Motorbezogene Umrichterparameter und damit verbundene Anforderungen an die Motorqualität
Zusammenhang:
Stromendwert = Spannungszeitfläche / Summenstreuinduktivität
=> Spannungszeitfläche = Summenstreuinduktivität · Stromendwert (siehe Unterpunkt
"Physikalische Hintergrundinformation")
ACHTUNG
Magnetische Zerstörung des Motors durch fehlparametrierte Summeninduktivität
Der Stromregler ist während des PLI-Durchlaufs abgeschaltet. Durch Fehlparametrierung der
Summeninduktivität kann sich ein tatsächlicher Stromendwert ergeben, der den
beabsichtigten PLI-Strom erheblich übersteigt.
Durch eine "beträchtlich zu groß fehlparametrierte Summeninduktivität" kann der Motor
magnetisch zerstört werden.
• Parametrieren Sie die Summeninduktivität korrekt.
Hinweis
Zutreffend beschriebene physikalische Summeninduktivität
Die Tatsache, dass sich der gewünschte PLI-Strom (p0329) nur dann einstellt, wenn die
parametrierte Summeninduktivität die physikalische Summeninduktivität zutreffend
beschreibt, lässt sich als indirektes Messverfahren für die Summeninduktivität interpretieren:
"Diejenige Summeninduktivität ist physikalisch zutreffend, die bei der PLI zu einer
Übereinstimmung zwischen dem parametrierten Strom und dem tatsächlichen Strom führt."
Anstoßen des PLI Tests
Bei unbelastetem Motor kann im Stillstand oder sogar während langsamer Drehung jederzeit
eine neue PLI angestoßen werden.
• Setzen Sie p1983 auf "1".
Das Ergebnis der aktuell durchgeführten PLI wird in Form der Abweichung zum betrieblich
benutzten Winkel in Parameter r1984 angezeigt, vergleichen Sie hierzu "SINAMICS S120/
S150 Listenhandbuch".
• Der betrieblich benutzte Winkel wird aber nicht überschrieben, denn das nachträgliche
Anstoßen der PLI dient einzig der Diagnose.
Selbst wenn durch experimentell gesetzte Parameter (p0329) ein undeutliches PLI-Ergebnis
eingeholt wird, beeinträchtigt sich dadurch das Betriebsverhalten nicht.
Beurteilen der Qualität des PLI-Ergebnisses
Das PLI-Ergebnis, und damit die Parametrierung, kann als akzeptabel eingestuften werden,
wenn beim wiederholten Anstoßen des PLI-Tests die PolID Winkeldifferenz, die in r1984
angezeigt wird, innerhalb eines engen Toleranzbandes bleibt:
• Für Motoren die nicht für den Feldschwächbereich vorgesehen sind: ±10°
• Für Motoren die weit im Feldschwächbereich betrieben werden: ±3°
Anforderungen an Fremdmotoren
Systemhandbuch, 01/2021, 6SL3097-5BE00-0AP3
4.32 Pollageidentifikation Strom
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