittstellen siehe Abschnitt 4.9 „Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie“ Bedienschnittstelle Anschluss frontseitig, nicht abgeriegelt, RS232, 9-polige DSUB-Buchse zum Anschluss eines Personalcomputers Bedienung mit DIGSI Übertragungsgeschwindigkeit min. 4800 Baud; max. 115200 Baud; Lieferstellung: 38400 Baud; Parität: 8E1 überbrückbare Entfernung 15 m Service-/Modem-Schnittstelle (wahlweise)
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Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Systemschnittstelle (wahlweise) RS232/RS485/LWL potentialfreie Schnittstelle für Datentransfer zu einer Leitstelle Profibus RS485/Profibus LWL DNP3.0/RS485 DNP3.0/LWL Ethernet EN100 je nach Bestellvariante RS232 Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“, 9-polige DSUB-Buchse Anschluss bei Aufbaugehäuse bis /DD an der Doppelstockklemme an der Ge- häuseunterseite ab /EE im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite 9-polige DSUB-Buchse...
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Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten Profibus RS485 (FMS und DP) Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“, 9-polige DSUB-Buchse Anschluss bei Aufbaugehäuse bis /DD an der Doppelstockklemme an der Ge- häuseunterseite ab /EE im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite 9-polige DSUB-Buchse Prüfspannung 500 V;...
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Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten DNP3.0/LWL LWL-Stecker Typ ST-Stecker Sender/Empfänger Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“ Anschluss bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse Übertragungsgeschwindigkeit bis 19200 Baud optische Wellenlänge λ = 820 nm Laserklasse 1 nach EN 60825-1/-2 bei Einsatz Glasfaser 50 μm/125 µm oder bei Einsatz Glasfaser 62,5 μm/125 µm zulässige Streckendämpfung max.
Technische Daten 4.1 Allgemeine Gerätedaten 4.1.8 Einsatzbedingungen Das Schutzgerät ist für den Einbau in üblichen Relaisräumen und Anlagen ausgelegt, so dass die elektromagnetische Ver- träglichkeit (EMV) bei sachgemäßem Einbau sichergestellt ist. Zusätzlich ist zu empfehlen: • Schütze und Relais, die innerhalb desselben Schrankes oder auf der gleichen Relaistafel mit den digitalen Schutzein- richtungen arbeiten, sollen grundsätzlich mit geeigneten Löschgliedern versehen werden.
Technische Daten 4.2 Distanzschutz Distanzschutz Erdimpedanzanpassung -0,33 bis 7,00 Stufung 0,01 -0,33 bis 7,00 Stufung 0,01 getrennt für erste und höhere Zonen 0,000 bis 4,000 Stufung 0,001 PHI (K -135,00° bis +135,00° getrennt für erste und höhere Zonen Die Faktoren für Erdimpedanzanpassung gelten auch für die Fehlerortung. Parallelleitungsanpassung 0,00 bis 8,00 Stufung 0,01...
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Technische Daten 4.2 Distanzschutz Distanzmessung Charakteristik polygonal oder MHO-Kennlinie; 6 unabhängige und 1 gesteuer- te Zone Einstellbereiche Polygon: > = Mindeststrom Phasen für I = 1 A 0,05 A bis 4,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,25 A bis 20,00 A X = Reichweite Reaktanz für I...
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Technische Daten 4.2 Distanzschutz Zeiten kürzeste Kommandozeit ca. 17 ms (50 Hz)/15 ms (60 Hz) mit schnellen Relais und ca. 12 ms (50 Hz)/10 ms (60 Hz) mit High-Speed Relais Rückfallzeit ca. 30 ms Stufenzeiten 0,00 s bis 30,00 s; ∞ Stufung 0,01 s für alle Zonen;...
Technische Daten 4.3 Pendelerfassung (wahlweise) Pendelerfassung (wahlweise) Pendelerfassung Änderungsgeschwindigkeit des Impedanzzeigers und Beobachtung der Bahnkurve maximale Pendelfrequenz ca. 10 Hz einstellbare Pendelsperrprogramme Blockierung von Z1 und Z1B Blockierung von Z2 und höheren Zonen Blockierung von Z1 und Z2 Blockierung aller Zonen Pendelauslösung Auslösung bei instabilen Pendelungen (Außertrittfall)
Technische Daten 4.4 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz Modus für zwei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung oder mit drei Kanälen je Richtung für phasengetrennte Übertragung für drei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung und Verbindung Mitnahmeverfahren einstellbares Verfahren Mitnahme mit Übergreifzone Z1B direkte Mitnahme Sendesignalverlängerung...
Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Kennlinien stromunabhängige Stufen (UMZ) >>>, 3I >>, 3I > stromabhängige Stufe (AMZ) es kann eine der Kennlinien gemäß Bild 4-1 bis Bild 4-4 ausgewählt werden spannungsabhängige Stufe (U invers) Kennlinie gemäß Bild 4-5 Nullleistungsschutz Kennlinie gemäß...
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Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Überstromstufe Ansprechwert 3I > für I = 1 A 0,05 A bis 25,00 A Stufung 0,01 A oder 0,003 A bis 25,000 A Stufung 0,001 A für I = 5 A 0,25 A bis 125,00 A Stufung 0,01 A oder 0,015 A bis 125,000 A...
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Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Abhängige Stromstufe (ANSI) Ansprechwert 3I für I = 1 A 0,05 A bis 25,00 A Stufung 0,01 A oder 0,003 A bis 25,000 A Stufung 0,001 A für I = 5 A 0,25 A bis 125,00 A Stufung 0,01 A oder 0,015 A bis 125,000 A...
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Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Nullspannungsabhängige Stufe Ansprechwert 3I für I = 1 A 0,05 A bis 25,00 A Stufung 0,01 A oder 0,003 A bis 25,000 A Stufung 0,001 A für I = 5 A 0,25 A bis 125,00 A Stufung 0,01 A oder 0,015 A bis 125,000 A...
