Mischerfunktionen
Im Folgenden werden die einzelnen Optionen des
Menüpunktes »Flächenmischer«, getrennt nach 1-,
2- und Multi-Klappen-Modelle, besprochen. Zuvor
jedoch Anmerkungen zur Differenzierung von Querru-
dern und Wölbklappen:
Querr.Diff. oder Diff.
(Querruderdifferenzierung)
FLÄCHENMISCHER
Bremseinstell.
Querr.Diff.
0%
QR
SR
0%
HR
QR
0%
0%
nor mal
QR
+100%
QR-Tr.
+100%
Diff.
WK-Pos.
nor mal
QR
Hinweis:
Das obere Display entspricht der Wahl von
„2QR" in der Zeile „Querr./Wölbkl" des Me-
nüs »Modelltyp« und das untere einer Wahl
von „2/4QR 1/2/4WK".
Am einem nach unten ausschlagenden Querruder
entsteht aus aerodynamischen Gründen prinzipiell ein
größerer Widerstand als an einem gleich weit nach
oben ausschlagenden. Infolge dieser asymmetrischen
Widerstandsverteilung entsteht u. a. ein Drehmoment
um die Hochachse und somit ein Trend zum „Heraus-
drehen" aus der vorgesehenen Flug richtung, weshalb
dieser unerwünschte Nebeneffekt auch als „negati-
ves Wendemoment" bezeichnet wird. Dieser Effekt
tritt naturgemäß an den vergleichsweise langen Trag-
flächen von Segelflugzeugen stärker auf als z. B. bei
Motorflugzeugen mit ihren in der Regel doch deutlich
kürzeren Hebelarmen und muss normalerweise durch
gleichzeitigen und diesem Effekt entgegenwirkenden
Seitenruderausschlag kompensiert werden. Dieser
Ruderausschlag verursacht jedoch zusätzlichen Wi-
derstand und verschlechtert daher die Flugleistungen
noch mehr.
Für die Flugleistungen weit weniger schädlich ist da-
gegen die so genannte Differenzierung der Querruder-
ausschläge: Dabei führt das jeweils nach unten aus-
schlagende Querruder einen geringeren Ausschlag
aus als das nach oben ausschlagende, wodurch
das – unerwünschte – negative Wendemoment redu-
–––
ziert bis beseitigt werden kann ohne es anderweitig
–––
kompensieren zu müssen. Grundvoraussetzung dafür
ist jedoch, dass für jedes Querruder ein eigenes Ser-
vo vorhanden ist, welches deshalb auch gleich in die
Tragflächen eingebaut werden kann. Durch die dann
kürzeren Anlenkungen ergibt sich außerdem der Zu-
0%
satznutzen von spielfreieren und somit reproduzierba-
0%
reren Querruderstellungen.
Die heute üblicherweise angewandte senderseitige
Differenzierung hat erhebliche Vorteile im Vergleich
zu den ehemals genutzten mechanischen Lösungen,
welche außerdem meist schon beim Bau des Modells
fest eingestellt werden müssen und zudem bei star-
ken Differenzierungen leicht zusätzliches Spiel in der
Steuerung hervorrufen.
So kann z. B. der Grad der Differenzierung jederzeit
verändert werden, und im Extremfall lässt sich ein
Querruderausschlag nach unten in der so genannten
„Split"-Stellung sogar ganz unterdrücken. Auf diese
Weise wird also nicht nur das negative Wendemoment
reduziert bis unterdrückt, sondern es kann u. U. sogar
ein positives Wendemoment entstehen, sodass bei
Querruderausschlag eine Drehung um die Hochach-
se in Kurvenrichtung erzeugt wird. Gerade bei großen
Segelflugmodellen lassen sich auf diese Weise „sau-
bere" Kurven allein mit den Querrudern fliegen, was
sonst nicht ohne Weiteres möglich ist.
Der Einstellbereich von ±100 % erlaubt eine seiten-
richtige Differenzierung unabhängig von den Dreh-
richtungen der Querruderservos einzustellen. 0 %
entspricht der Normalanlenkung, d. h. keine Differen-
zierung, und -100 % bzw. +100 % der Split-Funktion.
Niedrige Absolutwerte sind beim Kunstflug erforder-
lich damit das Modell bei Querruderausschlag ex-
akt um die Längsachse dreht. Mittlere Werte um ca.
-50 % bzw. +50 % sind typisch für die Unterstützung
des Kurvenflugs in der Thermik. Die Split-Stellung
(-100 %, +100 %) wird gern beim Hangflug eingesetzt,
0% (normal)
wenn mit den Querrudern allein eine Wende geflogen
werden soll.
Gleichzeitiges Antippen der Tasten oder der
rechten Touch-Taste (CLEAR) setzt im jeweils aktiven
50% (differential)
(inversen) Feld einen geänderten Wert wieder auf 0 %
zurück.
Anmerkung:
100% (Split)
Negative Werte sind bei richtiger Kanalbelegung meist
nicht erforderlich.
Programmbeschreibung - Flächenmischer | Flächenmodell
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