Vorlaufregelung
Die Funktion Vorlaufregelung ist eine zusätzliche Mög-
lichkeit der Wärmeeinbringung für automatische alterna-
tive Wärmeerzeuger, die durch CC 8000 gestartet
werden und über einen Pufferspeicher oder eine hydrau-
lische Weiche in die Heizungsanlage eingebunden sind.
Das Stellglied SWR, welches für die Regelung einer mini-
malen Rücklauftemperatur notwendig ist, wird überla-
gernd zur Regelung der Vorlauftemperatur angesteuert.
In Abhängigkeit der Temperatur des alternativen Wär-
meerzeugers wird der Volumenstrom zum Pufferspei-
cher oder zur hydraulischen Weiche so geregelt, dass die
Temperatur des alternativen Wärmeerzeugers mindes-
tens der von der Heizungsanlage geforderten Vorlaufsoll-
temperatur entspricht. Für die Pumpe PWE kann die
Nachlaufzeit eingestellt werden, auch der Einstellung
Dauerbetrieb ist für die Pumpe PWE möglich.
Fremdregelung
Die Regelung des alternativen Wärmeerzeugers oder
eine andere Fremdregelung übernimmt die Funktion des
Wärmetransports und auch ggf. die Schutzfunktion für
den alternativen Wärmeerzeuger. Die Pumpe PWE und
gegebenenfalls das Stellglied SWR auf dem Funktions-
modul FM-AM sind ohne Funktion.
Direkte Einbindung in Heizungsanlagen ohne Puffer-
speicher
Die hydraulische Einbindung eines alternativen Wär-
meerzeugers ohne Pufferspeicher ist nicht zu empfehlen
und sollte nur im Ausnahmefall realisiert werden.
Diese Art der Einbindung ist sehr stark von verschiede-
nen Randbedingungen abhängig:
• Art des Wärmeerzeugers
• Anforderungen, die dieser Wärmeerzeuger an einen
vorschriftsmäßigen Betrieb stellt
• Auslegung des Gesamtsystems, insbesondere die
Wärmemenge, die über das ganze Jahr als Mindestab-
nahme ansteht (geordnete Jahresganglinie)
Besteht die Notwendigkeit, auf einen Pufferspeicher zu
verzichten, ist darauf zu achten, dass der automatische
alternative Wärmeerzeuger ein ähnliches Verhalten wie
ein Öl-/Gaskessel in Bezug auf Aufheizgeschwindigkeit
und Brennerlaufzeiten hat.
Ohne Pufferspeicher werden durch das Funktionsmodul
FM-AM nur solche alternative Wärmeerzeuger unter-
stützt, die ein ähnliches Verhalten wie Öl-/Gaskessel vor-
weisen. Alternative Wärmeerzeuger, die sich wesentlich
anders verhalten und dennoch ohne Pufferspeicher in
die Heizungsanlage eingebunden werden, werden rege-
lungstechnisch nicht optimal unterstützt. Die Funktion
der Heizungsanlage ist unter Umständen stark beein-
trächtigt.
Ob das Funktionsmodul FM-AM in Anlagen ohne Puffer-
speicher eingesetzt werden kann, bedarf einer individu-
ellen Planung und Rücksprache mit einer Bosch-
Niederlassung (
Rückseite).
Modulares Regelsystem – 6720884718 (2019/05)
Einbindung über eine Weiche
Das Funktionsmodul FM-AM unterstützt die Einbindung
eines alternativen Wärmeerzeugers auf eine hydrauli-
sche Weiche. Die Temperatur in der Weiche bestimmt
das Kesselmanagement. Alternativer Wärmeerzeuger
und Heizkessel werden in Abhängigkeit der Temperatur
in der Weiche bedarfsabhängig ein-/ausgeschaltet. Für
diese Einbindung ist ein von CC 8000 gestarteter auto-
matischer alternativer Wärmeerzeuger erforderlich. Der
alternative Wärmeerzeuger wird über den gemeinsamen
Vorlauftemperaturfühler angewählt bzw. abgewählt. Die-
se Hydraulik kann in Anlagen mit mehreren bodenste-
henden Heizkesseln und Funktionsmodul FM-CM
(Temperaturfühler FVS) angewandt werden. Der alterna-
tive Wärmeerzeuger ist Führungskessel, wird als erster
Wärmeerzeuger angewählt und als letzter abgewählt.
Diese Form der Einbindung setzt voraus, dass der alter-
native Wärmeerzeuger mindestens das gleiche T und
die gleiche Vorlauftemperatur erbringen kann, wie der
bzw. die Heizkessel. Durch Abgleich der geforderten An-
lagensolltemperatur mit der gemeinsamen Vorlaufist-
temperatur (Fühler FVS) entscheidet das Wärmeerzeu-
germanagement, ob Leistung erforderlich ist oder die
Wärmeanforderung erfüllt ist.
Kann ein alternativer Wärmeerzeuger die geforderte An-
lagensolltemperatur nicht erbringen, wird er zum Schutz
bei dieser Art der Einbindung nicht freigegeben bzw. ab-
gewählt.
Unterschreitet die Vorlauftemperatur am gemeinsamen
Temperaturfühler FVS den Sollwert der Heizungsanlage
um eine Schaltdifferenz wählt das Kesselmanagement
als erstes den alternativen Wärmeerzeuger an. Nach
Start des alternativen Wärmeerzeugers bleiben alle wei-
teren Heizkessel für eine Sperrzeit aus. Die Sperrzeit ist
veränderbar und beträgt in Grundeinstellung 30 Minu-
ten. In dieser Zeit versorgt der alternative Wärmeerzeu-
ger die Anforderung aus der Anlage. Reicht die Leistung
des alternativen Wärmeerzeugers nicht aus, werden
nach dieser Sperrzeit die Heizkessel freigegeben. Sinkt
der Bedarf der Heizungsanlage, werden durch das Wär-
meerzeugermanagement Leistungsstufen/Kessel abge-
schaltet. Der alternative Wärmeerzeuger bleibt am
längsten in Betrieb.
Abgeschaltet wird der alternative Wärmeerzeuger erst,
wenn die Temperatur im gemeinsamen Vorlauf am Tem-
peraturfühler FVS den Anlagensollwert um eine Schalt-
differenz überschreitet.
Funktionsmodule
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