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Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Richtungsbestimmung Jede Stufe kann vorwärts, rückwärts, ungerichtet oder unwirksam eingestellt werden. Richtungsmessung mit I (= 3 I ) und 3 U und I oder I und U mit I (= 3 I ) und 3 U und I mit I (= 3 I...
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Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 4-1 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach IEC (Phasen und Erde) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 4-2 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE, (Phasen und Erde) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 4-3 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE, (Phasen und Erde) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 4-4 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes mit logarithmisch inverser Kennlinie Logarithmisch invers t = T — T ·ln(I/3I0P) 3I0Pmax 3I0P Anmerkung: Für I/3I0P > 35 gilt die Zeit für I/3I0P = 35 Bild 4-5 Auslösezeitkennlinien des Nullspannungszeitschutzes U 0 invers SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Technische Daten 4.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Bild 4-6 Auslösekennlinie des Nullleistungsschutzes Diese Kennlinie gilt für: S = 10 VA und T = 0 s. 3IOPverz SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Technische Daten 4.6 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) Modus für zwei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung oder mit drei Kanälen je Richtung für phasengetrennte Übertragung für drei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung und Verbindung Vergleichsverfahren einstellbare Verfahren Richtungsvergleich Unblockverfahren...
Technische Daten 4.7 Auslösung bei schwacher Einspeisung (klassisch) Auslösung bei schwacher Einspeisung (klassisch) Betriebsart Auslösung über Unterspannung bei Empfangssignal vom Gegenende Unterspannung Einstellwert U < 2 V bis 70 V Stufung 1 V Rückfallverhältnis ca. 1,1 Ansprechtoleranz ≤ 5 % vom Einstellwert bzw. 0,5 V Zeiten Echoverzögerung/Freigabeverzögerung 0,00 s bis 30,00 s...
Technische Daten 4.8 Auslösung bei schwacher Einspeisung (franz. Spezifikation) Auslösung bei schwacher Einspeisung (franz. Spezifikation) Betriebsart Auslösung über Unterspannung bei Empfangssignal vom Gegenende Unterspannung Einstellwert U < (Faktor) 0,10 bis 1,00 Stufung 0,01 Rückfallverhältnis ca. 1,1 Ansprechtoleranz ≤ 5 % Zeiten Empfangsverlängerung 0,00 s bis 30,00 s...
Technische Daten 4.9 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Wirkschnittstellen Anzahl 1 oder 2 - Anschluss Lichtwellenleiter Einbauort „D“ bei einem Anschluss oder „D“ und „E“ bei 2 Anschlüssen bei Einbaugehäuse rückseitig bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseoberseite Anschlussmodule für die Wirkschnittstelle, abhängig von Bestellvariante: FO30 (IEEE C37.94) Entfernung maximal...
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Technische Daten 4.9 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) Reichweite für Multimodefaser wird für Licht der Wellenlänge λ = 820 nm mit einer Streckendämpfung von 3 dB/km gerechnet Dämpfungsglieder erforderlich nein Numerische Apertur (NA = sin ϕ (Einkopplungswinkel) Dieser LWL-Typ kann alternativ zu den im Handbuch beschriebenen Typen verwendet werden FO17 Entfernung maximal 24 km...
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Technische Daten 4.9 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) FO19 Entfernung maximal 100 km Steckertyp Duplex-LC-Stecker, SFF (IEC 61754–20 Standard) Protokoll Voll-Duplex Baudrate 155 Mbits/s Empfängerankopplung Optische Wellenlänge λ = 1550 nm Fasertyp Monomode 9 μm /125 μm Sendeleistung gekoppelt in Monomodefaster min.
Technische Daten 4.10 Externe Direkt- und Fernauslösung 4.10 Externe Direkt- und Fernauslösung Externe Direktauslösung Eigenzeit, gesamt ca. 11 ms Auslöseverzögerung 0,00 s bis 30,00 s Stufung 0,01 s oder ∞ (unwirksam) Ablauftoleranz 1 % vom Einstellwert bzw. 10 ms Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Technische Daten 4.11 Überstromzeitschutz 4.11 Überstromzeitschutz Betriebsarten als Not-Überstromzeitschutz oder Reserveüberstromzeitschutz Not-Überstromzeitschutz wirksam bei Ausfall der Messspannung, • bei Auslösung des Spannungswandler- Schutzschalters (über Binäreingang) • bei Ansprechen des „Fuse-Failure-Monitors“ Reserveüberstromzeitschutz unabhängig wirksam Kennlinien unabhängige Stufen (UMZ) >>>, 3I >>>, I >>, 3I >>, I >, 3I...
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Technische Daten 4.11 Überstromzeitschutz Überstromstufen Ansprechwert I > (Phasen) für I = 1 A 0,10 A bis 25,00 A Stufung 0,01 A oder ∞ (unwirksam) für I = 5 A 0,50 A bis 125,00 A oder ∞ (unwirksam) Ansprechwert 3I >...
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Technische Daten 4.11 Überstromzeitschutz Abhängige Stromstufen (ANSI) Ansprechwert I (Phasen) für I = 1 A 0,10 A bis 4,00 A Stufung 0,01 A oder ∞ (unwirksam) für I = 5 A 0,50 A bis 20,00 A oder ∞ (unwirksam) Ansprechwert 3I (Erde) für I = 1 A...
Technische Daten 4.12 Hochstrom-Schnellabschaltung 4.12 Hochstrom-Schnellabschaltung Anregung Ansprechwert I>>> für I = 1 A 1,00 A bis 25,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 5,00 A bis 125,00 A Rückfallverhältnis ca. 90 % Ansprechtoleranz 3 % vom Einstellwert oder 1 % von I Zeiten kürzeste Kommandozeit ca.
