6.5.6. Drehzahleinstellung
Die Drehzahl des Motors wird über einen justierbaren mechani-
schen Drehzahlregler eingestellt. Bei geringen Abweichungen kann
die Drehzahl über die Einstellschraube justiert werden. Da ein me-
chanischer Regler immer eine Ausregeldifferenz aufweist, justieren
Sie die Drehzahl ohne Last auf ca. 2-4% über Solldrehzahl. Bei Voll-
ast darf die Drehzahl auf ca. 2-4% unter Solldrehzahl abweichen.
Sollte die Abweichung zu gross sein, so stellen Sie zuerst sicher
ob der Motor auf "Gas" anspricht. Bewegen Sie dazu händisch das
Gasgestänge und sehen Sie ob sich die Drehzahl entsprechend än-
dert. (Motor heult auf, hängt am Gas).
Das Gasgestänge muss während des Motorlaufes im unbelasteten
Zustand, leicht beweglich sein und darf sich nicht in Anschlagstel-
lung "Vollgas" oder "Leerlauf" befinden. Sollte der Motor
kein Gas annehmen so lassen Sie die Drehzahlver-
stellung unberührt und führen die anderen
angeführten Diagnoseschritte durch.
Drehzahlverstellung
Gasgestänge
Leistungswahlhebel
Ist die Abweichung zu groß so kann das Gestänge neu eingestellt
werden. Steht der Motor still, so wird das Gasgestänge über die
Reglerfeder Richtung Vollgas gezogen.
Hängen Sie nun das Gasgestänge auf der Seite des Vergasers aus
(Prellfeder aushängen, Drosselklappe auf Leerlauf ziehen und Ge-
stänge nach oben abziehen). Wenn Sie nun die Drosselklappe auf
Vollgas drehen, so sollte das Ende des Regelgestänges ca. 5-7 mm
Richtung Vollgas überstehen (Regelreserve). Sollte dies nicht der
Fall sein, so öffnen Sie die Knebelschraube am Regelhebel.
Drosselklappe
Vollgas
Leerlauf
Prellfeder aushängen - Drosselklappe auf Leerlauf drücken
Stellen Sie den Regelhebel nun so ein das sich eine Regelreserve
von etwa 5-7 mm zwischen Vollgasstellung der Drosselklappe und
dem Gasgestänge ergibt. Die Achse des Drehzahlreglers muss da-
bei auf Anschlag stehen.
DE
Regelfeder
Regelhebel
Prellfeder
Gasgestänge
Prellfeder
Ziehen Sie die Knebelschraube wieder an und hängen Sie das Gas-
gestänge wieder am Vergaser ein. Starten Sie nun den Motor (even-
tuell Händisch am Vergaser Gas geben) und stellen Sie die Drehzahl
wie oben beschrieben ein.
Falls der Regelweg der Einstellschraube nicht ausreicht, so kann
auch die Regelfeder durch verbiegen der Federenden etwas verlän-
gert oder verkürzt werden.
geringeres
Die Prellfeder hat keinen Einfluss auf die Drehzahl sondern verhindert
Schwingen
ein Flattern des Gasgestänges (die Einheit wird immer unter Zug ge-
halten)
besseres
Ausregeln
6.5.7. Ausregelverhalten
Der mechanische Drehzahlregler kann in seiner Regelcharakteristik
verschiedentlich beeinflusst werden. Wesentlich ist die Ausrege-
lung (wie sehr weicht die Drehzahl von der Idealdrehzahl ab) und
das Schwingverhalten (Motor beginnt zwischen niedriger und hoher
Drehzahl zu schwingen).
Diese beiden Charakteristiken widersprechen einander. Die optima-
le Ausregelung ist erreicht wenn die Sprungantwort ein einfaches
Überschwingen hervorruft. Dies bedeuted folgendes:
Stellen Sie die Drehzahl im Leerlauf ein. Danach belasten Sie den
Motor mit Volllast. Die Drehzahl sollte zuerst absinken, dann über
die Nenndrehzahl überschiessen und dann wieder auf Nenndrehzahl
einregeln. Die Drehzahl sollte nicht schwanken oder um die Nenn-
drehzahl oszillieren.
Um das Ausregelverhalten zu verbessern kann entweder das Gasge-
stänge am Regelhebel weiter nach aussen gehängt, oder die Regel-
feder weiter nach innen gehängt werden. Um die Schwingneigung zu
verringern kann das Gasgestänge weiter nach innen bzw die Regel-
feder weiter nach aussen gehängt werden. Üblicherweise muss die
Nenndrehzahl nach dem Umhängen neu eingestellt werden.
Im Normalfall ist eine Veränderung an der Drehzahl oder am Ausre-
gelverhalten nicht notwendig. Bei zu geringer Drehzahl überprüfen sie
zuerst alle anderen Fehlerquellen (Luftfilter, Treibstoff, Ventile, usw.)!
5-7mm Regelreserve (Überstand)
5-7mm Regelreserve (Überstand)
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