c) Der sichere Umgang mit LiPo-Akkus
Allgemein
Moderne LiPo-Akkus („LiPo" = Lithium Polymer) verfügen nicht nur über eine deutlich höhere Kapazität als NiMH-
oder NiCd-Akkus, sie haben auch ein wesentlich geringeres Gewicht. Dies macht diesen Akkutyp z.B. für den
Einsatz im Modellbaubereich interessant. Diese Akkus können jedoch sehr schnell durch Tiefentladung, Überladung
und Überlast unbrauchbar werden, darum sind beim Einsatz dieser Akkutechnik folgende Punkte zu beachten.
Dimensionierung
Je höher der entnommene Strom ist, desto größer ist die Erwärmung des Akkus und umso geringer wird die nutz-
bare Kapazität.
Die ideale Betriebstemperatur beim Entladen liegt zwischen +20°C und +40°C und darf auch unter
extremer Belastung +60°C nicht übersteigen.
Es besteht Brand- und Explosionsgefahr! Achten Sie deshalb auf eine ausreichende Kühlung im
Modell.
Mit wieviel Strom ein Akku kurzzeitig maximal belastet werden kann, steht entweder in den technischen Datenblättern
oder kann direkt vom Akku abgelesen werden. Dabei bezieht sich der Wert „C" immer auf den Kapazitätswert des
jeweiligen Akkus.
Beispiel: Ein Akku mit einer Kapazität von „100 mAh" und „0 C" kann demzufolge mit maximal 100 mA x 0
= 4 A belastet werden. Der maximal zulässige Dauerstrom liegt jedoch deutlich niedriger. Wenn keine konkreten
Herstellerangaben vorliegen, sollte der Akku auf Dauer nicht höher als mit ca. 50% des maximal zulässigen
Spitzenstromes belastet werden. Die maximal zulässige Akkutemperatur von +60°C darf dabei auf keinem Fall
überschritten werden.
Optimales Laden des Akkus
Ein LiPo-Akku muss mit einem speziellen Ladegerät strom-/spannungsgeregelt geladen werden.
Das bedeutet: Zum Beginn des Ladevorgangs muss der Ladestrom auf einen Wert von 1 C begrenzt werden.
Bei einem Akku mit 100 mAh beträgt der Ladestrom dann max. ,1 A. Beim Erreichen der maximal zulässigen
Ladespannung von 4, V/Zelle wird die Spannung konstant gehalten und der Ladestrom geht langsam zurück.
Wenn der Ladestrom den geringsten Wert erreicht hat, ist der Akku voll geladen.
Damit bei der Reihenschaltung einzelner Zellen innerhalb eines Akkupacks beim Laden keine schädlichen
Spannungsüberhöhungen von mehr als 4, V/Zelle auftreten, können folgende elektronische Hilfsmittel eingesetzt
werden:
Verwendung eines Balancers
Ein Balancer überwacht die Ladespannung jeder einzelnen Zelle (bei mehrzelligen LiPo-Akkupacks). Sollte an einer
Zelle die Spannung 4, V übersteigen, so wird je nach Bauart des Balancers entweder die Zelle entladen oder der
Ladevorgang der einzelnen Zelle beendet. Dies sichert die einzelne Zelle vor Überladung.
Verwendung eines Equalizers
Ein Equalizer gleicht bereits zu Beginn des Ladevorgangs unterschiedliche Spannungslagen der einzelnen Zellen
innerhalb des Akkupacks aus. Somit sind die einzelnen Spannungen der Zellen während des ganzen Ladevorgangs
absolut identisch.
Tiefentladung
Da eine Entladung unter ,5 V pro Zelle zu einer dauerhaften Schädigung des Akkus führt, ist diese Tiefentladung in
jeden Fall zu vermeiden. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie programmierbare Fahrt- und Flugregler so einstellen,
dass bereits bei einer Spannung von 3,0 V pro Zelle die Unterspannungserkennung anspricht. Alternativ dazu sind
optische Unterspannungsanzeigen ebenfalls sehr empfehlenswert.
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No. 07010 / 0700