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Bosch Junkers FCC-1 Planungsunterlage Für Den Fachmann Seite 150

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Auslegung
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Auslegung
Neben der Auswahl der richtigen Baugruppen hat die
Dimensionierung einen erheblichen Einfluss auf die dau-
erhafte und wirtschaftliche Funktionalität der Solaran-
lage. Bei einer Verdopplung der Kollektoranzahl
verdoppelt sich der Energiegewinn nicht. Wird eine
Solaranlage, die zweier Kollektoren bedarf, mit vier Kol-
lektoren betrieben, liegt der Energiegewinn bei ca. 10 %.
Dieser Zugewinn bringt aber erhebliches Schadens-
potential an Bauteilen und der Solarflüssigkeit mit sich
und kann bis zum Kollabieren der Solaranlage führen.
In diesem Kapitel wird aus den oben genannten Gründen
ausführlich auf die Auswahl und Zusammenstellung der
Kollektoren, Warmwasserspeicher und Puffer eingegan-
gen.
Zwei beispielhafte Computersimulationen sollen die
Auswirkung der Auslegung auf den Gesamtwirkungsgrad
verdeutlichen:
2
• Solaranlage mit 4 m
Brutto-Kollektorfläche bei einem
Warmwasserbedarf von 200 l/d am Standort Frank-
furt (Gesamtdeckungsgrad: 65 %,
2
• Solaranlage mit 8 m
Brutto-Kollektorfläche bei einem
Warmwasserbedarf von 200 l/d am Standort Frank-
furt (Gesamtdeckungsgrad: 75 %,
D / %
120
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80
60
40
20
0
1
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5
6 720 800 516-132.1O
Bild 159 Deckungsgrad der Solaranlage mit
D
Deckungsgrad
M
Monat
150
Bild 159)
Bild 160)
6
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8
9
10
11
M / -
D / %
120
100
80
60
40
20
0
1
2
3
6 720 800 516-133.1O
Bild 160 Deckungsgrad einer zu groß dimensionierten
Solaranlage
D
Deckungsgrad
M
Monat
Bei der zu groß dimensionierten Solaranlage entsteht in
den Sommermonaten eine Überversorgung, die sich
negativ auf die Lebensdauer auswirken kann.
7.1
Auslegungsgrundsätze
7.1.1
Solare Warmwasserbereitung
Thermische Solaranlagen werden am häufigsten zur
Warmwasserbereitung eingesetzt. Ob es möglich ist,
eine bereits vorhandene Heizungsanlage mit einer ther-
mischen Warmwassersolaranlage zu kombinieren, ist im
Einzelfall zu prüfen. Die konventionelle Wärmequelle
muss unabhängig von der Solaranlage den Warmwasser-
bedarf in einem Gebäude decken können. Auch in
Schlechtwetterperioden besteht ein entsprechender
Warmwasserbedarf, der zuverlässig abzudecken ist.
Bei Anlagen zur Warmwasserbereitung in Ein- und Zwei-
familienhäusern wird in der Regel eine Deckungsrate von
12
50 % bis 60 % angestrebt. Auch eine Dimensionierung
unterhalb 50 % ist sinnvoll, wenn die zur Verfügung ste-
henden Verbrauchswerte nicht sicher sind. Bei Mehrfa-
milienhäusern sind generell geringere Deckungsraten als
50 % aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll.
7.1.2
Solare Warmwasserbereitung und Heizungs-
unterstützung
Thermische Solaranlagen können neben der Warmwas-
serbereitung auch zur Heizungsunterstützung und
Schwimmbadbeheizung kombiniert werden.
In den Übergangszeiten, Frühjahr und Herbst, werden
niedrigere Vorlauftemperaturen zur Beheizung des
Gebäudes benötigt als im Winter. Diese Temperaturen
sind bei richtiger Anlagenzusammenstellung durch die
PD FCC, FKC-2, FKT, VK – 6 720 800 516 (2012/03)
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M / -

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