ZEISS
4.2.7
Durchlicht-Polarisation für konoskopische Betrachtung einstellen - Bestimmung des
optischen Charakters von Kristallen
Für die Klassifizierung (und damit Identifizierung) kristalliner Materie gibt - statt der Betrachtung des
Objektes selbst - die Untersuchung eines Interferenzbildes in der Objektivpupille die wertvollere
Information. Dieses Bild wird im Okular sichtbar, wenn eine Zusatzoptik (fixe oder fokussierbare
Bertrandlinse oder bei der Basisvariante Hilfsmikroskop bzw. Diopter) eingeschaltet wird.
Im Unterschied zur Orthoskopie spricht man in diesem Fall von Konoskopie, weil die Beleuchtung
idealerweise mit einem weit geöffneten Konus (Konus = Kegel) erfolgt. Praktisch bedeutet dies, dass die
Kondensorfrontoptik (0,9) in den Strahlengang eingeschwenkt sein muss, die Aperturblende ganz
geöffnet ist und das Objektiv ebenfalls eine hohe Apertur haben sollte.
4.2.7.1
Anwendung
Die Bestimmung des optischen Charakters von transparenten und schwach absorbierenden Kristallen
dient der Kristalldiagnose. Dieses Verfahren wird auch als Konoskopie bezeichnet.
Hauptanwendungsgebiet ist die klassische Gesteinsmikroskopie. Es können aber auch synthetische
Kristalle, Industrieminerale und Kunststoffe (z. B. Folien) identifiziert bzw. charakterisiert werden.
4.2.7.2
Einfache Konoskopie mit Hilfe des Hilfsmikroskops oder des Diopters
(1) Mikroskopausrüstung
− Spannungsfreie Objektive
empfohlen:
− Stativ Axioscope für Polarisation mit Hilfsmikroskop oder Diopter
− Drehtisch Pol
− Binokularer Fototubus Pol
oder
Okular mit Strichkreuzmikrometer 14:140 (454060-0000-000)
und
Justierpräparat für Polarisationsmikroskopie (453679-0000-000)
− Achromatisch-aplanatischer Kondensor 0,9 H Pol oder Kondensor 0,9 Pol
− Polarisator D (drehbar oder fest)
− Analysatorschieber oder Analysatormodul D Pol im Reflektorrevolver bzw. im Reflektorschieber
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Beleuchtungs- und Kontrastverfahren im Durchlicht
Objektiv N-Achroplan 50x/0,9 Pol oder
Objektiv EC Plan-Neofluar 40x/0,9 Pol
430035-7344-000
BEDIENUNG
Axioscope 5/7/Vario
05/2019