Abkühlzeit
Mit dem Parameter 1705 T ABKÜHL wird die Zeitdauer festgelegt, die vergeht, bis das Schutzobjekt bei vor-
ausgegangener Belastung mit zulässiger Schieflast I2 ZUL. bis auf den Ausgangswert abkühlt. Werden vom
Maschinenhersteller keine Angaben gemacht, lässt sich der Einstellwert finden, indem Abkühlzeit und Erwär-
mungszeit des zu schützenden Objektes als gleich angenommen werden können. Zwischen dem Unsymmet-
riefaktor K und der Abkühlzeit besteht dann der folgende Zusammenhang:
Beispiel:
Bei einem Unsymmetriefaktor von K = 20 s und einer zulässigen Dauerschieflast von I
eine zugehörige Abkühlzeit von
Dieser Wert T ABKÜHL wird unter Adresse 1705 eingestellt.
Unabhängige Auslösecharakteristik
Unsymmetrische Fehler führen u.a. auch zu hohen Inversströmen. Somit kann eine unabhängige Inversstrom-
Stufenkennlinie 1706 I2>> unsymmetrische Kurzschlüsse im Netz erfassen. Eine Einstellung auf etwa 60 %
bis 65 % stellt sicher, dass bei einem Phasenausfall (Schieflast stets kleiner als 100/√3 %, also I
immer nach der thermischen Kennlinie ausgelöst wird. Andererseits kann bei mehr als 60 % bis 65 % Schieflast
ein zweipoliger Kurzschluss angenommen werden. Die Verzögerung T I2>> (Adresse 1707) ist mit der Netz-
staffelung für Phasenkurzschlüsse zu koordinieren.
Die Stufe I2>> ist im Gegensatz zum Überstromzeitschutz in der Lage, Fehlerströme unter Nennstrom zu er-
fassen. Es gelten dabei folgende Bedingungen:
Ein 2-poliger Fehler mit dem Strom I führt zu einem Inversstrom:
Ein 1-poliger Fehler mit dem Strom I führt zu einem Inversstrom
Bei isoliertem Sternpunkt ist der Strom I vernachlässigbar klein und bei niederohmiger Erdung wird er durch
den Widerstand bestimmt.
SIPROTEC, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-8, Ausgabedatum 05.2010
Funktionen
2.12 Schieflastschutz
/I
= 11 % ergibt sich
2
N
< 58 %)
2
97