Technische Daten 4.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 4.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) Wiedereinschaltungen Anzahl Wiedereinschaltungen max. 8, die ersten 4 mit individuellen Parametern Art (abhängig von Bestellvariante) 1-polig, 3-polig oder 1-/3-polig Steuerung mit Anregung oder mit Auslösekommando Wirkzeiten 0,01 s bis 300,00 s; ∞ Stufung 0,01 s Anwurf ohne Anregung und Wirkzeit möglich Pausenzeiten vor Wiedereinschaltung...
Technische Daten 4.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) 4.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Betriebsarten Kontrollprogramme bei Synchronkontrolle automatischer Wiedereinschaltung Leitung spannungslos - Sammelschiene unter Spannung Sammelschiene spannungslos - Leitung unter Spannung Leitung und Sammelschiene spannungslos Durchsteuern oder Kombinationen davon Synchronisierung Einschalten unter asynchronen Netzbedingungen möglich (mit Leistungsschaltereigenzeit) Kontrollprogramme bei wie bei automatischer Wiedereinschaltung,...
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Technische Daten 4.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) Zeiten minimale Zeit zur Filterung der Messwerte ca. 80 ms maximale Messzeit 0,01 s bis 600,00 s; ∞ Stufung 0,01 s Toleranz aller Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. 10 ms SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Technische Daten 4.15 Spannungsschutz (wahlweise) 4.15 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannungen Phase-Erde Überspannung U >> 1,0 V bis 170,0 V; ∞ Stufung 0,1 V Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s; ∞ Stufung 0,01 s UPh>> Überspannung U > 1,0 V bis 170,0 V; ∞ Stufung 0,1 V Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s;...
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Technische Daten 4.15 Spannungsschutz (wahlweise) Überspannung Gegensystem U Überspannung U >> 2,0 V bis 220,0 V; ∞ Stufung 0,1 V Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s; ∞ Stufung 0,01 s U2>> Überspannung U > 2,0 V bis 220,0 V; ∞ Stufung 0,1 V Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s;...
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Technische Daten 4.15 Spannungsschutz (wahlweise) Unterspannungen Phase-Phase Unterspannung U << 1,0 V bis 175,0 V Stufung 0,1 V PhPh Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s; ∞ Stufung 0,01 s UPhPh<< Unterspannung U < 1,0 V bis 175,0 V Stufung 0,1 V PhPh Verzögerung T 0,00 s bis 100,00 s;...
Technische Daten 4.17 Fehlerortung 4.17 Fehlerortung Start bei Auslösekommando oder Geräterückfall Einstellung Reaktanzbelag (sekundär) in für I = 1 A 0,0050 Ω/km bis 9,5000 Ω/km Stufung 0,001 Ω/km km oder Meilen für I = 5 A 0,0010 Ω/km bis 1,9000 Ω/km für I = 1 A 0,0050 Ω/Meile bis 15,0000 Ω/Meile...
Technische Daten 4.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) 4.18 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise) Schalterüberwachung Stromflussüberwachung für I = 1 A 0,05 A bis 20,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,25 A bis 100,00 A Nullstromüberwachung für I = 1 A 0,05 A bis 20,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A...
Technische Daten 4.19 Überwachungsfunktionen 4.19 Überwachungsfunktionen Messgrößen Stromsumme = | I · I | > SUM.IGRENZ · I + SUM.FAK.I ·Σ | I | - SUM.IGRENZ für I = 1 A 0,05 A bis 2,00 A Stufung 0,01 A für I = 5 A 0,25 A bis 10,00 A Stufung 0,01 A...
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Technische Daten 4.19 Überwachungsfunktionen Auslösekreisüberwachung Anzahl überwachter Kreise 1 bis 3 Arbeitsweise je Kreis mit 1 Binäreingang oder 2 Binäreingängen Ansprech- und Rückfallzeit ca. 1 s bis 2 s Einstellbare Meldeverzögerung bei Arbeitsweise mit 1 Binäreingang 1 s bis 30 s Stufung 1 s SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Technische Daten 4.20 Übertragung binärer Informationen (wahlweise) 4.20 Übertragung binärer Informationen (wahlweise) Allgemein Hinweis: Der Parameter Fernsignal Haltezeit bei Verbindungsunterbrechung kann 0 s bis 300 s oder ∞ betragen. In der Einstellung ∞ bleibt der letzte Signalzustand vor Verbindungsunterbrechung dauerhaft erhalten. Fernkommandos Anzahl möglicher Fernkommandos Eigenzeiten, gesamt ca.
Technische Daten 4.21 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) 4.21 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Funktionsbausteine und deren mögliche Zuordnung zu den Ablaufebenen Funktionsbaustein Erläuterung Ablaufebene MW_BEARB PLC1_BEARB PLC_BEARB SFS_BEARB ABSVALUE Betragsbildung – – – Addition ALARM Wecker AND - Gatter BLINK Blink-Baustein BOOL_TO_CO Bool nach Befehl, Konvertierung –...
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Technische Daten 4.21 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Negator NOR - Gatter OR - Gatter REAL_TO_DINT Real nach DoubleInt, Adapter REAL_TO_UINT Real nach U-Int, Adapter RISE_DETECT Flankendetektor RS_FF RS- Flipflop – RS_FF_MEMO Zustandsspeicher bei Wieder- anlauf SI_GET_STATUS Informationsstatus Einzelmel- dung, Decoder SI_SET_STATUS Einzelmeldung mit Status, Encoder SQUARE_ROOT...
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Technische Daten 4.21 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Gerätespezifische Grenzen Bezeichnung Grenze Kommentar Maximale Anzahl der gleichzeitigen Änderungen der Bei Überschreiten der Grenze wird im Gerät Planeingänge pro Ablaufebene eine Fehlermeldung abgesetzt und das Gerät in den Monitorbetrieb versetzt. Es Max. Anzahl der Planausgänge pro Ablaufebene leuchtet die rote ERROR-LED.
