Gammasilometer FMG 671
Endress+Hauser
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Gammagraphie-Erkennung
6.1
Füllstandmessung mit Gammagraphie
Abb. 6.1 Einfluß der Gammagraphie
Die Gammagraphie ist eine zerstörungsfreie Materialprüfung für Rohrleitungen, Druck-
behälter usw., bei der radioaktive Gammaquellen eingesetzt werden. Die hohe Empfind-
lichkeit von Szintillationsdetektoren gegenüber Gammastrahlung kann dazu führen, dass
Störstrahlungen von der Gammagraphie eine Fehlanzeige am Auswertegerät bewirken,
die einen zu niedrigen Füllstand vortäuschen. Je nach Anlage dauert die Prüfung ca.
3 - 5 Minuten. Einen typischen Verlauf zeigt Abb. 6.2. Der tatsächliche Einfluß auf die
Zählrate ist von der Stärke der Quelle, dem Abstand und den Materialien zwischen Detek-
tor und Quelle abhängig.
Mit der Gammagraphie-Erkennungsfunktion des Gammasilometer FMG 671 wird das
Vorhandensein von Störstrahlungen nach folgenden Kriterien erkannt:
• Schnelle Veränderung der Impulse, die nicht von Füllstandsänderungen verursacht
werden
• Aktuelle Impulsrate > max. abgeglichene Impulsrate
• Impulsrate < 2 imp/s (DG 57 in Sättigung).
Das Gerät zeigt den letzten gültigen erfaßten Meßwert an. Die Signalisierung erfolgt über
das 2. Grenzwertrelais (1B) und über die Matrix (V5H4). Bei Kaskadierung erfolgt die
Einstellung am Mastergerät. Fünf Parameter müssen eingegeben werden:
• Die Gammagraphie-Erkennung wird in V5H0 ein- und ausgeschaltet
• Die Dauer der Gammagraphie-Prüfung wird in V5H1 als Zeitfenster in s eingegeben.
Während dieser Zeit mißt das Gerät nicht mehr. Der Messbetrieb wird 20 s nach
Ablauf dieser Zeit wieder aufgenommen.
• Die Zeit zum Entleeren des Behälters in s, gemessen über die aktive Detektorlänge
(Messbereich), wird in V5H2 eingegeben
• Die Ansprechempfindlichkeit wird in V5H3 eingegeben: Normalerweise wird sie auf 0
gesetzt. Werden jedoch durch schnelle Änderungen im Füllstand, z.B. hohe Wellen,
Fehlschaltungen hervorgerufen, so kann dieser Parameter schrittweise bis maximum
10 erhöht werden. In der Regel ist ein Faktor 10 x [Wellenhöhe/Messbereich] hoch
genug.
• In V5H6 wird das Fehlerverhalten des Gerätes eingegeben:0 = Warnung: Im Fall einer
Gammagraphie-Erkennung fällt Relais 1B ab (für die Zeit aus V5H1); 0/4...20 mA hold.
1 = Störung : Im Fall einer Gammagraphie-Erkennung fällt Relais 1B ab, das 0/4...20
mA-Signal reagiert entsprechend der Einstellung in V0H7 und das Störmelderelais
fällt ab.
In Feld V5H4 ist der Zustand der Gammagraphie-Erkennung zu lesen: 0 = aus, 1 = ein.
Mit E kann die momentan laufende Gammagraphie-Erkennung beendet werden. Die
Anzahl der Gammagraphie-Erkennungen kann dem Zähler in V5H5 entnommen werden.
Mit E wird der Zähler auf 0 zurückgesetzt.
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