1MRK 502 013-UDE B
Technisches Referenzhandbuch
die Last auf dem Wandler 10% bis 110% des Nennwerts beträgt. Außerhalb dieses
Bereichs wird nicht nach einem offenen Wandler gesucht. Die Suche nach einem
offenen Wandler beginnt nach 60 Sekunden (bzw. 50 Sekunden bei Systemen mit
60 Hertz) nach Eintreten des Stabilisierungsstroms in den Bereich von 10 bis
110%. Die Funktion zur Erkennung eines offenen Wandlers kann durch folgende
Einstellung explizit deaktiviert werden: OpenCTEnable = 0 (Off).
Wenn ein offener Wandler entdeckt wird und der Ausgang OPENCT auf 1 gesetzt
wurde, dann werden alle Differentialfunktionen bis auf die nicht-stabilisierte
Differentialschutzstufe blockiert. Nach einer einstellbaren Verzögerung
(tOCTAlarmDelay) wird ein Alarmsignal an das Personal ausgegeben, damit dieses
Maßnahmen zur Behebung der Störung ergreifen kann. Wenn der Fehler behoben
und der offene Wandler wieder angeschlossen wurde, bleiben die Funktionen über
einen zuvor bestimmten Zeitraum hinweg blockiert. Dieser Zeitraum ist auch
einstellbar (tOCTResetDelay). Damit sollen eventuelle Fehlfunktionen nach dem
Wiederanschluss verhindert werden.
Die Funktion arbeitet nur unter Normallastbedingungen. Daher wird die Funktion
bei allen externen Fehlern, starken Überlastungen und Einschaltvorgängen
automatisch deaktiviert.
Der Algorithmus "für Erkennung von offenen Stromwandlerkreisen" bietet
detaillierte Informationen über die Position des defekten Sekundärstromkreises des
Wandlers. Der Algorithmus zeigt Terminal-Seite, Wandlereingang und Phase an, in
denen ein offener Stromwandler entdeckt wurde. Diese Anzeigen erfolgen über die
folgenden Ausgänge der Differentialfunktion:
1.
Der Boolesche Ausgang OPENCT meldet einen offenen Wandler sofort.
2.
Der Boolesche Ausgang OPENCTAL meldet einen offenen Wandler
zeitverzögert. Die Verzögerung wird durch die Einstellung des Parameters
tOCTAlarm definiert
3.
Der ganzzahlige Ausgang OPENCTINPUT gibt an, an welchem Eingang ein
offener Stromkreis entdeckt wurde (1=Wandlereingang 1; 2=Wandlereingang 1)
4.
4. Der ganzzahlige Ausgang OPENCTPHASE gibt an, in welcher Phase ein
offener Stromkreis entdeckt wurde (1=Phase L1; 2= Phase L2; 3= Phase L3)
Sobald die Meldung über den offenen Wandler erfolgt ist, stoppt der Algorithmus
die Suche nach weiteren offenen Schaltkreisen. Er wartet ab, bis der gefundene
Fehler behoben wurde. Ein offener Wandler kann nur automatisch, nämlich
innerhalb der Differentialfunktion selbst, zurückgesetzt werden. Es ist nicht
möglich, ihn extern zurückzusetzen. Um den Alarmzustand automatisch zu
beenden, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
•
Der Haltestrom muss mindestens eine Minute lang geringer als 110% sein
•
Der Fehler im defekten Wandler-Schaltkreis muss behoben sein (die aktuelle
Asymmetrie verschwindet)
•
Beide Bedingungen sind für eine Zeit länger als im Parameter tOCTReset
definiert erfüllt
Abschnitt 4
Differentialschutz
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