Bauanleitung 118.381
17 Elektronik Grundversuche mit Breadboard
Der Transistor
Der Transistor ist von den bisher abgehandelten Elektronikteilen das vielseitigste
Bauteil.
Widerstände begrenzen den Stromfluß. Leuchtdioden und Dioden lassen den Strom
nur in eine Richtung fließen.
Ein Transistor kann wie eine Diode den Strom in eine Richtung fließen lassen und
darüberhinaus entscheiden, ob überhaupt ein Strom fließen und wie stark dieser
sein soll.
Er kann somit den Stromfluß ein- und ausschalten, sowie abschwächen oder ver-
stärken. Der Transistor ist als Schalter und Verstärker einsetzbar.
Noch vor ca. 50 Jahren hatte man zum Schalten und Verstärken nur Röhren in den
Elektronik-Geräten (siehe alte Radios). Röhren sind viel größer als Transistoren und
erheblich teurer, auch brauchen sie zum Betrieb eine stromfressende Heizung. Erst
der Transistor ermöglichte es, Radios klein und billig herzustellen.
1956 erhielten drei Amerikaner den Nobelpreis für die Entwicklung des Transistors.
Alle bekannten Geräte, wie z.B. Walkman, Recorder, Taschenrechner, Digitaluhr, Com-
puter wären ohne Transistoren nicht herstellbar. Der Transistor hat die Elektronik-Ge-
räte miniaturisiert.
Er ist in seiner Bauweise sehr klein. Nimmt man einen Transistor in die Hand, fällt
zunächst auf, daß er drei Anschlüsse hat und auf einer Seite abgeflacht ist. Auf der
abgeflachten Seite ist die Typenbezeichnung aufgedruckt. Ein Hinweis auf Kenn-
zeichnung der Anschlüsse fehlt.
Man muß das Schaltzeichen zur Hilfe nehmen, um die drei Anschlüsse zu unter-
scheiden.
Es wird deutlich, daß die Elektronen vom Emitter (E) durch den Transistor zum Collektor (C) fließen. Dabei steuert die Basis (B) diesen Elektronenfluß.
Die Basis entscheidet, ob der Transistor sperrt oder durchlässt.
Versuch 3
Ein Verbindungskabel (20mm) zur Hand nehmen und auf dem Breadbord an der +-Leiste einstecken. Das andere Ende beim Anschluß 2a einstecken.
Die Kathode (-) der LED in Anschluß 6b und die Anode (+) bei 2b einstecken. Den Widerstand (120 Ohm) bei 6c und 6f einstecken. Den Transistor wir
folgt platzieren: Die Basis bei 8i, den Collektor bei 6g und den Emitter bei 5i einstecken. Ein Verbindungskabel (15mm) zwischen 5j und - einstecken. Ein
Verbindungskabel (25mm) zwischen 8d und + einstecken.
Über die LED und den 120-Ohm-Widerstand liegt (+) am Collektor (C), am Emitter (E) liegt (-). Trotzdem leuchtet die LED nicht und zeigt damit an, daß
kein Strom fließt. Man sagt der Transistor „sperrt". Den zweiten Widerstand (2,7 kOhm, 22 kOhm, 1 MOhm) zwischen 8e und 8h platzieren.
Die LED leuchtet hell auf; der Transistor leitet. Du erkennst daran, daß ein kleiner Strom von (+) durch die Basis (B) zum Emitter (E) nach (-) genügt, um
den Transistor zwischen Collektor (C) und Emitter (E) leitend zu machen. Führe den gleichen Versuch auch mit dem 22-KOhm-Widerstand (rt-rt-or)
durch. Der Strom durch die Basis ist jetzt sehr viel kleiner, aber er genügt, um den Transistor leitend zu machen (die LED leuchtet hell). Aus Versuch 1
weißt Du, daß durch den 22-KOhm-Widerstand nur sehr wenig Strom fließt, denn dort war die LED bei diesem Widerstand dunkel. Probiere es nun
auch noch mit dem 1-MOhm-Widerstand (1 000 000 Ohm). Die LED sollte jetzt immer noch, wenn auch sehr schwach, leuchten. Der Strom durch die
Basis beträgt hier nur noch etwa 4 Millionstel Ampere; aber er reicht aus, um den Transistor (etwas) leitend zu machen.
Merke Dir:
der Transistor kann zwei Aufgaben erfüllen:
1. Er kann schalten , indem er den Strom durch den Collektor leitet oder sperrt.
2. Er kann verstärken, denn ein sehr kleiner Strom durch die Basis genügt, um einen sehr viel größeren Strom durch den Collektor zu steuern.
6
C E
B
NPN
C
B
E
E = Emitter (sendet Elektronen aus)
B = Basis (steuert den Fluß der Elektronen)
C = Collektor (sammelt die Elektronen)
120 Ohm
variabel
BC548
PNP
E
B
C
LED
variabel
grün
+
_
120 Ohm
BC548