Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Bekämpfung Von Rückkopplungen (Feedback) - Phonic GEQ1500 Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

Werbung

BEKÄMPFUNG VON
RÜCKKOPPLUNGEN (FEEDBACK)
Bei Live Beschallungen werden die Bühnenmonitore in den
meisten Fällen mit einem separaten grafischen Equalizer
kontrolliert. Damit können Frequenzen bearbeitet werden,
die andernfalls zu Rückkopplungen führen würden.
Rückkopplungen entstehen zuerst bei solchen
Frequenzen, die aus dem Idealbild einer geraden
(linearen) Frequenzkurve herausragen. Der „Fehler" kann
sowohl bei der Lautsprecheranlage, den verwendeten
Mikrofonen als auch in der Aufstellung beider Systeme
zueinander begründet sein. Hinzu kommen ungünstige
Raumresonanzen, da der erzeugte Schall von den
Wänden und der Decke zurückgeworfen wird und wieder
in die Mikrofone gelangt. Legt man die Frequenzverläufe
der Einzelsysteme (Lautsprecher, Mikrofon, Raum)
übereinander und addiert sie, erkennt man sehr schön,
bei welchen Frequenzen das Gesamtsystem zuerst
eine Rückkopplung erzeugen wird (Phasengang von
Lautsprechern mal außer acht gelassen).
Mit Hilfe eines grafischen Terzband Equalizers können
diese Probleme gemindert werden. Ein Allheilmittel stellt
er jedoch nicht dar, gravierende Probleme kann auch ein
grafischer Terzband Equalizer nicht vollständig beseitigen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass man nicht mehr als vier
bis sechs Frequenzen „ausbügeln" kann, ohne stärkere
Klangeinbußen in Kauf zu nehmen. Theoretisch könnte man
natürlich viele Frequenzen, die rückkoppeln, nacheinander
herunter ziehen, und die Lautstärke sukzessive erhöhen,
aber man handelt sich dadurch starke Probleme im
Phasengang des Systems ein, was unter dem Strich zu
einem weit schlechteren Endergebnis führt, als wenn man
nach einigen Frequenzen aufhört, weiter zu bearbeiten.
Denn man muss wissen, dass Rückkopplungen oft
nur in einem sehr engen Frequenzband auftreten; die
Bänder eines Terzband Equalizers sind oftmals schon zu
breit und ziehen zu viele benachbarte Frequenzen mit
herunter, so dass sich zunehmend auch die Klangqualität
verschlechtert. Präziser kann man in solchen Fällen mit
einem voll parametrischen Equalizer arbeiten. Diese sind
jedoch wesentlich schwieriger zu bedienen und erfordern
noch mehr Erfahrung.
Wenn Sie schon einige Frequenzen mit dem Equalizer
bearbeitet haben, und Sie haben weiterhin mit starken
Rückkopplungen zu kämpfen, hilft nichts anderes als die
Gesamtlautstärke zu reduzieren – so einfach kann es
manchmal sein.
12
PHONIC CORPORATION – Bedienungsanleitung GEQ1500 / GEQ3100
Meist führt die falsche Aufstellung der Monitorboxen zu
Rückkopplungsproblemen. Achten Sie darauf, dass die
Mikrofone nicht in Richtung der Lautsprecher zeigen.
Sollten Rückkopplungen entstehen (der Ton „schaukelt
sich auf"), auf keinen Fall das Mikrofon mit der Hand zu
halten, das erhöht nur die Rückkopplung!
Gehen Sie beim sog. „Einpfeifen" einer Beschallungsanlage
wie folgt vor: Geben Sie ein Mikrofonsignal auf die Anlage,
das in etwa dem entspricht, was bei der Vorstellung
tatsächlich übertragen wird. In den allermeisten Fällen wird
es sich um ein Sprecher- oder Gesangsmikrofon handeln.
Platzieren Sie das Mikrofon dort, wo es auch während der
Aufführung tatsächlich positioniert ist.
Starten Sie mit einer moderaten Lautstärke und hören
Sie sich den Klang der Anlage an. Nun erhöhen Sie
allmählich die Lautstärke, wobei Sie weiterhin Signalpegel
„produzieren", also in das Mikrofon sprechen. Sie werden
irgendwann an einen Punkt kommen, bei dem erste
Rückkopplungen in ausgewählten Frequenzbereichen
auftreten. Reduzieren Sie den Pegel und versuchen Sie, die
Rückkopplung zu „induzieren", also gewollt herbeizuführen,
indem Sie nacheinander einzelne Schieberegler ganz
hoch schieben und danach wieder in die Ausgangsstellung
bringen. Es wird dabei womöglich zu Rückkopplungen
kommen. Vergleichen Sie diese Rückkopplungen mit der,
die Sie zuerst wahrgenommen haben, bis Sie die richtige
gefunden haben.
Senken Sie diese Frequenz nun so weit ab, bis die
Rückkopplung wieder aufhört. Erhöhen Sie den
Eingangspegel wiederum etwas. Danach schieben Sie
die Frequenz wieder leicht nach oben, um nicht zuviel
Energie in diesem Bereich zu verlieren.
Die gerade beschriebene Methode bezeichnet das
„dynamische Einpfeifen" einer Beschallungsanlage, also
das Finden von Rückkopplungen während des Betriebs.
Zwischendurch können Sie durchaus auch „statisch"
vorgehen. Damit ist gemeint, das Mikrofon auf einem Stativ
in ähnlicher Position aufzustellen wie bei der tatsächlichen
Aufführung. Ohne Signal auf die Anlage zu geben drehen
Sie vorsichtig (!) die Lautstärke hoch (am Mischpult oder
am INPUT GAIN Regler vom GEQ1500/3100). Auch hier
wird es irgendwann zu einer Rückkopplung kommen. Die
können Sie nach demselben Prinzip bekämpfen wie oben
beschrieben.
Zum besten Ergebnis kommen Sie, wenn Sie die statische
und dynamische Arbeitsweise kombinieren.
Hinweis: Seien Sie vorsichtig – starke Rückkopplungen
können irreversible Hörschäden nach sich ziehen.

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Diese Anleitung auch für:

Geq3100

Inhaltsverzeichnis