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Die Optimierung von Heizungsanlagen
2) Vgl. Zentralverband SHK (Hrsg.):
Hydraulischer Abgleich von Heizungs-
und Kühl anlagen. Fachinformation.
St. Augustin 1999.
3) Bundesamt für Energiewirtschaft
(BEW): Elektrizitätsverbrauch dreh-
zahlgeregelter Umwälzpumpen, 1996
BEW-Schriftenreihe Nr. 57; vgl. auch
Bach, Heinz u.a.: CO
-Reduzie rung
2
durch Pumpensanierung, Forschungs-
gesellschaft für Heizung, Lüftung,
Klimatechnik, Stuttgart 1992. Bach
weist nach, dass bei Untersuchungen
von 127 Häusern in Schleswig-Holstein
die vor gefundenen Pumpen, bezogen
auf die elektrische Anschlussleistung
bei Ein- und Zwei familienhäusern,
um das 2,7-fache und bei Mehrfa-
milienhäusern um bis zum 3,4-fa-
chen überdimensioniert sind.
Abschätzung von Einsparpotenzialen
Die angesprochenen Einsparpotenziale bei
Heizungsanlagen können nicht exakt beziffert
werden, da sich die wissenschaftlichen Unter-
suchungen oft nur auf technische Teilaspekte
oder einzelne Produkte von Herstellern be-
schränken. Akzeptable Aussagen basieren auf
Schätzungen oder auf Erkenntnissen aus der
Vergangenheit. In der Bundesrepublik ergibt
sich nach VDI 3808 bei einem geschätzten
Energieeinsparpotenzial von ca. 5 bis 15 % auf
der Basis der mittleren Energiekennwerte für
den Gebäudebestand eine Energieeinsparung
von 10 bis 30 kWh/(m²•a) für Wohngebäude
und 6 bis 17 kWh/(m²•a) für Verwaltungsge-
bäude. Für ein Wohnhaus z. B. mit 140 m² be-
heizter Fläche und einem Jahresnutzungsgrad
von 85 % bedeutet dies 150 bis 450 l Heizöl-
einsparung pro Jahr. Bei den CO
entspricht das einer Reduktion von 450 bis
1.300 kg CO
pro Jahr ²
.
)
2
Vergleichbar schwierig ist die Abschätzung
des Energieeinsparpotenzials, das durch
einen hydraulischen Abgleich erreicht wer-
den kann. Die fehlerhaften Einflüsse auf die
Wärmeverteilung im Rohrnetz, die durch die
einzelnen Komponenten der Anlagen und die
bautechnischen Gegebenheiten bedingt sind,
können sehr unterschiedlich sein. Zudem ist
das Verhalten der Benutzer nur schwer einzu-
beziehen. Anhaltspunkte hierzu bietet die VDI
3808. Danach ist anhand der Berechnung von
Verlustfaktoren (z. B. Verteilungsverluste im
Rohrnetz, Verluste durch Erhöhung der Raum-
temperatur) eine Energieeinsparung von ca. 5
bis 15 % bezogen auf die Wärmeerzeugungs-
und Wärmeverteilungsanlage möglich.
Nach Untersuchungen von Herstellern der
Pumpenindustrie und Forschungsinstituten
ergibt sich im Sanierungsfall einer einzelnen
Heizungsanlage bereits durch den hydrauli-
schen Abgleich in Verbindung mit dem Einbau
einer elektronisch geregelten Umwälzpumpe
eine Senkung von ca. 50 % beim Stromver-
brauch und 40 % bei den CO
unter Berücksichtigung der gesamten Kosten
(Investitionen und Betriebskosten). Durch
Forschungsprojekte wie OPTIMUS werden
diese Annahmen bestätigt. Auf Grundlage von
Abschätzungen des Schweizer Bundesamtes
für Energiewirtschaft scheint allein durch ein
optimales Pumpenmanagement – auf den
Gesamtbedarf eines Industrielandes wie die
Bundesrepublik bezogen – ein 3 bis 4 % ge-
-Emissionen
ringerer Stromverbrauch realistisch
2
spricht rund 20 Mrd. kWh/a beziehungsweise
einer Emission von knapp 15 Mio. t/a. Der
Pumpenstromverbrauch von Heizungsanlagen
trägt also in einer nicht zu vernachlässigenden
Größenordnung zum Energieverbrauch, zu den
CO
-Emissionen und somit zu den Kosten bei.
2
Diese verschwendeten Potenziale machen
deutlich, dass der hohe Technologiestand von
Heizungsanlagen und deren Komponenten
nur zum Teil von den Anlagenplanern und
-erstellern genutzt und wahrgenommen wird.
Die Anlagentechnologie entspricht nicht den
Ansprüchen der Systemkomponenten. Die
Potenziale, die in der derzeit vorhandenen
Technologie von Heizungsanlagen begründet
liegen, werden von den Fachkräften der Hei-
zungstechnik und den Verbrauchern/Kunden
weitgehend nicht wahrgenommen.
-Emissionen
2
. Das ent-
3)