SEG Electronics GmbH
8.3.4 Prüfen der Auslöseverzögerung
Zum Prüfen der Auslöseverzögerung wird ein Timer mit den Kontakten des Auslöserelais
verbunden. Der Timer muss gleichzeitig mit dem Einprägen des Prüfstromes gestartet und beim
Auslösen des Relais gestoppt wer-den. Der Prüfstrom sollte das 2-fache des Stromansprechwertes
betragen. Die mit Hilfe des Timers gemessene Auslösezeit sollte nicht mehr als ±3 %, bzw. ±20 ms
(bei kurzer Auslöseverzögerung) von der eingestellten Auslöseverzögerung abweichen. Die
Überprüfung der Auslöseverzögerung für die übrigen Phasen kann, sowohl bei unabhängiger als
auch bei abhängiger Auslösecharakteristik in gleicher Weise durchgeführt werden.
8.3.5 Prüfen der Kurzschlussstufe
Zum Prüfen der Kurzschlussstufe wird die Stromquelle auf den Einstellwert der Kurzschluss -
Auslösung I>> (±5 %) eingestellt. Dieser voreingestellte Strom wird nun dem Relais zugeführt, so
dass die LED I>> zu blinken beginnt.
Dann ist ein Wert für die Zeitverzögerung der Kurzschlussstufe tI>> einzustellen. Anschließend ist
ein Prüfstrom einzuspeisen, der das 2-fache des Stromansprechwertes für I>> beträgt. Die
Messung der Verzögerungszeit wird wiederum mit einem Timer vorgenommen, wie unter Punkt
8.3.4 beschrieben.
Zu beachten:
Bei der Prüfung mit Prüfströmen >4 x I
beachten (Siehe technische Daten Kapitel 9).
8.4
Primärtest
Generell kann ein Test mit Strömen auf der Primärseite (Echttest) der jeweiligen Wandler in
gleicher Weise wie der Test mit Sekundärströmen durchgeführt werden. Da die Kosten und die
Belastung der Anlage unter Umständen sehr hoch sein können, sind solche Tests nur in
Ausnahmefällen und nur dann, wenn es unbedingt erforderlich ist (bei sehr wichtigen
Schutzeinrichtungen) durchzuführen.
8.5
Wartung
Die Relais werden üblicherweise vor Ort in regelmäßigen Wartungsintervallen getestet. Diese
Intervalle können von Anwender zu Anwender variieren und hängen u. a. vom Typ des Relais, der
Art der Anwendung, Betriebssicherheit (Wichtigkeit) des Schutzobjektes, Erfahrungen des
Anwenders aus der Vergangenheit, usw. ab.
Bei elektromechanischen oder statischen Relais ist er-fahrungsgemäß ein jährlicher Test
erforderlich. Bei digitalen Schutzrelais wie dem IRI1 können diese Wartungsintervalle wesentlich
länger gewählt werden.
Ein Wartungsintervall von zwei Jahren ist völlig ausreichend, wobei hierbei in jedem Test alle
Relaisfunktionen incl. der Einstellwerte und der Auslösecharakteristiken sowie die Auslösezeiten
überprüft werden sollten.
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ist die thermische Belastbarkeit der Strompfade zu
N
Handbuch IRI1
DOK-TD-IRI1, Rev. B