Abschnitt 9
Multifunktionsschutz
9.1.2.4
442
h. Überstrom mit IDMT (inversen)-Kennlinie löst bei geringen
Spannungsbedingungen schneller aus).
Stromstabilisierung
Das Auslösen der Überstromschutzfunktion kann in Abhängigkeit einer
gemessenen Stabilisierungsgröße geschehen (siehe Tabelle 241). In dem Fall ist
der Ansprechwert der Überstromstufe nicht konstant, sondern steigt mit Ansteigen
des Stabilisierungsstrombetrags.
I
Gemessen
IsetHigh
IsetLow
atan(RestrCoeff)
IEC05000255 V1 DE
Abb. 214:
Stromansprechwertänderung mit Stromstabilisierung
Diese Funktionalität verhindert lediglich, dass die Überstromstufe startet, wenn der
Betrag der gemessenen Stromgröße kleiner ist als der eingestellte Prozentwert für
den Stabilisierungsstrombetrag. Sie beeinflusst allerdings nicht den
Ansprechstromwert für die Berechnung der Auslösezeiten für IDMT (Inverse)-
Kennlinien. Dies bedeutet, dass die Auslösezeit der IDMT (Inverse)-Kennlinie
nicht vom Stabilisierungsstrombetrag beeinflusst wird.
Je nach den Einstellungen des Endbenutzers startet das Startsignal eine
unabhängige Zeitverzögerung oder eine inverse Zeitverzögerung (d. h. IDMT).
Wenn das Startsignal den Wert Eins länger als für die Dauer der eingestellten
Zeitverzögerung inne hat, setzt die Überstromstufe das Auslösesignal ebenfalls auf
Eins. Eine Wiederherstellung von Startsignal und Auslösesignal kann entsprechend
der Endbenutzereinstellung entweder unverzögert oder zeitverzögert erfolgen.
Eingebaute Unterstromschutzstufen
Es stehen zwei Unterstromschutzstufen zur Verfügung. Die Stufen sind absolut
identisch, sodass im Folgenden nur eine Stufe beschrieben wird. Die
Unterstromstufe vergleicht den Betrag des gemessenen Stroms (siehe Tabelle 239)
mit dem eingestellten Ansprechwert. Die Unterstromstufe spricht an und gibt ein
Startsignal, wenn der Betrag des gemessenen Stroms unter den Sollwert sinkt. Das
1MRK 504 086-UDE B
Zurückhalten
en05000255.vsd
Technisches Referenzhandbuch