Kennwerte redundanter Automatisierungssysteme
A.1 Grundbegriffe
Zuverlässigkeit von Automatisierungssystemen
Der Einsatz redundanter Baugruppen erhöht sehr stark die MTBF eines Systems.
Verbunden mit den hochwertigen Selbsttests und den Mechanismen zur Fehlererkennung,
die in den CPUs der S7–400H integriert sind, werden nahezu alle Fehler aufgedeckt und
lokalisiert.
Die MTBF der S7–400H wird bestimmt durch die mittlere Ausfallzeit MDT (Mean Down Time)
eines Teilsystems. Diese Zeit setzt sich im wesentlichen zusammen aus der Zeit zur
Fehlererkennung und der Zeit, die zur Reparatur oder zum Tausch defekter Baugruppen
benötigt wird.
In einer CPU gibt es, zusätzlich zu anderen Maßnahmen, einen Selbsttest mit einer
einstellbaren Testzykluszeit. Die Testzykluszeit ist auf 90 Minuten voreingestellt. Diese Zeit
beeinflusst die Zeit zur Fehlererkennung. Die Reparaturzeit bei einem modularen System
wie S7–400H beträgt üblicherweise 4 Stunden.
Mean Down Time (MDT)
Die MDT eines Systems hängt von folgenden Zeiten ab:
● Zeit, die benötigt wird, um einen Fehler zu erkennen
● Zeit, die benötigt wird, um die Ursache eines Fehlers zu finden
● Zeit, die benötigt wird, den Fehler zu beheben und das System neu zu starten
Die MDT des Systems wird berechnet aus den MDT der einzelnen Komponenten des
Systems. Die Struktur in der die Komponenten das System bilden, geht ebenfalls in die
Berechnung ein.
Für den Zusammenhang zwischen MDT und MTBF gilt: MDT << MTBF
Für die Größe der MDT ist die Qualität der Wartung des Systems von größter Bedeutung.
Die wichtigsten Faktoren hierfür sind die Folgenden:
● Qualifiziertes Personal
● Effektive Logistik
● Leistungsfähige Hilfsmittel für Diagnose und Fehlererkennung
● Gute Strategie für die Durchführung von Reparaturen
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Systemhandbuch, 05/2008, A5E00267693-04
S7-400H