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Sicher abgeschaltetes Moment (STO)
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Die STO-Sicherheitsfunktion muss regelmäßig getestet werden. Die Häufigkeit sollte durch den Maschinenkonstrukteur vorgegeben
werden. Die Zeitabstände sollten zu Beginn jedoch eine Woche nicht überschreiten. Siehe Seite 6-28 ff.
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Wenn ein externes Sicherheitsschaltgerät mit einstellbarer Verzögerungszeit eingesetzt wird, z. B. zur Realisierung der SS1-Funktion,
ist die eingestellte Zeit vor unautorisierter Änderung zu schützen. Die einstellbare Verzögerungszeit muss so groß sein, dass der
Antrieb im Rahmen einer kontrollierten Bremsrampe von seiner maximalen Drehzahl mit höchster Last innerhalb der eingestellten Zeit
zum Stillstand kommt. Etwaige externe Kräfte wie z. B. Gravitationseffekte sind ebenfalls zu berücksichtigen.
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Bei Realisierung einer SS1-Funktion mit dem AC30V muss der Anwender sicherstellen, dass die Konfiguration des Antriebs die
Initialisierung einer kontrollierten Bremsrampe durch das externe Sicherheitsschaltgerät zulässt. Diese ist insbesondere dann wichtig,
wenn die normale Steuerung des Antriebs über serielle Kommunikation erfolgt.
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Während der aktiven Bremsphase von SS1 oder Stoppkategorie 1 (gesteuerter Halt mit sicher überwachter Verzögerungszeit gemäß
EN60204-1:2006), muss ein fehlerhafter Betrieb des Antriebs vorgesehen werden. Tritt während der aktiven Bremsphase ein Fehler im
Antriebssystem auf, kann die Last ungeführt austrudeln oder sogar bis zum Ablauf der vorgesehenen Abschaltzeit aktiv beschleunigen.
Die zu treffenden Maßnahmen gehören nicht zum Inhalt dieses Dokuments. Die zugehörige Analyse unterliegt der Verantwortung des
Anwenders.
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Wenn der AC30V einen internen STO-Fehler oder eine unzulässige externe Einkanal-Steuerung erkennt, ist das Problem unverzüglich
vom Anwender zu beheben. Vor dem Versuch, die STO-Sicherheitsfunktion des AC30V zu verwenden, muss die vollständige
Wiederherstellung der Funktionsbereitschaft des Zweikanal-Betriebs sichergestellt sein.
DIE MISSACHTUNG DIESER ANWEISUNG KANN DAZU FÜHREN, DASS DIE STO-FUNKTION NICHT VERFÜGBAR IST UND DER
MOTOR UNKONTROLLIERT DREHT. DIES KANN SACHSCHÄDEN, VERLETZUNGEN ODER SOGAR TODESFÄLLE ZUR FOLGE
HABEN. DER WEITERE BETRIEB DES AC30V OHNE BEHEBUNG DES FEHLERS GESCHIEHT AUF EIGENES RISIKO DES
ANWENDERS. SIEHE AUCH DIE DEFINITION DER SICHERHEITSKATEGORIEN UND DIE BESCHRIEBENEN EINSCHRÄNKUNGEN
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Der Anwender muss bei der Planung des gesamten Sicherheitskonzepts gewährleisten, dass nach einem Netzausfall bzw.
Netzeinbruch bei Spannungswiederkehr ein sicherer Zustand vorliegt.
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Es liegt in der Verantwortung des Anwenders, nachdem er sich eingehend mit der Anwendung, dem Antrieb und seinen Funktionen
vertraut gemacht hat, eine entsprechende Risikoanalyse durchzuführen und alle notwendigen Maßnahmen zur Reduzierung des
Risikos zu ergreifen. Besonders wichtig ist dabei die Risikoanalyse im Hinblick auf einen möglichen Kurzschluss zwischen den beiden
STO-Eingängen.
GEFAHR
SOWIE DIE NORM EN ISO 13849-1:2008.
Serie AC30V Antrieb mit variabler Drehzahl