Grundsätzliches
Für jeden Kessel einen eigenen Schornstein
Umso besser Kessel und Schornstein aufeinander
abgestimmt sind, umso größer ist die Austritts-
energie aus dem Schornstein und damit auch die
Sicherheit, dass die Abgase von der Mündung nach
oben in Luft aufsteigen. Bei zu großem Durch-
messer wird der Schornstein nicht mehr ausreichend
beheizt. Bei einem zu großen Durchmesser sind
Austrittgeschwindigkeit und Temperatur zu gering.
Es fehlt dem Abgas dann die notwendige Energie
um aufzusteigen und im Extremfall kann der Rauch
entlang des Daches herab fallen.
Schornsteindurchmesser, die um mehr als die Hälfte
größer als erforderlich sind, müssen mit einer
Schornsteinsanierung reduziert werden.
Wird ein Schornstein für zwei gleichzeitig in Betrieb
befi ndliche Kessel dimensioniert, kann er bei Teillast
eines Kessels zu groß sein. Steht wirklich nur ein
Schornstein zur Verfügung, kann mit einem Puffer-
speicher ein zu kleiner Teillastbetrieb vermieden
werden.
Schornsteinsanierung - bevor es zu spät ist
Gegenüber alten Heizkesseln haben moderne
Heizkessel höhere Wirkungsgrade und damit auch
kleinere Abgasmengen, sowie auch deutlich tiefere
Abgastemperaturen. Das in den Abgasen enthaltene
Wasser kondensiert und zerstört alte, gemauerte
Schornsteinwände zwar nur sehr langsam aber
unaufhaltsam.
Bei rechtzeitiger Sanierung, wenn die Kaminwand
noch nicht zerstört ist, ist eine Sanierung mit einem
eingezogenen Rohr schnell und einfach möglich. Hat
das Abgaskondensat einmal die Mörtelfugen durch-
drungen, muss der Rauchfang zur Gänze abgetragen
und neu errichtet werden.
Kanalanschluss für den Schornstein
Für das im Schornstein anfallende Schwitzwasser ist
ein Kanalanschluss DN 25 über einen Sifon erforder-
lich. Der Wasseranfall ist gering. Ist kein Kanalan-
schluss möglich, dann ein Eimer, der regelmäßig
kontrolliert und geleert wird.
16
Änderungen aufgrund technischer Verbesserungen vorbehalten
Gebläsekessel und Gaskessel dürfen nicht
an gemeinsamen Kamin angeschlossen werden
Die meisten Gaskessel haben keine dichte Luft-
klappe und bei einem Start des Gebläsekessels
gegen den kalten Schornstein wird das Abgas über
den Gaskessel in den Heizraum gedrückt. Auch eine
Abgasklappe im Abgasrohr des Gaskessels hilft kaum,
da diese Klappen nicht sicher dicht schließen.
Bei atmosphärischen Gaskesseln bleibt ein älterer
Schamotteschornstein nur mit der Überströmöffnung
des Gaskessels trocken. Das Wasser aus dem Abgas
kondensiert im Kamin. In den Feuerpausen strömt
Luft durch die Überströmöffnung und trocknet den
Kamin. Wird dieser Luftstrom mit einer Abgasklappe
gesperrt, kann ein alter Schamottekamin durch die
Feuchte zerstört werden.
Gebläsekessel und Kaminofen
am selben Kamin - eine gefährliche Kombination
Obwohl nicht ausdrücklich verboten, ist diese
Kombination gefährlich.
Jeder Kaminofen hat eine Zuluftöffnung. Über diese
bläst jeder Gebläsekessel, egal ob Öl oder Holz, bei
kaltem Kamin Abgas in die Wohnräume. Wenn die
Feuerraumtüre des Kaminofens nicht geschlossen
wurde und gleichzeitig der Heizkessel defekt ist,
dann ist sogar eine akute Kohlenmonoxidvergiftung
möglich.
Der Kaminofen braucht einen deutlich größeren
Schornsteinquerschnitt, der vom Gebläsekessel nicht
beheizt werden kann. Kaltes Rauchgas hebt nicht
von der Mündung ab, sinkt ab und kann über offene
Fenster in die Wohnungen gelangen.
Zu dem kann es sein, dass man das Gebläse des
Kessels über den Kaminofen im Wohnraum hört.
Abklärung mit dem Schornsteinfeger
Die Eignung des Kamins sollten in jedem Fall mit
dem Schornsteinfeger abgeklärt werden.
www.eta.co.at
Schornstein