Regelgerät CC 8311 für bodenstehende Heizkessel mit Fremdbrenner
In der Regel erfolgt die Brenneransteuerung modulieren-
der Brenner über die Brennerklemme BR I für das Schal-
ten der Grundlast und über die Brennerklemme BR II für
die Ansteuerung der Modulation (
kann die Modulation eines modulierenden Brenners
auch über ein 4 ... 20-mA- bzw. 0 ... 10-V-Signal vorgege-
ben werden (
Bild 34).
Durch Eingabe der minimalen und maximalen Kesselleis-
tungen ist das Regelgerät CC 8311 in der Lage, den
Brenner leistungsgeführt anzusteuern. Die Regelung des
modulierenden Brenners erfolgt über einen PID-Regler,
der aufgrund der Differenz zwischen Kesselvorlauf- Soll-
temperatur und Kesselvorlauf-Isttemperatur eine Leis-
tung ermittelt, die der Brenner abgeben soll. Dies erfolgt
unabhängig vom benutzten Ausgang (3-Punkt-Ausgang,
4 ... 20-mA-Ausgang oder 0 ... 10-V-Ausgang). Wenn die
Ansteuerung des modulierenden Brenners über den 3-
Punkt-Ausgang erfolgt, ermittelt die Regelung die vom
Brenner abgegebene Leistung, indem sie alle auf dem 3-
Punkt-Ausgang ausgegebenen Impulse integriert (auf-
summiert) und damit die Stellung des Brennerstellglieds
ermittelt. Wird der 4 ... 20-mA- bzw. 0 ... 10-V-Ausgang
benutzt, geht die Regelung davon aus, dass der Brenner
die Vorgaben auch entsprechend umsetzt.
Ist eine 4 ... 20-mA- bzw. 0 ... 10-V-Leistungsführung des
Brenners durch CC 8311 vorgesehen, muss der Feue-
rungsautomat hierzu in der Lage sein. Je nach Hersteller
und Produkt bieten Feuerungsautomaten die Funktion in
der Grundausstattung oder durch Ergänzung mit ent-
sprechendem Zubehör. Über Einstellparameter im Regel-
gerät CC 8311 kann dann das 4 ... 20-mA- bzw. 0 ... 10-V-
Signal an den jeweiligen Feuerungsautomaten angepasst
werden.
Die Brenneransteuerung für stufige Brenner erfolgt über
die Brennerklemmen BR I für Stufe I und BR II für Stufe
II. Den Sollwert für die Kesselleistung berechnet das Re-
gelgerät aus dem Abgleich des höchsten Temperatursoll-
werts der Verbraucher, z. B. der Heizkreise oder der
Warmwasserbereitung (Kesselvorlauf-Solltemperatur)
mit der Kesselvorlauf-Isttemperatur. Das Regelgerät
fährt den Brenner in den Lastpunkt, der zur Erfüllung
des Anlagensollwertes vorberechnet wurde.
6.4.4
Dynamische Schaltdifferenz
Die dynamische Schaltdifferenz ist eine Funktion zur
Brenneransteuerung, die den tatsächlichen aktuellen
Wärmebedarf der Heizungsanlage berücksichtigt. Diese
Funktion kombiniert dynamisch 2 unterschiedliche Vor-
gaben zum Schaltverhalten des Brenners.
Erstens gibt es eine feste Vorgabe für die Schaltschwelle
des Brenners. Diese beträgt für 1-stufige Brenner und für
die erste Stufe eines 2-stufigen oder modulierenden
Brenners ± 7 K Abweichung zwischen der Kesselvorlauf-
Solltemperatur und der Kesselvorlauf- Isttemperatur. Für
die zweite Stufe eines 2-stufigen Brenners beträgt die
Regelabweichung zusätzlich ± 8 K. Das Regelgerät
CC 8311 schaltet den Brenner oder die Brennerstufe ein
bzw. aus, wenn die jeweils fest vorgeschriebene Schalt-
schwelle überschritten wird (
40
Bild 33). Wahlweise
Bild 35).
Zweitens prüft das Regelgerät ständig die Differenz zwi-
schen der Kesselvorlauf-Solltemperatur und der Kessel-
vorlauf-Isttemperatur. Daraus berechnet das Regelgerät
die Summe der Regelabweichung über ein bestimmtes
Zeitintervall (Integral). Sollte der berechnete Wert einen
fest eingestellten Grenzwert überschreiten, wird der
Brenner ein- bzw. ausgeschaltet, auch wenn die fest vor-
gegebene Schaltschwelle noch nicht erreicht wurde
(
Bild 36).
Aufgrund dieser beiden unterschiedlichen Vorgaben zur
Brenneransteuerung, die das Startverhalten des Bren-
ners vorteilhaft beeinflussen, ist es möglich, eine opti-
male Anpassung an den aktuellen Leistungsbedarf zu
erreichen (effektive Schaltdifferenz) (
ϑ
[°C]
VK
ϑ
ϑ
VK,Soll
–7 K
ϑ
VK,Ist
– 8 K
II
(2...)
I
(1...)
B
Bild 35 Feste Schaltschwellen für die Brennerstufen in Ab-
hängigkeit von der Regelabweichung
Kesselwasser-Vorlauftemperatur
VK
Istwert am Vorlauftemperaturfühler
VK,Ist
Sollwert für den Vorlauftemperaturfühler
VK,Soll
t
Zeit
A
Feste Ausschalthysteresen
B
Feste Einschalthysteresen
I
Brennerstufe I
II
Brennerstufe II
1
EIN Stufe I
2
Alles EIN
3
AUS Stufe II
4
Alles AUS
Modulares Regelsystem – 6720884718 (2019/05)
Bild 37).
A
II
(3...)
I
(4...)
+ 8 K
+7 K
VK,Ist
t [s]
6 720 645 180-03.1il