Es ist zu beachten, dass diese Blockierfunktion wahlweise für den anliegenden Anregestrom (Arbeitsstrom-
schaltung) oder für den fehlenden Anregestrom (Ruhestromschaltung) parametriert werden kann. Der
folgende Prüfablauf gilt für Arbeitsstromschaltung:
Die Abzweigschutzgeräte aller Abgänge müssen in Betrieb sein. Zunächst ist die Hilfsspannung für die rück-
wärtige Verriegelung noch nicht eingeschaltet.
Es wird ein Prüfstrom oberhalb der Anregewerte der Parameter I>> und I> oder Ip eingestellt. Der Schutz
löst wegen Fehlens des Blockiersignals nach der (kurzen) Zeitverzögerung T I>> aus.
!
VORSICHT
Prüfungen mit Strömen über 20 A Dauerstrom
Führen zur Überlastung der Eingangskreise.
Prüfung nur kurzzeitig durchführen (siehe Technische Daten, Abschnitt
²
Danach muss dem Gerät eine Abkühlpause gewährt werden!
Die Gleichspannung für die rückwärtige Verriegelung wird nun zugeschaltet. Die Prüfung wie zuvor wird
wiederholt, mit dem gleichen Ergebnis.
Nun wird nacheinander an jedem der Schutzgeräte der Abgänge eine Anregung simuliert. Währenddessen
wird für den Schutz der Speiseleitung ebenfalls ein Kurzschluss wie zuvor beschrieben simuliert. Auslösung
erfolgt nun in der (länger eingestellten) Zeit T I> (bei AMZ-Schutz).
Mit diesen Prüfungen ist gleichzeitig die ordnungsgemäße Funktion der Verdrahtung für die rückwärtige
Verriegelung mitgetestet.
Richtungsprüfung mit Laststrom
3.3.10
Vorbemerkung
HINWEIS
i
i
Die Richtungsprüfung ist nur bei Geräten mit Spannungswandlern relevant.
≥ 10 % Laststrom
Der richtige Anschluss der Strom- und Spannungswandler wird mit Laststrom über die zu schützende Leitung
geprüft. Dazu ist die Leitung zuzuschalten. Über die Leitung muss ein Laststrom von mindestens 0,1 · Ι
fließen. Der Laststrom sollte ohmsch bis ohmsch-induktiv sein (phasengleich oder nacheilend gegenüber der
Spannung). Die Richtung des Laststromes muss bekannt sein. Im Zweifel sind Maschen- oder Ringnetze aufzu-
trennen. Die Leitung bleibt für die Dauer der Messungen eingeschaltet.
Die Richtung kann unmittelbar aus den Betriebsmesswerten hergeleitet werden. Zunächst wird sichergestellt,
dass die Leistungsmesswerte der Leistungsrichtung entsprechen. Dabei ist hier vom Normalfall ausgegangen,
dass die Vorwärtsrichtung (Messrichtung) von der Sammelschiene in Richtung Leitung geht.
P positiv, wenn Wirkleistung in die Leitung fließt
P negativ, wenn Wirkleistung zur Sammelschiene fließt
Q positiv, wenn Blindleistung in die Leitung fließt
Q negativ, wenn Blindleistung in die Sammelschiene fließt
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018
Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
4.1 Allgemeine
Gerätedaten).
N
613