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Technische Daten 4.21 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC) Bearbeitungszeiten in TICKS für Einzelelemente Einzelelement Anzahl Ticks Baustein, Grundbedarf ab dem 3. zusätzlichen Eingang bei generischen Bausteinen je Eingang Verknüpfung mit der Eingangsrandleiste Verknüpfung mit der Ausgangsrandleiste zusätzlich je Plan Schaltfolgebaustein CMD_CHAIN Flip-Flop D_FF_MEMO Schleifenbaustein LOOP...
Technische Daten 4.22 Zusatzfunktionen 4.22 Zusatzfunktionen Messwerte Betriebsmesswerte für Ströme ; 3I in A primär und sekundär und in % I NBetrieb Toleranz 0,5 % vom Messwert bzw. 0,5 % von I Betriebsmesswerte für Spannungen ; 3U (LE-Anschluss) L1-E L2-E L3-E in kV primär, in V sekundär oder in % U /√3...
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Technische Daten 4.22 Zusatzfunktionen Fernmesswerte für Ströme des fernen Endes in A primär ); ϕ(I ); ϕ(I ) (fern gegen lokal) in ° ϕ(I Fernmesswerte für Spannungen des fernen Endes in kV primär ); ϕ(U ); ϕ(U ) (fern gegen lokal) in ° ϕ(U bei Nennfrequenz Betriebsmeldepuffer...
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Technische Daten 4.22 Zusatzfunktionen IEC 61850 GOOSE (Intergerätekommunikation) Der Kommunikationsdienst GOOSE der IEC 61850 ist qualifiziert für die Schaltanlagenverriegelung. Die Laufzeit von GOOSE-Nachrichten im Anregezustand des Schutzes hängt von der Anzahl der angeschlossenen IEC 61850-Clients ab. Für die Geräte sind Anwendungen mit Schutzfunktionen hinsichtlich ihrer erforderlichen Laufzeit zu prüfen. Im Einzelfall müssen die Anforderungen mit dem Hersteller abgestimmt werden, um eine sichere Funktion der Applikation zu erreichen.
Anhang Der Anhang dient in erster Linie als Nachschlagewerk für den erfahreneren Benutzer. Er enthält die Bestellda- ten, Übersichts- und Anschlusspläne, Voreinstellungen sowie Tabellen mit allen Parametern und Informationen des Gerätes für seinen maximalen Funktionsumfang. Bestelldaten und Zubehör Klemmenbelegungen Anschlussbeispiele Vorrangierungen Protokollabhängige Funktionen Funktionsumfang...
Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Bestelldaten und Zubehör A.1.1 Bestelldaten A.1.1.1 MLFB-Schlüssel 10 11 12 13 14 15 16 – – L/M/N Digitaler Distanzschutz (Stelle 1 bis 9) Messeingang (4 x U, 4 x I) Pos. 7 = 1 A, I = 1 A (min.
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Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör 10 11 12 13 14 15 16 – – L/M/N Digitaler Distanzschutz (Stelle 10 bis 16) Regionsspezifische Voreinstellungen/Funktionsausprägungen und Sprachvoreinstellungen Pos. 10 Region DE, Sprache deutsch (Sprache änderbar) Region Welt, Sprache englisch (Sprache änderbar) Region US, Sprache US-englisch (Sprache änderbar) Region FR, Sprache französisch (Sprache änderbar) Region Welt, Sprache spanisch (Sprache änderbar) Region Welt, Sprache italienisch (Sprache änderbar)
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Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör 10 11 12 13 14 15 16 – – Digitaler Distanzschutz (Stelle 21 bis 22) Zusatzangabe L, weitere Protokolle Port B Pos. 21, 22 System-Port, Profibus DP Slave, elektrisch RS485 0, A System-Port, Profibus DP Slave, optisch 820 nm, Doppelring, ST-Stecker 0, B System-Port, DNP3.0, elektrisch RS485 0, G...
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Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör 10 11 12 13 14 15 16 – – L/M/N Digitaler Distanzschutz (Stelle 10 bis 16) Funktionen 1 Pos. 13 Auslösung nur 3-polig, ohne BCD-Ausgabe Fehlerort Auslösung nur 3-polig, mit BCD-Ausgabe Fehlerort Auslösung 1-/3-polig, ohne BCD-Ausgabe Fehlerort Auslösung 1-/3-polig, mit BCD-Ausgabe Fehlerort mit Funktion 1 und Port E siehe Zusatzangabe N Funktionen 2...
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Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Funktionen 4 Pos. 16 Erdfehlerschutz/gerichtet für geerdete Netze Messwerte, erweitert, Min/Max/Mittel-Werte ohne ohne ohne ohne 10 11 12 13 14 15 16 – – Digitaler Distanz- schutz (Stelle 25 bis 26) Zusatzangabe N, Funktionen 1 Pos.
Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör A.1.2 Zubehör Spannungswandler-Schutzschalter Nennwerte Bestellnummer Thermisch 1,6 A; magnetisch 6 A 3RV1611-1AG14 Kommunikationsumsetzer Umsetzer zur seriellen Ankopplung des Distanzschutzes 7SA522 an synchrone/asynchrone Kommunikations- schnittstellen X.21, G.703, an Fernmelde- oder symmetrische Kommunikationskabel Benennung Bestellnummer Optisch-elektrischer Kommunikationsumsetzer Ku-X/G mit synchroner Schnitt- stelle (X.21 mit 512 kBit/s, G703 mit 64 kBit/s) 7XV5662-0AA00 Optisch-elektrischer Kommunikationsumsetzer Ku-X/G mit asynchroner Schnitt-...
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LWL-Leitungen 6XV8100 LWL-Leitungen mit verschiedenen Steckern, in verschiedenen Längen und Ausführungen. Informationen er- halten Sie bei Ihrem Siemens-Ansprechpartner. Abriegelungswandler Abriegelungswandler werden bei Kupferverbindungen benötigt, wenn die in den Adern induzierte Längsspan- nung zu mehr als 60 % der Prüfspannung am Kommunikationsumsetzer (d.s.3 kV bei Ku-Ku) führen kann. Sie werden zwischen Kommunikationsumsetzer und Kommunikationsleitung geschaltet.
