Funktionen
2.2 Phasenvergleichsschutz und Erddifferentialschutz
Unter Adresse 1204 PVG: Istat> stellen Sie die statische Auslöseschwelle ein. Die statische Auslösegrenze
sollte auf einen Wert eingestellt werden, der größer als der Wandlernennstrom plus mindestens dem 3-fachen
kapazitiven Ladestrom der Leitung entspricht. Wenn sich Induktivitäten im Schutzbereich (Kompensations-
spule) befinden muss PVG: Istat> größer als der maximal zu erwartende Einschaltstrom eingestellt
werden.
Unter Adresse 1205 PVG: Imin. stellen Sie die Schwelle für die Freigabe des Anregesignals ein. Der Wert
sollte mindestens der Einstellung von PVG: Idyn> entsprechen, aber nicht über dem größten Wandlernenn-
strom der Konstellation liegen.
HINWEIS
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Stellen Sie bei unterschiedlichen Wandlern in der Konstellation die primären Einstellwerte gleich ein. Die
sekundären Einstellwerte können unterschiedlich sein.
Verzögerungszeiten
Unter Adresse 1206 PVG: T-AUS stellen Sie die Auslöseverzögerungszeit für PVG: Istat> ein.
Bei eingeschalteter Einschaltstromstabilisierung muss die Verzögerungszeit PVG: T-AUS mindestens 20 ms
betragen damit die Blockierung durch die Einschaltstabilisierung wirkt. Bei gelöschten oder isolierten Netzen
müssen die transienten Ausgleichvorgänge abgeklungen sein bevor die Auslösung erfolgt. Die Verzögerung
sollte mindestens 3 Netzperioden betragen (60 ms bei 50 Hz und 54 ms bei 60 Hz). Bei ausgedehnten Netzen
muss die Verzögerung entsprechend vergrößert werden (siehe ).
Unter Adresse 1208 PVG: T FF Ueb stellen Sie die Zeit ein, in der auf Folgefehler erkannt wird. Der Para-
meter ist in gelöschten oder isolierten Netzen wirksam. In der eingestellten Zeit wird das einpolige Auslöse-
signal der dynamischen Stufe PVG: T FF Ueb nicht an die Auslöselogik weitergeleitet
Unter Adresse 1207 PVG: AUS-HE stellen Sie für PVG: Istat> das Verhalten des Phasenvergleichsschutzes
bei Hand-Einschaltung ein. Die Auslösung kann in diesem Fall verzögert oder unverzögert erfolgen
(siehe ).
Unter Parameter 1214 PVG: INRUSH BLK aktivieren oder deaktivieren Sie die Blockierung für den Phasen-
vergleich bei Inrush. Wenn der Parameter aktiviert ist, wird die Auslösung der Stufe PVG: Idyn> generell um
eine Netzperiode verzögert. Damit kann eine Inrushblockierung wirksam werden.
2.2.3
Erdstromdifferentialschutz im geerdeten Netz
Der Erdstromdifferentialschutz des 7SD80 arbeitet im geerdeten Netz als stabilisierter Differentialschutz. Die
beiden 7SD80 Geräte tauschen Zeiger der Erdströme und die zugehörigen Stabilisierungsgrößen über ihre
Wirkschnittstellen aus. In jedem Gerät werden Stabilisierungsgröße und die Zeiger der Ströme addiert und mit
einer Anregekennlinie verglichen. Im Falle eines internen Kurzschlusses wird der zugeordnete Leistungs-
schalter ausgelöst.
2.2.3.1
Funktionsbeschreibung
Grundprinzip/Einflussgrößen
Im ungestörten Betriebszustand führen beide Enden einer Leitung denselben Strom. Er fließt auf der einen
Seite in den betrachteten Bereich hinein und verlässt ihn auf der anderen Seite wieder. Eine Stromdifferenz ist
das sichere Kennzeichen für einen Fehler innerhalb des Leiterstückes.
Die Sekundärwicklungen der Stromwandler W1 und W2 an den Leitungsenden könnten bei gleicher Überset-
zung so zusammengeschaltet werden, dass sich ein geschlossener Stromkreis mit dem Sekundärstrom Ι ergibt
und ein in die Querverbindung geschaltetes Messglied M beim ungestörten Betriebszustand stromlos bleibt.
Bei einem Fehler im durch die Wandler abgegrenzten Bereich bekommt das Messglied einen zur Summe i
der von beiden Seiten einfließenden Fehlerströme proportionalen Strom Ι
nung führt also bei einem Kurzschluss im Schutzbereich, in dem ein für das Ansprechen des Messgliedes M
ausreichender Fehlerstrom fließt, zuverlässig zum Arbeiten des Schutzes.
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+ Ι
zugeführt. Die einfache Anord-
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SIPROTEC 4, 7SD80, Handbuch
E50417-G1100-C474-A2, Ausgabe 02.2018
+ i
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