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Einführung in die Sicherheitstechnik
3.3
Bestimmung der erreichten Sicherheitsintegrität
3.4
Bestimmung der garantierten Abschaltzeit
3.4.1
Reaktionszeit
Sicherheitsabstand
Bosch Rexroth AG R911341697_Ausgabe 04
Übertragungsprofile zwingend einzuhalten. Lesen Sie hierzu
Bussysteme" auf Seite
57.
An der sicheren Datenübertragung für unterschiedliche Ein-/Ausgangsmodu‐
le innerhalb einer Sicherheitsfunktion können eingangs- und ausgangsseitig
beide Bussysteme beteiligt sein.
Zur Ermittlung der resultierenden Reaktionszeit der Sicherheitsfunktion muss
die im Hinblick auf Laufzeit, Überwachungszeit und Fehlerreaktionszeit je‐
weils langsamste Datenverbindung herangezogen werden. Dabei sind der
physikalische Aufbau, die Vorgabe der Übertragungsparameter (z. B. Baud‐
rate) und der Ausbau der Bussysteme mit sicherheitsbezogenen und nichts‐
icheren Teilnehmern in die Kalkulation mit einzubeziehen.
Nach der Festlegung des Entwurfs des Sicherheitssystems und der Umset‐
zung der Sicherheitsfunktionen müssen Sie die damit erzielte Sicherheitsin‐
tegrität, d. h. den erreichten SIL bzw. PL ermitteln und feststellen, ob Sie den
aufgrund der Risikobeurteilung erforderlichen SIL bzw. PL unter Berücksichti‐
gung der vorgesehenen Gebrauchsdauer der Maschine oder Anlage errei‐
chen.
Diese Bestimmung führen Sie nach den Vorgaben der Norm durch, die Sie
der Betrachtung Ihres Sicherheitssystems zugrunde legen.
Sie benötigen dazu die sicherheitsbezogenen Kenngrößen der einzelnen
Komponenten des Sicherheitssystems. Für das Safety-Funktionsmodul oder
die SafeLogic compact Steuerung finden Sie die erforderlichen Angaben in
Kap. 4.4.2 "SafeLogic" auf Seite 50
ren Standardkomponenten des Automatisierungssystems haben per Definiti‐
on keinen Einfluss auf die Sicherheitsintegrität und müssen nicht berücksich‐
tigt werden.
Falls mit dem vorliegenden Entwurf des Sicherheitssystems die erforderliche
Sicherheitsintegrität für alle Sicherheitsfunktionen nicht erreicht wird, muss
der Systementwurf so lange angepasst werden, bis alle Anforderungen erfüllt
sind. Dieser iterative Prozess muss unter Umständen mehrfach durchlaufen
werden.
Sicherheitsprozesse sind Abläufe, die eine zuverlässige und kalkulierbare
Abschaltung in sehr kurzer Zeit veranlassen müssen. Nicht selten bleibt zwi‐
schen dem Erkennen des gefährlichen Eingriffs und der notwendigen Ab‐
schaltung nur eine kurze Zeitspanne. Die Planung eines Sicherheitssystems
erfordert daher kalkulierbare Reaktions- und Abschaltzeiten.
Sicherheitsabstände an einer Maschine, z. B. der Abstand eines Lichtgitters
von der gefahrbringenden Bewegung, resultieren aus der Risikoanalyse und
der Beschaffenheit der Maschine. Neben der Zutrittsgeschwindigkeit ist die
Abschaltzeit der Maschine der maßgebende Parameter zu ihrer Bemessung.
Die allgemeine Formel für den Sicherheitsabstand lautet:
IndraMotion MTX 14VRS SafeLogic Systemübersicht
dieser Dokumentation. Die nichtsiche‐
Kap. 5 "Sichere