Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Juno trotz seines einfachen Aufbaus und
der reduzierten Funktionen (im Vergleich zu den damals anderen polyphonen Synthesizern
auf dem Markt wie dem Prophet-5, den Oberheims und dem großem Bruder Jupiter-8)
ein großartig klingender Synthesizer war und somit eine Menge Gegenwert für seinen
Anschaffungspreis bot. Er hatte alles, um populär zu werden – und genau tat es auch.
3.1.2. Die Hauptfunktionen des Jun-6 V
Mit dem Jun-6 V können Sie alle Funktionen nutzen, die auch schon den Juno-6 zu einem
großartigen Synthesizer gemacht haben – und sogar noch einige mehr. Wie üblich hat
Arturia die Optionen um einige Möglichkeiten erweitert, die zwar die Einfachheit und
Unmittelbarkeit des Synthesizers bewahren, aber dessen Potenzial erheblich erweitern.
Die Klangerzeugung basiert auf einer Emulation des gleichen Single-DCOs, der auch schon
im Original enthalten war. Obwohl es sich um einen analogen Oszillator handelte, wurde er
aus Gründen der Stabilität und um zu verhindern, dass die Tonhöhe sich verstimmt, digital
gesteuert. Deshalb war der Juno-6 so stimmstabil und besonders gut für den Bühneneinsatz
zu verwenden. Abgesehen davon wurden jedoch alle Eigenschaften eines echten analogen
Oszillators beibehalten.
Dieser DCO bietet zwei Hauptwellenformen. Die erste ist eine variable Pulswelle, die jede
Wellenform von einem einfachen Rechteck bis zur einer schmaleren Pulswellenform
erzeugen kann (ohne dabei komplett zu verstummen). Die Pulsbreite kann manuell geändert
oder vom LFO oder der Hüllkurve dynamisch moduliert werden. Das bedeutet, dass der
Jun-6 V über eine echte Pulsbreitenmodulation (PWM) verfügt, die übrigens sehr angenehm
klingt und tolle Streicher- und Pad-Sounds ermöglicht.
Hinzu kommt eine sehr brilliant klingende Sägezahnwellenform, welche die variable
Pulswelle wunderbar ergänzt. Diese beiden Wellenformen können summiert werden, um
einen volleren Klang zu erzielen (insbesondere wenn die Pulswellenform moduliert wird).
Aber das ist noch nicht alles. Es gibt auch einen Sub-Oszillator, der eine Oktave tiefer als der
Hauptoszillator gestimmt ist und eine feste Rechteckwelle erzeugt. Das kann beispielsweise
wichtig sein, um perkussive Klänge wie Kicks zu erzeugen, Bässen ein Lo-End hinzuzufügen
oder einen stabilen Grundton zur Verfügung zu stellen, wenn Klänge mit selbstoszillierender
Resonanz verwendet werden.
Schließlich gibt es einen unabhängigen Rauschgenerator, der Weißes Rauschen erzeugt.
Die Suboszillator-Rechteckwelle und der Rausch-Generator besitzen eine eigene separate
Lautstärkeregelung.
Arturia - Bedienungsanleitung Jun-6 V - JUN-6 V ÜBERBLICK
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