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Anhang A.1 Bestelldaten und Zubehör Buchsengehäuse Buchsengehäuse Bestellnummer 2-polig C73334-A1-C35-1 3-polig C73334-A1-C36-1 Winkelschienen für Montage im 19"-Rahmen Benennung Bestellnummer 2 Winkelschienen C73165-A63-D200-1 Pufferbatterie Lithium-Batterie 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA Bestellnummer VARTA 6127 101 501 Schnittstellenleitung Für die Kommunikation zwischen SIPROTEC 4-Gerät und PC bzw. Laptop wird eine Schnittstellenleitung sowie die Bediensoftware DIGSI benötigt: Voraussetzung ist entweder MS-WINDOWS 95, MS-WINDOWS 98, MS-WINDOWS NT 4, MS-WINDOWS 2000, MS-WINDOWS ME, MS-WINDOWS XP PRO oder MS- WINDOWS VISTA...
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Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-18 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und gesondertem Erdstromwandler (Summenstromwandler), vorzugsweise für niederohmig geerdete Netze. Wichtig! Die Erdung des Kabelschirmes muss an der Kabelseite erfolgen Bei sammelschienenseitiger Erdung der Stromwandler wird die Strompolarität des Gerätes über Adresse 0201 geändert.
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Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-19 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und Erdstrom vom Sternpunkt des Stromwandlersatzes der jeweiligen Parallelleitung (für Parallelleitungskompensation) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-20 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und Erdstrom aus der Sternpunktzuführung eines geerdeten Transformators (für richtungsabhängigen Erdkurzschlussschutz) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-22 Spannungswandleranschlüsse an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler mit zusätzlicher offener Dreieckswicklung (e-n-Wicklung) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
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Anhang A.3 Anschlussbeispiele Bild A-23 Spannungswandleranschlüsse an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler und zusätzlich an einer beliebigen verketteten Sammelschienenspannung (für Überspannungsschutz oder Synchronkontrolle) SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...
Anhang A.4 Vorrangierungen Vorrangierungen Bei Auslieferung der Geräte sind bereits Voreinstellungen für Leuchtanzeigen, Binäreingaben, Binärausgaben und Funktionstasten getroffen. Diese sind in den folgenden Tabellen zusammengefasst. A.4.1 Leuchtdioden Tabelle A-1 Voreingestellte LED-Anzeigen Leuchtdioden Vorrangierte Meld.-Nr. Bemerkungen Funktion LED1 Ger.Anr. L1 Schutz(allg.) Anregung L1 LED2 Ger.Anr.
Anhang A.4 Vorrangierungen A.4.5 Grundbild 4-zeiliges Display Tabelle A-5 Diese Auswahl steht als parametrierbare Startseite zur Verfügung. Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Spontane Display-Störfallanzeige bei 4-zeiligem Display Nach einem Störfall erscheinen bei Geräten mit 4-zeiligem Display ohne weitere Bedienhandlungen die wich- tigsten Daten des Störfalles automatisch nach Generalanregung im Display in der folgenden Reihenfolge.
Anhang A.4 Vorrangierungen A.4.6 Vorgefertigte CFC-Pläne Bei Auslieferung des SIPROTEC 4-Gerätes sind bereits einige CFC-Pläne installiert. Je nach Variante können die folgenden Pläne realisiert sein: Gerät und Systemlogik (Device, system logic) Mit Bausteinen der langsamen Logik (PLC1_BEARB) sind einige ereignisgesteuerte logische Verknüpfungen realisiert.
Anhang A.7 Parameterübersicht Parameterübersicht Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar. In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an. Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 403A UMFANG Störschreibung Störfall Störfall Aufzeichnungsumfang der Stör- Netzstörung werte T MAX Störschreibung 0.30 .. 5.00 s 2.00 s Max.Länge pro Aufzeichnung T- T VOR Störschreibung 0.05 .. 0.50 s 0.25 s Vorlaufzeit T-vor T NACH Störschreibung...
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1134 ZUSCHALT.ERKENN Anlagendaten 2 Handein Handein Zuschalterkennung über I> ODER U> o.HE LS ODER I> o.HE I> oder HE 1135 AUSKOM RESET Anlagendaten 2 nur I< nur I< Auskommandoabsteuerung über LS HiKo UND I< Anregerückfall 1136 OpenPoleDetekt.
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1241 R LAST (LE) DIS allgemein 0.100 .. 600.000 Ω; ∞ Grenze RL des Lastkegels für ∞ Ω LE-Schleif. 0.020 .. 120.000 Ω; ∞ ∞ Ω 1242 PHI LAST (LE) DIS allgemein 20 ..
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1325 DIS allgemein 0.00 .. 30.00 s; ∞ 0.60 s Verzögerungszeit T3 DIS Polygon DIS MHO DIS Kreis 1331 MODUS Z4 DIS Polygon vorwärts ungerichtet Betriebsart der Zone Z4 DIS Kreis rückwärts ungerichtet unwirksam...
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2107A T ALARM DIS Signalzus. 0.00 .. 30.00 s 10.00 s Störungserkennungszeit 2108 DIS Signalzus. 0.000 .. 30.000 s 0.000 s Freigabeverzögerung nach Anre- gung 2109A T WARTE RÜCKW. DIS Signalzus. 0.00 ..
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2614 AUS Frg.I>> Überstrom Nein Unverzögert bei Freigabe über Bin. 2615 SOTF I>> Überstrom Nein Nein Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler 2620 Iph> Überstrom 0.05 .. 50.00 A; ∞ 1.50 A Iph>: Ansprechwert 0.25 ..
