1.3.1.6
Polarkoordinaten-Interpolation (G12.1, G13.1) (TRANSMIT)
Mit G12.1 und G13.1 wird eine Interpolation in der Bearbeitungsebene zwischen einer Rundachse und einer Linearachse
ein- und ausgeschaltet. Eine weitere Linearachse steht senkrecht auf dieser Ebene.
Diese Funktion entspricht der TRANSMIT-Funktion im Siemens-Modus. Für G12.1 müssen die Maschinendaten des 2.
Transformationsdatensatzes parametriert werden.
Eigenschaften von G12.1 und G13.1
Der Polarkoordinateninterpolationsbetrieb wird mit folgenden G-Funktionen ein- bzw. ausgeschaltet.
Tabelle 1-8
G-Funktionen zum Ein-/Ausschalten der Polarkoordinateninterpolation
G-Funktion
G12.1
G13.1
Die Befehle G12.1 und G13.1 dürfen nicht mit anderen Befehlen in einem Satz zusammen programmiert werden.
Die Befehle G12.1 und G13.1 wirken modal und gehören zur G-Gruppe 21. Bei G12.1 bleibt die
Polarkoordinateninterpolation solange aktiv, bis G13.1 programmiert wird. Einschaltstellung bzw. nach NC RESET ist G13.1
aktiv (Polarkoordinateninterpolation ausgeschaltet).
Einschränkungen bei der Anwahl
● Ein Bewegungszwischensatz wird nicht eingefügt (Fasen/Radien).
● Eine Splinesatzfolge muss abgeschlossen sein.
● Eine aktive Werkzeuglängenkorrektur muss abgewählt sein.
● Eine aktivierte Werkzeugradiuskorrektur wird von der Steuerung für Transformation in die Geometrie-Achse
übernommen.
● Der Frame, der vor TRANSMIT aktiv war, wird durch die Steuerung abgewählt (entspricht programmierten Frame
rücksetzen G500 im Siemens-Modus).
● Eine aktive Arbeitsfeldbegrenzung wird für die von der Transformation betroffenen Achsen von der Steuerung abgewählt
(entspricht programmiertem WALIMOF im Siemens-Modus).
● Bahnsteuerbetrieb und Überschleifen werden unterbrochen.
● Eventuell aktive DRF-Verschiebungen in transformierten Achsen müssen vom Bediener gelöscht worden sein.
● Es darf kein Geoachstausch (parallele Achsen mit G17 (G18, G19)) aktiv sein.
Einschränkungen für die Polarkoordinaten-Interpolation
● Werkzeugwechsel:
Vor einem Werkzeugwechsel ist die Werkzeugradiuskorrektur abzuwählen!
● Nullpunktverschiebung:
Alle Anweisungen, die sich nur auf das Basiskoordinatensystem beziehen, sind erlaubt (FRAME,
Werkzeugradiuskorrektur). Ein Framewechsel bei G91 (Kettenmaß) wird aber – anders als bei inaktiver Transformation –
nicht gesondert behandelt. Das zu fahrende Inkrement wird im Werkstückkoordinatensystem des neuen Frames
ausgewertet – unabhängig davon, welches Frame im Vorgängersatz wirkte.
● Rundachse:
Die Rundachse kann nicht programmiert werden, da sie von einer Geometrieachse belegt wird und somit als Kanalachse
nicht direkt programmierbar ist.
Programmier- und Bedienhandbuch (Drehen/Fräsen nach ISO)
6FC5398-0DP40-0AA0, 08/2013
Funktion
Betrieb mit Polarkoordinateninterpolation EIN
Betrieb mit Polarkoordinateninterpolation AUS
G-Gruppe
21
21
25