05.2007
9.16
Automatischer Wiederanlauf
Die Funktion "Automatischer Wiederanlauf" wird über Parameter P086 gesteuert:
P086 = 0
P086 = 0,1s bis 2,0s
Durch die Funktion "Automatischer Wiederanlauf" ist es möglich, dass das SIMOREG-Gerät bei kurz-
zeitigen Ausfällen der Versorgungsspannungen, kurzzeitiger Überspannung oder Unterspannung, zu
hoher oder niedriger Netzfrequenz oder zu großer Abweichung zwischen Feldstromistwert und Feld-
stromsollwert nicht sofort in den Betriebszustand "STÖRUNG" geht, sondern nach dem Wegfall der
Fehlerbedingungen den "Betrieb" wieder aufnimmt.
Die entsprechende Fehlermeldung wird nur dann ausgelöst, wenn eine der folgenden Fehlerbe-
dingungen ohne Unterbrechung länger als die an Parameter P086 eingestellte "Wiederanlaufzeit"
(maximale Zeit für das Warten auf das Verschwinden der Fehlerbedingung bei "Automatischem
Wiederanlauf") ansteht:
F001
Ausfall Elektronikversorgung im Betrieb (5U1, 5W1)
F004
Phasenausfall Ankerversorgung (1U1, 1V1, 1W1)
F005
Fehler im Feldkreis (Pasenausfall Feldversorgung (3U1, 3W1) oder
I
Feld ist
F006
Unterspannung (Anker- oder Feldversorgung)
F007
Überspannung (Anker- oder Feldversorgung)
F008
Netzfrequenz (Anker- oder Feldversorgung) kleiner 45Hz
F009
Netzfrequenz (Anker- oder Feldversorgung) größer 65Hz
Während eine der Fehlerbedingungen der Fehler F003 bis F006, F008, F009 ansteht, die Wieder-
anlaufzeit aber noch nicht abgelaufen ist, wartet das Gerät im Betriebszustand o4.0 (bei Ankernetz-
spannungsfehlern) oder o5.0 (bei Feld-Netzspannungs- oder Feldstromfehlern).
Ein Ausfall der Elektronikversorgung bis zu einigen 100ms wird von der Pufferung der Stromver-
sorgung überbrückt. Bei längeren Ausfällen wird die Dauer des Ausfalls durch Messung der
Spannung an einem "Entladekondensator" gemessen, und wenn der Ausfall kürzer als die
"Wiederanlaufzeit" gemäß P086 war, sofort wieder in "Betrieb" gegangen, vorausgesetzt, dass die
entsprechenden Steuersignale (z.B. "Einschalten", "Betriebsfreigabe") noch anstehen.
Bei Flankentriggerung der Funktionen "Einschalten", "Stillsetzen" und "Kriechen"(siehe P445 = 1) ist
über die Pufferwirkung der Stromversorgung hinaus kein automatischer Wiederanlauf möglich.
9.17
Feldumkehr
Durch Umpolung des Stromes in der Erregerwicklung der Gleichstrommaschine (d.h. durch
Feldumkehr) wird einem Antrieb bei Verwendung eines Einquadrantgerätes (mit nur einer einzigen
Ankerstromflussrichtung) der Betrieb in weiteren Quadranten der Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie
(Drehrichtungsumkehr und Bremsen) ermöglicht. Dazu werden zwei Schütze im Feldstromkreis (1, 2)
benötigt, welche die Feldspannung umpolen.
Mittels der Funktionen "Drehrichtungsumkehr durch Feldumkehr" und "Bremsen durch Feldumkehr"
wird durch einen entsprechenden internen Ablauf der Pegel der Binektoren B0260 ("Feldschütz 1
einschalten") und B0261 ("Feldschütz 2 einschalten") festgelegt. Diese Binektoren dienen zur
Ansteuerung der beiden Wendeschütze zum Umpolen des Feldes. Im Feldkreis ist eine
Schutzbeschaltung notwendig.
Pegel von B0260: 0 keine Schützansteuerung
Pegel von B0261: 0 keine Schützansteuerung
SIEMENS AG
6RX1700-0BD00
SIMOREG DC-MASTER Control Module
kein automatischer Wiederanlauf
"Wiederanlaufzeit" in Sekunden
< 50% I
)
Feld soll
(siehe auch Kapitel 8 Funktionspläne, Blatt G200)
1 Ansteuerung für ein Schütz zur Durchschaltung der positiven Feldrichtung.
1 Ansteuerung für ein Schütz zur Durchschaltung der negativen Feldrichtung.
Betriebsanleitung
Funktionsbeschreibungen
9-37