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2802 SYN.ZEIT MITT.W Mittelwerte volle Stunde volle Stunde Synchronisierzeit zur Mittelwert- viertel nach bildung halbe Stunde viertel vor 2811 MinMaxRESET MinMaxWerte Nein Zykl. Rücksetzen der Min/Max- Messwerte 2812 MinMaxRESETZEIT MinMaxWerte 0 .. 1439 min 0 min Zykl.
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3109 AUS 1POL EF EF Kurzschluss EF-Schutz Auslösung 1-polig Nein erlaubt 3110 MODUS 3I0>>> EF Kurzschluss vorwärts unwirksam Betriebsart rückwärts ungerichtet unwirksam 3111 3I0>>> EF Kurzschluss 0.05 .. 25.00 A 4.00 A Ansprechwert 0.25 ..
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3141 3I0P EF Kurzschluss 0.003 .. 25.000 A 1.000 A Ansprechwert 3I0 EF Kurzschluss 0.015 .. 125.000 A 5.000 A EF Kurzschluss EF Kurzschluss 3142 T 3I0Pmin EF Kurzschluss 0.00 .. 30.00 s 1.20 s AMZ-Mindestzeit T 3I0Pmin 3143...
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3167 3I2> EF Kurzschluss 0.05 .. 1.00 A 0.05 A Minimaler Gegensystemstrom 3I2min 0.25 .. 5.00 A 0.25 A 3168 PHI KOMP EF Kurzschluss 0 .. 360 ° 255 ° Kompensationswinkel für Null- leistung 3169 S VORWÄRTS...
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3421 AWE mit SAB Automatische WE AWE nach Schnellabschaltung ? Nein 3422 AWE mit ASE Automatische WE AWE nach AUS bei schwacher Nein Einspeisung? 3423 AWE mit EF Automatische WE AWE mit Erdfehlerschutz ? Nein 3424 AWE mit EXT...
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3471 2.WE: Syn-Check Automatische WE Nein Synchrocheck nach 3-poliger Nein Pause 3472 3.WE: ANWURF Automatische WE Nein Anwurf mit diesem Zyklus erlaubt Nein 3473 3.WE: T WIRK Automatische WE 0.01 .. 300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit 3475...
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3518 AW SYN Us1<Us2< Synchron Kontr. Nein AWE: Zuschaltung bei Usy1< Nein und Usy2< 3519 AW DURCHST. Synchron Kontr. Nein Synchronitätsprüfung wird über- Nein brückt 3530 HE-ZUSCHALTUNG Synchron Kontr. mit T LS-EIN ohne T LS-EIN Betriebsart der Hand-Ein-Zu- ohne T LS-EIN...
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3721 3U0>(>) oder Ux Spannungsschutz Betriebsart 3U0 (oder Ux)- Nur Meldung Übersp.-schutz U>Meld.U>>Ausl. 3722 3U0> Spannungsschutz 1.0 .. 220.0 V; ∞ 30.0 V 3U0>: Ansprechwert (oder Ux>) 3723 T 3U0> Spannungsschutz 0.00 ..
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 3772 U1< Spannungsschutz 1.0 .. 100.0 V; 0 30.0 V U1<: Ansprechwert 3773 T U1< Spannungsschutz 0.00 .. 100.00 s; ∞ 2.00 s U1<: Zeitverzögerung 3774 U1<< Spannungsschutz 1.0 .. 100.0 V; 0 10.0 V U1<<: Ansprechwert 3775...
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Anhang A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 4510 TV AUSFALL 0.0 .. 60.0 s 6.0 s Zeit, nach der Ausfall gemeldet wird 4511 TV ResetFernsig 0.00 .. 300.00 s; ∞ 0.00 s Zeit für Fernsignal-Reset nach Komm.Stör 4601 Wirkschnittstelle 2 4602 WS2 VERBINDUNG...
Anhang A.8 Informationsübersicht Informationsübersicht Meldungen für IEC 60 870-5-103 werden immer dann kommend/gehend gemeldet, wenn sie für IEC 60 870- 5-103 GA-pflichtig sind, ansonsten nur kommend; Vom Anwender neu angelegte oder neu auf IEC 60 870-5-103 rangierte Meldungen werden dann kom- mend/gehend und GA-pflichtig gesetzt, wenn die Informationsart ungleich Wischer („.._W“) ist.
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 Parametergruppe D ist aktiv (P- P-Gruppenumsch GrpD akt) Anstoß Teststörschrieb (Markie- Störschreibung rung) (Stw. Start) Min/Max-Messwerte rücksetzen MinMaxWerte IE_W (ResMinMax) AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, Prüfungen 1polig L1 (PRF LS1 L1) AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, Prüfungen 1polig L2 (PRF LS1 L2) AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1,...
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 >Feder nicht gespannt (>Fed n. Prozessmeldung LED BE REL FS >Störung Antriebsspannung Prozessmeldung LED BE REL FS (>StöAntr U) >Störung Steuerspannung Prozessmeldung LED BE REL FS (>StöSteu U) >SF6-Verlust (>SF6-Verl.) Prozessmeldung LED BE REL FS...
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 Erstanlauf (Erstanlauf) Gerät nein Wiederanlauf (Wiederanlauf) Gerät nein Störung Uhr (Störung Uhr) Gerät Sommerzeit (Sommerzeit) Gerät Neue Parameter laden (Parame- Gerät ter laden) Neue Parameter testen (Parame- Gerät tertest) Level-2-Parameter geändert Gerät (Level-2 Param.) Parametrierung Vorort (Param.
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 >Reset der Schleppzeiger für LL- MinMaxWerte LED BE Spg. (>MiMa ULL reset) >Reset der Schleppzeiger für U1 MinMaxWerte LED BE Mitsyst (>MiMa U1 reset) >Reset der Schleppzeiger für P MinMaxWerte LED BE (>MiMa P reset) >Reset der Schleppzeiger für S...
