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Überstromzeitschutz; Allgemeines - Siemens 7SJ62 Handbuch

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2.2
Überstromzeitschutz
Anwendungsfälle
2.2.1

Allgemeines

7SJ62/63/64 Handbuch
C53000-G1100-C147-9
Der Überstromzeitschutz ist die Haupt–Schutzfunktion in den Geräten 7SJ62/63/64.
Er besitzt insgesamt je drei Stufen für die Leiterströme und den Erdstrom. Alle Stufen
sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden.
Ist in isolierten oder gelöschten Netzen das Zusammenwirken dreiphasiger Geräte mit
zweiphasigen Schutzeinrichtungen erforderlich, kann neben der dreiphasigen Arbeits-
weise auch ein zweiphasiger Betrieb des Überstromzeitschutzes projektiert werden
(siehe Kapitel 2.1.3.2).
Hochstromstufe I>> und Überstromstufe I> arbeiten immer mit stromunabhängiger
Kommandozeit (UMZ), die dritte Stufe I
(AMZ).
• Der ungerichtete Überstromzeitschutz ist geeignet für einseitig gespeiste Radial-
netze oder offen betriebene Ringnetze und als Reserveschutz zu Vergleichsschutz-
einrichtungen aller Art für Leitungen, Transformatoren, Generatoren, Motoren und
Sammelschienen.
Der Überstromzeitschutz für den Erdstrom kann, abhängig von Parameter 613 U/AMZ
Erde mit, mit gemessenen Größen I
rechneten Größen 3I0 arbeiten. Bei Geräten mit empfindlichem Erdstromeingang wird
allerdings generell mit der berechneten Größe 3I0 gearbeitet.
Bei jeder Stufe kann die Zeitstufe über Binäreingabe oder die automatische Wieder-
einschaltung (zyklusabhängig) blockiert und damit ein Auslösekommando unterbun-
den werden. Wird die Blockierung während einer Anregung zurückgenommen, wird
die Zeitstufe neu gestartet. Eine Ausnahme stellt das Hand–EIN–Signal dar. Bei
Hand–Einschaltung auf einen Fehler ist eine sofortige Wiederabschaltung möglich.
Hierzu kann die Verzögerung wahlweise für die Überstromstufen oder Hochstromstu-
fen mittels des Hand–Ein–Impulses umgangen werden; d.h., die entsprechende Stufe
führt dann bei Anregung zur unverzögerten Auslösung. Dieser Impuls wird auf min-
destens 300 ms verlängert.
Die automatische Wiedereinschaltung (AWE) kann zyklusabhängig für die Überstrom-
und Hochstromstufen ebenfalls eine sofortige Abschaltung initiieren.
Für die UMZ-Stufen kann eine Anregestabilisierung über parametrierbare Rückfallzei-
ten erfolgen. Dieser Schutz wird in Netzen mit intermittierenden Fehlern eingesetzt.
Bei einem gemeinsamen Einsatz mit elektromechanischen Relais lässt sich damit un-
terschiedliches Rückfallverhalten anpassen und eine zeitliche Staffelung von digitalen
und elektromechanischen Geräten realisieren.
Ansprechschwellen und Verzögerungszeiten können im Zusammenspiel mit der dy-
namischen Parameterumschaltung (siehe Abschnitt 2.4) kurzzeitig den Anlagenver-
hältnissen angepasst werden.
Durch Zuschalten einer Einschaltstabilisierung kann eine Auslösung durch die I>–
bzw. I
–Stufen in den Phasen und im Erdpfad bei Erkennen eines Rush–Stromes un-
p
terbunden werden.
immer mit stromabhängiger Kommandozeit
p
oder mit den aus den drei Phasenströmen be-
E
2.2 Überstromzeitschutz
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Diese Anleitung auch für:

7sj637sj64Siprotec 7sj62Siprotec 7sj63Siprotec 7sj64

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