7 Betrieb
ACHTUNG
Maschinenfabrik Reinhausen GmbH 2022
7.4.8 Dynamische Betriebsgrenze (optional)
Schäden am Transformator!
Eine unzulässig starke oder lange Überlastung kann das Isolationssystem
des Transformators irreversibel schädigen. Dies kann zu erhöhter Gasbil-
dung und dem Ausfall des Transformators führen. Beachten Sie, dass die
Berechnung der zulässigen Überlastung auf einem thermischen Modell ge-
mäß IEEE Std C57.91 oder IEC 60076-7 basiert und dadurch Abweichun-
gen im thermischen Abbild des Transformators auftreten können.
► Sicherstellen, dass die Schutzgeräte und Schutzeinrichtungen des Trans-
formators funktionstüchtig sind.
► Während des Überlastbetriebes zusätzlich die Messwerte für Tempera-
tur, Leistung und Gasgehalt überwachen.
Wir empfehlen die auslegungsspezifischen Parameter des Transformators
mit Hilfe eines Wärmelaufs zu ermitteln, um die Prognoseberechnung des
thermischen Modells zu verbessern.
Mit der optionalen Funktion der dynamischen Betriebsgrenze (DTR) können
Sie die theoretische Überlastbarkeit des Transformators und den dadurch
verursachten Lebensdauerverbrauch ermitteln. Die Berechnung erfolgt wahl-
weise gemäß den Berechnungsmodellen nach IEEE Std C57.91 oder
IEC 60076-7.
Bei der dynamischen Betriebsgrenze wird zwischen 2 Betriebsarten unter-
schieden. Für beide Betriebsarten können Sie die Grenzwerte einstellen:
Notbetrieb
Bei einem Notbetrieb kommt es zu ungeplanten Störungen oder Ausfällen im
Netz, bei denen der Transformator eine erhöhte Last übernehmen muss.
Der Notbetrieb unterstützt dabei das Netz aufrechtzuerhalten, ohne dass Be-
triebsmittel beschädigt oder Schutzsysteme ausgelöst werden.
Isolationsschonender Betrieb
Je nach geplanter Einsatzdauer des Transformators müssen Sie beim isola-
tionsschonenden Betrieb die Grenzwerte für Temperaturen und für die maxi-
mal zulässige Alterung für 24 Stunden einstellen. So können Sie eine länge-
re Lebensdauer des Transformators sicherstellen.
Messunsicherheiten
Für die Berechnung der zulässigen Überlastung wird, neben der gemesse-
nen Temperatur der obersten Ölschicht und der berechneten Heißpunkttem-
peratur, die Ölfeuchte des Transformators erfasst. Aus der Ölfeuchte wird
die Blasenbildungstemperatur berechnet.
Die Berechnung der Blasenbildungstemperatur ist nur dann hinreichend ge-
nau, wenn der Transformator über einen Zeitraum größer 60 Tage in Betrieb
war und gleichmäßig belastet wurde.
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