4 Bewertung der Audiospeichertechnik
„[...] Bei dem FlashMikrofon kannst du einstellen: Eine Automatikfunktion, also AGC, oder
händisch aussteuern. Ich will eine dritte Funktion haben, wenn er eh schon eine
Automatik drinnen hat, will ich einen Limiter drinnen haben. Für mich ist der Limiter viel
wichtiger als die Automatikfunktion. Es ist besser einen mittleren Pegel einzustellen und
mit einem Limiter hineinzufahren, wie eine Automatik, die nachzieht. [...] Egal, welches
Interview sie sich anhören, sie können sofort herausfinden, ob der mit Automatik
aufgenommen hat. [...] Das Interview, das mit Automatik aufgenommen wird, ist nicht
brauchbar. Das ist das, was für mich ganz wichtig ist. [...]" (Lessnig 2009, Anhang I)
„[...] Aber nach wie vor finde ich keine Hersteller, der exakt das Gerät baut, das ich gerne
hätte. Nämlich so um die 2000, 3000 Euro mit doch einem großen, griffigen, guten
Gehäuse usw. mit nicht nur einer SD Karte sondern 2 damit man unterbrechungsfrei
aufnehmen kann falls einem die SD Karte ausgeht usw. spritzwassergeschützt, größere
Tasten, gute Vorverstärker, [...] eine kleine Mischfunktion drauf." (Lainer 2009, Anhang I)
Der eingebaute Mischer sollte in der Lage sein, bei einem aufgenommenen Stereosignal
den linken und den rechten Kanal in die Mitte zu legen. Angenommen man führt ein
Interview durch, möchte man nicht eine Person links und die andere rechts hören. Eine
Mischerfunktion sollte ermöglichen, beide in der Mitte erscheinen zu lassen. Aber derzeit
existiert kein Gerät, welches einen integrierten Mischer besitzt und nicht gleich finanzielle
Rahmen sprengt. Auf einigen Geräten sind jedoch Effekte zu finden. Hier ist man sich
einig, dass diese im Bereich des Hörfunks, wo die Prosumer-Geräte überwiegen, sehr
unerwünscht sind. Ein Effekt könnte unbeabsichtigt aktiviert werden und die Aufnahme ist
somit nicht mehr brauchbar. Umso weniger einzustellen ist, umso besser ist das oft für
den Journalisten, da, wie schon erwähnt, kein Tontechniker mehr dabei ist, welcher sich
ausschließlich mit den technischen Gegebenheiten beschäftigt und sich auch damit
ausgezeichnet auskennt. Diese Effekteinstellungen können wohl eher als „Spielerei"
betrachtet werden, aber professionell wirkt das Audiosignal dann meistens nicht mehr.
Auch bei Profigeräten sind Effekte wie Equalizer, Reverb, etc. am Gerät nicht nötig. Der
Grund liegt darin, dass der ausgebildete Tontechniker sich ein externes Gerät
anschließen wird, wenn ein Effekt bei der Aufnahme gebraucht wird, da diese meist
qualitativ bessere Ergebnisse liefern.
4.4 Zukunftsaussichten
Wirft man einen Blick in die Zukunft der mobilen Audiospeicher, liegt es durchaus im
Bereich des Möglichen, dass auch hier die holografische Speichertechnik Einfluss haben
wird. Mit höherer Speicherkapazität und längerer Lebensdauer klingt diese Technologie
sehr hoffnungsvoll. Dennoch verbreiten sich Zweifel:
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