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Grundig DIGI 100 Trainingsmanual Seite 110

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Trainingsmanual
Dual Carrier Verfahren
Träger 1
Träger 2
genutzte Bandbreite
mit DC-Verfahren
Modulation Mono
Modulation Mono
zulässige Bandbreite
Dual-Carrier Verfahren
110
Auszug aus dem GRUNDIG "Repititorium Drahtlose Signalübertragung"
Das Stereo-Multiplex-Verfahren, wie es im UKW-Rundfunk und von an-
deren Anlagen zur analogen Funk-Übertragung von Audiosignalen an
die entsprechenden Endgeräte (z.B. Lautsprecher, Kopfhörer) verwen-
det wird, bietet einige Vorteile und auch gravierende Nachteile. Diese
Nachteile ließen es den GRUNDIG-Ingenieuren, insbesondere in den
vorgesehenen hohen Frequenzbereichen, als ungeeignet erscheinen.
Die Gründe hierfür sind folgende: Im Multiplex-Encoder werden die Ton-
signale des Linken- und Rechten Kanals gefiltert, d.h. die hohen Tonfre-
quenzen werden oberhalb von 15 kHz abgeschnitten. Die beschnitte-
nen Signale werden anschließend zu einem MONO-Signal addiert (Sum-
me) und voneinander subtrahiert (Differenz). Mit dem Differenzsignal
wird ein zusätzlicher Hilfsträger (38 kHz) Amplitudenmoduliert (unter-
drückter Träger). Dem Summensignal werden der modulierte Hilfsträ-
ger und der davon abgeleitete Pilotton (19 kHz) zugesetzt. Mit diesem
im Encoder generierten Signalgemisch („Multiplexsignal" MPX) wird der
eigentliche Sender moduliert.
Hier liegt bereits eine mögliche Störungsursache dieses Verfahrens.
Durch die Hilfssignale/Träger können Mischprodukte mit dem Audio-
Nutzsignal entstehen, die in den Hörbereich fallen und unschöne Stör-
töne erzeugen (Pfeifen). Bei unzureichender Schaltungsauslegung kön-
nen weitere hörbare Störungen durch Mischung mit weiteren, im Gerät
benötigten Takt- und Steuer-Frequenzen auftreten.
Grundsätzlich reagiert das Multiplex- System empfindlich auf Phasen-
fehler, die durch Reflexionen im Raum (Mehrwegeempfang; bewirkt teil-
weise und vollständige Auslöschung des Sendersignals) hervorgerufen
werden und immer vorhanden sind. Im UKW-Bereich (100 MHz) ist dies
noch vertretbar, bei 900 MHz wirken sich diese Störungen jedoch we-
sentlich stärker aus; insbesondere an der Grenze des Empfangsberei-
ches.
Im Empfänger ist ein Stereo-Multiplex- Decoder nötig, um die beiden
Audio- Nutzsignale zurück zu erhalten. Hier können die oben genann-
ten Probleme nochmals auftreten und die möglicherweise schon im Sen-
der entstandenen Störungen noch verstärken. Zudem tritt ein deutliches
Übersprechen zwischen den Tonkanälen auf. Wird z.B. nur ein Audiosi-
gnal übertragen, dass für den linken Lautsprecher bestimmt ist, ist die-
ses zwar gedämpft, aber noch im rechten Lautsprecher hörbar (für CD
unzureichende Kanaltrennung).
Das GRUNDIG Dual Carrier Verfahren Das DC-Verfahren (DC-Dual
Carrier) nutzt zur Übertragung der Stereo-Tonsignale für den linken und
rechten Lautsprecher jeweils einen eigenen Sender (Kanal). Es werden
also für Stereo- Betrieb zwei Sender benötigt. Neben der Umgehung
der Probleme bei der Multiplex übertragung weist das DC-Verfahren
weitere Vorteile auf. Die Audiobandbreite (Frequenzgang) wird nicht
begrenzt, es kann also die vollevon der jeweiligen Audioquelle geliefer-
te Tonqualität transportiert werden. Durch den geringeren Bandbreiten-
bedarf reduziert sich auch die Rauschbandbreite der Funkstrecke, was
einen höheren Signal-Rausch-Abstand zur Folge hat. Der geringere
Bandbreitenbedarf verbessert weiterhin die Bandbreiteneffizienz, was
Frequenz
eine höhere Anzahl nutzbarer Funkkanäle zur Folge hat. Um die kleine-
ren Bandbreiten nutzen zu können, ist allerdings eine sehr gute Fre-
quenzstabilität der Sender und Empfänger erforderlich. Die Sendefre-
quenz muss also immer, auch unter Einflüssen wie Temperaturschwan-
kungen präzise der Empfangsfrequenz entsprechen. Nur dann sind alle
Parameter der Übertragung optimal. Erreicht wird dies durch die soge-
nannte Frequenzsynthesizertechnik. Hier wird die Frequenz des Oszil-
3/2003
GRUNDIG Trainingscenter

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