BIS U-4A7-082- _1C-07-S4
Industrial RFID-System – Schreib-/Lesekopf
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Applikationsplanung (Fortsetzung)
Applikation mit unbekannter oder wechselnder
Datenträgerausrichtung
Kann in einer Applikation nicht sichergestellt werden, dass
Datenträger immer gleich orientiert sind oder ist die Orien-
tierung der Datenträger unbekannt, dann ist empfehlens-
wert, den Arbeitsabstand an der schwächeren Achse
auszurichten. In diesem Fall spielt die Orientierung der
Datenträger keine Rolle.
Bild 5-10: Zirkularer Arbeitsabstand an der vertikalen Antennenachse
ausgerichtet
Applikation mit stabiler und bekannter
Datenträgerausrichtung
Ist die Datenträgerausrichtung in der Applikation bekannt
und immer gleich, kann die Ausrichtung auch an der
stärkeren Achse erfolgen, z. B. wenn ein größerer Arbeits-
abstand benötigt wird.
5.7
Montage von Datenträgern
Zusätzlich zur Orientierung von Datenträger und Schreib-/
Lesekopf spielt der Untergrund, auf dem ein Datenträger
montiert wird, eine wichtige Rolle. Vor allem das Trägerma-
terial ist entscheidend dafür, dass der Datenträger optimal
funktioniert. Leitfähige Träger (z. B. Metall- oder ESD-
Behälter) verstimmen die Datenträgerantenne und können
so die Reichweite verringern oder die Erfassung gänzlich
verhindern. Bei der Auswahl der Datenträger ist deshalb
darauf zu achten, dass eine Montage auf leitfähigen Trä-
gern zulässig ist, wie zum Beispiel bei On-Metal-Tags, die
speziell für die Montage auf Metall ausgelegt sind. Um den
Einfluss des Trägermaterials zu verringern, kann der Daten-
träger ggf. mit einem Abstandshalter (siehe
www.balluff.com) montiert werden.
Auch der Inhalt eines Trägers hat einen Einfluss auf die
Funktion des Datenträgers. Wird ein Datenträger zum
Beispiel auf einen Transportbehälter mit leitfähigem Inhalt
(z. B. Schrauben) montiert, kann auch dies zu einer Redu-
zierung der Reichweite führen.
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deutsch
BIS U-4A7 Vertikal orientiert
(abgeflachte Seite oben)
zirkularer
Arbeitsabstand
Antennenfeld
Flüssigkeiten und andere Werkstoffe können ebenfalls
einen Einfluss auf das Antennenfeld oder den Datenträger
haben und die Reichweite reduzieren. Dazu zählt auch
Kondenswasser oder ähnliches, das umgebungsbedingt
entsteht und sich auf dem Trägermaterial oder dem Daten-
träger ansammelt.
Um einen sicheren Erfassungsprozess zu gewährleisten,
sollte grundsätzlich überprüft werden, ob der gewählte
Datenträger in der Zielapplikation, d. h. bei dem gewählten
Träger (Transportbox, Werkstück,...) die gewünschte
Reichweite erzielt.
5.8
Richtiges Einstellen der Sendeleistung
Die Sendeleistung kann als Maß dafür verwendet werden,
mit welcher Energie die Funkwellen von der Antenne
abgestrahlt werden. Dabei kann vereinfacht gesagt wer-
den, dass eine höhere Sendeleistung auch eine höhere
Schreib-/Lesereichweite zur Folge hat. Allerdings haben
Funkwellen die physikalische Eigenschaft, dass sie an
metallischen Strukturen reflektiert werden können. Dies
kann sich unter Umständen negativ auf die Funktion des
RFID-Systems auswirken. Zusätzlich können Funkwellen
durch Kunststoffe, Flüssigkeiten oder andere Werkstoffe
abgeschwächt werden. So kann einerseits eine niedrigere
Sendeleistung von Vorteil sein, andererseits kann aber
auch eine höhere Sendeleistung für das sichere Identifizie-
ren benötigt werden (z. B., wenn sich mehrere Datenträger
auf engem Raum befinden oder wenn Daten geschrieben
werden sollen, was mehr Energie benötigt als das Lesen
von Datenträgern).
Richtiges Einstellen der Sendeleistung bedeutet, die
Sendeleistung sollte nicht höher eingestellt werden, als
zum sicheren Erfassen der gewünschten Datenträgerpo-
pulation erforderlich ist. Wenn es die Montagesituation
zulässt, ist es vorteilhaft, den Schreib-/Lesekopf näher an
den Erfassungsort zu montieren, wenn dadurch die Sen-
deleistung reduziert werden kann. Dies reduziert Wechsel-
wirkungen mit der Umgebung und anderen Schreib-/
Leseköpfen (siehe Kapitel 5.10 auf Seite 18). Zusätzlich
kann so auch Energie eingespart werden.
Zum einfachen Einstellen der optimalen Sendeleistung im
Single-Tag-Betrieb kann die Komfortfunktion Auto-Setup
verwendet werden (siehe Kapitel 8.3.2 auf Seite 36).
Datenträger mit kleinen Abmessungen (etwa
1...3 cm) haben typischerweise einen nied-
rigeren Wirkungsgrad als Datenträger mit
großen Abmessungen. Die oberen Leistungs-
werte (12 dBmERP bzw. 14 dBmEIRP) sind
eher für kleine Datenträger gedacht und nicht,
um die Reichweite großer Datenträger weiter zu
erhöhen.