Abschnitt 21
Inverse Zeitmerkmale
21.2
21.2.1
984
•
Wenn die Gefahr auf wiederkehrende Fehler besteht. Wenn das
Überstromrelais in der Nähe der Fehler anspricht und zurückgesetzt wird,
besteht die Gefahr der unselektiven Auslösung anderer Schutzgeräte des
Systems.
•
Eine verzögerte Rücksetzung könnte im Fall der automatischen
Wiedereinschaltung bei einem Dauerfehler eine beschleunigte Auslösung
bewirken.
•
Überstromschutzfunktionen werden gelegentlich als Freigabekriterium für
andere Schutzfunktionen genutzt. Es kann häufig günstig sein, diese
Auslösefunktion mit einer Rücksetzverzögerung zu sichern.
Funktionsweise
Betriebsarten
Die Funktion kann in einer Betriebsart mit unabhängiger Zeitverzögerung (UMZ)
oder in einer Betriebsart mit stromabhängiger, inverser Zeitverzögerung (AMZ)
betrieben werden. Für die inversen Zeitmerkmale sind Standardkurven sowohl auf
ANSI- als auch IEC-Basis verfügbar. Auch programmierbare Kurventypen können
über die Komponenteneingänge p, A, B, C pr, tr, und cr verwendet werden.
Auch für die Rücksetzsverzögerung lassen sich unterschiedliche Werte einstellen.
Falls der Strom in irgendeiner Phase den vordefinierten Ansprechstromwert (hier
interner Signal AnsprechWert) überschreitet, wird gemäß der gewählten
Betriebsart ein Timer gestartet. Die Komponente verwendet jeweils den höchsten
der drei Phasenstromwerte als Stromwert für die Zeitkalkulationen.
Im Fall der unabhängigen Zeitverzögerung läuft der Timer konstant, bis die
Auslösezeit erreicht ist oder bis der Strom unter den Rücksetzwert (Ansprechwert
abzüglich der Hysterese) fällt und die Rücksetzzeit abgelaufen ist.
Für die unabhängige Zeitverzögerung werden Kurvenindex Nr. 5 (ANSI/IEEE
Unabhängige Verzögerung) oder 15 (IEC Unabhängige Verzögerung) gewählt.
Der allgemeine Ausdruck für stromabhängige Verzögerungskurven entspricht
Gleichung 174.
1MRK 505 183-UDE B
Technisches Referenzhandbuch