3.6
Datums- und Zeitsynchronisation
Funktionsübersicht
3.6.1
Zeitgenaues Erfassen von Prozessdaten erfordert eine exakte Zeitsynchronisation der Geräte. Die integrierte
Datum-/Zeitsynchronisation ermöglicht die exakte zeitliche Zuordnung von Ereignissen zu einer intern
geführten Gerätezeit, mit der Ereignisse in Meldepuffern gestempelt werden und die bei deren Übertragung
an eine Stationsleittechnik oder über die Wirkschnittstelle mit übergeben wird. Ein batteriegepufferter, geräte-
interner Uhrenbaustein wird zyklisch mit der aktuellen Gerätezeit synchronisiert, so dass auch nach einem
Hilfsspannungsausfall mit der korrekten Gerätezeit weitergearbeitet wird. Damit wird gleichzeitig eine hard-
waregestützte Überwachung der Gerätezeit ermöglicht.
3.6.2
Struktur der Funktion
Die integrierte Datum-/Zeitsynchronisation ist eine übergreifende Gerätefunktion. Einstellparameter und
Meldungen finden Sie unter folgenden Menüs für DIGSI und das Gerät:
Datum und Uhrzeit einstellen:
•
DIGSI: Online-Zugänge -> Schnittstelle -> Gerät -> Geräteinformation -> Zeitinformation
•
Gerät: Hauptmenü -> Gerätefunktionen -> Datum & Zeit
Parameter:
•
DIGSI: Projekt -> Gerät -> Parameter -> Zeiteinstellungen
Meldungen:
•
DIGSI: Projekt -> Gerät -> Informationsrangierung -> Zeitführung oder Zeitsynch.
Funktionsbeschreibung
3.6.3
Jedes SIPROTEC 5-Gerät führt eine interne Gerätezeit mit Datum. Einstellungen zu Datum und Uhrzeit können
am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit oder per DIGSI 5 vorgenommen werden. Innerhalb einer Anlage oder
auch darüber hinaus ist in der Regel für das zeitgenaue Erfassen von Prozessdaten eine exakte Zeitsynchroni-
sation aller Geräte erforderlich. Für SIPROTEC 5-Geräte können sowohl Zeitquellen als auch unterschiedliche
Synchronisiermöglichkeiten konfiguriert werden.
Einstellbare Synchronisiermöglichkeiten:
•
Keine (Voreinstellung)
Das Gerät arbeitet ohne externe Zeitsynchronisation. Die interne Zeitsynchronisation arbeitet auch bei
temporär abgeschalteter Hilfsspannung mit Hilfe der Pufferbatterie. Die Uhrzeit kann manuell verstellt
werden.
•
Telegramm
Die Zeitsynchronisation erfolgt per Telegramm über eine entsprechend konfigurierte Kommunikations-
schnittstelle z.B. mit dem Protokoll IEC 60870-5-103 oder DNP3.
•
Anschluss an eine Funkuhr
Die Zeitsynchronisation erfolgt durch die Zeittelegramme eines externen IRIG-B- oder DCF77-Empfängers
über die Zeitsynchronisationsschnittstelle des Gerätes.
•
Ethernet
Die Zeitsynchronisation erfolgt über das Ethernet-basierte SNTP-Protokoll (Simple Network Time
Protocol), z.B. bei IEC 61850-Stationen oder über IEEE 1588. Wenn Sie beide Dienste bei der Konfigura-
tion von Ethernet-Schnittstellen aktivieren, stehen diese Protokolle als Option für die Zeitsynchronisation
zur Verfügung.
SIPROTEC 5, Fernleitungsschutz, Handbuch
C53000-G5000-C014-2, Ausgabe 04.2017
Systemfunktionen
3.6 Datums- und Zeitsynchronisation
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