Radiuskorrigierte Kontur vorausberechnen (LOOK
AHEAD): M120
Standardverhalten
Wenn der Werkzeugradius größer ist, als eine Konturstufe,
die radiuskorrigiert zu fahren ist, dann unterbricht die TNC den
Programmlauf und zeigt eine Fehlermeldung. M97 verhindert die
Fehlermeldung, führt aber zu einer Freischneidemarkierung und
verschiebt zusätzlich die Ecke.
Weitere Informationen:
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Bei Hinterschneidungen verletzt die TNC u.U. die Kontur.
Verhalten mit M120
Die TNC prüft eine radiuskorrigierte Kontur auf Hinterschneidungen
und Überschneidungen und berechnet die Werkzeugbahn ab
dem aktuellen Satz voraus. Stellen, an denen das Werkzeug
die Kontur beschädigen würde, bleiben unbearbeitet (in der
Abbildung dunkel dargestellt). Sie können M120 auch verwenden,
um Digitalisierdaten oder Daten, die von einem externen
Programmiersystem erstellt wurden, mit Werkzeugradiuskorrektur
zu versehen. Dadurch sind Abweichungen vom theoretischen
Werkzeugradius kompensierbar.
Die Anzahl der Sätze (max. 99), die die TNC vorausrechnet, legen
Sie mit LA (engl. Look Ahead: Schaue voraus) hinter M120 fest. Je
größer Sie die Anzahl der Sätze wählen, die die TNC vorausrechnen
soll, desto langsamer wird die Satzverarbeitung.
Eingabe
Wenn Sie in einem Positioniersatz M120 eingeben, dann führt
die TNC den Dialog für diesen Satz fort und erfragt die Anzahl der
vorauszuberechnenden Sätze LA.
Wirkung
M120 muss in einem NC-Satz stehen, der auch die Radiuskorrektur
RL oder RR enthält. M120 wirkt ab diesem Satz bis Sie
die Radiuskorrektur mit R0 aufheben
M120 LA0 programmieren
M120 ohne LA programmieren
mit PGM CALL ein anderes Programm aufrufen
mit Zyklus 19 oder mit der PLANE-Funktion die
Bearbeitungsebene schwenken
M120 wird wirksam am Satzanfang.
HEIDENHAIN | TNC 320 | Benutzerhandbuch Klartextprogrammierung | 9/2016
Zusatzfunktionen für das Bahnverhalten 10.4
"Kleine Konturstufen bearbeiten: M97",
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