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 Abschaltstrom (primär) L2 (IL2 =) Anlagendaten 2 nein Abschaltstrom (primär) L3 (IL3 =) Anlagendaten 2 nein endgültige Auslösung (endg. Anlagendaten 2 nein AUS) Laufzeit von Anregung bis Rück- Anlagendaten 2 fall (T-Anr=) Laufzeit von Anregung bis Auslö- Anlagendaten 2...
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1320 >EF Unblocking: UNBLOCK EF Signalzus. LED BE Kanal 1 (>EF UB ub 1) 1321 >EF Unblocking: BLOCK Kanal 1 EF Signalzus. LED BE (>EF UB bl 1) 1322 >EF Unblocking: UNBLOCK EF Signalzus.
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1362 E/F Auslösung L1, nur 1polig (EF EF Kurzschluss AUS 1polL1) 1363 E/F Auslösung L2, nur 1polig (EF EF Kurzschluss AUS 1polL2) 1364 E/F Auslösung L3, nur 1polig (EF EF Kurzschluss AUS 1polL3) 1365 E/F Auslösung L123, 3polig (EF...
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1395 EF Empfang, Phase L2, Gerät 2 EF Signalzus. (EF Emp.L2 Ger2) 1396 EF Empfang, Phase L3, Gerät 2 EF Signalzus. (EF Emp.L3 Ger2) 1397 EF Empfang, Phase L1, Gerät 3 EF Signalzus.
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 1495 SVS Aus Endfehlerschutz (SVS Schalterversag. AUS End) 1496 Zwangsgleichlauf gestartet (ZGL Schalterversag. Anregung) 1497 Zwangsgleichlauf gestartet für L1 Schalterversag. (ZGL Anr. L1) 1498 Zwangsgleichlauf gestartet für L2 Schalterversag. (ZGL Anr. L2) 1499 Zwangsgleichlauf gestartet für L3 Schalterversag.
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 2748 >AWE: Anregung L2 für Anwurf Automatische WE LED BE von extern (>Anr L2 für AWE) 2749 >AWE: Anregung L3 für Anwurf Automatische WE LED BE von extern (>Anr L3 für AWE) 2750 >AWE:Anregung 1phasig für Automatische WE...
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 2851 AWE: Einkommando (AWE EIN- Automatische WE nein Kom.) 2852 AWE: Einkommando nach Automatische WE nein 1poligem 1.Zyklus (AWE EIN1p,1.Zyk) 2853 AWE: Einkommando nach Automatische WE nein 3poligem 1.Zyklus (AWE EIN3p,1.Zyk) 2854 AWE: Einkommando ab 2.Zyklus...
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 2907 >Sync-Prog:Zuschalten bei Syn- Synchron Kontr. LED BE chronität (>Sync. synchr.) 2908 >Sync: Freigabe der Bedingung Synchron Kontr. LED BE Usy1>Usy2< (>Syn Usy1>Usy2<) 2909 >Sync: Freigabe der Bedingung Synchron Kontr. LED BE Usy1<Usy2>...
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3243 WS1: Verbunden mit Gerät Adr. (WS1 vb m.) 3244 WS2: Verbunden mit Gerät Adr. (WS2 vb m.) 3274 WS1: HW nicht für IEEE C37.94 geeignet (WS1:kein C37.94) 3275 WS2: HW nicht für IEEE C37.94 geeignet (WS2:kein C37.94) 3457 Ringtopologie (Ringtopologie)
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 3553 > Fernmeldung 5 (>Fernmeldung Fernübertragung LED BE 3554 > Fernmeldung 6 (>Fernmeldung Fernübertragung LED BE 3555 > Fernmeldung 7 (>Fernmeldung Fernübertragung LED BE 3556 > Fernmeldung 8 (>Fernmeldung Fernübertragung LED BE 3557 >...
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Anhang A.8 Informationsübersicht Bedeutung Funktion Info- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 4203 >AUS bei schwacher Einsp. blo- Schwache Einsp. LED BE ckieren (>ASE block) 4204 >verzögerte ASE blockieren Schwache Einsp. LED BE (>ASE Verz.block) 4205 >AUS bei schwacher Einsp:Emp- Schwache Einsp. LED BE fang OK (>ASE Emp.
Anhang A.10 Messwertübersicht A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit oberer Grenzwert für IL1dmd (IL1dmd>) Grenzwerte oberer Grenzwert für IL2dmd (IL2dmd>) Grenzwerte oberer Grenzwert für IL3dmd (IL3dmd>) Grenzwerte oberer Grenzwert für I1dmd (I1dmd>) Grenzwerte oberer Grenzwert für Pdmd (|Pdmd|>) Grenzwerte oberer Grenzwert für Qdmd (|Qdmd|>) Grenzwerte oberer Grenzwert für Sdmd (Sdmd>)
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Anhang A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit Messwert f (Frequenz) (f =) Messwerte nein Messwert S (Scheinleistung) (S =) Messwerte Messwert fsy2 (fsy2=) Messwerte nein Messwert f - Differenz (fdif=) Messwerte nein Messwert PHI - Differenz (ϕdif=) Messwerte nein Messwert fsy1 (fsy1=) Messwerte nein...
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Anhang A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit Min. der Spannung U1 = (U1min =) MinMaxWerte Max. der Spannung U1 = (U1max =) MinMaxWerte Min. der Scheinleistung S = (Smin=) MinMaxWerte Max. der Scheinleistung S = (Smax=) MinMaxWerte Min. der Frequenz f = (fmin=) MinMaxWerte Max.
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Anhang A.10 Messwertübersicht Bedeutung Funktion IEC 60870-5-103 Rangierbarkeit 1054 Mittelwert der abgegeb. Blindleistung Q= Mittelwerte (QdmdAbgabe=) 1055 Mittelwert der bezog. Blindleistung Q = Mittelwerte (QdmdBezug =) 7751 WS1 LZ (Signallaufzeit) (WS1 LZ) Statistik 7752 WS2 LZ (Signallaufzeit) (WS2 LZ) Statistik 7753 WS1Verf/m (Verfügbarkeit) (WS1V/m) Statistik...
