2.15
Zusatzfunktionen
2.15.1 Meldeverarbeitung
2.15.1.1 Allgemeines
Anzeigen und
Binärausgänge
(Ausgangsrelais)
7UT612 Handbuch
C53000–G1100–C148–1
Zu den Zusatzfunktionen des Differentialschutzes 7UT612 gehören
• Meldeverarbeitung,
• Betriebsmessungen,
• Speicherung der Kurzschlussdaten zur Störwerterfassung.
Nach einer Störung in der Anlage sind für eine genaue Analyse des Störungsverlaufs
Informationen über die Reaktion des Schutzgerätes und über die Messgrößen von Be-
deutung. Zu diesem Zweck verfügt das Gerät über eine Meldeverarbeitung, die in drei-
facher Hinsicht arbeitet:
Wichtige Ereignisse und Zustände werden über optische Anzeigen (LED) auf der
Frontkappe angezeigt. Das Gerät enthält ferner Ausgangsrelais zur Fernsignalisie-
rung. Die meisten Meldungen und Anzeigen können rangiert, d.h. anders zugeordnet
werden, als bei Lieferung voreingestellt. Im SIPROTEC
stell-Nr. E50417–H1100–C151) ist die Verfahrensweise für die Rangierung ausführ-
lich beschrieben. Im Anhang A.5 des vorliegenden Handbuches sind die Rangierun-
gen im Lieferzustand aufgezeigt.
Die Ausgaberelais und die LED können gespeichert oder ungespeichert betrieben
werden (jeweils einzeln parametrierbar).
Die Speicher sind gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Sie werden zurückgesetzt
− vor Ort durch Betätigen der Taste LED am Gerät,
− von Fern über einen entsprechend rangierten Binäreingang,
− über eine der seriellen Schnittstellen,
− automatisch bei Beginn einer neuen Anregung.
Zustandsmeldungen sollten nicht gespeichert sein. Sie können auch nicht zurückge-
setzt werden, bis das zu meldende Kriterium aufgehoben ist. Dies betrifft z.B. Meldun-
gen von Überwachungsfunktionen o.Ä.
Eine grüne LED zeigt Betriebsbereitschaft an („RUN"); sie ist nicht rückstellbar. Sie er-
lischt, wenn die Selbstkontrolle des Mikroprozessors eine Störung erkennt oder die
Hilfsspannung fehlt.
Bei vorhandener Hilfsspannung, aber internem Gerätefehler, leuchtet die rote LED
(„ERROR") und das Gerät wird blockiert.
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Mit DIGSI
4 können Sie gezielt die Ausgangsrelais und Leuchtdioden des Gerätes
einzeln ansteuern und damit (z.B. in der Inbetriebnahmephase) die korrekten Verbin-
dungen zur Anlage kontrollieren. In einer Dialogbox können Sie z.B. jedes einzelne
Ausgangsrelais erregen und damit die Verdrahtung zwischen 7UT612 und der Anlage
überprüfen, ohne die darauf rangierten Meldungen erzeugen zu müssen.
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4–Systemhandbuch (Be-
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