Programmieren
9.3 Bewegungen von Achsen
9.3.8
Gewindebohren mit Ausgleichsfutter: G63
Funktionalität
Mit G63 können Gewinde mit Ausgleichsfutter gebohrt werden. Der programmierte Vorschub
F muss zur Spindeldrehzahl (S programmiert oder Drehzahl eingestellt) und zur
Gewindesteigung des Bohrers passen:
F [mm/min] = S [U/min] x Gewindesteigung [mm/U]
Das Ausgleichsfutter nimmt hierbei auftretende Wegdifferenzen im beschränkten Maß auf.
Der Bohrrückzug erfolgt ebenfalls mit G63, jedoch mit entgegengesetzter
Spindeldrehrichtung M3 <-> M4.
G63 wirkt satzweise. Im Satz nach G63 ist der vorherige G-Befehl der Gruppe
"Interpolationsart" (G0, G1,G2, ...) wieder aktiv.
Rechts- oder Linksgewinde
Rechts- oder Linksgewinde werden mit der Drehrichtung der Spindel (M3-Rechtslauf, M4-
Linkslauf - siehe Kapitel "Bewegungen der Spindel") eingestellt.
Hinweis
Ein kompletter Gewindebohrzyklus mit Ausgleichsfutter (jedoch mit G33 und entsprechender
Voraussetzung) wird mit dem Standardzyklus CYCLE840 bereitgestellt.
Bild 9-28
Programmierbeispiel
N10 G54 G0 G90 X10 Y10 Z5 S600 M3
N20 G63 Z-25 F480
N40 G63 Z5 M4
N50 X... Y... Z...
250
Gewindebohren mit G63
; metrisches Gewinde 5,
; Steigung nach Tabelle: 0,8 mm/U, ;
Bohrung bereits vorgefertigt
; Startpunkt anfahren, Spindellauf rechts
; Gewindebohren, Endpunkt -25 mm
; Rückzug, Spindellauf links
Programmier- und Bedienhandbuch, 06/2009, 6FC5398-0CP10-5AA0
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