Glossar Abzweigsteuerbild Das bei Geräten mit großem (grafischem) Display nach Betätigung der Control-Taste sichtbare Bild heißt Ab- zweigsteuerbild. Es enthält die im Abzweig zu steuernden Schaltgeräte mit Zustandsdarstellung. Es dient zur Durchführung von Schalthandlungen. Die Festlegung dieses Bildes ist Teil der Projektierung. Ausgangsmeldung AM_W Ausgangsmeldung Wischer →...
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Glossar CFC-Bausteine Bausteine sind durch ihre Funktion, ihre Struktur oder ihren Verwendungszweck abgegrenzte Teile des Anwen- derprogramms. COMTRADE Common Format for Transient Data Exchange, Format für Störschriebe. Datenfenster Der rechte Bereich des Projektfensters stellt den Inhalt des im → Navigationsfenster angewählten Bereichs dar, z.B.
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Glossar Einzelmeldung Einzelmeldungen sind Prozessinformationen, die an einem Eingang 2 Prozesszustände (z.B. Ein/Aus) darstel- len. Elektromagnetische Verträglichkeit Unter Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) versteht man die Fähigkeit eines elektrischen Betriebsmittels, in einer vorgegebenen Umgebung fehlerfrei zu funktionieren, ohne dabei das Umfeld in unzulässiger Weise zu beeinflussen.
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Glossar ExDM_S Externe Doppelmeldung über ETHERNET-Anschluss, Störstellung 00, gerätespezifisch, → Doppelmeldung ExEM Externe Einzelmeldung über ETHERNET-Anschluss, gerätespezifisch → Einzelmeldung ExEM_W Externe Einzelmeldung über ETHERNET-Anschluss Wischer, gerätespezifisch, → Wischermeldung, → Ein- zelmeldung ExZW Externer Zählwert über ETHERNET-Anschluss, gerätespezifisch Feldgeräte Oberbegriff für alle der Feldebene zugeordneten Geräte: Schutzgeräte, Kombigeräte, Feldleitgeräte. Feldleitgeräte Feldleitgeräte sind Geräte mit Steuer- und Überwachungsfunktionen ohne Schutzfunktionen.
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Glossar Global Positioning System. Satelliten mit Atomuhren an Bord bewegen sich auf verschiedenen Bahnen in ca. 20 000 km Höhe zweimal täglich um die Erde. Sie senden Signale aus, die unter anderem die GPS-Weltzeit enthalten. Der GPS-Empfänger bestimmt aus den empfangenen Signalen die eigene Position. Aus der Positi- on kann er die Laufzeit des Signals eines Satelliten ableiten und damit die gesendete GPS-Weltzeit korrigieren.
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Glossar IEC Adresse Innerhalb eines IEC Busses muss jedem SIPROTEC 4 Gerät eine eindeutige IEC Adresse zugewiesen werden. Insgesamt stehen 254 IEC Adressen je IEC Bus zur Verfügung. IEC Kommunikationszweig Innerhalb eines IEC Kommunikationszweiges kommunizieren die Teilnehmer auf Basis des Protokolls IEC60- 870-5-103 über einen IEC Bus.
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Glossar Kommunikationszweig Ein Kommunikationszweig entspricht der Konfiguration von 1 bis n Teilnehmer, die über einen gemeinsamen Bus kommunizieren. Komponentensicht Im SIMATIC Manager steht Ihnen neben der Topologischen Sicht noch die Komponentensicht zur Auswahl. Die Komponentensicht bietet keinen Überblick zur Hierarchie eines Projektes. Vielmehr gibt sie eine Übersicht zu allen innerhalb eines Projektes vorhandenen SIPROTEC 4 Geräten.
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Glossar Messwert, benutzerdefiniert Messwert mit Zeit MWZW Zählwert, der aus einem Messwert gebildet wird Navigationsfenster Linker Bereich des Projektfensters, der die Namen und Symbole aller Behälter eines Projektes in Form einer hierarchischen Baumstruktur darstellt. Objekt Jedes Element einer Projektstruktur wird in DIGSI als Objekt bezeichnet. Objekteigenschaften Jedes Objekt besitzt Eigenschaften.
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Glossar PROFIBUS Adresse Innerhalb eines PROFIBUS Netzes muss jedem SIPROTEC 4 Gerät eine eindeutige PROFIBUS Adresse zu- gewiesen werden. Insgesamt stehen 254 PROFIBUS Adressen je PROFIBUS Netz zur Verfügung. Projekt Inhaltlich ist ein Projekt das Abbild eines realen Energieversorgungssystems. Grafisch stellt sich ein Projekt für Sie dar als eine Anzahl von Objekten, die in eine hierarchische Struktur eingebunden sind.
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Glossar SICAM WinCC Das Bedien- und Beobachtungssystem SICAM WinCC stellt den Zustand Ihres Netzes graphisch dar, visuali- siert Alarme und Meldungen, archiviert die Netzdaten, bietet die Möglichkeit manuell in den Prozess einzugrei- fen und verwaltet die Systemrechte der einzelnen Mitarbeiter. SIPROTEC Der eingetragene Markenname SIPROTEC wird für die auf der Systembasis V4 realisierten Geräte verwendet.
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Glossar Topologische Sicht Der DIGSI Manager zeigt ein Projekt immer in der Topologischen Sicht an. Diese stellt die hierarchische Struk- tur eines Projektes mit allen vorhandenen Objekten dar. Trafostufenmeldung Trafostufenmeldung ist eine Verarbeitungsfunktion auf der DI, mit deren Hilfe die Stufen der Trafoverstellung zusammenhängend erfasst und weiterverarbeitet werden können.
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Glossar SIPROTEC, 7SA522, Handbuch C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011...