Funktionen
2.6 Spannungsschutz
Der Schwellwert wird als Mitsystemspannung multipliziert mit √3 eingestellt und damit der Bezug zur Nenn-
spannung hergestellt.
Der Unterspannungsschutz ist zweistufig ausgeführt. Damit kann der unteren Schwelle (Adresse 5110 oder
5111, U<<, je nachdem, ob Leiter–Erde– oder Leiter–Leiter–Spannungen angeschlossen sind) eine kurze
(Adresse 5112, TU<<) und der oberen Stufe (Adresse 5102 oder 5103, U<) eine etwas längere (Adresse 5106,
T U<) Verzögerungszeit zugeordnet werden und damit eine näherungsweise Anpassung an das Stabilitäts–
Verhalten der Verbraucher erreicht werden.
Die Zeiteinstellungen sind so zu wählen, dass Spannungseinbrüche, die zu einem instabilen Betrieb führen,
abgeschaltet werden. Die Verzögerungen sollten aber groß genug sein, um Abschaltungen bei zulässigen
kurzzeitigen Spannungseinbrüchen zu vermeiden.
Unterspannungsschutz mit Leiter-Leiter- bzw. Leiter-Erde-Spannungen
Für den Unterspannungsschutz kann bei dreiphasigem Anschluss mittels Parameter 615 KENNGR U<(<) statt
des Mitsystems U1 auch die kleinste der Leiter-Leiter-Spannungen ULL oder die kleinste Leiter-Erde-Spannung
ULE als Messgröße projektiert werden. Die Schwellwerte werden in der zu bewertenden Größe eingestellt
(siehe Kapitel
2.6
Der Unterspannungsschutz ist zweistufig ausgeführt. Der Anregewert der unteren Schwelle wird unter Adresse
5110 oder 5111, U<< (je nachdem, ob Leiter-Erde- oder Leiter-Leiter-Spannungen angeschlossen sind) und die
Verzögerungszeit unter Adresse 5112, TU<< eingestellt (kurze Verzögerung). Der Anregewert der oberen
Stufe wird unter Adresse 5102 oder 5103, U< und die Verzögerungszeit unter Adresse 5106 T U< eingestellt
(längere Verzögerung). Durch diese Stufeneinstellungen kann der Unterspannungsschutz näherungsweise an
das Stabilitätsverhalten des Netzes angepasst werden.
Die Zeiteinstellungen sind so zu wählen, dass Spannungseinbrüche, die zu einem instabilen Betrieb führen,
abgeschaltet werden. Die Verzögerungen sollten aber groß genug sein, um Auslösungen bei zulässigen kurz-
zeitigen Spannungseinbrüchen zu vermeiden.
Rückfallschwelle des Unterspannungsschutzes
Die Rückfallschwellen der U<–Stufe und der U<<-Stufe lassen sich über das Rückfallverhältnis r = U
parametrieren (5113 RV U< bzw. 5114 RV U<<). Hierbei gilt für r stets die Randbedingung:
gung
r · (parametrierte Anregeschwelle) ≤ 120 V bei Bewertung von unmittelbar gemessenen Spannungen (Leiter–
Leiter–Spannungen oder Leiter–Erde–Spannungen) bzw.
r· (parametrierte Anregeschwelle) ≤ 210 V bei Bewertung von aus gemessenen Spannungen berechneten
Größen (z.B. berechnete Leiter–Leiter–Spannungen aus den angeschlossenen Leiter–Erde–Spannungen).
Die Mindesthysterese beträgt 0,6 V.
HINWEIS
i
i
Wird die Einstellung versehentlich so gewählt, dass sich für die Rückfallschwelle (= Ansprechschwelle ·
Rückfallverhältnis) ein Wert von größer 120 V/210 V ergibt, so wird dieser automatisch begrenzt. Eine
Fehlermeldung erfolgt nicht.
Phasenspezifische Anregespannungen Unterspannungsschutz
Die phasenspezifischen Anregespannungen der 2 Stufen des Unterspannungsschutzes stellen Sie unter
folgenden Adressen ein:
Phase 1 U<
Phase 2 U<
Phase 3 U<
Phase 1 U<<
Phase 2 U<<
Phase 3 U<<
Der einstellbare Spannungsbereich ist abhängig von der Anschlussart Leiter-Leiter-Spannung oder Leiter-Erde-
Spannung (Parameter 213).
224
Spannungsschutz,
Tabelle
Adresse 5130 oder 5131
Adresse 5132 oder 5133
Adresse 5134 oder 5135
Adresse 5136 oder 5137
Adresse 5138 oder 5139
Adresse 5140 oder 5141
2-11).
Rückfall
SIPROTEC Compact, 7SC80, Handbuch
E50417-G1100-C486-B2, Ausgabe 09.2018
/U
Anre-