Falls eine externe Defibrillation erforderlich ist, sind die folgenden Vorsichtsmaßnahmen
einzuhalten, um den Stromfluss durch den Neurostimulator und das Elektrodensystem zu
minimieren:
▪
Platzieren Sie die Plattenelektroden des Defibrillators möglichst weit vom
Neurostimulator entfernt.
▪
Platzieren Sie die Plattenelektroden des Defibrillators orthogonal zum Verlauf der
implantierten Elektroden.
▪
Wählen Sie die kleinstmögliche klinisch angezeigte Energieabgabe (Joule
[Wattsekunden]).
Überprüfen Sie nach jeder externen Defibrillation die Funktion des
Neurostimulationssystems.
Hochfrequenz- oder Mikrowellenablation - Zur Unbedenklichkeit einer Hochfrequenz-
oder Mikrowellenablation bei Patienten mit implantiertem Neurostimulationssystem liegen
keine Erkenntnisse vor. Induzierte elektrische Ströme können eine Erwärmung, vor allem
in der Nähe der Stimulationspole, verursachen und dadurch Gewebeschäden,
einschließlich des Hirngewebes, zur Folge haben.
Aufzeichnungsverfahren - Zur Unbedenklichkeit von Aufzeichnungsverfahren unter
Verwendung von Geräten, die elektromagnetische Strahlung erzeugen (z. B.
Elektromyografie, Elektroenzephalografie oder Positronenemissionstomografie), bei
Patienten mit implantiertem DBS-System liegen keine Erkenntnisse vor.
Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) - TENS-Elektroden müssen so
platziert werden, dass keine der Komponenten des Neurostimulationssystems im TENS-
Strompfad liegt. Sollte der Patient den Verdacht haben, dass die Funktion des
Neurostimulators durch das TENS-Gerät gestört wird, muss er dieses bis zur
Rücksprache mit dem Arzt deaktivieren.
Weitere Beispiele für EMI-Quellen: induktiv
Therapeutische Magnete - Therapeutische Magnete (z. B. in Armbändern,
Rückenstützen, Schuheinlagen oder Matratzenauflagen) können ein unbeabsichtigtes
Ein- oder Ausschalten des Neurostimulators bewirken. Dem Patienten sollte daher von
der Verwendung derartiger Produkte abgeraten werden.
Warensicherungssysteme und Sicherheitsschleusen (wie sie z. B. an Flughäfen, in
Bibliotheken oder Kaufhäusern zu finden sind) - Weisen Sie Patienten an, sich
Sicherheitseinrichtungen (Warensicherungssysteme und Sicherheitsschleusen) mit
entsprechender Vorsicht zu nähern, da diese Geräte ein Ein- oder Ausschalten des
Neurostimulators bewirken können.
Wenn der Patient sich einem solchen Gerät nähert, sollte er folgendermaßen vorgehen:
1. Ist Sicherheitspersonal anwesend, muss der Patient seine Neurostimulator-
Identifikationskarte vorzeigen und darum bitten, von Hand kontrolliert zu werden.
Wird ein Hand-Metalldetektor eingesetzt, muss das Sicherheitspersonal gebeten
werden, diesen vom Neurostimulator fernzuhalten.
2. Muss der Patient das Sicherheitssystem passieren, muss er sich der Mitte des
Sicherheitssystems in normaler Gehweise nähern (Abbildung 2).
78 Deutsch Informationen für verordnende Ärzte 2017-05-01