Testen und abarbeiten | CAM-Programme abarbeiten
Weitere Anpassungen
Beachten Sie folgende Punkte bei der CAM-Programmierung:
Bei langsamen Bearbeitungsvorschüben oder Konturen
mit großen Radien den Sehnenfehler ca. drei bis fünf Mal
kleiner definieren als die Toleranz T im Zyklus 32. Zusätzlich
den maximalen Punktabstand zwischen 0,25 mm und
0,5 mm definieren. Zusätzlich sollte der Geometriefehler oder
Modellfehler sehr klein (max. 1 µm) gewählt werden.
Auch bei höheren Bearbeitungsvorschüben sind in gekrümmten
Konturbereichen Punkteabstände größer als 2.5 mm nicht
empfehlenswert
Bei geraden Konturelementen genügt je ein NC-Punkt am
Anfang und am Ende der Geradenbewegung, die Ausgabe von
Zwischenpositionen vermeiden
Vermeiden Sie bei 5-Achs-Simultanprogrammen, dass sich das
Verhältnis der Linearachs-Satzlänge zur Drehachs-Satzlänge
stark verändert. Dadurch können starke Vorschubreduzierungen
am Werkzeugbezugspunkt (TCP) entstehen
Die Vorschubbegrenzung für Ausgleichsbewegungen (z. B.
über M128 F...) sollten Sie nur in Ausnahmefällen verwenden.
Die Vorschubbegrenzung für Ausgleichsbewegungen kann
starke Vorschubreduzierungen am Werkzeugbezugspunkt (TCP)
verursachen.
NC-Programme für 5-Achs-Simultanbearbeitungen mit
Kugelfräsern bevorzugt auf Kugelmitte ausgeben lassen. Die
NC-Daten sind dadurch in der Regel gleichmäßiger. Zusätzlich
können Sie im Zyklus 32 eine höhere Drehachstoleranz TA
(z. B. zwischen 1° und 3°) für einen noch gleichmäßigeren
Vorschubverlauf am Werkzeugbezugspunkt (TCP) einstellen
Bei NC-Programmen für 5-Achs-Simultanbearbeitungen
mit Torusfräsern oder Radiusfräsern sollten Sie bei NC-
Ausgabe auf Kugelsüdpol eine geringere Rundachstoleranz
wählen. Ein üblicher Wert ist z. B. 0.1°. Ausschlaggebend
für die Rundachstoleranz ist die maximal erlaubte
Konturverletzung. Diese Konturverletzung ist von der möglichen
Werkzeugschiefstellung, dem Werkzeugradius und der
Eingriffstiefe des Werkzeugs abhängig.
Beim 5-Achs-Abwälzfräsen mit einem Schaftfräser können
Sie die maximal mögliche Konturverletzung T direkt aus der
Fräsereingriffslänge L und der erlaubten Konturtoleranz TA
berechnen:
T ~ K x L x TA K = 0.0175 [1/°]
Beispiel: L = 10 mm, TA = 0.1°: T = 0.0175 mm
HEIDENHAIN | TNC 620 | Benutzerhandbuch Einrichten, NC-Programme testen und abarbeiten | 10/2018
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