DIGITALER INDUSTRIEREGLER
5.2
Regler für einschleifigen Regelkreis
5.2.1 Einschleifiger Regelkreis
Besteht eine Regelungsaufgabe darin, eine Größe (z.B. Temperatur) auf einem fest
vorgegebenen Sollwert W (konstant) zu halten, so wird dazu eine Festwertregelung
eingesetzt. Die Regelgröße X (Temperatur) wird gemessen und mit dem Sollwert W
Bild 5: Einschleifiger Regelkreis
verglichen (Bild 5). Weist sie gegenüber dem Sollwert eine z.B. durch eine Stör-
größe Z verursachte Abweichung auf, so wird entsprechend dieser Abweichung, die
als Regeldifferenz Xd = W-X bezeichnet wird, vom Regler eine Stellgröße Y derart
gebildet, daß die Regelgröße X dem Sollwert möglichst genau angeglichen wird.
Als Regler kann ein PID-Regler verwendet werden, der bezüglich seiner Parameter
so auszulegen ist, daß sich ein der Aufgabenstellung entsprechendes Regel-
verhalten ergibt (siehe Anhang).
Beispiel:
Als Beispiel für eine Festwertregelung im einschleifigen Regelkreis sei die Regelung
der Temperatur eines Raumes genannt. Das Ziel besteht darin, alle Störgrößen, die
eine Abweichung der Raumtemperatur von der Solltemperatur verursachen, zu
kompensieren. Die Raumtemperatur wird gemessen und mit dem Sollwert W vergli-
chen. Entsprechend der Regeldifferenz Xd wird über den Regler solange eine Ver-
stellung der Brennstoffzufuhr bewirkt, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht
ist.
5.2.2 Reglerstruktur Standardregler
Aus der Gesamtstruktur ergibt sich durch Konfigurieren die im Bild 6 hervorgehobe-
ne Struktur Standardregler. Die Basis bildet der PID-Regler 2. PID-Regler 1 bleibt
unbenutzt. Eingang 1 ist für die Regelgröße X1 vorgesehen, Eingang 2 wird nicht
verwendet. W1 ist der einzustellende Sollwert.
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