Gebrauchsanleitung JENAVAL
Die meisten unbedeckten (gefärbten) Zellaustriche oder Dünnschnitte führen bei Beobachtung mit
Trockensystemen nur dann zu guter Bildqualität, wenn sie mit Lack überzogen sind. Der Lack
verhindert die 'Verschwärzlichung' der Objektfarben und überhöhten Konturenkontrast, die als
Folge zu großer Brechzahldifferenzen zwischen Objekt und umgebender Luft entstehen.
Handelsüblichen Deckglaslack mit Pinsel oder als Spray möglichst dünn (!) auftragen.
Mit Deckglaslack bedeckte Präparate sind mit Trockensystemen zu beobachten, die für Präparate
ohne Deckglas gerechnet sind, wenn die Objektivaperturen 0,25 überschreiten!
3.4.
Die Arbeit mit der Aperturblende / Die Bertrandlinse
Mit Hilfe der Bertrandlinse ist es möglich, die Austrittspupille des Objektivs sowie die in der Nähe
der Pupille liegenden Bilder einiger optischer Elemente im Bildfeld sichtbar zu machen und diese
Elemente kontrolliert zu bedienen, z. B. Aperturblende und Kontrastmodulatoren (beleuchtungs-
seitige Ringblenden und bildseitige Phasenringe für Phasenkontrast).
Bedienung:
•
Beleuchtung nach Köhler einstellen
•
Zugstange (Bild 2/19) herausziehen (Bertrandlinse eingeschaltet)
•
In das Okular sehen; mit Knebel an der Zugstange (Bild 2/19) Bertrandlinse fokussieren, bis
Objektivpupille (scharf begrenzte beleuchtete Kreisfläche), Aperturblende oder Kontrast-
modulatoren scharf erscheinen.
•
Pupille beobachten, erforderliche Handgriffe zum Einrichten der Beleuchtung durchführen:
z. B.: allgemeine Kontrolle der richtigen Aperturblendenöffnung. Für Hellfeld gilt in der Regel:
• Aperturblendenöffnung nicht größer als Objektivpupille (Aperturblende so weit geöffnet, daß
ihr Rand am Rand der leuchtenden Kreisfläche eben noch sichtbar ist).
• Durchmesser
Objektivpupille
• Die „richtige" Öffnung der Aperturblende stellt einen Kompromiß zwischen Grenzwerten dar:
große Öffnung: hohe Auflösung, guter Farbkontrast auf Kosten des Konturenkontrastes
kleine Öffnung: hoher Konturenkontrast auf Kosten der Auflösung und des Farbkontrastes.
• Zentrieren der Aperturblende:
Die Aperturblende wird in der Regel zur Pupille zentriert (Zentrierschrauben Bild 1/9).
• Reproduzierbares Einstellen der Aperturblendenöffnung (für reproduzierbaren Kontrast),
Zentrieren der Modulatoren z. B. für Phasenkontrast
•
Bertrandlinse ausschalten, Feld beobachten.
3.5.
Korrektur von Fehlsichtigkeit mit Dioptrienring am Binokulartubus
Unterschiedliche Fehlsichtigkeit der beiden Augen sollte beim Mikroskopieren ohne Brille unbedingt
durch richtiges Einstellen des Dioptrienringes (Bild 1/2) am linken Stutzen des Binokulartubus
kompensiert werden (ermüdungsarmes Arbeiten mit entspannten Augen!).
Dar Dioptrienring braucht nur einmal eingestellt werden, wenn immer die gleiche Person mikro-
skopiert.
1. Präparat zur Beobachtung mit mittlerem oder starkem Trockensystem einrichten und nach
Köhler beleuchten
der
Aperturblendenöffnung
nicht
kleiner
als
30-G0020c-1 / S. 6
½
Durchmesser
der