05.91
3.2
Weginformation, Wegbedingungen
Eine Weginformation besteht aus einer Achsadresse und einem Zahlenwert, der den Weg auf
der adressierten Achse beschreibt. Wird ein Vorzeichen angegeben, so steht es zwischen
Adresse und Zahlenwert.
Um den Positioniervorgang zu starten, muß die Weginformation durch die Wegbedingung
(G-Funktion) und die Angaben über den Vorschub (F) ergänzt werden. Die Wegbedingungen
beschreiben die Art der Maschinenbewegungen, die Interpolationsart sowie die Vermaßungsart.
Die G-Funktionen sind in Gruppen eingeteilt (siehe Programmschlüssel). In einem Programm-
satz darf aus jeder Gruppe jeweils nur eine Funktion stehen (Ausnahme G90/G91).
Die G-Funktionen sind entweder modal (gespeichert) oder satzweise wirksam. Modal wirksam
sind G-Funktionen, die so lange wirken, bis sie durch eine neue G-Funktion aus derselben
Gruppe ersetzt werden. Satzweise wirksam sind G-Funktionen, die nur in dem Satz wirken, in
dem sie stehen.
Nach dem Einschalten der Steuerung, Reset oder Programmende sind die Grundstellungen
wirksam. Sie müssen nicht programmiert werden.
3.3
Maßsysteme: Bezugsmaß, Kettenmaß G90/G91
Die Verfahrbewegung auf einen bestimmten Punkt im Koordinatensystem kann durch absolute
oder inkrementelle Maßeingabe beschrieben werden. Eine "Nullpunktverschiebung" wird
sowohl bei absoluter als auch bei inkrementeller Programmierung eingerechnet.
Bezugsmaßeingabe G90
Bei der Bezugsmaßeingabe (Absolutmaßeingabe) beziehen sich alle Maßangaben auf einen
festgelegten Nullpunkt, der meist der Werkstücknullpunkt ist. Der Zahlenwert der zugehörigen
Weginformation gibt die Zielposition im Koordinatensystem an.
Beispiel:
Das Werkzeug steht auf der Position (P1) X=20, Y=10 und soll auf Position (P2) X=60,
Y=30 fahren. Die Eingabe lautet:
Unabhängig von der momentanen Position, fährt das Werkzeug auf die programmierte
Zielposition.
30
20
Y=30
10
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SINUMERIK 880, (PG)
G90 X60 Y30
Y
P1
20
40
W
X=60
6ZB5 410-0HD01
3 Bewegungsrichtungen, Maßangaben
3.2 Weginformation, Wegbedingungen
P2
X
60
3–3