Operationstechnik – Suprapatellare Insertion
Optionen zur Patientenlagerung und Reposition
Der Patient wird auf einem
strahlendurchlässigen OP-Tisch in die
Rückenlage gebracht, und das Knie wird
in einem Winkel von ca. 15° gebeugt.
Diese Flexion des Knies im
erforderlichen Winkel lässt sich durch
ein Kissen unter der Tibia erreichen
(Abb. 1a).
Durch diese Lagerung wird die
frakturierte Tibia höher als die Tibia
des anderen Beins gelagert, wodurch
die laterale Röntgenaufnahme
erleichtert wird. Darüber hinaus
stützt das Kissen die frakturierte Tibia
während des gesamten Verfahrens.
Alternativ kann ein Dreieckskeil
oder eine andere nach oben gewölbte
Unterlage unter dem posterioren
Aspekt des unteren Oberschenkels
platziert werden, um während des
chirurgischen Eingriffs eine Flexion
zu erzeugen (Abb. 1b).
Hinweis:
Durch die Vergrößerung
der Knieflexion kann der
verfügbare Platz im Gelenk
begrenzt werden, sodass die
Bewegungsmöglichkeiten der
Hülsen während der Insertion
beschränkt sind.
Die Reposition kann durch Innen-
oder Außendrehung der Fraktur
sowie durch Zug, Adduktion oder
Abduktion erfolgen und muss unter
Röntgenbildgebung durchgeführt
werden. Bei der Abdeckung müssen
das Knie und das distale Ende des
Beins ausgespart werden.
Inzision
Direkt proximal zur Patella wird
ein Längsschnitt von etwa 2–3 cm
vorgenommen (Abb. 2).
Anschließend wird eine Längsspaltung
der Quadrizepssehne entlang der
Mittellinie durchgeführt.
Vorsicht:
Der verfügbare Platz im Gelenk
muss evaluiert werden. Falls
nicht genügend Platz für eine
ungehinderte Hülseninsertion
vorhanden ist, empfiehlt sich eine
parapatellare Technik.
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Abb. 1a
Abb. 1b
Abb. 2