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Wartung
Es ist für den installierenden Handwerksmeister also eine
rechtliche Notwendigkeit, seinem Kunden einen War-
tungsvertrag für die gesamte Anlage, beginnend mit der
Inbetriebnahme, anzubieten. Falls der Kunde dann von sich
aus dieses Angebot ablehnt, muss der Meister ihn in der
angemessenen Weise auf die verkürzte Garantiezeit von
nur noch einem Jahr aufmerksam machen.
Rechtliche Vorschriften und technische Regeln zur War-
tung von Heizungsanlagen sind keine Makulatur. Sie
umschreiben handfest Notwendigkeiten, die das fachge-
rechte Handeln des Heizungsfachmanns bei der Wartung
der Anlage unterstützen. Fachgerecht Handeln bedeutet,
an der Heizungsanlage einen Betriebszustand herzustel-
len, sodass diese ressourcenschonend, betriebssicher und
geräuscharm arbeitet. Im Folgenden soll ein Beispiel die
praktische Bedeutung technischer Regeln für das Erhalten
der Funktionsfähigkeit von Komponenten einer Heizungs-
anlage veranschaulichen:
Membranausdehnungsgefäße haben bei ordnungsge-
mäßer Wartung eine durchschnittliche Lebensdauer von
circa 7 Jahren. Es ist daher eine bedauerliche Tatsache,
dass Membranausdehnungsgefäße häufig überhaupt nicht
gewartet werden. Nicht selten rückt das Membranausdeh-
nungsgefäß erst nach Funktionsstörungen der Anlage ins
Blickfeld. Solche Störungen machen sich beispielsweise wie
folgt bemerkbar: Immer öfter wird ein Nachspeisen ohne
erkennbare Leckagen (Wasser entweicht über Sicherheits-
ventil) notwendig. Immer wieder sammelt sich Luft in den
höher gelegenen Heizkörpern, verbunden mit Zirkula-
tionsstörungen und -geräuschen.
In der VDI Richtlinie 4708 Blatt 1, Ausgabe Juli 2012 unter
5.6.4 ist ausgeführt, dass Ausdehnungsgefäße zu warten
sind: „Ausdehnungsgefäße sind mindestens einmal jährlich
zu warten. Die bei
der Erstinbetriebnahme zum Beispiel in der Betriebsanlei-
tung festgelegten Anlagedaten (Vordruck, Anlagenfüll-
druck) sind bei der erneuten Inbetriebnahme wiederherzu-
stellen". Die erforderlichen Wartungsarbeiten werden in der
Regel durch den Heizungsbauer durchgeführt. Sie umfas-
sen im Wesentlichen die folgenden Punkte:
Äußere Prüfung:
Gefäßbeschädigungen?
ƒ
Korrosion?
ƒ
Check der Membrane:
Gefäß voll Wasser?
ƒ
Entweicht Wasser am Stickstoffventil?
ƒ
Druckeinstellung:
Membranausdehnungsgefäß-Vordruck p
ƒ
(Bedingung: Membranausdehnungsgefäß wasserseitig
drucklos)?
Dichtheitsprüfung/Fülldruck p
ƒ
Ausreichende Wasserreserve durch richtigen Anlagen-
ƒ
fülldruck?
Die Wartungsarbeiten, insbesondere Korrektureinstellun-
gen am Membranausdehnungsgefäß, sind zu dokumen-
tieren. Auf dem Typenschild sind in der Regel die entspre-
chenden Eintragungen vorgesehen. Vorteilhaft ist es, die
Heizungsanlage mit einem Wartungspass zu versehen.
Fazit: Die Nicht-Beachtung der technischen Vorschriften
für die Wartung führt offensichtlich zu Funktionsstörungen
bei der Druckhaltung, die Beachtung zu einer Verlängerung
der Nutzungsdauer des Ausdehnungsgefäßes und damit
der Heizungsanlage insgesamt.
korrekt
V
einbringen?
F