7UT612 Handbuch
C53000–G1100–C148–1
Bei mehr als 60 % Schieflast kann auch ein zweipoliger Kurzschluss im Netz ange-
nommen werden. Die Verzögerung
felung für Phasenkurzschlüsse koordiniert werden.
Vor Leitungen kann der Schieflastschutz zum Erkennen stromschwacher unsymmet-
rischer Fehler dienen, bei denen die Ansprechwerte des Überstromzeitschutzes nicht
erreicht werden. Dabei gilt
− ein 2-poliger Fehler mit dem Strom I führt zu einem Inversstrom
1
------ - I ⋅
I ⋅
0 58
,
I
=
=
2
3
− ein 1-poliger Fehler mit dem Strom I führt zu einem Inversstrom
1
-- - I ⋅
I ⋅
I
=
=
0 33
,
2
3
Bei mehr als 60 % Schieflast kann demnach ein zweipoliger Kurzschluss angenom-
men werden. Die Verzögerung
lung für Phasenkurzschlüsse koordiniert werden.
Beim Transformator kann der Schieflastschutz als empfindlicher Schutz auf der Spei-
seseite bei stromschwachen 1- und 2-poligen Fehlern eingesetzt werden. Dabei las-
sen sich auch unterspannungsseitige, einpolige Fehler entdecken, welche auf der
Oberspannungsseite kein Nullsystem im Strom hervorrufen (z.B. bei Schaltgruppe
Dyn).
Da ein Transformator symmetrische Ströme gemäß seinem Übersetzungsverhältnis ü
überträgt, gelten die weiter oben für Leitungen genannten Zusammenhänge bei ein-
und zweipoligen Fehlern unter Berücksichtigung von ü ebenfalls:
Für einen Transformator z.B. mit den Daten
Nennscheinleistung
primäre Nennspannung
sekundäre Nennspannung
Schaltgruppen
ließen sich unterspannungsseitig die folgenden Fehlerströme erfassen:
Stellt man für die Oberspannungsseite
nungsseitig ein Fehlerstrom von I = 3 · ü ·
gen Fehler und √3 · ü · 0,1 · 100 A = 95 A beim zweipoligen Fehler entdecken. Das
entspricht 36 % bzw. 20 % des Transformatornennstromes.
Da es sich in dem Beispiel um einen unterspannungsseitigen Kurzschluss handelt,
muss die Verzögerungszeit
koordiniert werden.
Bei Generatoren und Motoren richtet sich die Einstellung nach der zulässigen Schief-
last für das Schutzobjekt. Dabei ist es sinnvoll, die I
Schieflast einzustellen und mit langer Verzögerung als Warnstufe zu verwenden. Die
I
>>–Stufe wird dann auf die Kurzzeitschieflast mit der dort zulässigen Dauer einge-
2
stellt.
Beispiel:
Motor
I
N Motor
I
2 dd prim
I
2 max prim
UÃD!33
muss deshalb u.U. auch mit der Netzstaf-
UÃD!33
muss deshalb u.U. auch mit der Netzstaffe-
S
= 16 MVA
NT
U
= 110 kV
N
U
= 20 kV
N
Dyn5
D!3
= 0,1 A ein, so lässt sich damit unterspan-
D!3
= 3 · 0,1 · 100 A = 165 A beim einpoli-
UÃD!3
mit den Zeiten von unterlagerten Schutzgeräten
= 545A
/ I
= 0,11 dauernd
N Motor
/I
= 0,55 für T
N Motor
max
2.8 Schieflastschutz
>–Stufe auf die dauernd zulässige
2
= 1 s
127