S
AS/AT/AD Euro 4/5
TRALIS
2.6.3
Anhängevorrichtung für Zentralachsanhänger (Starrdeichsel-Anhänger), Schlussquerträ-
ger und Montagerahmenprofil
Bei Verwendung von Zentralachsanhängern oder schweren Einachsanhängern ergibt sich aus den hohen dynamischen Stützla-
sten (z. B. beim Bremsvorgang sowie bei Fahrzeugschwingungen durch Fahrbahnunebenheiten) eine zusätzliche Torsionsbeanspru-
chung des Schlussquerträgers und ein höheres Biegemoment am Rahmenüberhang.
Deshalb werden für diese Anhängerbauart geringere Anhängelastwerte als für normale Gelenkdeichsel-Anhänger zugelassen (siehe
Tabelle 2.12).
Außerdem muss bei Fahrzeugen mit größerem Rahmenüberhang bzw. bei höheren Anhängelasten für Zentralachsanhänger even-
tuell ein stärkeres Montagerahmenprofil (siehe Tabelle 2.12), als das für die jeweilige Aufbauart vorgeschriebene, vorgesehen werden.
Die Befestigung des Montagerahmens mit dem Fahrzeugrahmen muß bei der Verwendung von Starrdeichsel-Anhängern im Bereich
vom Rahmenende bis vor den vorderen Hinterfederbock durch Schubbleche erfolgen (Konsolen durch Schubbleche ersetzen oder
Schubbleche zusätzlich anbringen, siehe Bild 2.12). Für die meisten Fahrzeugtypen existieren unterschiedlich dimensionierte Schluss-
querträgerausführungen (als Sonderwunsch oder Umbaulösung), deren Lochbild für die Anhängekupplung auf die dazugehörige
Kupplungsgröße abgestimmt ist.
Für die verschiedenen Schlussquerträgerausführungen können in der Regel die in Tabelle 2.12 aufgeführten Anhängelasten für Zen-
tralachsanhänger zugelassen werden, sofern diese bei dem betreffenden Fahrzeugtyp nicht durch gesetzliche Vorschriften (z. B.Mo-
torleistung) oder andere Fahrzeugbaugruppen (z. B. Triebstrangteile, Bremsanlage) eingeschränkt sind. Aus diesem Grund müssen
die in Tabelle 2.12 aufgeführten Werte in jedem Fall vom Fahrgestellhersteller schriftlich bestätigt sein (z. B. in Zulassungsdokumen-
ten, Herstellerbescheinigung).
Der Wert der vom Anhänger an die Kupplung übertragenen, vertikalen Höchstlast (statisch + dynamisch) kann in genauerer Weise
mit der nachstehenden ISO-Formel berechnet werden:
Fv = Maximale Vertikalkraft (statisch und dynamisch), die vom Anhänger auf die Kupplung übertragen wird (in kN).
a = Vertikalbeschleunigung im Kupplungspunkt. Abhängig von der Hinterfeder des Motorwagens sind folgende Werte zu
benutzen:
2
-
a = 1,8 m/sec
, für Fahrzeuge mit Luft- oder vergleichbarer Federung
2
-
a = 2,4 m/sec
, für Fahrzeuge mit anderen Federungen
x = Ladelänge (Pritschenlänge) des Anhängers
l
= Deichsellänge (Abstand zwischen Zugöse und Mitte Achse bzw. Mitte Tandemachse)
C = Gesamtmasse des Anhängers R minus statische Stützlast S (alles in t).
S = Stützlast statisch (in kN)
0,6 = Bremsverzögerungsfaktor
Veröffentlichung 603.93.722
2
2
Fv = a ⋅ x
⋅ C ⋅ 0,6 + S
/l
FAHRGESTELLÄNDERUNGEN
Montage einer Anhängekupplung
Basis - Januar 2008
2-25