Wenn Sie ihn wie einen ALT 3-4-Schalter einsetzen
möchten, müssen Sie lediglich die ALT 3-4-Ausgän-
ge anschließen. Hier sind zwei gebräuchliche Bei-
spiele:
Bei Mehrspuraufnahmen können Sie die ALT 3-4-
Ausgänge als Quelle für die Mehrspurmaschine ein-
setzen. Über einen Y-Adapter können Sie mehrere
Spuren der Mehrspurmaschine versorgen. Schicken
Sie also ALT OUT LEFT zu den Spuren 1, 3, 5 und 7
und ALT OUT RIGHT zu den Spuren 2, 4, 6 und 8.
Auf diese Art und Weise erreichen die ALT 3-4-Si-
gnale jene Spuren, die sich im Record- oder Input-
Modus befinden; nicht aktiviert geschaltete Spuren
hingegen ignorieren die Signale. Bei der Live-Be-
schallung oder beim Mischen ist es oftmals sinn-
voll, den Pegel mehrerer Kanäle über einen Regler
zu kontrollieren. Dazu sind die sogenannten Sub-
gruppen da. Routen Sie einfach diese Kanäle zum
ALT 3-4-Mix, drücken Sie ALT 3-4 in der SOURCE-
Matrix, und die Signale liegen an den CONTROL
ROOM- und PHONES-Ausgängen an. Wenn Sie die
ALT 3-4-Signale zurück zum MAIN MIX routen
möchten, drücken Sie den ASSIGN TO MAIN MIX-
Schalter
, und der CONTROL ROOM/PHONES-
Regler justiert den Pegel all jener Kanäle, die zu ALT
3-4 geroutet sind.
Das gleiche Ergebnis erhalten Sie, wenn Sie die Ka-
näle zum ALT 3-4-Mix routen, dann am ALT OUT
LEFT und RIGHT abgreifen und mit einem der unbe-
legten Stereokanäle verbinden (5-6, 7-8, 9-10 oder
11-12). Sie haben die Wahl, allerdings dürfen Sie
dann niemals den MUTE/ALT 3-4-Schalter dieses
Stereokanals drücken. Ansonsten ist eine Feedback-
Schleife das Ergebnis.
Ein weiterer Vorteil des ALT 3-4-Features ist die Tat-
sache, dass es wie ein „SIP" (Solo-in-Place) funk-
tionieren kann: Drücken Sie einfach den MUTE/ALT
3-4-Schalter des Kanals und den ALT 3-4-Schalter in
der SOURCE-Matrix (38), und schon ist ausschließ-
lich dieser Kanal in der Abhöre und den Kopfhörern
zu hören.
Bei MUTE/ALT 3-4 handelt es sich um eine Funktion,
die für Neueinsteiger durchaus verwirrend sein
kann, und deshalb sollte man sie ganz in Ruhe er-
gründen und die vielfältigen Möglichkeiten erkun-
den.
PAN
Der PAN-Regler bestimmt den Anteil des Kanal-
pegels, der zum linken bzw. rechten Ausgang ge-
schickt wird. Bei den Mono-Kanälen (1-4 oder 5-12
mit belegter LEFT-Buchse) funktioniert dieser Regler
wie ein Pan-Regler. Bei den Stereokanälen (5-12),
an die über die LEFT- und RIGHT-Eingänge ein
Stereosignal angeschlossen ist, arbeitet er wie ein
Balanceregler.
PAN bestimmt den MAIN MIX (1-2) und den ALT 3-
4-Mix. Steht der PAN-Regler ganz links, wird das
Signal entweder zum MAIN LEFT (Bus 1) oder ALT
LEFT (Bus 3) geschickt, je nach Position des ALT 3-
4-Schalters. Steht der Regler ganz rechts, wandert
das Signal zu MAIN RIGHT (Bus 2) oder zu ALT
RIGHT (Bus 4). Insofern ist der MS1204-VLZ ein
Mischpult mit vier Bussen.
KONSTANTE LAUTHEIT
(CONSTANT POWER
PANPOT)
Die PAN-Regler des MS1202-VLZ arbeiten nach
dem sogenannten „Konstante Lautheit"-Prinzip.
Wenn Sie den PAN-Regler von links nach rechts
drehen (dabei wandert der Sound von links über
die Mitte nach rechts), bleibt der Lautheitseindruck
konstant.
Wenn Sie einen Kanal ganz nach links (oder rechts)
gepanned haben und die LED-Ketten 0 dB anzei-
gen, dann fällt der Pegel um 4 dB auf der linken
(oder rechten) Seite ab, wenn der Regler wieder in
die Mittelposition gesetzt wird. Wäre dem nicht so
– wie es bei vielen anderen Mischpulten der Fall ist
– dann wäre ein in der Mitte liegendes Signal lauter.
3-BAND EQ
Der MicroSeries 1202-VLZ ist mit
Drei-Band-Equalizern ausgerüstet,
deren Einsatzpunkte sorgfältig ausgewählt wurden:
LOW Shelving bei 80 Hz , MID Peaking bei 2,5 kHz
und HI Shelving bei 12 kHz.
„Shelving" bedeutet, dass alle Frequenzen jenseits
der angewählten angehoben bzw. abgesenkt wer-
den. Wenn Sie beispielsweise den LOW EQ-Regler
des MS1202-VLZ ganz nach rechts drehen, werden
alle Tiefbässe unterhalb 80 Hz um 15 dB angeho-
ben. „Peaking" hingegen bedeutet, dass die Fre-
quenzen eine Art „Hügel" um die Center-Frequenz
bilden, im Falle des MID EQ um 2,5 kHz.
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