SEG Electronics GmbH
Handbuch MRF3
6.4.4 Prüfen der Ansprech- und Rückfallwerte bei Über-/Unterfrequenz
Anmerkung!
Während des Frequenztestes sollte jede der vier Frequenzstufen einzeln untersucht werden. Um
einen störungsfreien Testablauf zu gewährleisten, müssen daher zu Beginn des Testes die übrigen
Frequenzstufen des Gerätes durch Einstellen der entsprechenden Frequenzansprechwerte f1 f4
auf "EXIT" blockiert werden.
Zum Prüfen der Ansprech- und Rückfallwerte muss die Prüffrequenz solange erhöht (abgesenkt)
werden, bis das Relais angeregt ist. Dies wird durch Aufleuchten der LEDs f
f
signalisiert.
1
4
Vergleicht man nun die auf dem Display angezeigten Werte mit denen des Frequenzmessers, so
darf die Abweichung nicht mehr als 0,01Hz betragen.
Die Rückfallwerte werden ermittelt, indem die Prüffrequenz langsam erhöht (abgesenkt) wird, bis
das Ausgangsrelais abfällt.
Der Rückfallwert für Überfrequenz muss kleiner sein als der eingestellte Wert von fx+R. Für
Unterfrequenz muss er größer sein als der eingestellte Wert von fx+R.
6.4.5 Prüfen der Ansprech- und Rückfallwerte der df/dt- Stufen
Anmerkung!
Beim Testen der df/dt- Funktion sollten die zwei Frequenzstufen einzeln untersucht werden.
Deshalb müssen die übrigen Frequenzfunktionen durch Einstellen der Ansprechwerte auf "EXIT"
blockiert werden.
Der Frequenzschwellwert f
.und die df/dt-Funktion können jedoch nur mit einem
e
Funktionsgenerator, der einen definierten Frequenzgradienten erzeugen kann, geprüft werden.
6.4.6 Prüfen der Auslöseverzögerungen
Zum Prüfen der Auslöseverzögerungen t
wird eine Spannungsquelle benötigt, die zu einem
f
bestimmten Zeitpunkt die Frequenz definiert ändert und gleichzeitig ein Ausgangssignal erzeugt.
Beim Prüfen der Auslöseverzögerung wird ein Timer mit dem Kontakt des Auslöserelais
verbunden. Der Timer wird gleichzeitig mit der Änderung der Frequenz gestartet und beim
Auslösen des Relais gestoppt. Dabei sind die Prüffrequenzen so zu wählen, dass das Relais eine
sichere Unter-, bzw. Überfrequenz erkennt. Die mit Hilfe des Timers gemessene Auslösezeit sollte
nicht mehr als 3%, bzw. weniger als 20 ms (bei kurzer Auslöseverzögerung) von der eingestellten
Auslöseverzögerung abweichen. Es ist zu beachten, dass die gemessene Zeit bis zur Auslösung
um die Anzahl der auszuwertenden Messperioden (T) länger ist, als die eingestellte
Auslöseverzögerung.
6.4.7 Prüfen der Rückfallzeiten der Frequenzstufen
Die Rückfallzeiten werden auf dieselbe Weise geprüft, wie das Prüfen der Auslöseverzögerungen.
Der Unter-schied in der Prüfung liegt darin, dass die eingestellte Frequenz oberhalb des
Anregepunktes liegen muss und nach einer erfolgten Auslösung wieder unterhalb des
Anregepunktes
gesetzt wird um die Rückfallzeit ermitteln zu können.
6.4.8 Überprüfen des externen Blockade und des Reseteingangs
Der externe Blockadeeingang blockiert sämtliche Frequenzfunktionen des MRF3, die im
Zuordnungsmodus angewählt wurden (siehe hierzu auch Tabelle 5.2).
Zu Testbeginn wird die Hilfsspannung an die Klemmen D8/E8 des Gerätes gelegt. Anschließend ist
eine Prüffrequenz einzustellen, die normalerweise eine Auslösung einer der Frequenzfunktionen
zur Folge hätte. Es darf weder ein Alarm noch eine Auslösung erfolgen.
Anschließend ist die Hilfsspannung wieder vom Blockadeeingang zu entfernen. Durch erneutes
Verändern der Frequenz um den gleichen Betrag bringt man das Relais zum Auslösen; auf dem
Display erscheint die Meldung "TRIP". Danach muss die Prüffrequenz wieder auf einen Wert
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DOK-TD-MRF3, Rev. B