Das System gewährleistet, dass der Zyklus innerhalb der maximalen Zykluszeit abgearbeitet
wird, sonst wird ein Zeitfehler erzeugt.
• Jeder Zyklus beginnt mit der Abfrage der aktuellen Werte der digitalen und analogen
Ausgänge im Prozessabbild und dem Schreiben dieser Werte in die physischen Ausgänge von
CPU, SB und SMs, die für die automatische E/A-Aktualisierung konfiguriert sind
(Standardkonfiguration). Greift eine Anweisung auf einen physischen Ausgang zu, so
werden der Ausgang im Prozessabbild und der physische Ausgang aktualisiert.
• Im weiteren Verlauf des Zyklus werden die aktuellen Werte der digitalen und analogen
Eingänge aus der CPU, der SB und den SMs, die für die automatische E/A-Aktualisierung
konfiguriert sind (Standardkonfiguration), ausgelesen und diese Werte in das Prozessabbild
geschrieben. Greift eine Anweisung auf einen physischen Eingang zu, so wird der Wert des
physischen Eingangs geändert, der Eingang im Prozessabbild jedoch nicht aktualisiert.
• Nach dem Lesen der Eingänge wird das Anwenderprogramm von der ersten Anweisung bis
zur letzten Anweisung ausgeführt. Darin enthalten sind alle Programmzyklus-OBs sowie alle
zugehörigen FCs und FBs. Die Programmzyklus-OBs werden fortlaufend nach der OB-
Nummer, beginnend mit der niedrigsten OB-Nummer, abgearbeitet.
Die Kommunikationsbearbeitung tritt während des Zyklus regelmäßig auf und unterbricht
möglicherweise die Ausführung des Anwenderprogramms.
Zu den Selbstdiagnosen gehören regelmäßige Prüfungen des System und die Abfrage des
Zustands der E/A-Module.
Alarme können in jedem Teil des Zyklus auftreten, sie sind ereignisgesteuert. Tritt ein Ereignis
auf, so unterbricht die CPU den Zyklus und ruft den OB für die Verarbeitung des Ereignisses auf.
Wenn der OB das Ereignis abgearbeitet hat, setzt die CPU die Ausführung des
Anwenderprogramms an der Stelle fort, an der es zuvor unterbrochen wurde.
5.1.3
Organisationsbausteine (OBs)
OBs steuern die Ausführung des Anwenderprogramms. Die Ausführung eines
Organisationsbausteins wird durch bestimmte Ereignisse in der CPU angestoßen. OBs können
sich nicht gegenseitig aufrufen. Sie können auch nicht aus einer FC oder einem FB aufgerufen
werden. Nur ein Ereignis wie ein Diagnosealarm oder ein Zeitintervall veranlasst die CPU zur
Ausführung eines OB. Die CPU behandelt OBs entsprechend ihrer jeweiligen Prioritätsklasse,
wobei Obs mit höherer Priorität vor OBs mit geringerer Priorität ausgeführt werden. Die
niedrigste Prioritätsklasse ist 1 (für den Hauptprogrammzyklus), die höchste ist 26.
5.1.3.1
Programmzyklus-OB
Programmzyklus-OBs werden zyklisch ausgeführt, wenn die CPU im Betriebszustand RUN ist.
Der Hauptbaustein des Programms ist ein Programmzyklus-OB. Er enthält die Anweisungen für
die Steuerung Ihres Programms, und aus ihm heraus werden weitere Anwenderbausteine
aufgerufen. Sie können mehrere Programmzyklus-OBs anlegen, die die CPU in numerischer
Reihenfolge ausführt. Main (OB 1) ist der Standardbaustein.
S7-1200 Automatisierungssystem
Systemhandbuch, V4.5 05/2021, A5E02486681-AO
5.1 Ausführung des Anwenderprogramms
PLC-Grundlagen
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