7.3.7 Motor- Drehzahlregelung
Zum Antrieb von Nebenaggregaten (z. B. Pumpen, Kompressoren usw.) muss der Motor mit einer bestimmten
Drehzahl betrieben werden können.
Für
einige
Motorkombinationen
Code 631DB/US1 und 631DC/US2 (variabel) zur Verfügung. Die Drehzahl kann unabhängig von der Belastung stu-
fenlos über den Drehzahlbereich eingestellt werden.
Sachhinweis
Nachträgliche Lösungen zur Motor- Drehzahlregelung sind nur mit der Sonderausstattung „ Kundenspezifi-
sches Funktionssteuergerät (KFG)" möglich. Mit dieser Sonderausstattung ist eine extern einsteuerbare
Arbeitsdrehzahl-Regulierung möglich (Kapitel 6.4.3 „Kundenspezifisches Funktionssteuergerät (KFG)").
Bei Auf- und Umbauten, die eine Motor-Drehzahlregelung erfordern, sind die nachfolgenden Punkte zu beachten:
1. Alle Aufbauhersteller (ABH) Aggregate müssen bei Reduzierung der Antriebsenergie ihren aktuellen Zustand
halten können (z.B. Hub- oder Steigsystemen) oder damit sicher umgehen können (z.B. herunterfahren der Last
o.ä. auch ohne hinreichende Leistung des Verbrennungsmotors). Allgemein muss mit dem Ausfall/Abschalten
des Verbrennungsmotors jederzeit sicher umgegangen werden können.
2. Eine zu hohe Antriebsdrehzahl des ABH Aggregates oder eine zu schnelle Änderung der Antriebsdrehzahl darf
zu keinem Zeitpunkt zu einer unkontrollierten Energieabgabe (z.B. durch ein Arbeitsmedium, eine Kraftabgabe
oder Defekte einer Komponente) des ABH Aggregates führen, die über leichte Verletzung (S1 nach ISO26262)
hinausgehen.
3. Alle ABH Aggregate, die dauerhaft an den Motor bzw. dessen Drehzahl angekoppelt sind, müssen alle zulässi-
gen Drehzahlen und Zeiträume bei diesen Drehzahlen aushalten können.
4. Durch die Auswahl einer der vorprogrammierten Drehzahl darf keine Gefährdung ausgehen. Sonst sind vom
ABH zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen.
5. Angeforderte niedrige Drehzahlen können bis auf den Wert von 1300/min angehoben werden.
6. Alle Aggregate nehmen im Augenblick der Aktivierung nur eine geringe Leistung auf und müssen durch eine
weitere Bedienhandlung in den Modus versetzt werden, der für Arbeiten benötigt wird.
7. Alle ADR Drehzahlparameter sind bei Auslieferung eines Fahrzeugs oder eines KFG als Ersatzteil auf einen
sicheren niedrigen Wert gesetzt. Diese Werte sind vom ABH aggregatespezifisch zu konfigurieren, zu validieren
und für die weitere Verwendung freizugeben.
8. Bei Tausch des KFG im Feld sind vor Inbetriebnahme eines ABH Aggregates die ADR Drehzahl- und Rampen-
parameter auf die vom ABH validierten und freigegebenen Werte zu konfigurieren.
9. Aus Motorschutzgründen kann die Motordrehzahl reduziert werden und unter der angeforderten Drehzahl lie-
gen.
10. Eine Arbeitsdrehzahlregelung oberhalb von 3800/min ist nicht zulässig.
11. Bei Vorgabe einer Drehzahlrampe mit dem Wert 0, ändert sich die Drehzahl nicht.
12. Beim nicht betriebswarmen Motor kann es bei Lastwechseln zu erhöhten Abweichungen der Soll-Drehzahl kom-
men.
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steht
die
Sonderausstattung
Edition 2018 V1.0
„Arbeitsdrehzahlregelung
MAN Aufbaurichtlinie TGE
(ADR)"